Dustborn in der Vorschau: Interaktives Comic-Abenteuer mit Potential

Während unserer Zeit in Paris hatten wir die Gelegenheit, uns eine ausführliche Präsentation des kommenden Action-Adventures "Dustborn" anzuschauen. Was wir gesehen haben und wie uns das gefiel, verraten wir euch in unserer Vorschau.

Dustborn in der Vorschau: Interaktives Comic-Abenteuer mit Potential
"Dustborn" befindet sich gegenwärtig für Konsolen und den PC in Entwicklung.

Vor einigen Monaten hatten wir das Glück, von Quantic Dream nach Paris eingeladen worden zu sein, um uns die heiligen Hallen des Entwicklerstudios anzuschauen und einen Blick auf einige kommende Games zu werfen, die das Unternehmen als Publisher betreut. Hierzu zählt unter anderem das neue Action-Adventure „Dustborn“ von Red Thread Games, zu dem wir uns eine ausführliche Präsentation von Creative Director Ragnar Tørnquist ansehen durften.

Willkommen in den Geteilten Staaten von Amerika

Die Story des Spiels entführt uns in ein alternatives Universum im Jahr 2030. Seit einem einschneidenden Ereignis sind inzwischen drei Jahrzehnte vergangen und seither sind die einstigen USA die Geteilten Staaten von Amerika. Wir übernehmen im Spiel die Kontrolle über Außenseiterin und Ex-Knacki Pax, die gemeinsam mit einigen Freunden ein besonderes Paket von einem Ende des nordamerikanischen Kontinents zum anderen transportieren soll.

Doch Pax ist keine gewöhnliche junge Frau, denn sie besitzt besondere Kräfte, mit denen sie einigen Schaden anrichten kann. Aus diesem Grund sind mehrere Gruppierungen hinter ihr und ihren Begleitern her, die teils ebenfalls über spezielle Fähigkeiten verfügen. Zu allem Überfluss ist unsere Protagonistin auch noch schwanger, was unterwegs sicherlich für allerlei weitere Probleme sorgen dürfte – ob sie ihr Ziel dennoch erreichen wird?

Das können wir euch natürlich noch nicht verraten, denn wir haben mehrere Abschnitte gesehen, die eher aus den frühen Spielstunden von „Dustborn“ stammen. Nach einer kurzen Einführung in die Story stellte uns Tørnquist die weiteren Charaktere vor, bei denen es sich um einen bunt gemischten Haufen bestehend aus unterschiedlichsten Persönlichkeiten handelt. Einen gewissen Teil ihrer gemeinsamen Reise sollen sie dabei in Fahrzeugen verbringen, etwa Autos.

Uns erwartet somit gewissermaßen auch eine Art interaktiver Roadtrip, doch wie viel sich die Figuren währenddessen miteinander unterhalten, liegt an euch.

Worte haben Macht

Während die Truppe einen schier endlosen Highway entlangfuhr, unterhielten sie sich miteinander über verschiedene Themen. Nach einiger Zeit wurde ein Tastensymbol eingeblendet, das angezeigt hat, Pax könne das Gespräch gewaltsam unterbrechen beziehungsweise abwürgen. Mit ihren Kräften kann sie anderen Menschen ihren Willen aufzwingen und so dafür sorgen, dass anderen Leuten die Worte wirklich im Halse stecken bleiben.

Abhängig vom Zeitpunkt und wie aggressiv Pax hierbei vorgeht, reagieren die anderen Charaktere unterschiedlich auf solche Aktionen.

Doch die Kräfte der unterschiedlichen „Dustborn“-Figuren können nicht nur während der Dialoge eingesetzt werden, sondern sind auch nützlich dabei, verschiedene Rätsel zu lösen oder Gegner zu erledigen. Ragnar Tørnquist zeigte uns zwei etwas längere Rätselpassagen: Einmal mussten Pax und ihre Begleiter jemanden befreien, der unter einem Bus eingeklemmt war. Eine ihrer Freundinnen kann ihre Körperkraft mit ihren Fähigkeiten steigern, während ein anderer sich gut mit Technologie auskennt. Durch die Kombination ihrer Stärken gelingt es ihnen, das Problem zu lösen, um ihre Reise fortsetzen zu können.

Beim zweiten Rätsel müssen sie an einem Wachposten vorbeikommen und geben sich hierfür als Punkband aus, die gemeinsam durch die Gegend tourt. Um die zweifelnden Sicherheitskräfte zu überzeugen, müssen sie einen ihrer Songs darbieten, was als kleines Rhythmusspiel dargestellt wurde. Es mussten also im richtigen Moment die eingeblendeten Tasten gedrückt werden, wobei Tørnquist absichtlich ab und an danebengriff, woraufhin sich der Song veränderte.

Die Kräfte scheinen vielfältig eingesetzt werden zu können und generell machte es während der Präsentation in Paris auf uns den Eindruck, als hätte diese Mechanik eine Menge Potential. Wie flexibel diese Mechaniken letztendlich sein werden, etwa indem mehrere Lösungswege eröffnet werden, konnten wir jedoch nicht erahnen.

In einem ausgedehnten Kampf kamen die Kräfte von Pax und ihren Freunden gegen Ende der Präsentation ebenfalls zum Einsatz. Mit Worten kann sie Gegner wegschleudern oder ihre eigenen Angriffe verstärken. Darüber hinaus gibt es ebenfalls die Möglichkeit, Teamattacken einzusetzen. Während dieser Konfrontation gab es außerdem noch einen besonderen Kniff zu sehen, denn die Macht der Worte ist nur gegen menschliche Gegner effektiv, allerdings nicht gegen Roboter.

Hier kam somit eine Prise Taktik ins Spiel, die uns Tørnquist anhand verschiedener Möglichkeiten, etwa einem Mix aus Pax‘ Kräften und ihren Attacken mit dem Baseballschläger, demonstrierte. Wie komplex die Optionen im fertigen Spiel ausfallen und wie viele Gegnertypen sowie -kombinationen es geben wird, muss sich indes erst noch zeigen.

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Ein interaktives Comicheft

Besonders stolz zeigte sich Ragnar Tørnquist während der „Dustborn“-Präsentation bei Quantic Dream übrigens immer wieder vom Grafikstil des Action-Adventures. Er betonte mehrfach, dass er und sein Team mit echten Comickünstlern zusammengearbeitet haben, um den Look des Spiels zu kreieren. Doch die Liebe der Verantwortlichen für das Medium geht noch deutlich weiter, denn die verschiedenen Demo-Abschnitte wurden als Comichefte präsentiert.

Der Artstyle konnte uns ebenfalls direkt von sich überzeugen und scheint bisher nahezu perfekt mit den Charakteren, ihren Kräften und der Story zu harmonieren.

Obwohl das Spiel bereits sehr schick aussieht, lief es allerdings noch nicht wirklich rund. Die Animationen der Charaktere wirkten auf uns noch relativ steif und darüber hinaus gab es verschiedene Bugs sowie andere technische Macken, die bis zum Release des Titels Anfang 2024 noch ausgebügelt werden müssten. Positiv stimmen konnte uns indes bereits die stimmungsvolle musikalische Untermalung sowie die guten englischen Sprecher, die einen tollen Job machen.

Einschätzung: gut

Während der Präsentation von „Dustborn“ hatten wir ziemlich viel Spaß, auch wenn wir selbst den Controller leider nicht in die Hand nehmen durften. Die Story und Figuren bieten Potential für ein aufregendes interaktives Comic-Abenteuer, das ebenfalls gewisse spielerische Freiheiten zu bieten scheint. Wie groß diese letztendlich ausfallen werden, lässt sich allerdings zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht wirklich einschätzen.

Darüber hinaus konnten wir nicht auf alle Aspekte des Games einen Blick werfen, denn die Erkundung der Spielwelt, die einen nicht unerheblichen Teil des Titels ausmachen soll, wurde kaum gezeigt. Wie gut die unterschiedlichen Facetten damit im fertigen Spiel ineinandergreifen werden, ist anhand einer relativ kurzen Vorführung ebenfalls nur schwer zu beurteilen. Doch wir sehen durchaus Potential im Game, das ein kleiner Geheimtipp werden könnte.

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