Ein neues Ranking gewährt Einblicke in die Vergütungsstruktur japanischer Spieleentwickler. Die Auswertung basiert auf öffentlich zugänglichen Unternehmensdaten und erlaubt einen Vergleich der Gehälter.
Laut der Erhebung des auf Wirtschaftsdaten spezialisierten Softwareunternehmens SalesNow liegt die Sony Group Corporation mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 11.132.231 Yen (etwa 75.000 US-Dollar) an der Spitze der japanischen Spieleindustrie. Knapp dahinter folgt Bandai Namco Holdings mit 10.950.000 Yen (rund 74.000 US-Dollar). Auf dem dritten Platz rangiert Nintendo mit durchschnittlich 9.626.857 Yen (etwa 65.000 US-Dollar).
Die Zahlen stammen aus der SalesNow DB, einer japanischen Unternehmensdatenbank, die Informationen aus öffentlichen Quellen wie Steuererklärungen aggregiert. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass Unternehmen wie die Sony Group Corporation oder Bandai Namco Holdings mehr als nur die reine Entwicklung von Videospielen abdecken, was den Vergleich womöglich etwas verzerrt. Nachfolgend neuste Erhebung via Automaton Media.
Rang | Unternehmen | Einkommen in Yen |
---|---|---|
1 | Sony Group Corporation | 11.132.231 (75k USD) |
2 | Bandai Namco Holdings | 10.950.000 (74k USD) |
3 | Nintendo | 9.626.857 (65k USD) |
4 | Sega Sammy Holdings | 8.791.596 (59k USD) |
5 | Akatsuki | 8.557.000 (57k USD) |
6 | DeNA | 8.540.000 (57k USD) |
7 | Capcom | 8.328.000 (56k USD) |
8 | Koei Tecmo Holdings | 8.105.686 (54k USD) |
9 | GungHo Online Entertainment | 7.504.000 (50k USD) |
10 | Bank of Innovation | 7.421.000 (50k USD) |
11 | Crooz | 7.290.000 (49k USD) |
12 | Nexon | 7.256.000 (49k USD) |
13 | Drecom | 7.188.223 (48k USD) |
14 | Konami Group Corporation | 7.108.375 (48k USD) |
15 | Digital Hearts Holdings | 6.743.000 (45k USD) |
16 | Colopl | 6.719.000 (45k USD) |
17 | Imagineer | 6.528.603 (44k USD) |
18 | KLab | 6.449.000 (43k USD) |
19 | MyNet | 6.339.917 (42k USD) |
20 | FuRyu | 6.231.302 (42k USD) |
Bekannte Namen fehlen
Auffällig ist das Fehlen prominenter Studios wie Square Enix oder FromSoftware (bzw. Kadokawa). Obwohl diese Unternehmen international bekannt und erfolgreich sind, tauchen sie in der aktuellen Erhebung nicht unter den zwanzig bestbezahlenden Videospielunternehmen auf, aus welchen Gründen auch immer.
Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass Mitarbeiter in japanischen Gaming-Unternehmen tendenziell weniger verdienen als ihre Kolleginnen und Kollegen in den USA. Dort liegt das durchschnittliche Jahresgehalt bei über 100.000 US-Dollar, berichtet The Gamer. Allerdings relativiere sich dieser Unterschied, wenn man die Lebenshaltungskosten berücksichtigt: In Tokio liegen diese etwa 30 Prozent unter denen von Los Angeles.
Hinzu kommt: In Japan sind längere Betriebszugehörigkeiten und moderate Gehaltsentwicklungen üblich, während der US-Markt stärker durch häufige Jobwechsel, Bonuszahlungen und nicht selten durch Entlassungen geprägt ist.
Die Daten geben zudem einen Hinweis auf die Attraktivität der genannten Firmen auf dem japanischen Arbeitsmarkt selbst. So beträgt das durchschnittliche Jahresgehalt in Japan branchenübergreifend rund 4,4 Millionen Yen, was etwa 38.000 US-Dollar entspricht.
@OldGamer
Der Entwickler wird höchstwahrscheinlich mehr verdienen als die Arbeiterklasse wie der Fabrikarbeiter, was ist jetzt daran falsch zu verstehen?
Warum Japan schrumpft, ist do eindeutig wie in Deutschland. Niedrige Gehälter, ein Leben für die Firma, keine Chance bei den Frauen. In Japan und allgemein in der asiatischen Welt ist die Hypergamie extremer als in Deutschland, auch wenn wir dank social Media, Emanzipation und Feminismus dahin steuern. Wenn man sich die Dating Apps in Japan anschaut wird erst nach dem Beruf gefragt, bevor es zu mehr wird. Die Eltern trichtern ihren Töchtern schön ein nur einen Mann zu heiraten, der ein hohen sozialen Status genießt. Was das für die Mehrheit der Männer heißt, braucht man nicht mehr weiter drauf eingehen. Hinzu kommt noch, daß die Männer wie Frauen erzogen werden, was bei den Frauen total unattraktiv wirkt. Selben gilt auch in Deutschland. Japan schafft sich wie Deutschland selber ab und Schuld daran ist ein System, was Männer abstraft.
Bei den Kommentaren kann man sich nur an den Kopf fassen . Japan sortiert schon im Schulsystem so stark aus, wie kein zweites Land. Versagt man da landet man in der Fabrik oder ist noch maximal Kaishain. Damit kann man überleben aber das war’s . So funktioniert das seit Jahrzehnten . Aktuell wird die Lebenssituation gerade für alte Menschen noch verschärft, da man ein Programm fährt, um die Bevölkerung um mindestens 20 Millionen Menschen zu schrumpfen . So begegnet man demographischen Problemen . Das mag für die meisten Europäer hart klingen aber langfristig ( KI und Automation) ist der Kurs der einzig Richtige . Wie es nicht geht sieht man aktuell in Europa ja leider nur allzu deutlich .
Und Japan ist in ländlichen Regionen noch nie „reich“ gewesen . Schließt bitte nicht immer von Euch/Eurem Land auf Andere . Wenn man Interesse hat kann man sich mit dem Thema beschäftigen aber dann kann man auch qualitativ kommentieren 😉
Die Gehaltsspannen in Japan variieren schon extrem, merkt man vor allem wenn man sich Straßeninterviews anschaut. In den USA würde ich nicht mal für 200k jährlich leben wollen, mit deren 9 Urlaubstagen im Jahr + Krankenversicherungssystem hat man da auch nicht viel von. Am Ende wird man noch im Walmart umgenietet…In Japan leben mit meinem deutschen Gehalt und Urlaubstagen sehr gerne 😀
Bei den Gehältern ist das für den normalen Arbeiter in Japan, der sein Land aufbaut, ein Schlag in die Magengrube. Eigentlich für jeden aus der westlichen Welt, da wohl die Gehälter ähnlich hoch sind oder sogar höher ausfallen können. Natürlich müssen auch die Lebenshaltungskosten mit einbezogen werden, aber im Schnitt, wird so ein Entwickler besser dastehen als der durchschnittlich verdienende Arbeiter.
An die Community:
Also wenn mal ein westlicher Entwickler gekündigt wird, nicht gleich traurig sein, sondern immer an sein Vermögen denken. Am Hungertuch müssen sie nicht nagen. 😉
Whaaaat?
Die Top 20 zahlt nur ein Butto Jahresgehalt von 36.227,10 Euro.
Durch 14 sind das gerade mal 2587,65€
Das wäre in Österreich laut IT KV fast 600€ unter dem Mindestgehalt von Berufseinsteigern eines Software Entwicklers. Und das soll dort der Firmendurchschnitt sein. Schon klar, da arbeiten nicht nur Devs, aber die Jobs in den Stufen ZT und AT werden sich dort sicher in Grenzen halten. Außerdem, Game Devs verdienen normalerweise besser.
Selbst die 64.691,25€ im Jahr, bzw 4620,80€ im Monat von Sony wären bei uns nicht wirklich ein hoher Durchschnitt, speziell wenn das Management da auch mitgezählt wird. Und dort ist es die Spitze.
In Deutschland wirds im Vergleich ähnlich ausschauen, da sind die Löhne im Schnitt normalerweise eine Spur höher als bei uns, auch wenn man dann die Jahresgehälter vergleichen muss, weil die Monatsgehälter anders berechnet werden. (Ob 12, 13 oder 14 Gehälter kommt auf die Firma an, oder?)
Da seht ihr jedenfalls mal wie schwach der Yen aktuell wirklich ist. Für alle die sich immer beschweren, dass die Switch 2 dort so billig ist und sich angeblich nur deshalb so gut dort verkauft.
Im Artikel steht ja, wieso man das relativieren sollte. Das reine Jahreseinkommen sagt nicht wirklich was aus, wenn man Lebenserhaltungskosten und Bedingungen am Arbeitsplatz nicht vergleicht.
Richtig, ist halt sehr undifferenziert der Kommentar.
Vor allem der Punkt mit der Switch 2 ist wieder voll am Thema vorbei, denn die Märkte sind nun einmal global und wir finanzieren in diesem Fall die Japaner mit.
Wer sich Nintendos Quartalszahlen und Margenentwicklung angeschaut hat, weiß wovon ich rede.
Und ich kaufe momentan viel in Japan ein, sowohl Merchandise, aber auch über den japanischen Eshop bei Nintendo.
Lustigerweise hilft das der japanischen Wirtschaft sogar 😉
Ich weiß, Ich weiß, darum auch der letzte Absatz mit dem schwachen Yen.
Die Kaufkraft ist dort einfach anders.
Ich wollts trotzdem nochmal aufzeigen, weil immer dieser „Subventionierungs“ BS verbreitet wird.
Trotzdem ist es etwas überraschend, selbst mit 30% geringeren Lebenskosten, weil die Differenz ist deutlich höher.
Denn erst die Nummer 8 hat ein höheres Durschschnittseinkommen als unser Mindestlohn für Berufseinsteiger nach Kollektivvertrag. Davon, dass diese Einsteiger nach spätestens den ersten 3 Jahren verpfichtend einen Sprung um (aktuell) ca. 650€ pro Monat machen und spätestens nach weiteren 4 Jahren nochmal verpflichtend um erneut (aktuell) ca. 500 reden wir da noch gar nicht.
Und da hier vom Durchschnitt und nicht dem Median die Rede ist, wirken sich die Spitzengehälter der Manager auch noch stärker auf den Wert aus, das heißt der average Joe verdient ziemlich sicher unter den genannten Werten. Ich würde mal sagen, die verdienen im Schnitt weniger als die Hälfte als bei uns und da sind die sind die Lebenserhaltungskosten dann nicht im gleichen Maße billiger.
Dabei reden wir hier auch nur von besser bezahlten Jobs. Wie schaut das Ganze denn wohl erst im Handel aus? Und man darf auch nicht vergessen, dass die Kollegen vermutlich keine einfache 38,5 Stunden Woche haben, sondern irgendwas deutlich darüber.
Klingt stark, doch ist der Neoliberalismus längst tief in Japan angekommen.