Wie ein Superstar so tief fallen kann: „Tomb Raider“ war Mitte der Neunziger eine wahre Kultserie. Die Spiele verkauften sich millionenfach. Hauptdarstellerin Lara Croft avancierte zum Medienstar und erlangte spätestens in den Filmumsetzungen mit Angelina Jolie Weltruhm. Jeder kannte Miss Croft! Doch ihr Stern sank ebenso rapide, wie er aufgegangen war. „Tomb Raider: Die Chronik“ war 2002 nicht mehr als langweilige Copy&Paste-Arbeit von Core Design. Spätestens „Tomb Raider: Angel of Darkness“ vergrätzte auch die letzten beinharten Lara-Croft-Jünger.
Die Konsequenz: Die „Tomb Raider“-Lizenz wurde Core Design entzogen und an Crystal Dynamics (u.a. bekannt für „Legacy of Kain“) weitergegeben. Heraus kamen die drei absolut spielenswerten und liebevoll designten Games „Tomb Raider: Legend“ (2006), „Tomb Raider: Anniversary“ (2007) und „Tomb Raider: Underworld“ (2008). Doch seit nunmehr drei Jahren ist es bis auf „Tomb Raider and the Guardian of Light“ still um unsere Lieblingsarchäologin geworden. Ja, bis Crystal Dynamics sich Ende 2010 mit der Ankündigung des neuen „Tomb Raiders“ mit einem lauten Knall zurück meldete.
Denn wie sich spätestens auf der diesjährigen E3 herausstellte, handelt es sich dabei um die Wiedergeburt von „Tomb Raider“ und Lara Croft. Vorbei die Zeiten der taffen Abenteuerbraut mit dicken Hupen, wippendem Zopf und durchgeladener Knarre. In dem erst für Ende 2012 angekündigten „Tomb Raider“ erlebt ihr Lara Croft als 21-jähriges Küken. Zerbrechlich, unsicher und menschlicher, als jemals zuvor.
Verloren und verschnürt
Die Anfänge von „Tomb Raider“ sind derzeit noch mysteriös. Schließlich gibt Crystal Dynamics auch auf Nachfrage nur sehr spärliche Informationen raus. Wir treffen Lara in der Kajüte der Endurance an. Doch inmitten eines Sturms erleidet sie Schiffbruch. Alle Rettungsversuche von Conrad Roth, dem Kapitän des Schiffes, misslingen. Lara wird bewusstlos an den Strand einer bislang noch unbekannten Insel gespült. In der Preview-Session von „Tomb Raider“ finden wir Lara gefesselt und kopfüber von der Decke baumelnd in einer Höhle wieder.
Sie kann sich nicht rühren. Nur durch das Bewegen des Analog-Sticks bringen wir das Croft-Bündel zum Pendeln. Hin und her. Hin und her. Bis wir schließlich die an der Wand aufgestellte Fackel mit dem Seil berühren. Es fängt Feuer und reißt schließlich. Unsere Heldin stürzt zu Boden und landet zu allem Überfluss auch noch in unter ihr platzierten Sperren. Sie schreit auf. Leidet. Und zieht sich dann unter höchster körperlicher Anstrengung das Objekt aus dem eigenen Fleisch. Bereits hier ist klar: Lara Croft hat sich im Vergleich zu den Vorgängern gewaltig verändert. „Tomb Raider“ ist kein Hochglanz-Abenteuer mehr. Es ist ein modernes Abenteuerspiel – dreckig und knallhart. Wir lesen alle Emotionen der Hauptfigur direkt von ihrem Gesicht ab. Leiden mit jedem Schlag und jeder Verletzung.
Trotzdem wollen die Entwickler die alten Tugenden der „Tomb Raider“-Serie nicht aus dem Auge verlieren. Auch im kommenden Ableger dreht sich alles um Umgebungsrätsel, Entdeckungsreisen und natürlich auch um Kämpfe. Nach unserer Befreiungsaktion schleppen wir uns mit Lara weiter. Sie stolpert, taumelt von den Strapazen. Wir greifen uns eine Fackel. Sie wird uns in der Folgezeit treue Dienste leisten und laut Crystal Dynamics häufig zum Lösen kleinerer Rätsel eingesetzt werden. Wenige Sekunden später geraten wir schon in eine Sackgasse. Kisten und Sprengstofffässer blockieren den Weg. Glasklar, wir zünden die Dinger an und nach einem gewaltigen Knall ist der Weg frei. Zumindest bis uns ein finsterer Typ am Arm packt und wegschleifen will. Die Kämpfe zu Beginn von „Tomb Raider“ laufen noch in Quick-Time-Events ab. Wir drücken die dargestellten Knöpfe und befreien Lara so aus dem Griff des Fremden. Lara taucht in Panik in einen unterirdischen Bach vor sich. Die Decke ist niedrig. Die Kamera zoomt dicht an das Geschehen heran. „Tomb Raider“ wirkt in dieser Anfangsphase unglaublich spannend und atmosphärisch packend wie ein Actionfilm. Wenige Momente später stoßen wir auf das nächste Rätsel. Hier müssen wir einige Gegenstände zusammenschieben und stapeln, ehe wir mit einer weiteren Explosion den Weg in die Freiheit öffnen.
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Überlebenskampf
Ziel von „Tomb Raider“ ist es, diese geheimnisvolle Insel lebendig wieder zu verlassen. Was auf dem Eiland geschieht und was es mit den seltsamen Gestalten in der Höhle auf sich hat? Wir wissen es nicht. Fest steht bislang nur, dass Lara auf der Insel nur wenige Freunde hat. Einen davon treffen wir wenige Momente später wieder. Captain Conrad Roth hat das Unglück ebenfalls überlebt. Allerdings hat er auch so seine Probleme: Er ärgert sich gerade mit einigen wilden Wölfen herum. Diese nehmen allerdings Reißaus, als Lara mit ihrer Fackel anrückt und ein wenig damit schwingt. Trotzdem: Roth ist verletzt und braucht unsere Hilfe.
Allerdings nutzen wir die Gelegenheit, um uns selbst kurz auszuruhen. Denn die Lagerstätte ist ein sicherer Ort. Hier verstecken sich oftmals wichtige Ausrüstungsgegenstände. Außerdem haben wir Gelegenheit, unsere eigenen Wunden zu verarzten. Solche Punkte werdet ihr immer wieder in „Tomb Raider“ finden. Sie sind thematisch in den Zusammenhang eingebunden und dienen als Verbindungspunkte zwischen einem vergangenen und einem kommenden Abschnitt. Obwohl „Tomb Raider“ kein Open-World-Spiel im eigentlichen Sinne ist, könnt ihr dennoch jederzeit in frühere Bereiche zurück kehren. Schließlich findet ihr im Spielverlauf nützliche Ausrüstungsobjekte und Schlüssel, die euch so manchen zuvor versperrten Zugang nun öffnen. Doch davon wollen wir zum aktuellen Zeitpunkt natürlich noch nichts wissen.
Denn Roth gibt uns gleich die erste Aufgabe. Wir sollen ihm ein Funkgerät und einen Verbandskasten besorgen. Wir folgen also dem Weg und gelangen schließlich zu einem verdächtig maroden Rohr, welches offenbar zu einer höheren Ebene führt. Vorsichtig klettern wir hoch. Ehe es abbricht springen wir an die Felskante und gelangen so zu einem Höhleneingang. Hier entdecken wir auch das Walky-Talky und den Verbandskasten. Blöderweise haust in der Höhle ein Wolf, der sich sogleich über unsere Lara hermachen will. Einen Quicktime-Event später haben wir das Flohbündel allerdings gekonnt abgewehrt. Reagieren wir übrigens falsch, kann dies katastrophale Folgen haben und nicht nur in schweren Verletzungen, sondern im schlimmsten Fall sogar mit Laras Bildschirmtod enden. Wozu Roth das Funkgerät tatsächlich braucht, das finden wir leider nicht mehr heraus. Als wir ihm die Utensilien übergeben, reicht er Lara lediglich eine Bergsteigeraxt und deutet auf einen nahe gelegenen Mast. Und damit endet leider auch die Präsentation.
System: Playstation 3
Vertrieb: Square Enix
Entwickler: Crystal Dynamics
Erscheinungstermin: 4. Quartal 2012
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://www.asurvivorisborn.com/
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Kommentare
Hendl
08. Juli 2011 um 22:31 UhrIm 4.ten Quartal 2012, wird die Grafik auch schon Standart sein… trotzdem ist es eine tolle Neuausrichtung und ich freue mich drauf wie ein Schnitzel…
val
10. Juli 2011 um 10:48 UhrOb Drake und Lara sich irgendwann in einem Spiel treffen werden? XD AHHAHAHAHA
XxProudToBeSerb
11. Juli 2011 um 16:21 Uhr@Annoying Fly
Ich hab die SAW Teile für PS3… xD Kranker scheiß is das..
@ Val
stell dir mal vor xD das passiert wirklich…dann machen die hinterher noch Rummla Kusch kuss zusammen xDDD beide sind ja ewig nur auf reisen meist allein u haben keinen partner für gewisse stunden^^
Lurch
12. Juli 2011 um 14:45 UhrSpielerisch hört sich das ja wirklich nach einer Verbesserung an, aber die dicken Hupen hätten sie auch drinlassen können 😀