Microsoft: Werbung in Spielen offenbar weiterhin eine Option

Microsofts Sarah Bond widmete sich in einem Interview den Geschäftsmodellen hinter Videospielen und brachte auch die Schaltung von Werbung ins Gespräch. Ist es eine Option für den Xbox Game Pass und darüber hinaus?

Microsoft: Werbung in Spielen offenbar weiterhin eine Option

Über Werbeanzeigen in Videospielen wird seit längerer Zeit hitzig diskutiert. Nachdem die Fullscreen-Einblendungen in „EA Sports UFC 4“ im Jahr 2020 noch auf die komplette Ablehnung der Spieler trafen, betonte der EA-CEO Andrew Wilson, dass dieses Thema längst nicht vom Tisch sei.

Auch die Konsolenhersteller Sony und Microsoft wurden zuletzt mit In-Game-Werbung in Verbindung gebracht. So berichtete Business Insider im April des vergangenen Jahres, dass beim PS5-Hersteller intern ein entsprechendes Programm getestet wird. Und auch Microsoft wolle den Entwicklern und Publishern zukünftig die Möglichkeit bieten, Werbeanzeigen in Free-to-Play-Spielen unterzubringen.

Microsoft bringt Werbung wieder ins Gespräch

Dass In-Game-Werbung auch weiterhin im Bereich des Möglichen ist, deutete Microsofts Sarah Bond in einem Interview mit den Redakteuren des Rolling Stones UK an. Zunächst wurde sie gefragt, wie Entwickler auf der Xbox erfolgreich sein können, woraufhin sie den Game Pass erwähnte.

Im weiteren Verlauf erklärte Bond, dass der Game Pass nur eines von vielen Geschäftsmodellen ist: „Wir haben darüber gesprochen, wie wir mit anderen Modellen experimentieren, z. B. was es für die Werbung in Spielen bedeutet, die auf dem Handy stärker verbreitet ist – gibt es Modelle, die auf PC und Konsole gut funktionieren? Gibt es andere Modelle, bei denen man zeitlich begrenzte Spielabschnitte und Ähnliches anbieten kann?“

Laut Bond könnte man den Entwicklern Optionen und Wahlmöglichkeiten geben, sodass sie in der Lage sind, zu experimentieren und zu tun, was ihnen gefällt.

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Für Microsoft wären die Bemühungen nicht neu: Das Unternehmen kaufte 2006 das In-Game-Werbenetzwerk Massive, bevor es 2010 wieder geschlossen wurde.

Damals erklärte der Xbox-Hersteller: „Mit der Übernahme von Massive erweitert Microsoft sein Engagement, Werbetreibenden ein hocheffektives Mittel an die Hand zu geben, um bestimmte demografische Verbrauchergruppen im schnell wachsenden und interaktiven Medium der Online-Spiele zu erreichen.“

Es stellt sich die Frage, ob Spieler Werbeeinblendungen in herkömmlichen Konsolenspielen tolerieren würden. Daran zweifelte der Naavik-Analyst Fawzi Itani im vergangenen Jahr. „Die Spieler sind sich darüber im Klaren, dass [Free-to-Play]-Spiele Werbung enthalten, aber dieses Verständnis ist bei AAA-Qualitätsspielen nicht unbedingt vorhanden. Wie werden die Spieler reagieren, wenn in diesen Erlebnissen Werbung geschaltet wird?“

Game Pass laut DFC nicht nachhaltig

Letztendlich dürfte die Suche nach umsatzfördernden Optionen für Microsoft ein wichtiger Schwerpunkt sein, während sich das Wachstum der Game-Pass-Abonnentenzahl in den vergangenen Jahren verlangsamte. Das Analystenunternehmen DFC Intelligence kam gar zu dem Schluss, dass der Game Pass in der jetzigen Form „kein nachhaltiges langfristiges Geschäftsmodell zu sein scheint“.

„Natürlich würde sich die wirtschaftliche Lage ändern, wenn der Game Pass irgendwie 100 Millionen Abonnenten gewinnen könnte. Aber das ist ein großes Wenn. Selbst wenn man die Nutzerzahlen von Activision Blizzard (abzüglich der mobilen Nutzer) hinzurechnet, liegen die Zahlen weit darunter“, so DFC.


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Zunächst muss die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft zustande kommen. Während die Europäische Kommission und China kürzlich grünes Licht gaben, blockiert die britische CMA den Deal weiterhin.

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