Microsoft ist bestrebt, in der Spieleindustrie eine deutlich größere Rolle einzunehmen. Nachdem das Unternehmen in den vergangenen Jahren zahlreiche Entwickler und einen Publisher übernahm, steht der nächste Mega-Deal bevor. Activision Blizzard soll für fast 70 Milliarden Dollar in den Besitz der Redmonder wandern, womit der Konzern der bisher vergleichsweise weniger einflussreichen Xbox-Sparte zu einer neuen Position verhilft.
Sämtliche der neuen Entwickler und Publisher sollen für einen kontinuierlichen Strom an Game Pass-Inhalten sorgen. Es ist ein Volumengeschäft, das zu den aktuellen Preisen nur dann funktioniert, wenn die Zahl der Abonnenten wächst. Aktuell sind es auf den Xbox-Konsolen und dem PC rund 25 Millionen Mitglieder, die monatlich bezahlen, wobei der Standardpreis durchaus umgangen werden kann.
Universeller App Store geplant
Gleichzeitig scheint Microsoft die Plattformen der Konkurrenz ins Visier zu nehmen. Die Redmonder planen einen universellen App Store für alle Geräte, einschließlich konkurrierender Konsolen. Das gab der Microsoft-Präsident Brad Smith in einem Gespräch mit CNBC bekannt. Zunächst wurden die nötigen Prinzipien ausgearbeitet.
Ziel eines neuen App Stores sei es, dass jeder Spieler von jedem Gerät aus auf seine Spiele zugreifen und diese herunterladen kann. Explizit gehören dazu neben mobilen Geräten und PCs auch die Konsolen der Konkurrenz. Idealerweise sieht Smith neben Microsoft auch andere Unternehmen, die einen universellen App Store anbieten.
„Unser Ziel ist es, einen sogenannten Universal Store für Spiele aufzubauen“, so der Präsident. „Mit anderen Worten, ein Store, auf den jeder auf jedem Gerät und auf jeder Plattform zugreifen kann, um jedes Spiel zu kaufen oder herunterzuladen, das ein Entwickler auswählt.“
Smith verweist darauf, dass bisher auf einem Gerät nur ein App Store genutzt werden kann. Jedoch wollen laut seiner Einschätzung immer mehr Menschen ihre Apps auf mehreren Geräten nutzen. Letztendlich möchte Microsoft mit dem Store für die gesamte Branche einen logischen Schritt nach vorne machen. Weitere Details, darunter die Höhe der geplanten Umsatzbeteiligungen, wollte Smith zunächst nicht verraten. Auch ist offen, welche Rolle der Xbox Game Pass dabei einnehmen wird.
Activision Blizzard-Deal soll an Regulierung angepasst werden
Bei den vorgestellten Store-Prinzipien von Microsoft ist nicht zuletzt die geplante Übernahme von Activision Blizzard richtungsweisend, da diese von den Wettbewerbshütern geprüft und genehmigt werden muss. Die Redmonder versicherten bereits, dass Spiele wie „Call of Duty“ auf den PlayStation-Konsolen bleiben werden.
„Die Übernahme von Activision Blizzard hat uns nach Washington, D.C. gebracht“, so Smith bei einem Briefing. „Wir konzentrieren uns mehr darauf, uns an die Regulierung anzupassen, als gegen sie zu kämpfen. Die Struktur, die Regeln und das Geschäftsmodell der Spieleindustrie basieren auf einem Paradigma, als wir [physische Spiele] noch gekauft haben. Das sollte sich ändern.“
Die Federal Trade Commission prüft die geplante Übernahme von Activision Blizzard in den USA. Smith erklärte jedoch, dass der Deal die Zustimmung von 17 Aufsichtsbehörden weltweit benötigt. Doch auch der Open App Markets Act, der kürzlich vom Justizausschuss des Senats verabschiedet wurde, spielt bei Microsofts Strategie eine Rolle.
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Smith betonte, dass Microsoft „auf der richtigen Seite der Geschichte“ stehen möchte, indem sich das Unternehmen zu diesen Grundsätzen bekennt, unabhängig davon, ob das Gesetz in Kraft tritt oder nicht. Microsoft möchte demnach die geplante Übernahme von Activision Blizzard stärken, indem man sich zu den Prinzipien der Interoperabilität von App-Stores und Geräten bekennt.
Dass sich Konsolenhersteller wie Sony und Nintendo in absehbarer Zeit mit weiteren Stores auf ihren Konsolen arrangieren werden, darf bezweifelt werden. Denn nach wie vor basiert das Geschäftsmodell der Unternehmen auf dem Verkauf von Spielen. Geäußert haben sich beide Unternehmen zu den App Store-Plänen der Redmonder bislang nicht.
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Kommentare
Pro27
11. Februar 2022 um 07:21 UhrBei starfield gehe ich von einer Episoden Politik aus falls es dieses Jahr erscheinen sollte.
Wenn man bedenkt wie lange skyrim in der Entwicklung was und starfield mit angeblich neuer engine. Naja etwas kurz die Zeit für so ein ambitioniertes spiel wenn es auch Jahre sind. Episoden hätte ja auch Vorteile falls es nicht zündet kann man ja aufhören geld zu verbraten.
Maka
11. Februar 2022 um 07:41 UhrDie Branche voran bringen oder einfach nur 30% Provision pro Kauf kassieren?
Nostrum
11. Februar 2022 um 07:53 Uhr@Waltero_PES
Ich stimme Dir in fast allen Punkten zu, außer bei Amazon. Es ist klar, dass die Medien immer böse auf Amazon schauen und viele Details verheimlichen.
Amazon ist ein Marktplatz, sprich die gleichen Händler die früher einen Laden hatten verkaufen inzwischen auf Amazon. Amazon hat so speziell in Deutschland für viele Händler Umsatz gerettet und teilweise hohen Wohlstand gebracht, den sie mit stationären Läden nie erreichen konnten (Mieten, Einrichtung, begrenzte Reichweite, Disposition am POS etc.) Viele wissen nicht, dass die Produkte auf Amazon von vielen deutschen Unternehmen und Händlern kommen. Amazon stellt die Produkte nicht selber her und die Produkte gehören bis auf wenige Ausnahmen nicht mal Amazon. Amazon hat mit seinem FBA Programm hier eine Optimierung geschaffen, welches jedem Händler erlaubt ohne eigenen Shop und teurer Logistik sein Business aufzubauen. Wer als Einzelhändler diesen Trend verschlafen hat ist selber Schuld. Ich kann eben nicht nur auf meinen Laden in der City setzen sondern muss meine Ware auch online anbieten und warum auch nicht auf dem größten Marktplatz der Welt der für mich die ganze Logistik, Bestellprozess und Abrechnung übernimmt und bündelt. Das ist ein Superservice.
PS: Amazon zahlte im Verhältnis zum Umsatz mehr Steuern in 2020 als die deutsche Otto Group. Aber da schimpft irgendwie niemand. Ami und BigTech böse die deutschen Schnecken guuuut. 😉
Pro27
11. Februar 2022 um 08:17 UhrWelches Abo wo läuft entscheidet der Kunde.
Falls es so kommen wird werden alle hersteller von entgeräten sich so breit wie möglich aufzustellen.
Sprich Fernseher PC…
Solange es Konsolen gibt wird es schwer werden das durchzubringen.
Gp von 19 mill auf 25 mill in 1 Jahr ist wenig wenn man 80milliarden an Investition allein bei der acquisition gegenüber stellt.
Das sind knapp 1300 Dollar pro zusätzlichen Abonnenten.
Ganz ohne Instandhaltung Herstellung und softwareproduktion.
Was macht ms für die nächsten 10mill Abos wenn der gp bei sagen wir mal 35mill Abos stagniert.
Allein die zusätzlichen Abonnenten müssen ohne neuen content 10jahre bleiben für die vorinvestition.
Naja da gibt es ja schlauere um das zu rechnen.
Waltero_PES
11. Februar 2022 um 08:31 UhrNostrum:
Im Endeffekt ist es der gesamte Obline-Handel, der dem stationären Handel schadet. Und Amazon ist in dem Bereich nunmal der Marktführer und hat dementsprechend einen großen Anteil. Dass der Handel viel verschlafen hat, steht ja außer Frage. Und auch die Immobilieneigentümer haben einen großen Anteil, weil sie nur zögerlich die Mieten anpassen. Nichtsdestotrotz ist mir die Marktmacht von Amazon zu groß. Das Angebot ist allerdings so gut, dass man sich dem kaum entzieht, wenn man es einmal genutzt hat. Allein das schadet dem Wettbewerb erheblich… Welcher (kleine) Konkurrent ist denn in der Lage, ein derartig umfangreiches Angebot mit diesem Service zu dem Preis anzubieten? Und alles ohne Versandkosten, am nächsten Tag geliefert und Prime Video und Amazon Music als Gratisdreingabe für 70 Euro im Monat… Den Einzelhandel in Deutschland regiert ein riesiges, amerikanisches Kaufhaus…
Waltero_PES
11. Februar 2022 um 08:41 UhrDu kannst ja mal Amazon bei netzpolitik.org in die Suche eingeben. Anbei nur ein paar Überschriften:
Amazon kooperiert mit chinesischer Propaganda
Die Virenschleuder Amazon
So penetrant empfiehlt Amazon den Kauf von Verschwörungsliteratur
Amazon zahlt trotz Rekordumsatz keine Körperschaftssteuer
Amazon spioniert seinen Beschäftigten in Leipzig hinterher
US-Generalstaatsanwalt reicht Kartellrechtsklage gegen Amazon ein
Online-Targeting – Amazon soll DSGVO-Rekordstrafe zahlen
Waltero_PES
11. Februar 2022 um 08:50 UhrAuf netzpolitik.org ist auch ein interessanter Artikel, der beschreibt, wie Microsoft seine Monopolstellung im Bereich der Betriebssysteme ausnutzt: „Wie Microsoft Europa kolonialisiert“
Dazu gibt es auch eine ARD-Doku: youtu.be/_ZaDuinGf2o
Maka
11. Februar 2022 um 08:54 UhrWarum eigentlich einen Store neben den existierenden Store etablieren? Wenn MS Inhalte auf PS bringen möchte sollen sie doch einfach den Flightsimulator und Forza für die PS5 veröffentlichen im PS Store so wie es auch „The Show“ von PS auch im Xbox Store gibt.
Hier will MS doch nur einen eigenen Store etablieren um dadurch Provisionen einzukassieren.. auf einer Hardware/Softwareplattform die einem Konkurrenten gehört. Schon verrückt dieses Vorhaben.
Nostrum
11. Februar 2022 um 09:01 Uhr@ Waltero_PES
Na ist auch viel Schrott auf Amazon 🙂 aber stimmt schon, die Konsolidierung von Gütern über Plattformen ist eben genau unsere Zeit. Wir alle liebten Netflix dafür, alle coolen Filme und Serien an einem Ort zu haben – wir hassen Netflix dafür dass sie immer mehr Content an andere Anbieter verlieren. Oder das Gemeckere neben Steam noch andere Plattformen nutzen zu müssen, neben Sony auch GP braucht wenn man Starfield zocken will usw. Das selbe beim Amazon Einkauf, ich hasse es bei einem anderen Anbieter bestellen zu müssen, ich will alles aus einer Hand haben. Wir allein die Verbraucher und Konsumenten sind also daran Schuld. Bequemlichkeit ist eben vielen wichtiger als den stationären Handel zu unterstützen. Ich hatte selber jahrelang einen Laden und mich in den 2000er langsam ins Internet verlagert. Mit dem Internet bin ich finanziell frei geworden, mit dem Laden hätte ich das nie geschafft. Ich verstehe die realen Bedenken gegen die BigTechs habe aber persönlich wenig Probleme damit, ohne sie hätten viele Existenzen so nicht funktioniert. Die die es erkannt haben und für sich nutzten, sind nun die Gewinner. Alles Negative hat eben auch viele positive Auswirkungen die man trotz allem nie vergessen darf oder klein reden sollte.
Waltero_PES
11. Februar 2022 um 09:18 Uhr70 Euro im Jahr war gemeint.
Waltero_PES
11. Februar 2022 um 09:22 UhrNostrum:
Bequemlichkeit ist das Stichwort 😉 Wir werden die Zeit auch nicht umkehren. Nichtsdestotrotz sind die Big Tech zu groß geworden. Sie nutzen das geschickt aus. Da muss in jedem Fall etwas passieren und ich hoffe, dass da Regeln eingeführt werden.
Waltero_PES
11. Februar 2022 um 09:34 UhrVielleicht wachen ja jetzt einige auf und erkennen, in welche Richtung sich die Branche entwickelt. Und Microsoft ist da im Gaming der Katalysator. Ich sag nur Crossfire X… Und Sony zieht nach mit 10 GaaS-Titeln.
SlimFisher
11. Februar 2022 um 10:14 Uhr@Nostrum wie kannst du nur von einer Rettung des stationären Handels sprechen? Ist dir bekannt, wie viel ein Händler an Amazon für den Verkauf abdrücken müssen? Zum Dank verkauft Amazon die Produkte, die besonders lukrativ sind auch noch selbst und blockiert den ursprünglichen Händler. Im Endeffekt hat der stationäre Handel aber keine Wahl, weil Konsumenten Amazon für die Einfachheit lieben und gerne nutzen. Großkonzerne sind keine Heilbringer sondern eigentlich die Pest.
Magatama
11. Februar 2022 um 13:10 UhrKlar, Macrosoft will sich aus dem Hardware-Geschäft zurückziehen und reiner Software-Anbieter und Dienstleister sein. Was sie außerhalb der Gaming-Sparte ja auch nur sind. Macrosoft und Hardware hat noch nie hingehauen, auch in diesem Fall hat die XBox bisher nur Verlust gemacht. Sie wollen allerdings anderen Firmen, die auch Gewinn mit Hardware-Verkäufen erzielen, in die Suppe spucken. Mal gucken, ob das ähnlich gut funktioniert, wie mit Apple 🙂
Denoe
11. Februar 2022 um 13:43 Uhr@Nathan Drake Gerne! Um Microsoft verstehen zu können, sollte man sich deren Vergangenheit anschauen. Kreative Eigenleistung war nie ihre Stärke. Das Betriebssystem DOS ist eigentlich eine CP/M Kopie, Windows ist ein MacOS rip off. Was sie nicht kopieren können, wird aufgekauft. So übernimmt MS bsp. Foresight, deren Produkt die Basis für PowerPoint sein wird, sowie InterMail für Mac, das der Konkurrenz weggekauft wird um MS Mail 1.0 zu werden und etliche andere (Vermeer, Visio etc.).
In den 80ern und 90ern gibt es etliche Patent-, Antitrust- und Kartellklagen. Im Jahr 2000 sollte es übrigens durch ein Gerichtsurteil bereits zur Aufspaltung des Konzerns kommen. George W. Bush, dessen Wahlkampf-Agentur zum MS Kundenstamm zählt, verhindert dies jedoch, in dem er einfach einen neuen Leiter für die US-Kartellbehörde ernennt.
Und diese Praxis zieht sich bis in die heutige Zeit. Die meisten Microsoft IPs sind eingekauft. Viele tolle Entwicklerstudios sind unter der MS Führung untergegangen (Digital Anvil, Ensemble, Lionhead…) oder, so wie Rare, nur noch ein Schatten ihrer selbst.
Die unmittelbare Währung für Techkonzerne sind heutzutage nicht Geld oder Kundendaten. Es ist das Zeitbudget eines jeden Nutzers. Jeder Mensch hat nur begrenzt Zeit für Interaktion mit Unternehmen. Darum wird heute konkurriert und Microsoft versucht die Touchpoints so simpel und organisch wie möglich zu gestalten. Die Customer Journey ist extrem kundenfreundlich und die Einstiegshürden so niedrig und billig, dass man sogar die Dümmsten und Jüngsten abgreifen kann, um sie möglichst früh an das Ökosystem zu binden. Je mehr Zeit du mit Microsoft Produkten verbringst, umso fetter fütterst du die Kundendatenbank von MS mit Informationen, die dann wiederum an Werbetreibende oder andere Organisationen verkauft werden, die das Geld einbringen. Und je mehr Zeit du mit Microsoft Produkten verbringst, desto weniger Zeit verbringst du mit der Konkurrenz. Das ist auch der Grund, warum MS angekündigt hat stärker auf Servicegames mit Microtransaktionen zu setzen und weshalb der Activision/Blizzard Deal so passend zur Firmenausrichtung von MS ist. Die meisten IP’s sind Servicegames oder welche die es leicht werden können.
Und genau hier wirds für die Spieleentwicklung gefährlich. Bei Microsoft steht die kreative Leistung nicht im Vordergrund. Sie ist nur Mittel zum Zweck um möglichst viele Spieler anzusprechen und in ihrem Ökosystemen zu halten. Zukünftig werden wir Spiele erfahren, die Mechaniken einbinden, die Spieler möglichst lange beschäftigen, um Daten zu bekommen die weiterverkauft werden. Wer hier an den Film Matrix denkt, wo Menschen als Batterien benutzt werden, liegt gar nicht so falsch.
Und das alles hört ja nicht bei der Nutzung der XBOX auf. Windows (vor allem 11 mit TPM 2.0), Office, OneDrive, Hotmail, LinkedIn, Bing, Edge und viele andere Dienste füttern die MS-Datenkrake mit euren Daten. Solltest du also deinen Lebenslauf und Beruf bei LinkedIn eingetragen haben, kann MS sehr gut einschätzen wie hoch deine Kaufkraft ist. Und das Beste daran ist: Wenn du diese Dienste benutzt und ein Gamepass-Abo hast, hat MS auch ein Abo auf deine Daten. Du würdest also Geld dafür bezahlen, dass Microsoft deine Daten verkaufen kann.
Und genau hier wäre es angebracht diese Konzerne zu zerschlagen. Gesetzliche Regelungen würden genau diese Datenbündelung verhindern. Genauso wie Meta dann die Daten von Facebook, Whatsapp und Instagram nicht mehr zusammenführen dürfte.
Gamer sind eine inkonsequente Zielgruppe. Wie Fähnchen im Wind. An einem Tag wird demonstriert und eine Petition gestartet, am nächsten Tag ist das Schnee von gestern. Was haben nicht alle geschrien als MS damals die XBOX One mit Kinectzwang herausbrachte und daraufhin von Edward Snowden aufgedeckt wurde, dass Sie das CIA-Spionageprogramm PRISM unterstützten. Vielen Menschen wurde dadurch der wahre Grund für den Kinectzwang bewusst: Eine Spycam mit Mikrofon in jeden Wohnzimmer. Ein paar Jahre später ist das alles vergessen und der Gamepass wird in den höchsten Tönen gelobt.
Und genau hier wird es Abstrakt. Kaum einer kann sich vorstellen, warum es ein großer Nachteil sein könnte Daten preiszugeben. Für die Werbeindustrie sind solche Daten ungeheuer wichtig, da der Großteil der Zielgruppenanalyse darauf basiert. Hatte man früher einen anonymisierten Pool von potentiellen Käuferdaten, setzt die Werbeindustrie heute verstärkt auf Microtargeting. Microtargeting versucht auf Nutzerebene zu manipulieren. Hiermit werden extrem personalisierte Botschaften vermittelt, die den einzelnen Nutzer manipulieren sollen. Dies ist auch auf politischer Ebene interessant, gilt doch der Wahlsieg Donald Trumps als Resultat dieser gezielten Manipulation. Wer mehr darüber erfahren möchte, sollte mal Facebook und Cambridge Analytica bei einer Suchmaschine eingeben.
Microsoft wendet sich mit ihrem fragwürdigen Angebot leider an die Schwächsten unter uns. Der Gamepass für eine geringe Gebühr ist besonders für Kinder und Menschen mit geringem Einkommen interessant. Diese sind auch am einfachsten zu manipulieren. Hypes und Sehnsüchte können einfacher getriggert werden. Als ich das erste Mal den Gamepass aus beruflichen Gründen analysierte, hatte ich sofort ein Bild im Kopf: Phil Schiller, Microsofts Galleonsfigur (der übrigens nur im Rampenlicht steht damit er der Marke XBOX ein Gesicht geben kann), wie er, breit grinsend, mit der einen Hand seinen Kunden den Weg weist und mit der anderen Hand bereits ein frisch geschärftes Messer hinter dem Rücken versteckt.
Wenn ich also hier in den Kommentaren lese, das jemand seiner kleinen Tochter eine XBOX kauft, stellen sich bei mir die Nackenhaare auf.
Denoe
11. Februar 2022 um 14:25 UhrEine wichtige Ergänzung, um den monetären Wert eurer Kundendaten besser Einschätzung zu können:
Die Werbeindustrie in Deutschland setzte 2019 ca. 33 Milliarden Euro um.
Google setzte, allein in 2021, ca. 209 Milliarden Dollar mit Werbung um. Dies sind mehr als 4/5 des Gesamtumsatzes des Alphabet Konzerns.
Da kommen einem die Zahlen der Activision/Blizzard und Zenimax Deals wie Peanuts vor 😉
clunkymcgee
11. Februar 2022 um 14:43 UhrDie Hardcore Xbox Fangemeinde ist von Microsofts Ausrichtung nicht gerade angetan.
Beispiel:
twitter.com/MldGhost/status/1491813767147139074
tyson91
11. Februar 2022 um 15:55 Uhr@Magatama
also das ist mal so ein Quatsch bezgl. Hardware rein von der Verarbeitung und Qualität Lautstärke ect. ist die Xbox als solches einfach mal 10 mal besser als die PS5 und bevor sich hier jemand angegriffen fühlt oder dazu genötigt seinen Sony Schrein zu verteidigen ich beziehe mich mir rein auf die Bauqualität Haptik und Lautstärke die Optik ist natürlich Geschmacksache
Waltero_PES
11. Februar 2022 um 17:48 Uhrtyson:
Die Xbox Series X/S ist leiser als die PS5, die aber auch bereits leise ist (ich habe beide). Ob die Xbox so leise bleibt, wird man sehen. Sie verwendet nämlich im Gegensatz zur PS5 herkömmliche Wärmeleitpaste. Die PS5 dagegen Flüssigmetall, die im Endeffekt verschleißfrei ist. Zur Verarbeitung: Mag sein, dass die Xbox besser verarbeitet ist. Aber Faktor 10? Never… Die PS5 ist auch sehr ordentlich verarbeitet. Der DualSense schlägt den neuen Xbox-Controller allerdings um Längen, wenn es um Verarbeitungsqualität, Haptik und Funktionen geht. Dann noch das Batteriefach des Xbox-Controllers…
Waltero_PES
11. Februar 2022 um 17:49 UhrDenoe:
Klasse Artikel!
Evermore
12. Februar 2022 um 02:17 Uhr@ Waltero_PES
Ich hab bisher nur einmal ein Series Pad in der Hand gehabt aber ich kann mir kaum vorstellen das die Qualität noch schlechter ist als bei DualSense. Ich hab schon bei zwei Pads nen Drift und bei einem kleckert die Kreis Taste komisch. Die Akku Leistung ist auch ein schlechter Witz. Nicht falsch verstehen. Er liegt gut in der Hand und fühlt sich wertig an aber letzteres ist der nun mal nicht. Selbst mein PS3 Pad von 2007 funktioniert noch einwandfrei sowie meine beiden PS4 Pads. Aber der Sense ist für mich eine große Enttäuschung.
Und zum Akku. Der vom PS3 Pad hielt mit Vibration über 20 Stunden. Bei der PS4 waren es nur noch 6 Stunden. Jetzt bei der PS5 je nach Spiel sogar manchmal nur 3 Stunden (Dirt 5 ist nen Killer).
Ja die Pads haben neue Features bekommen wie jetzt das haptische Feedback aber 14 Jahre nach dem PS3 Pad sollte man schon verlangen können das die Hardware so effizient sein kann das der Akku trotzdem noch 20 Stunden hält bzw einen entsprechend leistungsfähigeren Akku verbaut.
Und zum Thema Batteriefach beim Xbox Pad. Jo eine Batterieladung hält aber auch ganze 40(!) Stunden. Und man kann sich ja auch Akkus kaufen die eine ähnlich lange Zeit durchhalten. Ich sehe das eher als Vorteil. Der Akku ist leer, Akku wechseln und weiter geht es ganze 40 Stunden lang. Bei der PS5 ist man praktisch schon gezwungen zwei Pads zu haben. Eines läd und mit dem anderen wir grad gezockt. 3 – 6 Stunden später muss dann gewechselt werden.
Also ohne Mist. Ich sage das als PlayStation Fan seit den 90s. Ich habe sogar die PlayStation Tasten auf meinen Fingern Tätowiert. Also mehr Fan geht echt schon nicht mehr. Aber da kann mir sonst wer was erzählen. Das PS5 Pad ist Mist!
RVD
13. Februar 2022 um 20:08 Uhrich finde es gut wenn das alles frei wer von wem man die software hold das wer eine gute zukunft musik weil ich hasse den ganzen konsolen krieg. ich wil ja auch nicht das ich mit mein bluray player. nur die disc abspielen die mit mein player kompatiebel sind sondern wil jeden fim drauf abspielen können.
Magatama
14. Februar 2022 um 14:27 Uhr@Denoe
Sehr gut und richtig zusammengefasst.