Entwicklerstudio Bungie scheint womöglich in eine Krise zu steuern und auch der Release von „Marathon“, der eigentlich für den 23. September 2025 geplant ist, droht ins Wanken zu geraten. Davon berichtet jetzt der Forbes-Journalist Paul Tassi, der mit mehreren Mitarbeitern gesprochen hat.
Nachdem es Ende April teils harsche Kritik zum Alpha-Test von „Marathon“ gab und sogar Forderungen nach einer Verschiebung laut wurden, da der Extraction-Shooter noch mehr Entwicklungszeit brauche, folgten erst gestern die nächsten Negativ-Schlagzeilen: Die schottische Künstlerin Fern Hook konfrontierte Bungie mit Plagiatsvorwürfen, die das Studio im Nachhinein auch eingestand.
Führungsetagen von Bungie und Sony wahrscheinlich in Gesprächen
Diese Verkettung von Ereignissen, in Kombination mit der Gameplay-Enthüllung von „Marathon“ Mitte April, die sich Bungie wahrscheinlich ebenfalls anders vorgestellt hatte, sorgte jetzt dafür, dass sich die Moral in allen Abteilungen des Studios im „freien Fall“ befindet und auch die „Stimmung so schlecht wie noch nie“ ist. Doch eine Verschiebung des Spiels sei bislang wohl noch kein Thema.
Wie Tassi zugetragen wurde, gebe es intern aktuell noch keine Hinweise darauf – nicht einmal Witze über eine mögliche Verzögerung des Veröffentlichungstermins im September würden gemacht werden. Doch es ist wohl wahrscheinlich, dass bereits entsprechende Gesprächen zwischen den Führungsebenen von Bungie und Sony stattfinden.
„Es ist unklar, was der Plan ist, das Spiel in wenigen Monaten in einem mittlerweile aktiv feindseligen Umfeld zu veröffentlichen oder wie man das ändern kann“, heißt es im Bericht des Forbes-Journalisten.
Planänderungen und besorgte Mitarbeiter
Allerdings konnte Tassi in Erfahrung bringen, dass man bei Bungie bereits unabhängig von den jüngsten Plagiatsvorwürfen eine Änderung an den Plänen vorgenommen habe. Diese Entscheidungen wurden vor allem aufgrund der Reaktionen zum Gameplay und zum Alpha-Test getroffen.
Demnach wurde der Marketingplan über den Haufen geworfen: Eigentlich waren für Juni ein neuer Trailer und der Start der Vorbestellungen angesetzt, doch nun soll die gesamte Werbekampagne überarbeitet werden. Auch der für den August geplante Beta-Test könnte in eine „Roadmap für öffentliche Spieltests“ umgewandelt werden, sodass vor dem Launch mehrere Testmöglichkeiten bestehen.
Abschließend enthüllte Tassi, dass Marathon „ursprünglich von der Bungie-Führung vorgeschlagen“ wurde, doch die Entwickler ihnen „schon vor fünf Jahren sagten, was funktionieren würde und was nicht“. Die Führung habe die Bedenken und Ratschläge jedoch ignoriert, darunter auch die Forderung nach einer PvE-Komponente, die in den Augen der Entwickler notwendig sei.
Letztendlich bleibt es abzuwarten, wie es mit „Marathon“ weiter geht und ob es Bungie gelingt, die aktuell negative Stimmung rund um den Extraction-Shooter noch zu drehen. Die Mitarbeiter des Studios sind in jedem Fall sehr besorgt, was mit Bungie im Falle eines Misserfolgs passieren würde – einen Flop „könne sich das Studio auf keinen Fall leisten“.
Weitere Meldungen zu Marathon.
Diese News im PlayStation Forum diskutieren
(*) Bei Links zu Amazon, Media Markt, Saturn und einigen anderen Händlern handelt es sich in der Regel um Affiliate-Links. Bei einem Einkauf erhalten wir eine kleine Provision, mit der wir die kostenlos nutzbare Seite finanzieren können. Ihr habt dabei keine Nachteile.
Kommentare
Systemsüffisanz
18. Mai 2025 um 00:56 UhrDas Spiel wird sicherlich noch eingestellt werden. In meinen Augen wäre das die richtige Entscheidung. Das Spiel sieht nach generischen Schmutz aus für mich.
Maka
18. Mai 2025 um 01:30 UhrBungie und Sony müssen ja mitbekommen haben wie die Reaktionen drauf sind. Wenn sie jetzt nicht das Ruder rum reißen und das Teil attraktiver machen ist denen auch nicht mehr zu helfen. Und wenn sie an ihrem premium Produkt mit premium Preis festhalten wird das gar nicht erst jemand kaufen. Wenn das nicht 0€ kostet wird niemand dieses Spiel spielen.
Concord, Fairgames und Marathon bekommen eine Chance, aber the last of us online musste sterben. Irre diese Fehlentscheidung.
Das Debakel ging ja schon los als man sich 2020/2021 entschied aus Factions 2 (simpel 4vs4 auf kleinen Maps) ein riesiges Onlinespiel zu machen was man dann wegen der Komplexität eingestellt hat.
AndromedaAnthem
18. Mai 2025 um 02:39 UhrUnd ein Anthem, das sich schon so ca. 5-7 Mio. mal verkauft haben dürfte und zumindest ein fantastisches Grundgerüst zu bieten hatte, wird nicht weiter entwickelt…
Kann ich heute NOCH WENIGER nachvollziehen, als damals! 🙁