Dragon Ball: Schöpfer Akira Toriyama im Alter von 68 Jahren verstorben

Akira Toriyama, der Schöpfer von "Dragon Ball", ist im Alter von 68 Jahren verstorben. Im Laufe seiner Karriere wirkte er an zahlreichen beliebten Marken mit und prägte so die Leben von Millionen Fans auf der ganzen Welt.

Dragon Ball: Schöpfer Akira Toriyama im Alter von 68 Jahren verstorben
"Dragon Ball"-Schöpfer Akira Toriyama ist im Alter von 68 Jahren verstorben.

Mit seinen zahlreichen Kreationen eroberte der legendäre Manga-, Anime- und Videospiel-Künstler die Herzen von Millionen Fans weltweit, prägte ganze Generationen mit seinen Geschichten und inspirierte mit seinen Werken diverse populäre Serien. Heute erreichen uns traurige Nachrichten aus Japan, denn „Dragon Ball“-Schöpfer Akira Toriyama ist im Alter von 68 Jahren verstorben. Dies verkündete die offizielle „Dragon Ball“-Website im Rahmen einer Mitteilung.

Toriyama ist am 1. März 2024 an den Folgen eines akuten subduralen Hämatoms verstorben. „Wir übermitteln Ihnen diese traurige Nachricht in großer Dankbarkeit für Ihre Freundlichkeit zu seinen Lebzeiten“, heißt es weiter. Die Trauerfeier fand im Kreise seiner Familie und sehr weniger Verwandter statt.

Dr. Slump war sein erster großer Erfolg

Akira Toriyama wurde am 5. April 1955 in der Stadt Nagoya in der Präfektur Aichi in Japan geboren. Bereits in jungen Jahren fing er mit dem Zeichnen an und habe eine Leidenschaft hierfür entwickelt. Dass er letztendlich damit begann, eigene Manga zu zeichnen, sei „Astro Boy“ von Osamu Tezuka zu verdanken, der aufgrund seiner maßgeblichen Prägung des Mediums bis heute ehrfürchtig als „Manga-Gott“ bezeichnet wird. Doch auch Kaijiu-Abenteuer wie „Gamera“ und „Ultraman“ haben Toriyama damals inspiriert.

Gegen den Willen seiner Eltern beschloss der junge Akira Toriyama, ins Berufsleben einzusteigen und arbeitete drei Jahre lang für eine Werbeagentur in seiner Heimatstadt. Später sagte er, dass er sich zwar schnell an die Arbeitsumgebung in der Firma gewöhnt habe, allerdings immer wieder getadelt worden sei. Da er keine „Morgenperson“ gewesen sei, wäre er öfters zu spät zur Arbeit erschienen und auch sein legerer Kleidungsstil habe seinen Kollegen missfallen.

Aus diesem Grund habe sich der spätere „Dragon Ball“-Schöpfer dazu entschieden, den Job zu kündigen und er begann damit, selbst Manga zu zeichnen. Per Zufall landete Akira Toriyama letztendlich beim Weekly Shonen Jump-Magazin des Shueisha-Verlags. Er reichte eine Arbeit im Rahmen eines Newcomer-Wettbewerbs ein und erregte so die Aufmerksamkeit seines späteren Editors Kazuhiko Torishima, der die erste Arbeit seines späteren Schützlings genossen habe.

Torishima war es, der Toriyama dazu ermutigte, ihm immer wieder seine Werke zuzuschicken. Im Jahr 1978 veröffentlichte der Shueisha-Verlag mit „Wonder Island“ schließlich seine erste Geschichte in der Weekly Shonen Jump. Sonderlich gut kam das Werk damals bei den Lesern des Magazins jedoch nicht an, genauso wenig wie die Fortsetzung. Toriyama habe deshalb fast aufgegeben, doch aus Sturheit habe er sich durchgebissen und während dieser Zeit viel gelernt.

Sein Werk „Tomato the Cutesy Gumshoe“ kam 1979 bereits positiver bei den Lesern an, ehe er im folgenden Jahr mit seinem Comedy-Manga „Dr. Slump“ den ersten großen Erfolg seiner Karriere feiern konnte. Die Reihe lief für vier Jahre im Weekly Shonen Jump-Magazin und machte Akira Toriyama zu einem Namen in der Manga-Branche. 1981 wurde er für sein Werk mit dem renommierten Shogakukan Manga Award in der Kategorie „Bester Shōnen“ ausgezeichnet.

Goldene Zeiten: Son-Goku & Dragon Ball mischen die Manga-Branche auf

Eigentlich wollte Akira Toriyama „Dr. Slump“ bereits nach wenigen Monaten beenden, doch der Verlag knüpfte dies an eine Bedingung: Er müsse dafür an einer neuen Serie arbeiten. Als großer Fan von Martial Arts-Filmen entwarf er im Jahr 1983 den zweiteiligen One-Shot (Kurzgeschichte) „Dragon Boy“. Das Fantasy-Abenteuer erntete positive Reaktionen und führte 1984 zur Kreation von Toriyamas berühmtester Schöpfung: „Dragon Ball“.

Die Abenteuer von Son-Goku und seinen Freunden begannen als kleines Fantasy-Abenteuer mit einem großen Fokus auf Martial Arts und Comedy. Auf Anraten seines Editors verlagerte Akira Toriyama den Fokus im Laufe der Geschichte immer mehr auf die Action. Zugleich wurden die Geschichten zusehends düsterer und ernster, die Einsätze deutlich höher und die Kämpfe brutaler. Zeit für abgedrehte Momente und Comedy blieben dennoch immer wieder.

„Dragon Ball“ entwickelte sich zu einem weltweiten Phänomen, das das Goldene Zeitalter des Weekly Shonen Jump-Magazins prägen sollte. Keine andere Manga-Reihe zur damaligen Zeit war erfolgreicher und es sollte Jahre dauern, bis das Magazin mit „Bleach“, „Naruto“ und „One Piece“ wieder ähnlich erfolgreiche Titel hervorbrachte. Die Schöpfer dieser Mega-Hits gaben Akira Toriyama und „Dragon Ball“ als wichtige Inspirationsquellen für ihre eigenen Werke an.

Über elf Jahre hinweg zeichnete Toriyama 519 „Dragon Ball“-Kapitel, die in 42 Sammelbänden veröffentlicht wurden. Im Laufe dieser Zeit wurde Son-Goku von einem kleinen Jungen zu einem Beschützer der Erde, einem Vater, Vorbild und am Ende der Geschichte sogar zu einem Großvater. Mit mehr als 260 Millionen verkauften Kopien zählt „Dragon Ball“ zu den erfolgreichsten Manga-Reihen aller Zeiten und diente als Vorlage für diverse Anime-Serien und -Kinofilme.

Im Jahr 2013 feierte die „Dragon Ball“-Franchise mit dem Anime-Kinofilm „Dragon Ball Z: Kampf der Götter“ ihr großes Comeback, das am Ende bekanntlich in der neuen Anime-Serie „Dragon Ball Super“ münden sollte. Während die TV-Serie vor beinahe sechs Jahren abgeschlossen wurde, erleben Son-Goku und seine Freunde seither im „Dragon Ball Super“-Manga und in zwei Anime-Kinofilmen („Broly“, „Super Hero“) weitere aufregende Abenteuer.

Toriyama überwachte die Arbeiten am Anime und Manga gleichermaßen. Er arbeitete die Story aus, designte neue Charaktere sowie Transformationen und gab den Verantwortlichen Feedback zu ihrer Arbeit. Zuletzt arbeitete er an der Anime-Serie „Dragon Ball Daima“ mit, die im Herbst 2024 starten soll. Laut den Weggefährten des verstorbenen Manga-Künstlers habe dieser noch nie einen so großen Einfluss auf einen Anime-Ableger gehabt, wie im Falle von „Daima“.

Gewaltige Fußspuren in der Videospiel-Industrie

Parallel zu seinen Arbeiten am „Dragon Ball“-Manga begann Akira Toriyama auch damit, an verschiedenen Videospielen mitzuwirken. Sein Editor Torishima habe ihn dazu gebracht, 1986 am JRPG „Dragon Quest“ mitzuwirken. Damals habe Toriyama laut eigenen Aussagen übrigens noch gar nicht gewusst, was ein „RPG“ überhaupt sei. Die Arbeit am Spiel habe seinen Terminplan zwar noch hektischer gemacht, doch er gab später an, das fertige Spiel sehr genossen zu haben.

„Was zum Teufel ist ein Rollenspiel?“, dachte ich. […] Wirklich, wenn ich gewusst hätte, dass es das nach 30 Jahren immer noch geben würde, ich glaube nicht, dass ich den Job angenommen hätte! Ehrlich gesagt, wenn ich gewusst hätte, wie lange sie dauern würde, hätte ich höflich abgelehnt. Ich bin nicht gut darin, immer wieder das Gleiche zu tun“, sagte Toriyama in einer Mitteilung zum 30. Jubiläum von „Dragon Quest“.

Seither hat Akira Toriyama an jedem weiteren Hauptteil der „Dragon Quest“-Reihe mitgewirkt und für diese verschiedene Charaktere und Monster designt. Darüber hinaus war er ebenfalls als Charakterdesigner an Titeln wie dem JRPG-Klassiker „Chrono Trigger“ und den Prügelspielen „Tobal No. 1“ und „Tobal 2“ beteiligt. Hinzu kamen Arbeiten am Xbox 360-exklusiven „Blue Dragon“ sowie Charakterdesigns für verschiedene „Dragon Ball“-Games, etwa „FighterZ“ und „Legends“.

Mit dem Action-RPG „Sand Land“ erscheint am 26. April 2024 eine weitere Videospiel-Adaption, die auf einem Werk Akira Toriyamas basiert. Hierfür hat er mit dem Entwicklerteam an einem neuen Handlungsstrang gearbeitet und neue Charaktere eigens für das Spiel sowie die kommende Anime-Serie designt.

„Wir bedauern zutiefst, dass er noch mit großem Enthusiasmus mitten in der Schöpfung mehrerer Werke war. Außerdem hätte er noch viel mehr Dinge zu erreichen gehabt.

Dennoch hat er dieser Welt viele Manga-Titel und Kunstwerke hinterlassen. Dank der Unterstützung so vieler Menschen auf der ganzen Welt konnte er seine kreative Tätigkeit über 45 Jahre lang fortsetzen. Wir hoffen, dass Akira Toriyamas einzigartige kreative Schöpfung noch lange Zeit von allen geliebt werden wird.“

Ruhe in Frieden, Toriyama-sensei.

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supreme-ikari7

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