Sand Land The Series: Ein aufregendes Anime-Abenteuer in den Weiten der Wüste - Serienvorschau

Eines von Akira Toriyamas kleineren Werken erhält mit "Sand Land: The Series" mehr Aufmerksamkeit. Wir haben uns den Auftakt der Anime-Serie bei Disney+ angeschaut und erklären euch in unserer Serienvorschau, wie sehr sie uns gefallen haben.

Sand Land The Series: Ein aufregendes Anime-Abenteuer in den Weiten der Wüste – Serienvorschau
"Sand Land: The Series" ist am 20. März 2024 exklusiv bei Disney+ gestartet.

Mit „Sand Land: The Series“ startete bei Disney+ eines der letzten Projekte, an denen „Dragon Ball“-Schöpfer Akira Toriyama noch persönlich aktiv mitgearbeitet hat. Über den Verlauf von 13 Episoden folgen wir dabei dem ungleichen Trio Belzebub, Sheef und Rao, die ein gemeinsames Ziel erreichen wollen. Deshalb durchqueren sie die lebensgefährliche Wüstenlandschaft von Sandland, in der Hoffnung, die Leben aller Bewohner verbessern zu können.

Wie der Name bereits verrät, basiert die Anime-Serie auf der Manga-Kurzgeschichte „Sand Land“, die erstmals im Jahr 2000 veröffentlicht wurde. Wir haben uns die ersten 7 Folgen der Animationsshow angeschaut und verraten euch nachfolgend in unserer Serienvorschau, warum auch ihr euch unbedingt auf dieses Abenteuer einlassen solltet.

Können Menschen und Dämonen wirklich miteinander auskommen?

Die Welt von „Sand Land: The Series“ verwandelte sich nach verheerenden Kriegen, in deren Folge die Menschen zusehends Raubbau an der Natur betrieben haben, in eine karge Wüste. Seitdem Frieden eingekehrt ist, kontrollieren der König und sein Militär die letzten Wasserreserven der Welt. An dem kostbaren Nass bereichern sich die Machthabenden, indem sie es zu horrenden Preisen an die leidende Bevölkerung verkaufen.

Rao, ein gealterter Sheriff, ist jedoch davon überzeugt, dass es irgendwo noch eine Wasserquelle geben muss. Um seiner Vermutung nachzugehen, begibt sich der Gesetzeshüter auf eine beschwerliche Reise. Alleine zieht er jedoch nicht los, denn nachdem er Gerüchte von einem freundlichen Dämon aufgeschnappt hat, bittet Rao Belzebub, den Dämonenprinz, um Hilfe. Gemeinsam mit Sheef, dem Berater des Thronfolgers, suchen sie die legendäre Quelle.

Soviel zur Story der Episoden 1-6 der Anime-Serie, die im Grunde die Handlung des 2023 in Japan veröffentlichten „Sand Land“-Anime-Kinofilms nacherzählt. Nicht 1:1, denn die Macher erweitern den Film um einige zusätzliche Szenen, was aus der Show gewissermaßen einen „Extended Cut“ macht. Obwohl die Serie oberflächlich betrachtet ziemlich kindgerecht daherkommt, können dennoch auch erwachsene Zuschauer ihren Spaß mit dem Anime-Abenteuer haben.

Kriegsverbrechen und die Ausbeutung der Natur

Bereits in seinen vorherigen Werken war es eine von Akira Toriyamas großen Stärken, auf den ersten Blick simple Geschichten zu erzählen. Bereits in „Dr. Slump“, „Dragon Ball“ oder auch seiner Manga-Kurzgeschichte „Kajika“ erleben die Hauptfiguren zunächst recht einfach gestrickte Eskapaden. Erst im späteren Verlauf kamen immer weitere Facetten hinzu, die sowohl die Welten als auch die Charaktere selbst zusehends ausbauten.

Es ist ein effektiver Kniff, denn so kann jeder Leser schnell eine Figur finden, zu der er eine Beziehung aufbauen kann und der er weiter folgen möchte. Fast schon beiläufig wird die Welt um den Charakter herum, genauso wie die Figur selbst, immer vielschichtiger. Im Falle von „Sand Land“ erfahren wir beispielsweise nach ein paar Episoden, dass Sheriff Rao eine ziemlich düstere Vergangenheit im Militär des Königs hat, die ihn noch immer verfolgt.

Ohne euch an dieser Stelle zu viel verraten zu wollen, erhielt er falsche Informationen von seinem Vorgesetzten, was letztendlich gravierende Konsequenzen haben sollte. Die Folgen seiner Tat haben tiefe seelische Narben bei Rao hinterlassen, die ihn noch immer quälen. Momente, in denen sich Rao gegenüber Dämonenprinz Belzebub und Sheef langsam öffnet, gehören zu den emotional stärksten Szenen der Disney+-exklusiven Anime-Serie.

Darüber hinaus behandelt Akira Toriyama in „Sand Land“ noch weitere komplexe Themen wie die Ausbeutung der Natur oder Machtmissbrauch. Es sind Dinge, die nichts von ihrer Relevanz verloren haben. Dabei gelingt es sowohl dem Mangaka als auch den Verantwortlichen der Zeichentrickshow diese vielschichtigen Themen im Laufe der Geschichte so zu vermitteln, dass sie für Erwachsene wie Jugendliche gleichermaßen gut verständlich sind.

Sympathische Charaktere und der Beginn eines neuen Abenteuers

Ein weiterer Punkt, warum sowohl jüngere als auch ältere Zuschauer und Zuschauerinnen bei „Sand Land: The Series“ am Ball bleiben können, sind die sympathischen Hauptfiguren. Jede von ihnen hat eigene Macken, die sie besonders und auf ihre eigene Art nahbar macht. Belzi zum Beispiel hält sich zwar für einen bösen Jungen, immerhin bleibt er lange auf und geht ohne sich die Zähne zu putzen ins Bett, doch als er von Rao hört, dieser habe in seiner Vergangenheit viele Menschen getötet, wird unserem Protagonisten plötzlich ganz anders.

In diesem bunten wie gleichermaßen charmanten Haufen von verschiedenen Charakteren dürfte sicherlich jeder schnell einen persönlichen Liebling finden. Es ist eine von Toriyamas großen Stärken, die hier durchscheint. Eine andere kann in der Anime-Serie ebenfalls glänzen, nämlich sein Talent für abgedrehte wie gleichermaßen einprägsame Charakterdesigns. Der „Dragon Ball“-Schöpfer hat hier seiner schier grenzenlosen Kreativität freien Lauf gelassen.

Dabei gibt es in der Anime-Serie sogar noch mehr Charaktere als in der Manga-Vorlage, mit dem die Zuschauer mitfiebern können. In der 7. Episode startet mit dem „Angel Hero“-Arc nämlich ein komplett neuer Handlungsstrang, der nach dem Ende des Manga ansetzt. An diesem neuen Story-Abschnitt hat Akira Toriyama übrigens noch aktiv mitgearbeitet. Er hat dem Anime-Team Feedback zur Handlung gegeben und Charakterdesigns angefertigt.

Genauer hat Toriyama die Designs für Ann und Muniel entworfen. Beide stehen im Mittelpunkt des neuen Handlungsstrangs, die Belzi & Co. nach Waldland führen sollen. Hierbei handelt es sich um einen Nachbarstaat von Sandland, in dem eine Rebellengruppe gegen die Machthaber aufbegehrt. Ann will Rao um Hilfe bitten, damit er in diesem Kampf an ihrer Seite stehen wird. Kein einfaches Unterfangen, immerhin will der Sheriff kein Leben mehr nehmen.

Allzu viel können wir euch über den neuen „Angel Hero“-Arc aktuell natürlich noch nicht verraten, doch das, was wir bisher sehen konnten, macht definitiv Lust auf mehr. Es verspricht ein spannender Auftakt für ein brandneues Abenteuer zu werden!

Hervorragende 3D-Animationen

Die Welt von „Sand Land“ in Form eines Anime zum Leben zu erwecken, war indes übrigens eine wahre Herkulesaufgabe. Drei Animationsstudios haben zusammengearbeitet, um das sympathische Fantasy-Abenteuer umzusetzen: Studio Sunrise („Cowboy Bebop“), Studio Kamikaze Douga („Batman: Ninja“) und Studio Anima („Monster Strike The Animation“).

Obwohl es sich hierbei um einen 3D-Anime handelt, fällt dies in der Regel nicht auf. Viele Einstellungen sind dermaßen hochwertig, dass sie auf den ersten Blick wie klassische 2D-Zeichnungen wirken. Dieser Umstand dürfte vielen Fans vermutlich dabei helfen, auf einem rein visuellen Level mit der Show warm zu werden. Immerhin genießen 3D-Anime, bis auf wenige Ausnahmen wie etwa „Beastars“ oder „Trigun Stampede“, keinen sonderlich guten Ruf.

Glücklicherweise haben alle drei Studios Erfahrung damit, wenn es um die Produktion von 3D-Anime geht. Dies macht sich insbesondere in den Actionszenen von „Sand Land: The Series“ bemerkbar, die mit ihren mitreißenden Kamerafahrten schnell eine Energie entwickeln, der man sich als Zuschauer nicht erwehren kann. Dank dynamischer Choreographien und krachender Soundeffekte macht jeder Kampf von Belzebub und seinen Freunden richtig Spaß.

Ebenfalls gut gelungen ist der Soundtrack mit seinen mal wunderschönen, mal temporeichen Stücken. Zudem ist das Opening „Water Carrier“ von Kroi ein echter Ohrwurm und tatsächlich haben wir das kleine Intro-Filmchen nie übersprungen. Einen tollen Job machen des Weiteren die japanischen Sprecher, die merklich mit Herzblut dabei sind. Schade ist, dass bei Disney+ aktuell (noch?) keine deutsche Tonspur verfügbar ist.

„Sand Land: The Series“ startete am 20. März 2024 exklusiv bei Disney+.

Einschätzung: sehr gut

„Sand Land: The Series“ macht im Laufe seiner ersten sieben Episoden vor allem eines und zwar wirklich viel Spaß. Die Hauptfiguren sind mit ihren kleinen Macken von Grund auf sympathisch, die Wüstenwelt ist ein faszinierender Ort und die Umsetzung ist mit ihren großartigen 3D-Animationen ein echter Blickfang. Außerdem ist es eine unterhaltsame Einstimmung auf das Ende April 2024 erscheinende Action-RPG „Sand Land“, in dem ihr die Story der Manga-Vorlage und der Anime-Serie selbst hautnah miterleben könnt.

Wenn ihr ein Herz für solche eher kleinen Fantasy-Abenteuer habt, die auch vor einigen erwachsenen Themen nicht zurückschrecken, oder mehr über Akira Toriyamas Schaffen erfahren möchtet, kommt ihr mit dieser schön erzählten Geschichte rund um Vertrauen, Vergebung, Reue und Freundschaft definitiv auf eure Kosten. Kurzum: Die Anime-Serie solltet ihr euch unbedingt genauer anschauen, es lohnt sich.

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