Review

The Marvels: Drei MCU-Superheldinnen auf intergalaktischer Abenteuertour - Filmkritik

Wir haben uns in "The Marvels" in ein neues MCU-Abenteuer gestürzt und verraten euch in unserer Filmkritik, wie uns dieser intergalaktische Trip gefallen hat.

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7.5

"The Marvels" startet am 8. November 2023 in den deutschen Kinos.

Während die 2. Staffel von „Loki“ aktuell auf ihr großes Finale zusteuert, machen sich im Kinofilm „The Marvels“ gleich drei Superheldinnen startklar für ein neues MCU-Abenteuer! Nachdem sie zunächst noch solo unterwegs war, erhält Captain Marvel diesmal Unterstützung von zwei Heldinnen mit ähnlichen Kräften. Doch wird das am Ende ausreichen, um ihre Heimat und womöglich das gesamte Universum retten zu können?

Wir durften uns den neuen Marvel Studios-Film bereits vor dem offiziellen Kinostart in der englischsprachigen Originalfassung ansehen und verraten euch in unserer Filmkritik, auf was ihr euch bei diesem intergalaktischen Trip freuen könnt.

Drei Heldinnen in den Tiefen des Alls

Seit dem Sieg über Thanos ist Carol Danvers aka Captain Marvel wieder überall im Universum unterwegs, um jenen zu helfen, die sich nicht selbst helfen können. Allerdings muss sie während einer ihrer Missionen feststellen, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht – denn plötzlich befindet sie sich wieder auf der Erde! Diese Vorkommnisse bleiben natürlich nicht unbemerkt, weshalb sich auch Ex-S.H.I.E.L.D.-Director Nick Fury in die Sache einschaltet.

Einige Zeit darauf müssen Carol, ihre „Nichte“ Monica und Captain Marvel-Superfan Kamala Khan feststellen, dass ihre Kräfte aus irgendeinem Grund miteinander verwoben sind. Immer wenn zwei von ihnen ihre Kräfte zeitgleich einsetzen, tauschen sie miteinander die Plätze. Chaos ist hierbei natürlich vorprogrammiert. Viel Zeit, um eine Lösung auszuarbeiten, bleibt ihnen jedoch nicht, denn Kree-Schurkin Dar-Benn bedroht das Universum.

Die Aufgabe unserer „The Marvels“-Heldinnen ist natürlich klar: Sie müssen die Bösewichtin irgendwie aufhalten. Dabei ist höchste Eile geboten, denn Dar-Benn scheint zudem irgendwie das Gefüge der Realität selbst in seinen Grundfesten zu erschüttern, was katastrophale Folgen haben könnte. So beginnt für die drei ungleichen Superheldinnen ein intergalaktisches Abenteuer, auf dem sie lernen müssen, zusammenzuarbeiten.

Action, Chaos, Comedy & Gefühle

In seinem Kern ist der neueste Ableger des Marvel Cinematic Universe in erster Linie noch ein Captain Marvel-Film, denn innerhalb der Story spielt Carol eine größere Rolle als ihre beiden Kolleginnen. Sie ist es, an der sich die Antagonistin rächen will und über Carol Danvers erfahren wir die meisten neuen Dinge innerhalb der Handlung. Unter anderem erfahren wir, was sie nach ihrem ersten Solofilm und vor Endgame erlebt hat.

Dabei darf Hauptdarstellerin Brie Larson endlich auch mehr sein als nur die stoische Kriegerin. Wir erleben verschiedene Seiten der Figur: Die Anführerin, die taffe Heldin und auch den noch immer gebrochenen Menschen dahinter. All diese unterschiedlichen Facetten werden von Larson gut dargestellt und machen ihre mächtige Superheldin nun deutlich nahbarer und vor allem sympathischer. Eine Entwicklung, die uns wirklich gut gefallen hat.

Doch natürlich trägt der Kinofilm nicht umsonst den Titel „The Marvels“, denn die anderen beiden Figuren bekommen ähnlich viel Screentime spendiert wie Captain Marvel selbst. Die stärksten Momente des Streifens waren immer jene, in denen Carol, Monica und Junior-Superheldin Kamala gemeinsam unterwegs waren. Gerade letztere war für uns das Herz des Teams, wobei ihre Unbekümmertheit in starkem Kontrast zu Carols Abgeklärtheit steht.

Wie schon in der Disney+-Serie „Ms. Marvel“, in der Kamala ihr erstes eigenes Abenteuer erlebte, ist auch die Familie unserer jungen Protagonistin wieder mit dabei. Die kleinen Szenen mit Mama und Papa Khan sind auch im Film echte Scene Stealer und lockern das Abenteuer mit etwas Comedy angenehm auf.

Apropos Comedy: Für diese sowie für allerlei Chaos sorgt natürlich der Umstand, dass die drei „Marvels“ über ihre Kräfte miteinander verbunden sind. Insbesondere im ersten Akt des MCU-Films nutzt Regisseurin Nia DaCosta („Candyman“) dies nicht nur für schöne Situationskomik aus, sondern auch für einige herrlich abgedrehte und wunderbar choreographierte Actionszenen. In diesen Momenten hatten wir definitiv sehr großen Spaß!

Lediglich im finalen dritten Akt des Films fällt die Action ab und verkommt eher zum bekannten MCU-CGI-Einheitsbrei.

Ebenfalls toll gelungen ist die wachsende Dynamik zwischen den drei Heldinnen, die anfangs eher widerwillig ein Team bilden. Während für Kamala ein Kindheitstraum in Erfüllung geht, möchte Monica ihrer „Tante“ Carol lieber aus dem Weg gehen, während diese wiederum etwas überfordert mit der Situation ist. Letztendlich bekommen wir so jedoch auch einige emotional packende Szenen spendiert, die kleine Highlights inmitten des Abenteuers sind.

Am Ende müssen sie sich natürlich zusammenraufen, um Kree-Schurkin Dar-Benn besiegen zu können, auch wenn für uns die eine oder andere Charakterentwicklung doch einen Tick zu schnell ablief. Bei gerade einmal gut 105 Minuten Laufzeit ist dies jedoch kaum verwunderlich.

Eine gute MCU-Schurkin?

Die bis hierhin schon mehrfach erwähnte Dar-Benn hat übrigens einen sehr persönlichen Grund, Jagd auf Captain Marvel zu machen, denn sie macht die Avengers-Heldin für die Verwüstung ihrer Heimatwelt verantwortlich. Auf dem Kree-Planeten Hala ist Carol deshalb nur noch als „Die Auslöscherin“ bekannt. Rache ist natürlich ein sehr klassisches Handlungsmotiv, doch dieses allein reicht nicht aus, um diesen Charakter interessant zu machen.

Schauspielerin Zawe Ashton („The Handmaid’s Tale“) macht ihre Sache zwar durchaus gut, kann aus den Drehbuchvorgaben allerdings nicht mehr herausholen. Deshalb reiht sie sich für uns eher in die ziemlich lange Reihe mittelmäßiger MCU-Schurken ein.

Da wir gerade schon bei den Dingen sind, die uns nicht im neuesten MCU-Film überzeugen konnten: Wie schon die letzten Filme und Serien aus dem Hause Marvel Studios leidet auch dieses Werk unter einer schwankenden Qualität bei den Spezialeffekten. Einige sehen wirklich gut aus, andere eher durchschnittlich und wieder ziemlich schlecht. Das Budget von weit über 200 Millionen US-Dollar macht sich nicht überall bemerkbar.

Dafür sind die Auswirkungen ihrer Taten nicht zu unterschätzen und diese gehen sogar weit über „The Marvels“ hinaus. Dar-Benn gelingt es, das Gefüge der Raum-Zeit zu beschädigen und so gewissermaßen Risse in der Realität selbst zu erschaffen. In solchen Fällen wird ein Portal in andere Realitäten geöffnet und beide drohen, miteinander zu kollidieren. Comic-Fans wissen: Hier werden die Weichen für „Avengers: Secret Wars“ gestellt!

Wie immer im MCU gilt auch hier: Denkt daran, nach dem Ende des Films unbedingt noch ein bisschen sitzen zu bleiben.

7.5

Wertung und Fazit

PRO
  • Sympathisches Heldinnentrio
  • Captain Marvel wird als Figur ausgearbeitet
  • Verwobene Kräfte sorgen für Spaß & tolle Action
  • Wundervolle kleine Momente
CONTRA
  • Dar-Benn als Schurkin nur durchschnittlich
  • Einige Charakterentwicklungen übereilt
  • Uninspirierte Action im dritten Akt
  • CGI-Qualität schwankend

The Marvels: Drei MCU-Superheldinnen auf intergalaktischer Abenteuertour – Filmkritik

„The Marvels“ ist ein wunderbar kurzweiliges Superheldinnen-Abenteuer, das vor allem mit seinen drei sympathischen Hauptfiguren überzeugt. Die Dynamik zwischen Carol, Monica sowie Kamal ist toll anzuschauen und wird von den drei Hauptdarstellerinnen überzeugend rübergebracht. Gerade ihre spezielle Verbindung über ihre Kräfte sorgt immer wieder für kreative Action, etwas Humor und vor allem viel Spaß.

An die besten MCU-Filme reicht der Streifen für uns letztendlich allerdings nicht heran. Hierfür fehlt es an einem wirklich überzeugenden und charismatischen Bösewicht und einer packender erzählten Geschichte. Dar-Benns Verlangen nach Rache war für uns diesbezüglich nicht genug. Zudem geht den kreativen Einfällen des Films im dritten Akt ein bisschen die Luft aus und auch die VFX-Qualität ist einmal mehr schwankend.

Wenn ihr euch mit diesen Schwächen arrangieren könnt, werdet ihr mit „The Marvels“ dennoch eine mehr als nur gute Zeit haben können. Das intergalaktische MCU-Abenteuer ist sehr unterhaltsam und somit gut geeignet für einen unbeschwerten Kinoabend.

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Kommentare

ironman1984

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