Suche Login

Für den schnellen Profit: EA Japan kritisiert Microsoft - Entlassungen im Fokus

Microsofts umfassender Stellenabbau und der wachsende Einsatz von Künstlicher Intelligenz stoßen in der Spielebranche auf heftige Reaktionen. EA Japan äußert sich kritisch und warnt vor den Folgen kurzfristiger Unternehmensentscheidungen für Entwickler und Spieler.

Für den schnellen Profit: EA Japan kritisiert Microsoft – Entlassungen im Fokus

Die Stimmung in der Gaming-Branche – und darüber hinaus – ist ziemlich angespannt. Zwischen neuen Technologien und wirtschaftlichem Druck wächst die Sorge um Arbeitsplätze. In der vergangenen Woche traf es bei Microsoft rund 9.000 Beschäftigte, darunter zahlreiche Mitarbeiter aus der Gaming-Sparte. Das Studio The Initiative wurde geschlossen, nachdem im Vorjahr bereits Arkane Austin, Alpha Dog Games und Tango Gameworks betroffen waren. Projekte wie „Perfect Dark“ und „Everwild“ wurden eingestellt.

Die Entlassungen trafen die Entwickler nicht nur finanziell hart, sondern auch aufgrund der Art und Weise, wie sie umgesetzt und teils kommuniziert wurden. Ein Betroffener schrieb beispielsweise, er sei „persönlich megasauer“, dass „Phil in seiner E-Mail an uns damit geprahlt hatte, dass dies das profitabelste Jahr aller Zeiten für Xbox war, und gleichzeitig den Hebel umgelegt hat. Darauf kann man kaum stolz sein.“ Gemeint ist Microsofts Gaming-Chef Phil Spencer.

EA Japan meldet sich zu Wort

Auch bei der Konkurrenz werden Microsofts Maßnahmen aufmerksam verfolgt und teilweise kritisch kommentiert. Sean Noguchi, Präsident von EA Japan, äußerte sich dazu auf X (ehemals Twitter). Er erklärte, dass der Begriff „Umstrukturierung“ im Westen möglicherweise positiv klinge, während er in Japan meist nur als Synonym für Entlassungen verstanden werde. Ebenso werde die Trageweite solcher Maßnahmen „hier sehr viel stärker wahrgenommen“.

Noguchi weiter: „Gerade in den vergangenen Jahren zeigt sich bei ausländischen Unternehmen immer stärker die Tendenz, für umfangreiche Investitionen sehr kurzfristige Ergebnisse zu verlangen. Nicht selten kommt es zu Kurswechseln, um noch vor Ablauf ausreichender Zeiträume die Erwartungen der Aktionäre zu erfüllen.“ Auch die „jüngsten Berichte“ seien seiner Ansicht nach „in diesem strukturellen Kontext zu sehen“.

Noguchi äußerte Bedauern über die entlassenen Entwickler, die oft jahrelang an Spielen gearbeitet hätten, die nun niemals erscheinen: „Die Spieleindustrie wird von all den einzelnen Kreativen und Mitarbeitern getragen, die sich tagtäglich mit großem Engagement der Entwicklung widmen. Als jemand, der in derselben Branche tätig ist, empfinde ich großen Schmerz angesichts dieser Entscheidung.“

Es sei äußerst bedauerlich, dass „Dinge, die über viele Jahre hinweg aufgebaut wurden, niemals das Licht der Öffentlichkeit erblicken – und dass Gamer, die sich darauf gefreut haben, niemals die Gelegenheit bekommen, diese Werke selbst zu erleben“.

„Ich wünsche allen, die von dieser Situation betroffen sind, von Herzen, dass sie auf ihrem nächsten Weg wieder ihre Kräfte einbringen und entfalten können“, schloss Noguchi seine Worte ab.

KI übernimmt immer mehr Aufgaben

Die Entlassungen bei Microsoft trafen zahlreiche bekannte Teams. Auch Führungskräfte wie Matt Firor von ZeniMax und Gregg Mayles von Rare verließen nach jahrzehntelanger Tätigkeit das Unternehmen. Ein ehemaliger Mitarbeiter von Turn 10 berichtete zudem, die Abteilung für „Forza Motorsport“ sei praktisch aufgelöst worden. Das Studio konzentriere sich inzwischen ausschließlich auf „Forza Horizon“.



Microsoft begründet die Maßnahmen mit einer strategischen Neuausrichtung, wobei Berichten zufolge Investitionen in Künstliche Intelligenz eine zentrale Rolle spielen. CEO Satya Nadella erklärte auf Metas Llamacon-Event, dass inzwischen 30 Prozent des Codes bei Microsoft durch KI generiert werden.

Anonym bleibende Xbox-Entwickler berichteten wiederum, sie würden zunehmend dazu gedrängt, auf Tools wie Copilot zurückzugreifen. Gegenüber Engadget betonte etwa eine Quelle: „Sie versuchen mit aller Kraft, so viele Arbeitsplätze wie möglich durch KI-Agenten zu ersetzen.“

Mehr zum Thema: 



Während Microsoft im ersten Quartal 2025 unternehmensweit einen Gewinn von 25,8 Milliarden US-Dollar erzielte (18 Prozent mehr als ein Jahr zuvor), stehen diesen Zahlen Entlassungen und Sorgen um die Zukunft kreativer Arbeit in der Spielebranche gegenüber. Für viele Entwickler bleibt die Unsicherheit, was als Nächstes kommt und ob künftig Algorithmen kreative Visionen bestimmen.

Weitere Meldungen zu , , .

Diese News im PlayStation Forum diskutieren

(*) Bei Links zu Amazon, Media Markt, Saturn und einigen anderen Händlern handelt es sich in der Regel um Affiliate-Links. Bei einem Einkauf erhalten wir eine kleine Provision, mit der wir die kostenlos nutzbare Seite finanzieren können. Ihr habt dabei keine Nachteile.

Kommentare

Calia_Sakaresh

Calia_Sakaresh

07. Juli 2025 um 09:52 Uhr
StoneyWoney

StoneyWoney

07. Juli 2025 um 09:59 Uhr
Frostbeast

Frostbeast

07. Juli 2025 um 10:10 Uhr
Snakeshit81

Snakeshit81

07. Juli 2025 um 10:23 Uhr
Blitzwerfer

Blitzwerfer

07. Juli 2025 um 10:23 Uhr
Icebreaker38

Icebreaker38

07. Juli 2025 um 10:58 Uhr