Dragon's Dogma 2 angespielt: Ein Herzloser auf der Suche nach dem Drachen

Wir durften kürzlich an einem Preview-Event des kommenden Capcom-Games "Dragon's Dogma 2" teilnehmen und dort einen ersten ausführlichen Blick auf die PlayStation 5-Version des Action-RPGs werfen.

Dragon’s Dogma 2 angespielt: Ein Herzloser auf der Suche nach dem Drachen
"Dragon's Dogma 2" befindet sich derzeit unter anderem für die PlayStation 5 in Entwicklung.

Mit dem Action-Rollenspiel „Dragon’s Dogma 2“ kann sich Hideaki Itsuno („Devil May Cry 5“) aktuell gemeinsam mit seinem Team um ein absolutes Herzensprojekt kümmern, auf das auch zahlreiche Fans des Originals bereits seit Jahren warten. Wir hatten kürzlich in Hamburg die Chance, an einem Preview-Event teilzunehmen. Dort durften wir den Titel schon eine Stunde lang anspielen, um uns einen ersten Eindruck von der heiß erwarteten Fortsetzung zu machen.

Ein Erweckter auf Reisen

Wie bereits im Vorgänger übernehmen wir auch in der Fortsetzung die Kontrolle über einen Erweckten, den wir in einem Charaktereditor selbst erstellen können. Diese Funktion stand uns während des Anspielevents allerdings noch nicht zur Verfügung. Stattdessen konnten wir mit drei extra für die PS5-Demo angefertigten Figuren hinaus in die Welt ziehen, um unseren Weg durch die Spielwelt zu suchen.

Zunächst schlüpften wir in die virtuelle Haut einer Bogenschützin auf Level 5, die somit noch relativ am Anfang ihres Abenteuers stand. Mit ihr und ihren Vasallen, also ihren KI-Begleitern, kamen wir in ein Dorf, wo es zu einer besonderen Begegnung mit einer jungen Frau kam, die eine Verbindung zu unserer Heldin zu haben schien. In einem kurzen spielbaren Flashback erhielten wir dann einen kleinen Vorgeschmack auf die Geschichte von „Dragon’s Dogma 2“.

Unser Hauptcharakter war einmal ein Soldat, der gegen einen mächtigen Drachen kämpfen musste. Diese Konfrontation verläuft jedoch alles andere als gut für den Protagonisten, denn das Monster reißt ihm das Herz heraus. So wird die Spielfigur zu einem Erweckten und muss fortan umherziehen, um ihr Herz zurückzuerlangen. Wie genau die Handlung des Spiels mit jener des Vorgängers zusammenhängt, wollte uns Capcom übrigens noch nicht verraten.

Dafür verrieten uns die Kollegen, dass mit den Beastren eine neue Rasse im Action-RPG enthalten sein wird, deren Heimat eine wichtige Rolle im Spiel einnehmen soll. Zudem werden die Beastren auch spielbar sein, womit wir schon zum nächsten Abschnitt unserer Anspielsession kommen.

Der Ruf des Abenteuers

Darin wechselten wir von unserer menschlichen Bogenschützin zu einem Beastren-Kämpfer auf Level 15. Mit seiner robusten Rüstung, seinem Schild in der einen sowie einem starken Schwert in der anderen Hand fühlte sich dieser Charakter direkt anders an. Wir entschieden uns direkt dazu, hinaus in die Weiten der Welt hinauszuziehen und somit dem Ruf des Abenteuers zu folgen. Die dichten Wälder und hohen Berge in der Ferne riefen uns quasi zu sich.

Uns erfasste also direkt die Abenteuerlust und dank der atmosphärischen Spielwelt ließen wir uns davon nur zu gerne anstecken. Die Spielwelt soll diesmal ungefähr viermal so groß wie noch im Vorgänger sein und wird hoffentlich allerlei spannende Geheimnisse bereithalten.

Während wir uns umschauten, fiel uns die überarbeitete KI unserer Vasallen auf, von denen wir einmal mehr eine kleine Gruppe rekrutieren können, damit sie uns auf unserer Reise unterstützen. Diesmal stehen sie uns jedoch nicht nur im Kampf zur Seite, sondern weisen uns auch abseits der Scharmützel gegen feindliche Soldaten und Monster auf nützliche Dinge oder Orte in der Umgebung hin, was bereits ziemlich gut funktioniert hat.

Apropos Kämpfe: Die Konfrontationen mit den verschiedenen Monstern waren natürlich auch in „Dragon’s Dogma 2“ absolute Highlights. Während unserer kleinen Wanderung durch den Wald erspähten wir von einer Lichtung aus einen Greif in der Ferne, der hoch oben auf einem Berg saß. Unser Ziel war natürlich klar: Wir mussten dieses Monster erreichen, doch der Weg dorthin war im wahrsten Sinne des Wortes steinig.

Unterwegs sind wir immer wieder mit kleinen Goblins aneinandergeraten und haben ganz nebenbei sogar eine Quest abgeschlossen, indem wir einer Gruppe Soldaten geholfen haben, die von mehreren Feinden überrascht worden war. Anschließend wagten wir uns immer tiefer in den Wald vor und stießen dort auf einen Minotaurus, der uns und unseren Vasallen einiges abverlangt hat. Doch mit kurzen Kommandos, normalen Attacken sowie geschickt eingesetzten Spezialangriffen konnten wir den großen Gegner letztendlich zu Fall bringen und unseren Weg daraufhin fortsetzen.

Den Greif, den wir finden wollten, haben wir am Ende übrigens nicht getroffen. Dafür kreuzte ein riesiges Steinmonster unseren Weg, das uns einen harten Kampf lieferte. In „Dragon’s Dogma 2“ ist die große Besonderheit des Kampfsystems natürlich wieder dabei: das Klettern. Diese Möglichkeit war in diesem Duell auch zwingend nötig, denn der Koloss war lediglich an besonderen Punkten verwundbar. Zwei davon, einer am linken Arm und einer am Kopf, waren nur schwer zu erreichen. Während unsere Vasallen das Monster ablenkten, hatten wir die Gelegenheit, die Schwachpunkte zu erreichen und anzugreifen.

Die Kämpfe waren ein echtes Highlight und die größeren Gegner zu studieren und so langsam zu Fall zu bringen, machte erneut wirklich sehr großen Spaß. Verglichen mit Teil 1 wirken die Angriffe diesmal etwas geschmeidiger und gerade die wuchtigen Schwerthiebe sahen toll aus und fühlten sich dank des starken Trefferfeedbacks auch ebenso gut an. Hier macht sich die Erfahrung von Itsuno und seinem Team bemerkbar.

Viel Potential und bekannte Probleme?

Während der letzten Minuten der Anspielsession wechselten wir noch einmal die Spielfigur und schauten uns als Dieb in der Stadt Vernworth um. Einen Kampf suchten wir diesmal nicht, stattdessen wollten wir vielmehr die Atmosphäre des Ortes aufsaugen und schauen, was die Stadt zu bieten hat. Wir hätten zum Beispiel die Klasse unseres Charakters wechseln können, doch fortgeschrittene Spezialisierungen wie der Erzmagier konnten wir nicht nutzen.

Des Weiteren konnten wir einen Blick auf andere Waffenfertigkeiten, also Spezialangriffe, werfen, uns andere Vasallen anschauen, die wir hätten anwerben können, und wir erreichten sogar einen Bereich, den unsere KI-Begleiter nicht betreten durften. Es gab somit wirklich viel in der Demo zu entdecken, zu viel, als dass wir alles hätten sehen können. Doch das, was wir gesehen und selbst erlebt haben, machte bereits einen sehr stimmigen und spaßigen Eindruck.

„Dragon’s Dogma 2“ hat zweifelsohne großes Potential, doch an einigen Stellschrauben sollte Itsuno mit seinem Team noch arbeiten. Die Kämpfe wirkten etwa, wie bereits im Vorgänger, zwischenzeitlich etwas zu chaotisch. Da es kein Lock-on gibt, fängt die Kamera das Geschehen nicht immer optimal ein. Aus diesem Grund ging die Übersicht leider ab und an verloren, was gerade in den Kämpfen gegen die größeren Monster nervig war. Darüber hinaus lässt sich natürlich noch nicht wirklich einschätzen, ob die Geschichte diesmal mehr zu bieten haben wird als im diesbezüglich recht dünnen 1. Teil.

Technisch sieht das Spiel dank der RE-Engine, die bereits andere Capcom-Blockbuster wie „Resident Evil 4 Remake“ oder „Devil May Cry 5“ befeuerte, ziemlich schick aus. An die optische Qualität der zuvor genannten Games kommt das Action-RPG allerdings nicht ganz heran. Dafür flimmerte das Spiel bereits angenehm flüssig über den Bildschirm und abgesehen von kleinen technischen Problemen sind uns keine groben Schnitzer begegnet.

Einschätzung: sehr gut

Unsere Zeit mit der „Dragon’s Dogma 2“-Demo flog geradezu an uns vorbei und das liegt vor allem an der Spielwelt, die wir nur allzu gerne immer näher erkunden wollten und der einmal mehr packenden Action. Es sind Stärken, die bereits den Vorgänger zu einer erinnerungswürdigen Erfahrung machten und die das Entwicklerteam von Capcom hervorragend auf aktuelle Systeme zu übertragen scheint. Hinter jeder Ecke erwartete uns gefühlt eine neue Überraschung, an die wir uns anpassen mussten und das machte wirklich großen Spaß. In Kombination verspricht dies die größte Stärke des Action-RPGs zu werden.

Es machte zwischenzeitlich allerdings auch immer wieder den Eindruck, als würde die Fortsetzung ähnliche Probleme haben wie der Vorgänger. Hierzu zählen die mitunter unübersichtlichen Scharmützel ebenso wie kleine Ungereimtheiten, etwa Pop-ups. Da noch kein Veröffentlichungstermin enthüllt wurde, dürfte noch genug Zeit bleiben, um an diesen Stellen nachzubessern und diese Schwächen auszubügeln. Dessen ungeachtet dürfte uns hier ein Action-Rollenspiel erwarten, das großes Potential hat und das eine Erfahrung bieten könnte, die es in dieser Form in keinem Genre-Konkurrenten gibt.

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