Bully 2: Bereits 6 bis 8 Stunden waren spielbar – Details zum eingestellten Projekt

Auf GameInformer wurde ein ausführlicher Bericht über die eingestellte Entwicklung von "Bully 2" veröffentlicht. Was genau euch mit der Fortsetzung des Schulhof-GTAs erwartet hätte, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Bully 2: Bereits 6 bis 8 Stunden waren spielbar – Details zum eingestellten Projekt
"Bully 2" wurde im Laufe einer ambitionierten Entwicklung auf Eis gelegt.

Mit einer Fortsetzung zum Schulhof-GTA „Bully“ verfolgte Rockstar New England einst große Pläne. Neben „Grand Theft Auto“ und „Red Dead Redemption“ sollte damit eine weitere Open World-Reihe etabliert werden, doch aus diesem Vorhaben wurde letztendlich nichts: Die Entwicklung wurde eingestellt, um sich auf die neuen Ableger der vorher erwähnten Marken zu konzentrieren.

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Wie eine Aussage eines anonymen Entwicklers verdeutlicht, sollte mit „Bully 2“ ein ambitioniertes Projekt auf die Beine gestellt werden: „Wir haben uns sehr auf die Charaktere und die tiefgehenden Systeme konzentriert, um zu sehen, wie weit wir gehen können, und um es mit einem GTA auf eine Stufe zu stellen.

Das heißt, die offene Spielwelt sollte deutlich größer und tiefgehender ausfallen. Aus diesem Grund wurde fast die gesamte Mitarbeiterkapazität des Studios ausgereizt. Die Anzahl der beteiligten Entwickler lag schätzungsweise bei 50 bis 70 Mitarbeitern. Zu einem späteren Zeitpunkt soll praktisch jeder im Studio am Open World-Spiel mitgewirkt haben. Es sollte das große Projekt von Rockstar North werden.

Eine dreimal größere Spielwelt – voll mit begehbaren Gebäuden

Wie groß die Spielwelt wohl ausgefallen wäre? Verschiedene Ex-Entwickler haben dazu grobe Angaben gemacht. Demnach soll die Karte zwar nicht an den Umfang von Liberty City aus „Grand Theft Auto IV“ herangekommen sein, dafür aber an den von Vice City. Jemand anderes aus dem Team gibt als Schätzung die dreifache Größe von Bullworth Town aus dem ersten Teil an.

Eine beträchtliche Steigerung also, auch wenn die Spielwelt noch immer nicht mit anderen Genre-Kalibern hätte mithalten können. Das lag unter anderem daran, dass der Protagonist nicht aufs Auto hätte zurückgreifen können. Die fehlende Weitläufigkeit hätte aber durch eine gewisse Tiefe kompensiert werden sollen: Angeblich war geplant, jedes Gebäude auf der Karte begehbar zu machen.

Wenn man in jedes Gebäude gehen kann, ist das eine Menge Arbeit. Wir wollten keine wirklich riesige Welt haben, sondern das Ganze vielleicht ein bisschen zurückschrauben, um sicherzustellen, dass wir all diese sinnvollen Dinge darin haben„, erklärt ein damaliger Entwickler.

Ein Ehre-System wie in Red Dead Redemption

Um das Gameplay im „Bully“-Nachfolger zu vertiefen, plante Rockstar North die gesammelte Erfahrung im KI-Bereich einzusetzen und eine Art Ehre-System zu implementieren. Schon in den beiden „Red Dead Redemption“-Ablegern ist solch ein System enthalten, durch das die Reaktionen der computergesteuerten Figuren auf den Protagonisten beeinflusst wurden. Die begangenen Taten und Streiche des Spielers sollten dadurch langfristige Konsequenzen haben.

Einer der Entwickler erinnert sich an damalige Gespräche und Dokumente zum Game Design, laut denen man Beziehungen zu anderen Charakteren hätte aufbauen können. Als Beispiel wird genannt: „Man könnte zum Beispiel mit dem Koch in der Villa befreundet sein, oder der Koch könnte einen wirklich hassen oder so, und das würde verschiedene Möglichkeiten eröffnen.“

Als Nächstes wird das Graswuchssystem beschrieben. In der gesamten Landschaft des Spiels sollte das Gras kontinuierlich wachsen, die einzelnen Grashalme sichtbar sein und Spuren auf den Wiesen hinterlassen werden. Der Entwickler merkt an, dass dies vielleicht „albern“ klingt. Doch die Technologie dahinter habe das Team fasziniert.

Einbrüche und zahlreiche Kletter-Optionen

Zu den neu eingeführten Aktivitäten gehörten unter anderem Einbrüche. Auch hierfür wurde eine neue Technologie entwickelt: Das Glassplitter-System, welches in „Max Payne 3“ zum Einsatz gekommen ist. Eine Klettermechanik hingegen diente dazu, alle möglichen Objekte in der Spielwelt zu erklimmen. Egal ob Bäume, Dächer, Zäune oder Fenster. Während der Beschreibung dieses Gameplay-Elements wurden nebenbei eine Paintball-Pistole und Wasserballons als mögliche Waffen erwähnt.

Auch über die Handlung wurde gesprochen. Dabei werden „80er-Jahre-Kinder-auf-Fahrrädern-Filme“ erwähnt, wie zum Beispiel „Die Goonies“ oder „Porky“. Die Geschichte hätte sich am Stil dieser Filme orientiert.

Eine weitere Aussage vom ehemaligen Spieleanalyst Marc Anthony Rodriguez verschafft euch einen Eindruck vom erreichten Entwicklungsstadium: „Das Spiel war mindestens sechs bis acht Stunden spielbar. Also vollständig gerendert, vollständig realisiert.“ Zwei damalige Mitarbeiter schätzen, dass noch mindestens zwei bis drei Jahre für die Fertigstellung gefehlt hätten.

So weit ist es leider nicht gekommen. Im Laufe der Zeit bestellte Rockstar immer mehr Entwickler ab, um andere Projekte voranzutreiben. Die Arbeit an „Bully 2“ durften sie nie wieder aufnehmen.

Quelle: GameInformer

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Gurkengamer

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