Review

Super Crazy Rhythm Castle im Test: Schräges Partyspiel für Profis

Verrückte Minispiele treffen auch coole Songs: “Super Crazy Rhythm Castle” will euch eine abgedrehte Musikparty für Freunde und Familie nach Hause bringen. Weshalb wir es lieben und gleichzeitig teilweise in die Ecke werfen wollten, verraten wir euch im Test.

play3 Review: Super Crazy Rhythm Castle im Test: Schräges Partyspiel für Profis

7.0

Nach unserer Preview zu “Super Crazy Rhythm Castle“ waren wir begeistert: Ein Rhythmusspiel, das Knöpfchendrücken mit Minigames kombiniert, wirkte fantastisch! Schließlich könnte man so die ganze Familie vor die Konsole holen und gemeinsam ein lustiges Partyspiel mit guter Musik genießen. Außerdem sind die Level-Gestaltung, das Charakterdesign und so ziemlich jedes Item mit viel Liebe zum Detail kreiert.

Während unserer ersten Anspiel-Session hat das alles eine Menge Spaß gemacht! Wir konnten es kaum erwarten, diesen Test endlich anzufertigen. Doch der Spielspaß entwickelt sich ganz anders als erwartet.

Eine Party, zu der ihr einen Profi einladen solltet

Was wir erwartet haben: Ein super crazy Rhythmus-Game, bei dem wir in das Königreich eines Verrückten eintauchen und Partyspiele absolvieren, um seine Krone zu klauen. Auf dem Papier ist das auch tatsächlich so, die Realität lief allerdings deutlich weniger lustig ab, denn wir steckten fest. Sehr lange sogar.

Zugegeben, Rhythmusspielprofis sind wir nur bedingt, doch für ein Partyspiel sollte es eigentlich reichen! Dachten wir, denn so universell wie Crazy Rhythm Castle beworben wird, ist es leider nicht. Das letzte Level des Prologs hat uns mächtig ins Schwitzen gebracht. Der Schwierigkeitsgrad schwankt trotz Einstellung auf “normal” extrem stark, was zu Frustration führen kann. Vor allem, wenn ihr keine Profis seid und die Finger vom 20. Versuch ohne Gnadenmechanik langsam echt taub werden.

Weshalb “Super Crazy Rhythm Castle” so schwer ist? Weil es sich hier nicht um ein reines Rhythmusspiel handelt, sondern um eine Art Mix aus “Overcooked“, Puzzlegame und Rhythmusspiel. Und genau das ist gleichzeitig fantastisch wie auch wirklich verwirrend.


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Ihr müsst euch das so vorstellen: Manchmal ist es lediglich eure Aufgabe, die Knöpfchendrück-Part zu pausieren und Puzzleteile von A nach B zu bringen. Easy. An anderer Stelle müsst ihr mit dem perfekten Timing nicht nur die Buttons zur Musik drücken, sondern pausieren, um überhitzte Maschinen zu kühlen, Gegenstände einzusammeln, zu kämpfen oder Dinge zu basteln. Euren Score solltet ihr dabei natürlich nicht aus den Augen verlieren!

In Sachen Kreativität bekommt “Super Crazy Rhythm Castle” von uns eine eins mit Sternchen – so viele verschiedene Minigames machen echt Spaß. Vor allem, weil sie alle total unterschiedlich sind und ihr euch jedes Mal neu eindecken müsst, um zu siegen.

Das motiviert einen, immer weiter zu spielen und das nächste Minigame oder den nächsten Song  zu entdecken. Zumindest, wenn man verstanden hat, was man tun soll – das Herausfinden der einzelnen Mechaniken gehört zum Spiel(vergnügen) dazu. Das bedeutet, dass ihr neben der Konzentration auf die richtigen Buttons auch das gesamte Spielfeld im Auge haben müsst. Multitasking! Habt ihr einmal raus, was der verrückte König von euch will, läuft’s.

Dynamisches Spielerlebnis allein oder mit bis zu drei Freunden

Wenn euch das ganze doch zu leicht sein solltet, könnt ihr jederzeit zum höheren Schwierigkeitsgrad wechseln. Damit verändert sich für den entsprechenden Mitspieler der Drei-Button-Modus zum Vier-Button-Modus. Außerdem können Spieler jederzeit Ein- oder Aussteigen, was das gemeinsame Spielerlebnis besonders dynamisch macht.

Das hat einen großen Vorteil: Übersicht. Denn während der Songs gibt es immer kleine Rätsel zu lösen, die ihr nicht sofort durchblicken werdet, solange eure Augen auf den Buttons liegen. Seid ihr beispielsweise zu dritt, können zwei spielen und einer behält den Überblick und gibt Kommandos, ohne die Leistung des Teams durch Ablenkung herunterzuziehen. Wir haben diesen Trick verwendet, als wir ewig in einem Level festhingen – dann hat nur noch einer gespielt, während der Rest auf die Umgebung achtete. So hat jeder seinen Job im Team.


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Diese Dynamik ist spannend und gleichzeitig absolut ungeeignet für ein Casual-Game, denn üblicherweise versucht man alles im Team zu schaffen – das einer aussteigt, ist unüblich. Gerade mit jüngeren oder ungeübten Spielern sind manche Level kaum (bis gar nicht) zu schaffen. Ein Update, das zumindest eine Gnadenmechanik alá “Willst du dieses Level überspringen?” integriert, wäre wünschenswert. Alternativ braucht ihr Freunde, die echte Fingerakrobaten und Perfektionisten sind, dann habt ihr auch gute Chancen auf top Bewertungen.

Minispiele als Verschnaufpause

Habt ihr es durch den ersten Abschnitt geschafft und betretet das Schloss von König Ferdinand, öffnet sich der wahre Kern des Spiels. Hier könnt ihr weiter der Story mit den verrückten Levels folgen, oder alle bisherigen Songs für Boni erneut spielen, um Punkte zu sammeln. Mit etwas Glück schaltet ihr sogar Bonussongs von Konami frei – zum Beispiel Musik von Castlevania!

Die Songauswahl ist übrigens generell spitzenmäßig: Ob die Lieder nun euren Geschmack zu 100% treffen oder nicht: Irgendwie reißen sie einen einfach mit. Hin und wieder erwarten euch zudem kleinere Level ohne Zeitbegrenzung, in denen es Aufgaben zu erfüllen geht. Zum Beispiel müsst ihr so eine Art “Bomberman“-Rätsel knacken, um Bonuspunkte zu sammeln.

Wollt ihr euch entspannen, könnt ihr auch eines der zusätzlichen Minispiele starten. Hier spielt ihr gegen eure Freunde und müsst ihren Run manipulieren, während ihr selbst möglichst viele Punkte beim Spielen erzeugt. Eine schöne Idee, die noch weiter Abwechslung bringt und als Versus-Mode perfekt reinpasst, obwohl ihr eigentlich als Team gegen den verrückten König antretet.

7.0

Wertung und Fazit

PRO
  • Wahnsinnig liebevolle Grafik & Gestaltung
  • Mitreißende Songauswahl
  • Geheime Konami-Game-Songs zum Freischalten
  • Versus-Mode für Zwischendurch
  • Kreative Minispielideen sorgen für Abwechslung
CONTRA
  • Keine Gnadenmechanik
  • Teilweise sehr (zu) hoher Schwierigkeitsgrad
  • Hin und wieder leichtes Delay bei den Songs
  • Wenig Erklärungen/Regelwerk für die Aufgaben 

Super Crazy Rhythm Castle im Test: Schräges Partyspiel für Profis

Versteht uns bitte nicht falsch: “Super Crazy Rhythm Castle” macht eine Menge Spaß! Uns hat es allerdings auch frustriert. Die Musikauswahl ist fantastisch und das generelle Design des Spiels ist so liebevoll, dass es großen Spaß macht, jede Ecke genau anzuschauen. Es ist einfach nur zu schwer für ein Partyspiel und nicht unbedingt für reine Casual-Spieler-Gruppen geeignet.

Zugegeben: Nicht jedes Level ist wahnsinnig schwer zu besiegen. Manche sind kinderleicht, während andere eure Finger zum Glühen bringen. Bestenfalls wird eine Gnadenmechanik nachgeliefert, denn dann können wir das Game für eure nächste Party auf jeden Fall empfehlen!