God of War Ragnarök: Ausführlich gespielt - Die letzte Vorschau vor dem Test

Vom Start weg gezockt: Die PLAY3.DE-Redaktion konnte „God of War: Ragnarök“ drei Stunden spielen und entdecken. Lest den umfangreichen Ersteindruck des Götter-Actionspiels.

God of War Ragnarök: Ausführlich gespielt – Die letzte Vorschau vor dem Test

Es ist der wahrscheinlich größte Exklusivtitel des Jahres 2022: Am 9. November 2022 erscheint „God of War: Ragnarök“ für PlayStation 4 und 5. Es handelt sich dabei um den Nachfolger des 2018 veröffentlichten „God of War“ – dem Reboot-Titel der traditionsreichen Actionserie. SCE Santa Monica Studio zeigte den einstigen Kriegsgott Kratos von einer anderen Seite: Als Vater des jungen Atreus, aber auch als trauernden Ehemann.

Diese zusätzliche Charakterentwicklung tat der Figur enorm gut und brachte „God of War“ in Verbindung mit einem weitaus anspruchsvolleren Gameplay erneut auf die Erfolgsspur. Mit „Ragnarök“ dürfte man diese weiter befahren – so zumindest unser Eindruck nach den ersten drei Stunden des kommenden Action-Abenteuers.

Toll erzählt und imposant präsentiert

Ganz wichtig: Wir spoilern in diesem Artikel natürlich nichts. Nur so viel: „God of War: Ragnarök“ spielt etwa drei Jahre nach den Geschehnissen des Vorgängers. Wer sich an diese nicht mehr erinnern kann, für den gibt es eine integrierte Zusammenfassung. Dadurch können auch Neueinsteiger die Story verstehen.

Kratos und sein inzwischen jugendlicher Sohn Atreus versuchen, den über die Welt hereingebrochenen Fimbulwinter zu überleben. Dieser gehört zu den Katastrophen in Hinführung auf das Ragnarök, also dem Untergang der Götter. Genau dies zu verhindern, ist das Ziel im neuen „God of War“-Ableger.

Wie das funktionieren soll, behalten wir noch für uns. Viel wichtiger sind ohnehin einmal mehr die Stimmung und die Präsentation des Spiels. Wie schon im Vorgänger sind Kratos und Atreus ein ungewöhnliches Duo. Kratos ist inzwischen in seiner Vaterrolle komplett angekommen und sehr beschützend seinem Sohn gegenüber. Atreus wiederum entdeckt sich selbst und möchte von dem einstigen Kriegsgott ernstgenommen werden.

Kratos‘ Streit mit den nordischen Göttern ist nach den Geschehnissen des ersten Teils längst nicht ausgestanden und birgt weiterhin enormes Konfliktpotenzial in sich. Bereits in den ersten Abschnitten gab es sowohl große Gefühle als auch hollywoodreife Action. Bei Letzteren mischt „God of War: Ragnarök“ immer wieder Quick-Time-Events ins Geschehen, um die Inszenierung zu unterstreichen.

Grafisch ist das Actionspiel ohnehin herausragend: In den ersten Szenen etwa begeisterte uns die Darstellung des Schnees und wie sich dort die Fußspuren abzeichneten. Später erfreuten wir uns an saftigen Kämpfen, die schon beinahe an Marvel-Filme erinnerten.

Rennen und rätseln

Ähnlich wie schon im Vorgänger setzt man in „Ragnarök“ auf eine teil-offene Spielwelt. Erneut reist ihr über Portale in eine Zwischenwelt und von dort aus an eure Ziele. Mehr verraten wir an dieser Stelle nicht und spoilern auch keine Schauplätze oder Charaktere. Auffällig bleiben die weitläufigen Gebiete, die neben dem direkten Weg zum Ziel auch Nebenaufgaben und versteckte Goodies beinhalten. Atreus lernt etwa im Verlauf eine neue Bogenschusstechnik kennen und kann so grünlich schimmernde Hindernisse sprengen. Dahinter verbergen sich nicht selten Crafting-Objekte und andere Extras.

Dazu wartet „God of War: Ragnarök“ immer wieder mit kleineren Rätseln und Aufgaben auf. Mal müsst ihr einfach nur Baumstämme per Tastendruck aus dem Weg räumen, an anderer Stelle spannt ihr einen Seilzug und später müsst ihr mit der Leviathanaxt Geysire einfrieren.

Gerade diese kleineren Logik-Rätsel sind durchaus knifflig und bringen eine nette Abwechslung ins Geschehen. Frieren etwa an einem Kanalsystem besagte Geysire an einer Stelle ein, verändern wir dadurch den Druck an anderen Ausgängen. So treiben wir beispielsweise Wasserräder an und öffnen damit Schleusen für die Weiterfahrt mit dem Ruderboot.

Routiniertes Vater-Sohn-Gespann

Im Kampf gibt sich „God of War: Ragnarök“ souverän und gleichermaßen imposant. In den ersten Abschnitten hantieren wir mit Kratos‘ Chaosklingen, seiner Leviathanaxt und natürlich dem Spartas Rage, dem Zorn-Modus. Atreus auf der anderen Seite befehligen wir auf Tastendruck und lassen ihn Betäubungsschüsse auf anvisierte Gegner abfeuern.

Das Zusammenspiel zwischen den beiden funktioniert gewohnt gut. Gerade gegen kleinere und mittlere Widersacher wie die echsenähnlichen Grimms erweist sich die Zusammenarbeit von Vater und Sohn als sehr nützlich: Sobald Atreus die Biester betäubt hat, versetzen wir ihnen mit Kratos und dessen Finishing-Aktionen den Rest.

Allerdings sei an dieser Stelle gesagt, dass „Ragnarök“ ähnlich wie schon der Vorgänger kein tumbes Haudrauf-Spiel ist. Wer „God of War“ bereits im mittleren Schwierigkeitsgrad wie ein Hack&Slay spielt, wird sich häufig mit den kurzen Ladezeiten und Neustarts anfreunden müssen.

Gerade inmitten vieler Feinde steckt der einstige Kriegsgott enorm viel Schaden ein und geht daher schnell zu Boden. Klüger ist da die häufige Verwendung der Schildfunktion. Per L1 blockt oder (sofern ihr die Taste zum rechten Zeitpunkt drückt) pariert er sogar Attacken und öffnet dabei Zeitfenster für besonders vernichtende Gegenangriffe.

Gegen Bosse oder größere Gegner ist dagegen noch mehr Timing gefragt. Sie verfügen zum einen über rot markierte, unblockbare Attacken und zum anderen über gelb eingefärbte Angriffe, die Kratos‘ Deckung aufbrechen und ihn somit verwundbar machen. Entsprechend geht es hier immer wieder darum, die Signale rechtzeitig zu erkennen und mit Ausweichbewegungen darauf zu reagieren.

Kreaturen wie die Jägerin – ein Mischwesen zwischen Pferd und Mensch – besitzen außerdem Schwachstellen. Sobald ihre Krone leuchtet, ballern wir ihr die Axt vor den Schädel und knocken sie so kurzzeitig aus.

„God of War: Ragnarök“ kreiert so bereits in den ersten großen Gefechten einen tollen Spielrhythmus. Wer sich in den Bosskämpfen geschickt anstellt, der reiht Angriffe, Blocks und Sidesteps derart geschickt aneinander, dass in Verbindung mit eingestreuten Quick-Time-Events und Zwischensequenzen fast so etwas wie ein spielbarer Fantasy-Actionfilm entsteht.

Vorteil durch Technik

Natürlich verbessert ihr die Fähigkeiten des Gespanns auch mit fortwährender Spielzeit. Kratos verfügt für seine Waffen über Talentbäume in den Bereichen Technik, Fernkampf und Nahkampf. Neue Fertigkeiten sind dabei an den Waffenrang und an Skill-Punkte gekoppelt. Die Eigenschaften der Waffen und Rüstungsgegenstände beeinflussen Kratos Stats selbst. Entsprechend solltet ihr häufiger mal einen Abstecher bei Läden oder den Schmieden der Zwerge machen.

Waffenzusätze besitzen potenziell Attribute in Bereichen wie Stärke, Abwehr, Runenkraft, Vitalität, Glück und Abklingzeit. Stärke erhöht dabei den Schaden aller Angriffe und Fertigkeiten, Runenkraft die der Runenangriffe und des Elementarstatusschadens und Glück gewährt zusätzliche Belohnungen und aktiviert Chancen-Fähigkeiten öfter.

Darüber hinaus verwendet ihr leichte und schwere Runenangriffe. Im spielbaren Abschnitt aktivierten wir den „Biss des Winters“ und verpassten Gegnern so auf kurze Distanz einen deftigen Hieb, der Eisschaden anrichtet und die Biester nach hinten schleudert.


News zu God of War Ragnarök: 


„God of War: Ragnarök“ geht hier den Weg des Vorgängers also konsequent weiter und würzt sein Kampfsystem um Charakter-Upgrades und erweiterte Fähigkeiten. Das Ausprobieren und Optimieren dürfte hier mittel- und langfristig motivieren.

 

Einschätzung: sehr gut

Man muss kein Prophet sein, um einzuschätzen, dass „God of War: Ragnarök“ durch die Bank in den höchsten Wertungsbereichen mitspielen wird. Die ersten Stunden mit Kratos und Atreus machen enorm viel Lust auf mehr. SCE Santa Monica Studio inszeniert seine nordische Götterwelt mit gewaltiger Detailverliebtheit und verliert (erneut) trotz aller Gewalt und Brutalität nicht die Emotionen und das Herz aus dem Blick.

Gerade die Beziehung von Vater Kratos und dem heranwachsenden Atreus bringt dem Spiel eine Tiefe, die früheren „God of War“-Ablegern abging. Spielerisch bleibt „God of War: Ragnarök“ dem Vorgänger treu, gibt sich aber noch facetten- und umfangreicher. Das Erforschen der nordischen Götterwelt auf der Suche nach einem Mittel gegen das Ragnarök wirkt faszinierend und ist zugleich ausgezeichnet präsentiert.

Kurzum: „God of War: Ragnarök“ enttäuscht in der finalen Preview vor dem Test nicht. Wenn dieses Spiel kein Hit wird, dann gehört Kratos endgültig in die Götterrente.

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