Landwirtschafts-Simulator 22 im Test: Säen, ernten, verkaufen und nochmal

War es schon immer euer Traum, eines Tages eine eigene Farm zu haben? Dann könnte der jüngst erschienene "Landwirtschafts-Simulator 22" euch dabei helfen, dieser Erfahrung endlich nahe zu kommen.

Landwirtschafts-Simulator 22 im Test: Säen, ernten, verkaufen und nochmal

Als die „Landwirtschafts-Simulator“-Reihe vor mittlerweile 13 Jahren startete, wurde sie noch von vielen Seiten belächelt. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Serie jedoch immer weiter und genießt inzwischen einen Ruf als durchaus ernstzunehmendes und komplexes Simulationsspiel-Franchise. Mit „Landwirtschafts-Simulator 22“ ist nun der jüngste Ableger der Marke erschienen und wir verraten euch, ob es sich lohnt, euren eigenen Hof zu managen.

Eine Farm im Grünen

Am grundlegenden Spielverlauf hat sich dabei nichts verändert: Ihr erstellt euch eine wahlweise männliche oder weibliche Spielfigur und wählt euren Schwierigkeitsgrad, der den Anspruch der Simulationsmechaniken bestimmt. Anschließend entscheidet ihr euch für eine von insgesamt drei Karten und könnt dann direkt damit beginnen, euch die Hände schmutzig zu machen. Und dabei kommt natürlich allerlei auf euch zu, um das ihr euch kümmern müsst.

Zunächst sei der Ackerbau genannt, denn erneut dürft ihr verschiedene Pflanzenarten anbauen. Doch mit dem Säen alleine ist es natürlich nicht getan. Ihr müsst euch danach gut um eure Zöglinge kümmern. Ihr müsst sie düngen sowie später auch ernten und den Boden für die nächste Saat vorbereiten. Zu beachten ist hierbei übrigens, dass ihr nicht wahllos immer alles anpflanzen könnt, wonach euch gerade der Sinn steht. Durch einen Jahreszeitenwechsel kommt eine neue spielerische Komponente hinzu, die von euch eine gewisse Taktik verlangt.

Auch abseits der natürlichen äußeren Umstände haben die Entwickler Hand angelegt und ordentlich nachgebessert. Insbesondere das Managementsystem wurde deutlich überarbeitet und bietet euch nun endlich mehr Möglichkeiten, um sowohl euren Hof zu verwalten als auch euren Ertrag zu verwenden. Dies geht sogar so weit, dass ihr nun komplette Lieferketten auf die Beine stellen dürft, die euch im Idealfall viel Geld in die virtuellen Taschen spülen, das ihr später wiederum in allerlei neue Maschinen sowie Güter für euren Hof investieren dürft.

Vom Feld bis zum Kunden auf den Teller

Eine Lieferkette kann beispielsweise so aussehen: Ihr entscheidet euch dafür, auf eurem Hof Kühe zu halten, von denen ihr Milch erhaltet. Bringt ihr diese in eine nahegelegene Molkerei, könnt ihr sie dort weiterverarbeiten lassen. Möglich wäre es etwa, daraus Käse herzustellen, den ihr wiederum an Restaurants verkaufen könnt, wo er vielleicht in verschiedenen Gerichten verarbeitet wird. Ansonsten ließen sich auch Kuchen oder Schokolade herstellen. Das macht nicht nur wirklich Spaß, sondern gewährt auch einen ganz anderen Blickwinkel auf die eigenen Lebensmittel.

Ihr merkt also schon: Die Möglichkeiten, die euch der „Landwirtschafts-Simulator 22“ an die Hand gibt, sind überaus vielfältig und angenehm tiefgründig. Ihr könnt dutzende, wenn nicht gar hunderte Stunden damit zubringen, jeden einzelnen Ablauf auf eurem Hof zu optimieren, um so möglichst viel Geld zu verdienen, das ihr unter anderem in sage und schreibe 400 Nutzfahrzeuge investieren könnt. Fans von Simulationsspielen kommen hierbei also definitiv auf ihre Kosten und dürften viel Spaß beim Managen ihres eigenen Hofs haben. Nicht zuletzt, weil die Steuerung bereits nach kurzer Zeit gut von der Hand geht.

Allerdings müssen wir an dieser Stelle auch etwas Kritik anbringen, denn bis all dies wirklich ins Rollen kommt, also bis ihr euch richtig in die verschiedenen Spielmechaniken eingearbeitet und euren Hof zum Laufen gebracht habt, werden vermutlich zehn wenn nicht gar zwanzig Stunden ins Land ziehen, was den Einstieg zu einer etwas zähen Angelegenheit macht. Dies liegt wiederum vor allem an zwei Gründen.

Zunächst wären da die eher spärlich gesäten Tutorials, mit denen euch das Spiel an die Hand nimmt. Für Veteranen der Reihe dürfte dieses Manko nicht allzu schwer wiegen, für Neueinsteiger stellt dies jedoch eine nicht zu unterschätzende Hürde dar. Ihr könnt euch zwar nach dem circa 20 Minuten langen Tutorial durch eine sehr umfangreiche Auswahl an Texten wühlen, die euch allerlei Tipps geben, allerdings ist dies einerseits ziemlich trocken und andererseits kein Teil des eigentlichen Gameplays. Hier könnte ein Nachfolger gerne ansetzen, um Neulingen anfangs etwas mehr unter die Arme zu greifen.

Der andere Punkt betrifft derweil Frischlinge wie alteingesessene Fans der Reihe gleichermaßen: In den ersten Spielstunden werdet ihr nämlich nur sehr wenig Geld verdienen. Ihr startet mit einem Kontostand von 100.000 Euro und müsst deshalb wohlüberlegt investieren. Allzu große Investitionen könnt ihr euch noch nicht erlauben, denn diese gehen schnell in den fünfstelligen Bereich. Dies erfordert von euch zwar ein angenehmes Maß an Voraussicht und Vorausplanung, andererseits bremst es jedoch den Spielfluss auch erheblich aus.

Traktor mit stotterndem Motor

Darüber hinaus müssen wir auch etwas Kritik an der Technik des Spiels üben. Insgesamt macht die Grafik zwar einen ganz ordentlichen Eindruck, allerdings ist die Spielwelt, unabhängig von eurer gewählten Map, ziemlich leblos und wirkt dadurch etwas steril. Zudem sind uns kleinere Ungereimtheiten wie einige flackernde Schatten und Textur-Pop-ups aufgefallen.

Auch die Physik war etwas gewöhnungsbedürftig, etwa wenn unser großer Traktor von einem kleinen Auto ein paar Meter zur Seite gecheckt wurde. Dafür entschädigen jedoch die schön detailliert nachgebildeten landwirtschaftlichen Maschinen, die wunderbar ins Spiel übertragen wurden und des Weiteren ist auch die Performance sehr stabil.

7.5

Wertung und Fazit

PRO
  • Komplexes und forderndes Managementsystem
  • Große Auswahl an Pflanzen und Tieren für euren Betrieb
  • Hunderte detailliert nachgestaltete Nutzfahrzeuge
CONTRA
  • Langsamer und zäher Spieleinstieg
  • Nur wenige Tutorials
  • Technische Ungereimtheiten

Landwirtschafts-Simulator 22 im Test: Säen, ernten, verkaufen und nochmal

Mit ihrem „Landwirtschafts-Simulator 22“ ist den Machern der Reihe ein mehr als würdiger neuer Ableger gelungen, der von einigen spielerischen Neuerungen und vor allem dem überarbeiteten Managementsystem profitiert. Letzteres bietet nun wesentlich mehr Tiefe und dürfte für allerlei Spaß sorgen. Darüber hinaus wissen vor allem die wundervoll nachgebauten Maschinen zu gefallen, deren Anblick euch den harten Arbeitsalltag etwas versüßt.

Trotz der einen oder anderen Schwäche, insbesondere der ziemlich rar gesäten Tutorials und Hilfestellungen für Neulinge, erwartet euch hier insgesamt ein sehr rundes und umfangreiches Paket. Wenn ihr schon immer von eurer eigenen Farm geträumt haben solltet, könnte euch dieses Spiel dabei helfen, diesen Traum auszuleben.

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wer ein bisschen mehr Herausforderung sucht,sollte zu Farmers Dynastie greifen,hat zwar nicht die vielfalt an Fahrzeugen und nicht den Detail Grad. Aber mit dem Real Life verbundenen Gameplay,macht es auf Dauer mehr Spaß als LS !

mit ähnlicher Polemik könnte man auch Call of Duty, Battlefield beschreiben… schießen und tot und respawn…

Ich hatte viel Spaß mit der freuen PS+ Version mit meinem Bruder, der etliche Kilometer wegwohnt.
Ist ein schönes Spiel, wo man sich unterhalten kann. Irgendwann ist aber auch das Maximum erreicht, was man zu zweit schaffen kann.
Fühlt sich dann wie durchgespielt an.
Werde es bestimmt gebraucht irgendwo mal holen