ANGESPIELT: Infamous

Das Lanuch-Lineup der Playstation 4 war nicht so frisch, wie wir es gerne gehabt hätten. Denn neben „Knack“ und „Killzone: Shadow Fall“ fehlten einfach die fetten Exklusivtitel. Nun steht das Open-World-Actionspiel „Infamous: Second Son“ in der Startlöchern. PLAY3.DE konnte bei einem Event von Sony bereits eine erste Runde durch Seattle drehen. Lest unsere Eindrücke!

Streitbare Brüder
Gut oder böse, das ist hier die Frage. Als ich Delsin Rowe, den neuen Protagonisten von „Infamous: Second Son“, antreffe, befindet er sich in einem lautstarken Disput mit seinem Bruder Reggie. Kein Wunder, Reggie ist Polizist und hat somit ein Problem mit dem alternativen Lebensstil den Delsin pflegt. Die beiden sind wie Feuer und Wasser. Sie passen nicht zusammen, sind aber durch ihre Blutsverwandtschaft dennoch miteinander verbunden.

„Infamous: Second Son“ fühlt sich bereits in diesen ersten Momenten wie ein typischer Buddy-Movie wie „Rush Hour“ oder „Lethal Weapon“ an. Auch wenn sich Delsin und Reggie nicht leiden können. Ich habe das Gefühl, dass sie in der Geschichte zueinander finden werden.

In der von Sony vorgestellten Demo mache ich zudem die Bekanntschaft mit Fetch. Einer jungen Frau, die wie Delsin über Superkräfte verfügt. Mit ihr hängt auch meine erste Entscheidung in „Infamous: Second Son“ zusammen: Will ich mit ihr für das Gute kämpfen oder lieber die „Conduit“-Jäger, also Feinde der Mutanten, in den Erdboden stampfen? „Infamous“ geht hier keine Kompromisse ein. Grauzonen gibt es nicht. Nur Gut (blau) oder Böse (rot).

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Verdammte Demonstranten
Wähle ich den bösen Weg, muss ich Demonstrationen der „Conduits“ auflösen. Der Radar im unteren rechten Bildschirmeck zeigt mir die drei Einsatzorte überdeutlich an. In der präsentierten Version verfügt Delsin über Neon- und Rauchfähigkeiten. Allerdings kann ich stets nur eine Kraft auf einmal benutzen. Möchte ich also Neon einsetzen, muss ich zuvor an entsprechenden Reklametafeln auf das Touchpad klicken. Rauchfähigkeiten beziehe ich dagegen aus Schornsteinen oder zerstörten Autos. Persönlich empfinde ich diese Art des „Waffenwechsels“ ziemlich umständlich. Andere Actionspiele gönnen mir mehr Freiheiten.

Die Neon-Fertigkeiten gefielen mir in der einstündigen Anspielsession besser als die Rauchattacken. Mit ihnen schlängelt sich Delsin nämlich wie ein Blitz Gebäude empor, ist pfeilschnell und schlägt im Nahkampf mit einem pinken Energieschwert zu. Die Demonstrationen zerschlage ich in Windeseile, zerstöre Plakate und Schilder mit Sprungattacken. Die auftauchenden Truppen der DUP („Departement of Unified Protection“) wehre ich zunächst mit Schussattacken ab. Praktisch: Halte ich die Zielen-Taste lange genug gedrückt, wechselt das Spiel in Zeitlupe und zeigt die Schwachpunkte – den Kopf – der Soldaten an.

Etwas kniffeliger als das normale Fußvolk sind die Elite-Einheiten der DUP. Diese sind ebenfalls mit Superkräften ausgerüstet und fesseln Delsin mit Steinattacken für Sekunden an die Straße.

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Drogen und Prostituierte
Entscheide ich mich allerdings in der Anfangsszene für den guten Weg, zerstört Delsin gemeinsam mit Fetch Drogendepots bei den Docks und befreit dort eingesperrte leichte Mädchen. Diese Aufgabe gestaltet sich etwa abwechslungsreicher als die Anti-Demonstranten-Mission. Denn hier lauern bereits Scharfschützen auf dem Dächern, sodass ich mich als Neon-Blitz sputen muss, um nicht von den roten Ziellasern erwischt zu werden. Anschließend wechsle ich zu den Rauchkräften, da Delsins flammende Kette im Nahkampf mehr Schaden anrichtet. Zudem kann der Superheld als Rauch durch Gitter schlüpfen oder durch Dachrinnen Gebäude erklimmen.

Hab ich die Gebiete geklärt, klappe ich flugs mit einem Wischer über das Touchpad einige Drogenkisten auf, befreie die Prostituierten und markiere die betreffenden Häuser mit einem Graffiti. Denn Fetch macht die Gebäude anschließend aus sicher Distanz mit ihren fortgeschrittenen Neon-Kräften dem Erdboden gleich.

Eure Superkräfte hängen erneut mit dem Karma zusammen. In den Gefechten habt ihr immer wieder die Wahl, ob ihr Feinde lediglich sicherstellen wollt oder sie direkt mit einem saftigen Tritt ins Neon-Nirvana schickt. Wie schon in der Anfangsszene gibt es hier wenig Freiheiten. Aber das sollte – gemessen an den Vorgängern – niemanden überraschen.

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Schöne Aussichten
„Infamous: Second Son“ erscheint exklusiv für die Playstation 4. Und das sieht man dem Spiel auch immer wieder an. Speziell die Neon-Fähigkeiten sind herrlich animiert. Delsin spurtet wie der Flash an Gebäuden hoch und verschießt im dichten Regen Seattles grell leuchtende Blitze. „Second Son“ setzt massiv auf Partikel- und Lichteffekte. Wenn besagte Elite-Truppen in tausenden von Steinchen über den Bildschirm wuseln, dann sieht das Actionspiel schon verdammt gut aus.

„Infamous: Second Son“ spielt erstmals in einer real existierenden Großstadt. Und so war es beispielsweise auch möglich, die berühmte Space Needle zu erklimmen und einen Blick auf Seattle zu werfen. Von den bekannten Nebenmissionen war in dieser Version noch nicht viel zu sehen. So hatte ich an Gefangenenlager lediglich die Option, ob ich die Menschen töten oder retten wollte. Ein wenig seltsam geht „Infamous: Second Son“ weiter mit dem Element Wasser um. Ist Vorgänger Cole als menschlicher Blitzableiter bei Berührung mit dem kühlen Nass gleich draufgegangen, teleportiert das Spiel Delsin auf Tastendruck zurück an Land. Open-World fühlt sich dann doch ein wenig anders an!

Über den Autor: Olaf ist bereits seit dem Jahr 2000 als freier Redakteur im Bereich der Video- und Computerspiele tätig. So schrieb er u.a. von 2005 bis 2007 für die Printmagazine „play THE PLAYSTATION“ und die Schwestermagazine „Playstation – Das offizielle Magazin“ und „Games Aktuell“. Heute arbeitet er u.a. für „COMPUTER BILD Spiele“ und „www.spieletipps.de“ oder schreibt Specials und Tests für „playBlu“ von Computec.

System: PlayStation 4
Vertrieb: Sony
Entwickler: Sucker Punch
Releasedatum: 21. März 2014
USK: ab 18
Offizielle Homepage:http://www.suckerpunch.com/

Einschätzung: gut

Mich stört die Schwarz-Weiß-Malerei von „Infamous: Second Son“ nicht. Sie macht das Spiel auf eine gute Weise berechenbar. Mir gefällt Sonys Open-World-Actionspiel nach anfänglichen Startschwierigkeiten ausgesprochen gut. Das Kampfsystem wirkt griffig, die Grafik ist speziell dank der Partikel- und Lichteffekte wirklich klasse. Und die Geschichte rund um das ungleiche Brüderpaar macht mich zumindest neugierig auf mehr. Lediglich die Handhabung des Elements Wasser missfällt mir in „Infamous“ weiterhin. Das plötzliche Teleportieren wirkt einfach künstlich und für ein Open-World-Spiel unwürdig. Trotzdem: „Infamous: Second Son“ macht einen starken ersten Eindruck. Allerdings bleibt abzuwarten, wie sich speziell die Nebenmissionen in der fertigen Version schlagen. Denn Botengänge und kleinere Befreiungsaktionen sind doch für einen Superhelden zu simpel!

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