Jack Tretton: Ex-PlayStation-Boss über Live-Service-Spiele und den Niedergang der E3

In einem Interview mit der GameInformer sprach Ex-PlayStation-Boss Jack Tretton ausführlich über verschiedene Themen. Dabei ging es unter anderem um den Niedergang der E3 sowie Sony Interactive Entertainments Ansatz zu Live-Service-Titeln.

Jack Tretton: Ex-PlayStation-Boss über Live-Service-Spiele und den Niedergang der E3
Jack Tretton sprach in einem ausführlichen Interview über verschiedene Themen.

Im Rahmen eines aktuellen Interviews hatten die englischsprachigen Kollegen von GameInformer die Möglichkeit, mit Ex-PlayStation-Boss Jack Tretton über verschiedene Themen zu sprechen. Unter anderem ging es dabei um den Aufstieg und den Niedergang der E3.

Als damaliger Präsident von Sony Interactive Entertainment America leitete Jack Tretton zahlreiche E3-Pressekonferenzen des Unternehmens. Einer der schönsten Aspekte seines damaligen Jobs, wie Tretton im Interview mit GameInformer verriet. Schließlich gehörte die E3 über Jahre zu den wichtigsten Events der Unterhaltungsbranche, zu der Entwickler, Publisher, Besucher und Journalisten aus aller Welt anreisten. Und wer auf der E3 überzeugen konnte, durfte sich laut Tretton meist über ein erfolgreiches Jahr freuen.

Tretton weiter: „Dann ging es um große Unternehmen, die auf ihr Endergebnis achten und sagen mussten: ‚Mein Gott, wir geben all dieses Geld für eine Messe aus, um PR zu bekommen. Müssen wir wirklich so eine Veranstaltung für die Presse machen? Wir wollen unser Endergebnis steigern und unser Engagement für die E3 zurückschrauben.‘ Und das war sehr enttäuschend für mich.“

Sind Live-Service-Spiele die Zukunft?

Auch über Sony Interactive Entertainments Vorhaben, bis 2026 nicht weniger als zehn neue Live-Service-Titel zu veröffentlichen, sprach Tretton. Hier komme es im Kampf mit der Konkurrenz vor allem auf die Qualität und die gebotenen Inhalte an, da Entwickler und Publisher hier auch mit Firmen aus anderen Entertainment-Bereichen konkurrieren. „Ich denke, wenn es letztendlich ein großartiges Unterhaltungserlebnis und ein großartiges Preis-Leistungs-Verhältnis für den Verbraucher ist, dann wird es erfolgreich sein“, meint Tretton.

„Wenn es um einen Moneygrab geht und wenn es versucht, alte Inhalte zu nehmen und die Leute dafür bezahlen zu lassen, dann wird es das nicht“, ergänzte Tretton. „Jeder schaut auf seinen Unterhaltungswert und ob er sich zwischen einem Indie-Spiel oder einer Hauptveröffentlichung eines großen Publishers entscheidet, ob er 60 oder 30 US-Dollar zahlt, ob er einen Abonnementdienst bezahlt. Bei allem geht es darum, wie sie ihre Zeit verbringen und wie viel Unterhaltung sie pro Dollar im Vergleich zu anderen Alternativen erhalten. Eine Sache, die konstant bleibt, ist, dass der Tag immer noch nur 24 Stunden hat, oder? Wenn der Gegenwert also gut ist, wird der Spieler reagieren.“

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Sollten sowohl die Inhalte als auch das langfristige Konzept überzeugen, dann ist laut Tretton auch Sony Interactive Entertainment in der Lage, erfolgreiche Live-Service-Titel auf dem Markt zu platzieren. Im Endeffekt gehe es hier lediglich darum, die Spieler bei der Stange zu halten und langfristig an ein entsprechendes Spiel zu binden. Da sich Nutzer von Live-Service-Titeln in der Regel täglich einloggen und ihren Spielen langfristig die Treue halten, sind Titel dieser Art laut Tretton für die Industrie wie die Spielerschaft gleichermaßen ein Gewinn.

Das komplette Interview mit Jack Tretton findet ihr hier.

Quelle: GameInformer

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SeniorRicketts

SeniorRicketts

21. April 2022 um 15:18 Uhr