VORSCHAU: Dark Souls

Was erwartet ihr von einem Spiel, dessen offizielle Website www.preparetodie.com heißt? Genau: Ein absolut herausforderndes Rollenspiel direkt aus dem Land der aufgehenden Sonne. Vor rund zwei Jahren veröffentlichte From Software „Demon’s Souls“, welches sich besonders durch seinen knackigen Schwierigkeitsgrad, aber letztlich auch durch das ausgefeilte Gameplay einen guten Namen machte. Der Nachfolger „Dark Souls“ steht nun bereits unmittelbar in den Startlöchern. Erneut verschlägt es euch in die Fantasy-Welt Boletaria in ein offenes Abenteuer voller Magie und scharfer Klingen. Wie sich „Dark Souls“ tatsächlich spielt? Das konnten wir am eigenen Leibe herausfinden.

Prinzip Schmerz
In der von uns angespielten Version gab es sechs verschiedene Charaktere (Soldier, Knight, Witch, Pyromancer, Solaire of Astora, Black Knight). Sie unterscheiden sich Rollenspiel-typisch in Puncto Lebenskraft, Begabung und Magiefähgikeiten von einander. In der fertigen Version sollen noch weitere Klassen hinzu kommen. Zudem soll es noch ein Religionssystem geben, das nicht zuletzt bei den Online-Features eine Rolle spielen könnte.

Doch ganz egal, welche Haudegen ihr auswählt, leicht macht es euch „Dark Souls“ trotzdem nicht. In finsteren Kellern seid ihr einzig auf euch allein gestellt. Das Spielgefühl erinnert stark an den Vorgänger „Demon’s Souls“, auch wenn das die Entwickler nicht so gerne hören. „Dark Souls“ ist taktischer und deutlich schwieriger als die meisten Action-Rollenspiele auf dem Markt. Hier hilft kein stupides Button-Mashing oder simples Feuerball-Schleudern.

Ihr müsst eure Gegner wirklich auskucken, die kleinste Lücke in der seiner Verteidigung nutzen. Bereits ein simples Skelett wird hier zu einer Herausforderung. Als wir – wie etwa aus „Dragon Age 2“ gewohnt – munter auf das Gerippe einprügeln, zieht dieses nur seinen Schild hoch und grinst sich dahinter einen. Naja, mit einigen Sidesteps umgehen wir schließlich seine Verteidigung und plätten das Skelett mit einem Stich in den Rücken.

Größere Widersacher erfordern dagegen schon mehr Taktik: Einem Ritter kommen wir etwa nicht so leicht bei. Ihn bearbeiten wir erstmal mit einigen gefundenen Brandgranaten, ehe wir ihn im Nahkampf zerlegen. Die Entwickler schwören auf das Belohnungsprinzip. Das bedeutet: Jeder Kampf ist eine Herausforderung.

Es gibt keine Fallobstwidersacher in „Dark Souls“. Selbst ein popeliger Bogenschützen kann in der entsprechenden Spielsituation zu einem ernst zu nehmenden Gegner werden. Dafür soll aber auch jeder erfolgreiche Kampf ein Gefühl der Genugtuung hervor rufen. Wir hoffen, dass man hier den schmalen Grat zwischen Herausforderung und Frust findet. „Dark Souls“ richtet sich ganz offenkundig an schmerzresistente User, die kein Problem damit haben, größere Widersacher auch zehn oder zwölf Mal zu beackern, ehe sie sie ins Reich der Träume schicken.

Bosskämpfe deluxe
Wenn uns schon Wald-und-Wiesen-Skelette Probleme bereiten, wie soll das denn erst bei Bosskämpfen werden. Die Gefechte mit den übermächtigen Kreaturen sind besonders lang und anstrengend. Während wir in anderen Games selbst den Finalgegner problemlos in wenigen Minuten abfertigen, ist es in „Dark Souls“ ein zähes Ringen. In unserer Präsentation bekommen wir es zunächst mit gleich zwei garstigen Gargoyles zu tun.

Glücklicherweise wartet einer zunächst ab, bis wir seinen Kollegen bearbeitet haben, bevor er eingreift. Das Charakterdesign von „Dark Souls“ ist auch an dieser Stelle wirklich alle Ehren wert. Die uralten Wasserspeier bewegen sich geschmeidig und sehen wirklich furchteinflößend aus. Zu allem Überfluss sind sie nicht nur mit Zähnen und Klauen bewaffnet, sondern haben natürlich auch noch einen mit Dornen besetzten Schweif und eine Axt in ihren Krallen.

[nggallery id=2577]

Daher halten wir zunächst gebührenden Abstand zu dem Monstrum. Über Distanzwaffen verfügen wir in diesem Moment nicht, sodass wir uns auf Schwert, Schild und unsere Heiltränke verlassen müssen. Das Timing spielt eine wichtige Rolle: Blocken wir zu spät ab, durchbricht der Gargoyle unsere Deckung und schleudert unseren Ritter durch die Luft. Die ideale Taktik: Wir rollen uns bei Attacken möglichst schnell aus dem Weg, sodass wir dem Burschen in die Seite schlagen können.
So gelingt es uns zumindest, seinen Energiebalken deutlich zu verkleinern.

Bis sein Kollege eingreift. Denn dieses Biest kann sogar Feuer spucken und sorgt auf dem Dach für einen Flächenbrand. Allerdings entfacht er die Flamme lediglich in einem Halbkreis vor sich und benötigt danach eine kurze Verschnaufpause. Mit ein wenig Geschick entkommen wir also seiner Attacke und greifen danach in einem ruhigen Moment selber an. Trotzdem zieht sich das Gefecht gegen die beiden Schuppenmonster über mehrere Minuten. Auch unsere Heiltränke und Zauber leisten uns immer wieder gute Dienste.

Eine ganz ähnliche Strategie ist bei dem seit der E3 bekannten Panzer-Eber von Nöten. Das Riesenferkel ist von oben bis unten mit schweren Stahlplatten eingepackt. Unsere Schläge verpuffen also wirkungslos, Pfeile prallen einfach an ihm ab. Seine scheinbar einzig verwundbare Stelle ist sein Hinterteil. Daher müssen wir mit List agieren. Entweder benutzen wir einen Köder über das Digitalkreuz und lenken den Burschen ab. Oder wir weichen seinen Attacken aus, um hinter ihn zu gelangen. Wenn es nach den Entwickler geht, gibt es für jeden Widersacher mehrere „Lösungswege“. Allerdings ist es an euch, diese zu finden. Dabei wird der eine oder andere Bildschirmtod billigend in Kauf genommen. Verlorene Kraft könnt ihr in Form von blauen Leuchtfeuern später wieder aufsammeln.

Ihr erwacht dann an Lagerfeuern. Hier könnt ihr euer Inventar auffüllen. Ähnlich wie schon in „Demon’s Souls“ sind weiterhin alle Spieler miteinander vernetzt. Für einen klassischen Koop-Modus sieht es aber in „Dark Souls“ eher schlecht aus. Stattdessen hinterlasst ihr Notizen und Hinweise, die dann als Hilfestellung für spätere Generationen dienen. Außerdem ist derzeit nicht bekannt, ob nicht vielleicht auch Lagerfeuer für andere Mitspieler entzündet werden können. Die Kooperationsmöglichkeiten sollen allerdings recht umfangreich ausfüllen und das Gefühl vermitteln, dass ihr euch in einem echten Dungeon befindet, an dem sich bereits unzählige Abenteurer vor euch die Zähne ausgebissen haben.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Namco Bandai
Entwickler: From Software
Erscheinungstermin: 07. Oktober 2011
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://www.preparetodie.com/

Einschätzung: sehr gut

Ganz ehrlich: Wir sind schon ganz heiß auf „Dark Souls“. Denn wie schon der Vorgänger ist es ein waschechtes Oldschool-Rollenspiel für Core-Gamer. Hier geht es noch darum, harte Kämpfe auszutragen und sich anschließend über die ergatterte Beute zu freuen. Der hohe Schwierigkeitsgrad schreckt uns dabei kaum ab. Denn bereits der Vorgänger war knackig, motivierte aber dennoch außerordentlich. Wir sind viel gespannter auf die neuen Elemente im Spiel. Welche Rolle werden die Religionen spielen? Haben sie vielleicht sogar Einfluss auf den Mehrspielermodus? Und wird es noch weitere Multiplayer-Funktionen geben? All diese Fragen sind aktuell noch offen. Wir jedenfalls freuen uns schon jetzt auf eine weitere Session „Dark Souls“. Denn hier reift ein durchdachtes, wie atmosphärisch dichtes Rollenspielerlebnis heran.

Weitere Meldungen zu .

Diese News im PlayStation Forum diskutieren

(*) Bei Links zu Amazon, Media Markt, Saturn und einigen anderen Händlern handelt es sich in der Regel um Affiliate-Links. Bei einem Einkauf erhalten wir eine kleine Provision, mit der wir die kostenlos nutzbare Seite finanzieren können. Ihr habt dabei keine Nachteile.

Hotlist

Kommentare

EL POLLO LOCO

EL POLLO LOCO

10. Juli 2011 um 16:46 Uhr
Freshknight

Freshknight

10. Juli 2011 um 17:17 Uhr
chic-N-stu

chic-N-stu

10. Juli 2011 um 18:23 Uhr
GHETTOLOVE91

GHETTOLOVE91

10. Juli 2011 um 20:25 Uhr
LasVegasPlaya17

LasVegasPlaya17

10. Juli 2011 um 20:45 Uhr
golgarta2905

golgarta2905

10. Juli 2011 um 20:54 Uhr
Plastik Gitarre

Plastik Gitarre

10. Juli 2011 um 23:19 Uhr
RevengeOfTheFu

RevengeOfTheFu

11. Juli 2011 um 00:20 Uhr
RockabillyKarl

RockabillyKarl

11. Juli 2011 um 02:32 Uhr