Review

Spyro Reignited Trilogy im Test: Zeitgemäßer Remaster des Playstation-Kultdrachen!

Ein kleiner Drache sucht das Abenteuer: Macht es die „Spyro Reignited Trilogy“ „Crash Bandicoot“ nach und wird der nächste Remaster-Hit?

play3 Review: Spyro Reignited Trilogy im Test: Zeitgemäßer Remaster des Playstation-Kultdrachen!

8.5

Neuauflagen beliebter Klassiker bleiben ein Trend der aktuellen Konsolengeneration. Nachdem die „Crash Bandicoot N.Sane Trilogy“ nicht nur ein Publikumsliebling, sondern auch ein waschechter Verkaufsschlager war, wagt sich Entwickler Toys for Bob an einen weiteren Klassiker. Die einstmals von Insomniac Games, also dem Team hinter „Spider-Man“ oder „Ratchet & Clank“, ins Leben gerufene Geschicklichkeitsreihe „Spryo“ gehörte zu den Hits für die erste Playstation-Generation. 20 Jahre später setzt es das Remake, welches beweist, dass gute Spiele absolut zeitlos sind.

Was wir gut finden

So schön war „Spyro“ noch nie

Toys for Bob zeichnete sich zuletzt u.a. für die „Skylanders“-Reihe verantwortlich. Für die Neuauflage der „Spyro“-Trilogie setzt das in Kalifornien beheimatete Team auf die Unreal Engine 4 und baut damit die gesamte Level-Architektur des Originals neu. „Spyro Reignited Trilogy“ mag zwar gerade in Sachen Animationen nicht mit den ganz großen Produktionen mithalten können, besitzt aber mehr als genug Flair, um problemlos die Herzen zu erobern.

Gute Spiele sind zeitlos.

Beim Durchlaufen der Gebiete fällt beispielsweise die deutlich höhere Sichtweite auf. Dazu überzeugt gerade das Charakterdesign: Ganz egal, ob Spyro, Sparx oder eine der vielen Bewohner der kunterbunten Welten – „Spyro Reignited Trilogy“ erinnert zwischenzeitlich fast schon an einen Pixar-Film und greift den Look moderner Animationsfilme geschickt auf. Der veränderte Stil wirkt zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt und unterstreicht mit seinen teils ulkigen Bewegungsabläufen und Gesichtsanimationen den Comic-Charme des Spiels.

Wieselflinker Drache

Wer die frühen Teile gespielt hat, der kennt die Kamera- und Navigationsprobleme, mit denen sich die „Spyro“-Saga seit jeher herum ärgerte. Daran feilte man für die Neuauflage: Ihr dreht also die Kamera mit Hilfe des rechten Analog-Sticks und passt die Ansicht somit an. Allein diese Änderung sorgt für ein gänzlich anderes Spielgefühl und erleichtert einige Sequenzen deutlich. Darüber hinaus schraubt Entwickler Toys for Bob leicht an der Steuerung. Spyro reagiert einen Hauch direkter auf Tastenkommandos und gibt sich gerade wendiger als zuvor. Dadurch sind Orientierung und Navigation einfacher.

Das Spiel bleibt erstklassig

Das eigentliche Gameplay lässt Toys for Bob aber nahezu unangetastet. Ihr rennt, hüpft und fliegt also mit Spyro – oder später auch anderen Figuren – durch offen gehaltene 3D-Welten und sammelt dabei Edelsteine auf oder befreit versteinerte Drachen oder andere Kameraden. „Spyro“ bezieht seine Motivation vor allem aus dem Suchen der versteckten Gegenstände und aus dem abwechslungsreichen Gameplay. Denn obwohl euch bereits zu Beginn nahezu alle Funktionen zur Verfügung stehen, warten alle drei Spiele mit immer knackigeren Aufgaben auf.

Gerade die späteren zwei Teile setzen stark auf ein vertikales Leveldesign. Das bedeutet: Oftmals seht ihr die Objekte der Begierde bereits aus der Ferne, müsst aber den Weg zunächst finden, um so beispielsweise Türme oder andere Höhen zu erreichen. Gerade das Schweben erweist sich als kniffelige Angelegenheit und erfordert mitunter perfektes Timing beim Absprung. Mini-Spiele wie beispielsweise Wettrennen ergänzen den bunten Mix aus Aufgabe und Collectibles.

Was wir schlecht finden

Das ist doch alles das Gleiche

In seiner ursprünglichen Fassung erschienen die drei „Spyro“-Teile in einem jährlichen Rhythmus. Insomniac Games baute stark auf dem Gameplay-Fundament des ersten Abenteuers auf und erweiterte es um neue Twists und zusätzliche Geschichten. Die eigentlichen Spiele fühlen sich allerdings sehr ähnlich an. Wer also hofft, mit der „Spyro Reignited Trilogy“ drei vollkommen verschiedene Spiele zu kaufen, der täuscht sich. Die Titel bauen stark aufeinander auf und auch wenn es deutliche Unterschiede gibt, so bleiben doch (fast) alle Grundideen dahinter gleich.

Durchwachsene Nutzerführung

Während alle „Spyro“-Teile unbestritten absolute Klassiker sind, so lässt aus heutiger Sicht die Benutzerführung doch zu wünschen übrig. In bestimmten Regionen sind Objekte oder alternative Routen schlichtweg zu gut versteckt. Das Absuchen scheinbar bereits geklärter Areale gehört in der „Spyro Reignited Trilogy“ daher zum guten Ton. Und auch wenn speziell die Kämpfe viel zu leicht ausfallen, so sind einige der Geheimnisse einfach zu gut versteckt. Ein optionales Hinweissystem wäre nett gewesen. Aber das ist Meckern auf enorm hohem Niveau.

Fetter Download trotz Datenträger

Wenn ihr „Spyro Reignited Trilogy“ zum ersten Mal einlegt, dann startet sogleich ein dicker Download. Nur der erste Teil des Spiels befindet sich nämlich auf der Disc, die übrigen Teile müsst ihr euch als 43 GB Daten-Paket herunterladen. Eigentlich ist das im Jahr 2018 kein Problem. Wer jedoch eine langsame Internet-Verbindung sein Eigen nennt oder seinen Kids zu Weihnachten womöglich etwas Gutes tun möchte, der sollte sich schon mal eine gute Überbrückung für die Zeit des Downloads einfallen lassen.

8.5

Wertung und Fazit

PRO
  • zeitgemäße Technik
  • stark verbesserte Kameraführung
  • motivierendes Gameplay und Item-Sammeln
CONTRA
  • kleinere Patzer in der Benutzerführung
  • Kämpfe zu leicht
  • Download trotz Disc-Version

Spyro Reignited Trilogy im Test: Zeitgemäßer Remaster des Playstation-Kultdrachen!

Es ist gar nicht so leicht, Kritikpunkte für „Spyro Reignited Trilogy“ zu finden. Die Playstation-Klassiker waren in ihrer Zeit wahre Vorreiter und halten auch dem aktuellen Vergleich absolut mühelos stand. Toys for Bob bringen die drei ursprünglichen und besten Teile der Saga ins moderne HD-Zeitalter und bauen sie auf Basis der Unreal Engine neu auf.

Die Frischzellenkur funktioniert und wird durch eine verbesserte Kameraführung und andere Extras ergänzt. Das zeitlose Open-World-Gameplay überzeugt auch im Jahr 2018 und so ist das Erforschen der drei Spiele mit all ihren Rätsel, Mini-Games und Geheimnissen purer Spielspaß. „Spyro Reignited Trilogy“ mag sich nur bedingt an wirklich beinharte Zocker richten, ist aber letztlich eine wohlige Reise zurück in die erste Playstation-Ära – mit stark verbesserter Grafik und frischer Kameraführung.

Wer „Spyro“ seiner Zeit verpasste, dem emfpehlen wir eine gefplegte Zeitreise. Und alle anderen dürfen ebenfalls reinschauen und sich in ihrer Psone-Nostalgie ergeben.

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Kommentare

Gaming Experte

Gaming Experte

20. November 2018 um 11:49 Uhr
Konsolenheini

Konsolenheini

21. November 2018 um 19:05 Uhr