Im Rahmen der offiziellen Enthüllung der Switch 2 kündigte Nintendo mit den Game-Key-Cards – oder zu Deutsch Softwareschlüssel-Karten – eine weitere Möglichkeit für Entwickler und Publisher an, große Spiele auf der neuen Nintendo-Konsole zu veröffentlichen.
Im Gegensatz zu den klassischen Cartridges enthalten die Softwareschlüssel-Karten jedoch nicht das vollständige Spiel. Stattdessen fungieren sie als Aktivierungsschlüssel, mit dem sich das komplette Spiel auf ein Switch-2-System herunterladen lässt. Bei den Spielern kam das Konzept der Softwareschlüssel-Karten allerdings alles andere als gut an und sorgte in den vergangenen Wochen für anhaltende Kritik.
Eine Entwicklung, die offenbar auch Nintendo zur Kenntnis genommen hat. Wie NintendoSoup berichtet, hat das Unternehmen damit begonnen, gezielt Kundenfeedback zu den Softwareschlüssel-Karten einzuholen.
Spieler kritisieren fehlenden Mehrwert
Dem Bericht zufolge wurden die Umfragen bislang lediglich an Switch-2-Besitzer in Japan versendet. Es sei allerdings nicht auszuschließen, dass Nintendo die Umfragen auf weitere Regionen wie Nordamerika und Europa ausweitet.
Zumal die Kritik der Spieler an den Softwareschlüssel-Karten unabhängig von der Region ähnlich ausfällt. Zum einen kritisieren die Spieler, dass die Karten im Vergleich zu den klassischen Cartridges weder beim Sammeln noch beim Weiterverkauf einen Mehrwert bieten.
Zudem befürchten sie, dass die Softwareschlüssel-Karten irgendwann wertlos werden könnten, wenn Nintendo die entsprechenden Server abschaltet und es dadurch nicht mehr möglich ist, einmal erworbene Spiele erneut herunterzuladen.
Hinzu kommt die Befürchtung, dass sowohl Nintendo als auch Dritthersteller zukünftig verstärkt auf Softwareschlüssel-Karten setzen könnten, da es vor allem bei großen Spielen günstiger sei, diese in Form eines Downloads anzubieten, anstatt sie als Cartridges zu veröffentlichen.
Bereits im Mai versuchte Doug Bowser, Präsident von Nintendo of America, die Wogen zu glätten, indem er darauf hinwies, dass der klassische Retail-Vertrieb weiterhin ein wichtiger Aspekt des Geschäfts bleibe. In den Softwareschlüssel-Karten sehe er lediglich eine weitere Methode, Spiele auf die Switch 2 zu bringen.
Auch Spieleschützer schlagen Alarm
Laut NintendoSoup verdeutlicht die aktuelle Umfrage, dass Nintendo die Kritik an den Softwareschlüssel-Karten ernst nimmt und versucht, die Akzeptanz sowie die Erwartungen der Spieler besser zu verstehen. Inwieweit das aus der Umfrage gewonnene Feedback zu Änderungen an dem Konzept führt, bleibe jedoch abzuwarten.
So oder so dürften die Aktivierungskarten weiterhin für Gesprächsstoff sorgen. Bereits Anfang Mai stellten sich Spieleschützer auf und bezeichneten die Softwareschlüssel-Karten als einen „entmutigenden Schritt“ in Bezug auf den langfristigen Erhalt von Videospielen.
In den ersten Wochen nach dem Launch der Switch 2 zeichnete sich bereits ab, dass ein großer Teil der Dritthersteller auf die kostengünstigen Aktivierungskarten setzt, anstatt die Spiele klassisch auf Cartridges zu veröffentlichen. Diese Entwicklung wurde auch im Rahmen der alljährlichen Aktionärsversammlung angesprochen.
Hier bezeichnete ein Investor die Softwareschlüssel-Karten als eine „unausgereifte und wenig attraktive Lösung“, die seiner Meinung nach negative Auswirkungen auf die Verkaufszahlen von Dritthersteller-Software auf der Switch 2 haben könnte.
Eine Befürchtung, die Nintendo laut eigenen Angaben nicht teilt.
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Kommentare
Maka
14. Juli 2025 um 12:32 Uhr„ Spieler kritisieren fehlenden Mehrwert“
Für mich existiert ein großer Mehrwert: ich kann das Spiel verkaufen, wenn ich keine Lust mehr drauf habe.
OldGamer
14. Juli 2025 um 12:35 UhrDas ist auch eine unfassbar d**liche Idee . Da haben nur die Publisher etwas davon und der Kunde nur Nachteile . Aber wenigstens wurde das Feedback gehört . Wenn jetzt noch Änderungen folgen würden … mal sehen was kommt . Gleiche Kritik gilt auch für die „Game Access BDs“ wie Indiana Jones . Braucht kein Mensch .
Afgncaap
14. Juli 2025 um 12:36 Uhr@Maka
Gemeint ist:
Game-Key-Cards verbinden die Negativpunkte von Downloadtiteln (müssen runtergeladen werden) und Physischen Medien (müssen sich im Laufwerk befinden). Sie bringen dem Spieler keinerlei Vorteile. Der einzige Mehrwert (Geldersparnis) geht an die Hersteller.
Afgncaap
14. Juli 2025 um 12:37 UhrOkay, OT, aber mich interessiert’s:
@OldGamer
Wieso zensierst du so ein harmloses Wort wie „dämlich“?
KingOfkings3112
14. Juli 2025 um 12:43 UhrIst ja nicht so, das es auf anderen Konsolen nicht auch gemacht wurde.
Horst
14. Juli 2025 um 12:48 Uhr– „Zumal die Kritik der Spieler an den Softwareschlüssel-Karten unabhängig von der Region ähnlich ausfällt. Zum einen kritisieren die Spieler, dass die Karten im Vergleich zu den klassischen Cartridges weder beim Sammeln noch beim Weiterverkauf einen Mehrwert bieten.
Zudem befürchten sie, dass die Softwareschlüssel-Karten irgendwann wertlos werden könnten, wenn Nintendo die entsprechenden Server abschaltet und es dadurch nicht mehr möglich ist, einmal erworbene Spiele erneut herunterzuladen.“ –
Sehe ich genau so, aber ist das nicht auch grundlegend das Problem bei digital-only?! Aber egal, so oder so, ich bin dagegen! 😀 😀 Für mich nur physische Datenträger mit dem kompletten Spiel drauf! Bin ein alter Sack mit alten Angewohnheiten 😀 😀
OzeanSunny
14. Juli 2025 um 12:49 UhrDiese Entwicklung ist wirklich nicht so toll.
Hoffe Nintendo lenkt da ein.
Das ist schon auf den Disks total doof dass nur noch ein paar MBs drauf sind um den Download zu starten.
Zum Glück ist bei Donkey Kong Bananza das komplette Game auf der Cartridge.
CirasdeNarm
14. Juli 2025 um 13:09 UhrDie Hauseigenen Titel betrifft das Ganze bisher ja auch nicht, aber Thirds haben jederzeit die Möglichkeit, ihre Spiele an Gamekey-Cards zu binden und gerade die großen Publisher werden das in vollem Maße ausnutzen, um natürlich in erster Linie Kosten einzusparen und dennoch maximalen Profit aus den Verkäufen zu generieren (zumindest wird das nicht selten der Gedanke dahinter sein).
Das größte Problem ist hierbei eben, dass man trotz Karte auf einen Download angewiesen ist. Letztlich mag das nichts neues dieser Tage sein, aber da wir es hier weder mit Fisch noch mit Fleisch zu tun haben, kann man das Ganze doch ohnehin gleich lassen und man hätte alternativ den Publishern die Wahl lassen können, entweder komplett digital oder eben komplett physisch zu releasen. Das ist immer noch transparenter als diese Cards, bei denen der größte Teil der Käufer sich wahrscheinlich nicht einmal im Klaren darüber ist, wie diese überhaupt funktionieren (und trotzdem wirds natürlich gekauft).
Inwiefern hier das Einholen von Nutzerfeedback etwas bringen soll, muss sich dabei auch erst noch zeigen.
RegM1
14. Juli 2025 um 13:25 UhrUbisoft hat in ihrer EULA ergänzt, dass man physische Kopien zerstören muss, übernommen von boingboing:
„The EULA is effective from the earlier of the date You purchase, download or use the Product, until terminated according to its terms. You and UBISOFT (or its licensors) may terminate this EULA, at any time, for any reason. This EULA will terminate automatically if You fail to comply with any of the terms and conditions of this EULA. Upon termination for any reason, You must immediately uninstall the Product and destroy all copies of the Product in Your possession.“
Es ist wirklich notwendig, dass die Besitzrechte eindeutig geklärt werden und wenn wir keinerlei Rechte an den gekauften Produkten haben, dann bin ich auch nicht mehr bereit 90€ pro Spiel zu zahlen.
Bin mal gespannt, wo das alles hinführt.
RegM1
14. Juli 2025 um 13:27 UhrGleiches gilt übrigens für Nintendo und Onlinesperren, wenn man sich z.B. ein Game aus einer Videothek/Bibliothek ausleiht, nur weil ein anderer Kunde das Game kopiert hat, kann man nicht einfach Banns verteilen…
Es ist dringend notwendig, dass man solche Praktiken mit Gesetzen unterbindet und die Verbraucher deutlich stärkt, denn wir zahlen echt gutes Geld für Produkte an denen wir keine Rechte haben.
RegM1
14. Juli 2025 um 13:33 Uhr@Horst
Die Karten haben vermutlich einen individuellen Schlüssel, der gesperrt werden kann, sodass nicht einmal eine Serverabschaltung notwendig ist.
Du kannst also eine einseitige Lizenzentziehung wie Sony es beim „Studio Canal Removal“ im digitalen Bereich gemacht hat mit diesen Gamekey-Karten auch im physischen Bereich durchführen.
Absolut krank.
Horst
14. Juli 2025 um 13:38 Uhr@RegM1: Die Digitalisierung geht den Publishern wohl nicht schnell genug, zu viele Gamer bestehen auf physische Datenträger, deshalb müssen Methoden entwickelt werden, um alles zu beschleunigen! Unsagbar, was da gerade alles passiert!
Zentnerschwerer Embryo
14. Juli 2025 um 13:41 UhrGame-Key-Cards sind aber immer noch deutlich besser als diese Code in the Box-Spiele, denn man kann sie immerhin weiter verkaufen, während Code in the Box-Spiele wirklich nur Plastikmüll sind. Diese gehören zu allererst abgeschafft.
RegM1
14. Juli 2025 um 13:51 Uhr@Zentnerschwerer Embryo
„Deutlich“ besser? Im Endeffekt ist es ein Lizenzkey auf einer Gamekarte, den du halt gnädigerweise in dieser Generation noch weiterverkaufen kannst.
Dann könnte man die digitalen Lizenzkeys (welche oft auf Zetteln abgedruckt sind) auch einfach auf Kundenwunsch wieder freigeben und vom Account trennen, macht Microsoft z.B. bei Windows schon seit vielen Jahren.
Lustigerweise sperrt Microsoft bei problematischen Keys nur den Key, nicht die Hardware/Onlinezugang…
kewa
14. Juli 2025 um 14:00 Uhr@Afgncaap DOCH sie bieten eben den wiederverkauf
alphakevin
14. Juli 2025 um 14:12 UhrEinfach nicht kaufen….
Ich kaufe kein Spiel physisch das nur einen Starter key enthält und fertig.
Was glaubt ihr wie lange es dauern würde bis der Markt reagiert wenn alle Game komplett auf datenträger verlangen. Gehe davon aus daß es keinen Monat dauern würde
So lange sich Leute finden lassen denen es egal ist wird der Publisher immer probieren zu seinem Vorteil zu agieren.
Und sie wären blöd es nicht zu tun.
Ich würde digital für 60 verkaufen mit einmaligen Download und jede weitere Softwarebereitstellung noch Mal extra 15 taken.
Selbst schuld wenn du deinstalliert….. LOL
TomSir79
14. Juli 2025 um 15:08 UhrDann könnte ich auch gleich auf Digital umsteigen. Da hätte ich dann genauso schlechte Karten. Mir ist es also lieber, wenn alles beim alten bleibt und man weiterhin die physischen Spiele auch komplett auf die Cartridge packt. Andernfalls wird das Spiel eben ausgelassen.
Gam3r
14. Juli 2025 um 16:25 UhrMaka
14. Juli 2025 um 12:32 Uhr
„ Spieler kritisieren fehlenden Mehrwert“
Für mich existiert ein großer Mehrwert: ich kann das Spiel verkaufen, wenn ich keine Lust mehr drauf habe.
Physische Medien zu verkaufen ging schon immer und benötigt kein neues Format! Das alles ist nur aus Gier entstanden. Ein physisches Medium, dass die Nachteile beider Welten vereint von Online und (internen) Speicherplatzverbrauch vereint, das ist das Dumme. Was bringt einem eine Data-Cartride gutes? Nichts!