ANGESPIELT: Uncharted 3 Multiplayer

Der Multiplayer-Modus war eine der größten Neuerungen von „Uncharted 2: Unter Dieben“. Dass also auch der dritte Teil von Naughty Dogs Action-Reißer über Online-Funktionen verfügt, überraschte daher niemanden. Seit dem 28. Juni steht die Multiplayer Beta auf PSN+ bereit. Wer kein Mitglied von Sonys Premium-Service ist, der darf ab 5. Juli in der offenen Beta ins Geschehen einsteigen.

Wir haben uns in den vergangenen Tagen online herum getrieben und die Beta gezockt. Und welch Überraschung: Nach einem etwas trägen Start rockt der Multiplayer von „Uncharted 3: Drake’s Deception“ ganz gewaltig.

Charakterfragen
Bevor ihr euch ins Kampfgetümmel stürzt, landet ihr zunächst im Hauptmenü. Hier bestimmt ihr das Aussehen eurer Spielfigur. Dabei legt ihr Kostüme für Helden und Schurken fest – abhängig davon in welcher Gruppe ihr in Team-Matches später spielt. Anfangs stehen nur wenige Kleidungsstücke bereit, aber mit der Zeit aktiviert ihr Bauteile für Körper, Kopf, Arme, Beine, Füße und sogar für die Stimme. Zudem legt ihr noch eine Pose fest, mit der ihr auf Tastendruck eure Gegner verspotten könnt. Nichts ist schöner, als einen Mitspieler im Nachhinein ordentlich auszulachen.

Werfen wir nun einen Blick auf die Ausrüstung: Erfahrene Spieler basteln sich hier bis zu vier Konfigurationen zusammen. Für jeden Spielmodus das passende Equipment. Euer Charakter trägt wie schon beim Vorgänger eine Primär- und eine Sekundärwaffen mit sich. Im Normalfall also eine Sturmgewehr wie eine AK47 und eine Pistole. Praktisch: Durch Level-Aufstiege und das Verdienen von virtuellen Dollars verpasst ihr euren Waffen Modifikationen. Der besagten AK47 etwa schrauben wir für das passende Kleingeld ein größeres Magazin an den Lauf oder erhöhen die Feuerrate. Weiterhin schaltet ihr im Spielverlauf auch eine vierte Primärwaffe – das M9-Sturmgewehr – frei.

Eine besondere Position nehmen die Booster und die Medaillen-Kickbacks (auf Deutsch: Rückstoß) ein. Booster verbessern passiv die Eigenschaften eurer Spielfigur. Ihr müsst also keinerlei Tasten dafür drücken. Aktiviert ihr die Funktion „Ausdauer“ sprintet ihr länger. Mit dem Booster „Teufelskerl“ erhaltet ihr für das Verspotten eines geschlagenen Gegners zusätzliche Munition. Für den Einsatz von Kickbacks dagegen müsst ihr im Spielverlauf zunächst Medaillen für besondere Aktionen, Assists und Kills sammeln. Dann bekommt ihr auf Tastendruck etwa eine Panzerfaust oder verwandelt eure Granaten in Streubomben. In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Kickbacks gerade im Deathmatch eine Runde komplett herum reißen können.

Karten und Spielmodi
Die Multiplayer Beta umfasst aktuell fünf Spielmodi: Team-Deathmatch, Coop-Deathmatch mit drei Teams, Offenes Spiel, die Koop-Arena und die Hardcore Arena. Bei der Hardcore Arena fallen lediglich Booster und Kickbacks weg. Ansonsten ist es ein klassischer Deathmatch-Modus. In der Koop-Arena dagegen wehrt ihr gemeinsam mit Freunden eine Gegnerwelle nach der anderen ab. Kennern wird sicherlich aufgefallen sein, dass das „Offene Spiel“ neu zu den bereits aus dem Vorgänger bekannten Spielarten gekommen ist. Dabei handelt es sich um ein klassisches Free-4-All – also jeder gegen jeden.

Zu unserem Preview-Zeitpunkt standen zwei Karten zur Verfügung. Auf dem „Flughafen“ ballern wir uns über ein weitläufiges Hangargelände. Auffällig: Über jede Menge Treppen, Stiegen und Balkons gelangen wir auf aussichtsreiche Sniper-Spots. Das „Schloss“ dagegen ist deutlich verwinkelter, aber nicht minder hübsch anzusehen. Hier knubbeln sich die Gefechte immer wieder an einzelnen Knotenpunkten. Als kleine Abwechslung für Zwischendurch dienen die immer wieder auftauchenden Schätze. Durch das Sammeln der Reliquien schaltet ihr geheime Gegenstände frei.

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Das Spielgefühl
Die Verbindungszeiten sind aktuell noch sehr lang. Aber das wollen wir einer Beta-Version natürlich nicht vorwerfern, da die Server aktuell noch nicht auf Hochtouren laufen. Der Spielablauf selbst erinnert stark an „Uncharted 2“. Die Steuerung wirkt noch ein wenig schwammig und die Klettereinlagen funktionieren noch nicht überall fehlerfrei. Gerade beim „Über-Eck-Kraxeln“ blieben wir gerne mal hängen und waren somit leichte Beute für unsere Gegner.

Erneut kommt es darauf an, die Umgebung möglichst gut zu seinem Vorteil zu nutzen. Geschicktes Klettern und das Entdecken neuer Positionen eröffnet häufig manch leichten Kill. Das Deckungssystem funktioniert wie beim Vorgänger, spielt allerdings im Mehrspieler-Modus kaum eine Rolle. Hier kommt es eher auf gezielte Schüsse und gutes Ausweiche mit Hilfe von Sprüngen, Sprints und Rollen an. Bei Treffern wird der Bildschirm schwarz-weiß und die Kamera wackelt leicht. Gerade nach einem Schlag mit dem Gewehrkolben geht die Übersicht schnell ein wenig flöten. Allerdings regeneriert sich die Lebensenergie nach etwa zehn bis fünfzehn Sekunden wieder.

An verschiedenen Stellen befinden sich zudem schwere Stand-MGs. Im Schlosshof etwa stehen sich zwei dieser Knarren direkt gegenüber. Allerdings ist der Sichtradius stark eingeschränkt. So gelang es uns zwar zumeist einige unachtsame Spieler mit dem Geschütz platt zu machen, allerdings wurden wir im Anschluss sofort selbst Opfer eines lautlosen Kills. Nahkampfangriffen sind gerade in dem engen Gebiet des Schlosses ein probates Mittel. Auf kurze Distanz schlagt ihr mit dem Gewehrkolben zu. Bereits zwei Treffer reichen für einen Kill aus. Wir sind gespannt, ob die Melee-Fights auch in der Vollversion weiterhin so mächtig sind. Auch Schleicher kommen in „Uncharted 3: Drake’s Deception“ auf ihre Kosten: Wer einen Gegenspieler unbemerkt von hinten überrascht, erledigt ihn mit nur einem Tastendruck und einer hübschen Animation. Wir empfehlen Stealth-Spielern übrigens den Booster „Verhüllt“. Denn er dämpft eure Schritte und entfernt den Gamertag von eurer Spielfigur.

Motivierend: Mit fortlaufendem Spiel bekommt ihr auch für Nebenaufgaben wie etwa fürs Klettern oder in Deckung bleiben Punkte und Medaillen. Dadurch werden selbst Einsteiger einer erfolglosen Runde Gutes abgewinnen können. Und gerade die Koop-Arena glänzt in diesem Bereich besonders. Denn ständig wechselnde Missionsziele und kleinere Extras motivieren hier ungemein.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Sony
Entwickler: Naughty Dog
Erscheinungstermin: 11. November 2011
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://www.unchartedthegame.com/

Einschätzung: sehr gut

Zugegeben, wirklich überraschen konnte uns die Mehrspieler Beta von „Uncharted 3: Drake's Deception“ nicht. Alles fühlt sich irgendwie vertraut an. Das alte Spielgefühl wurde beibehalten. Und technisch sieht das Spiel erneut einfach klasse aus. Wir hatten jedenfalls viel Spaß an den Online-Matches: Besonders die vielen Extras und freischaltbaren Gegenstände dürften in der Vollversion einen Großteil der Langzeitmotivation ausmachen. Details wie das Kino, bei dem ihr eure Matches noch einmal analysieren könnt, dürften zudem Profi-Zockern in die Karten spielen. Aktuell sieht es so aus, als würde „Uncharted“ einmal mehr der Spagat zwischen „einfacher Unterhaltung“ und Core-Gaming gelingen.

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Twisted M_fan

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05. Juli 2011 um 02:25 Uhr
widevilman

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05. Juli 2011 um 03:03 Uhr
spider2000

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05. Juli 2011 um 03:50 Uhr
redfield84

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05. Juli 2011 um 19:14 Uhr