Park Beyond im Test: Eine Freizeitparksimulation, die durchdreht

Falls es euch auf der PS5 nach einer Ausbausimulation dürstet, könntet ihr früher oder später über "Park Beyond" stolpern. Ob der Kauf lohnt, erfahrt ihr in unserem Test.

Park Beyond im Test: Eine Freizeitparksimulation, die durchdreht

“Park Beyond” ist das wohl aufregendste und übertriebenste Aufbausimulationsspiel, das es aktuell gibt. Limbic Entertainment und Bandai Namco haben es sich mit der Freizeitparksimulation zur Aufgabe gemacht, euch mit auf eine adrenalingeladene Reise zu nehmen. Wir haben uns die Anfänge bereits in Form einer Preview-Version angeschaut und sind jetzt noch einmal tief ins Spiel eingetaucht.

Wie es bei Simulationsspielen üblich ist, könnt ihr euch im Sandbox-Modus nach euren Wünschen austoben. Stundenlanger Spielspaß garantiert! Wir würden euch allerdings empfehlen, zuerst in die Kampagne zu schauen. Limbic Entertainment hat hierbei nämlich ganz tief in die Vorurteilskiste gegriffen und eine schräge Story rund um eine Firma gestrickt, die ihr mit euren revolutionären Freizeitparkideen retten sollt. Die besagte Firma Cloudstormer schreibt nämlich rote Zahlen, was unter anderem auf langweilige Designs und Attraktionen zurückzuführen ist.

Wie gut, dass ihr zufällig in der Nähe seid und mit ein wenig Support Attraktionen erschafft, die es so noch nie zuvor gegeben hat. Das war’s im Groben auch schon mit der Lore. Die einzelnen Charaktere sind dermaßen überspitzt dargestellt, dass es zum Gesamtkonzept des Spiels passt und ihm einen gewissen Charme verleiht. Auch, wenn wir uns immer mal wieder fremdschämen mussten. Dass sich der Chef vor Aufregung eingenässt hat, hätten wir nämlich lieber nicht erfahren.

Aber zurück zum Job! Als Ideengeber der Superlative arbeitet ihr eng mit dem gesamten Team zusammen und schaltet durch Gespräche neue Bauten frei, die es in kurzweiligen Demoparks auszuprobierne gilt.

Mikromanagement im Park

In der Kampagne kümmert ihr euch also nicht um einen großen Freizeitpark von Anfang bis Ende, sondern lernt in einer Art Tutorial an verschiedenen Orten die zahlreichen Funktionen des Spiels kennen. “Park Beyond” ist nämlich mehr als eine einfache Freizeitparksimulation: Zahlreiche Mikromanagementsysteme machen die optimale Verwaltung des Parks zu einer umfangreichen Aufgabe.

So solltet ihr die Trendanalyse im Blick behalten und Preise anpassen oder einige Dinge sogar komplett von der Speisekarte eines Shops streichen, um dessen Effektivität zu erhöhen. In “Park Beyond” setzt ihr Geschäfte und Attraktionen also nicht einmalig hin und das wars – ihr müsst immer wieder Aspekte ändern und eure Strategie überdenken.

Um zu sehen, woran es euren Besuchern mangelt, habt ihr verschiedene Möglichkeiten. Ein Farbcode-System kann euch beispielsweise anzeigen, ob die Besucher glücklich oder unzufrieden sind. Auch aktuelle Bedürfnisse wie Toilettenhäuser oder zu wenig Sitzgelegenheiten werden hervorgehoben. Ob es bei euch im Park sauber ist, zeigt ein anderer Reiter an. Allerdings seht ihr das auch selbst, denn bei zu wenig Mülleimern und Reinigungspersonal liegt irgendwann der gesamte Weg voller Papier und Abfall.

Neben den Befindlichkeiten der Gäste, solltet ihr auch immer die Einnahmen des Parks im Auge behalten. Ist eine Attraktion nicht ausgelastet, lohnt ein Blick in die Aufzeichnungen dazu. Hier könnt ihr nachsehen, was die Besucher von der Achterbahn oder dem Laden halten. Manchmal sind die Dinge zu teuer, die Warteschlange zu voll oder die Attraktion ist einfach zu langweilig. Hier gibt es zahlreiche Parameter, an denen ihr schrauben könnt.

Ist keine passende Veränderung dabei, bleibt euch noch der Achterbahn-Editor. Das umfangreiche Tool lässt euch in “Park Beyond” alles bauen, was fahren kann: Von einer Wilden Maus, bis hin zu Menschenschleudern und anderen verrückten Elementen. Für das Umsetzen verrückter Ideen braucht ihr ein bisschen Geduld, doch das kann sich am Ende auszahlen. Erfüllt ihr die Bedürfnisse eurer Zielgruppe, dann klingelt die Kasse.

Aufbausimulationsgame auf PlayStation 5 – Geht das?

Aufbau-Sims und Managementspiele sind eigentlich typische PC-Games. Als Konsolenspieler wollen wir aber trotzdem nicht auf den Spaß verzichten, also muss eine optimierte Version her. “Park Beyond” verfügt über eine durchdachte Controller-Steuerung, die nach etwas Eingewöhnungszeit überraschend gut funktioniert. Obwohl es viel mehr Funktionen als Tasten gibt, ist die Belegung und Navigation über die vielen Icons am Bildschirm recht intuitiv.

Lediglich das exakte Ausrichten von Wegen kann hin und wieder etwas Nerven kosten, da oft unsichtbare Wände erscheinen. Einfache Kreuzungen wollen manchmal partout nicht gerade zusammengeführt werden und eigenartige Überschneidungen akzeptiert das Spiel häufig lieber, als gerade Konstruktionen.

Wuselfaktor und Animationen

Die Grafik ist in unserer getesteten Version auf PS5 durchaus in Ordnung, wenn auch nicht atemberaubend. Kanten könnten schärfer sein und die Schrift in den Menüs größer. Wir mussten des Öfteren von der Couch aufstehen, um alle Details zu lesen. Dafür könnt ihr irre weit ins Geschehen hinein zoomen und einzelne verpixelte Grashalme zählen. Auf PS5 scheint diese enorme Zoom-Option sogar noch weiter zu gehen als am PC – braucht niemand, ist aber trotzdem lustig. Damit kommt ihr euren Besuchern und Angestellten einfach noch näher.

Der Wuselfaktor ist in nahezu allen Aufbau-Sims ein wichtiger Punkt, der mal stärker und mal schwächer ausgebaut ist. Habt ihr so langsam einen funktionierenden Park, strömen Besuchermassen durch das Eingangstor und quetschen sich über die Wege des Parks. Hier scheint “Park Beyond” manchmal ein wenig zu schwächeln, denn die Animationen sind bei größeren Menschenmengen leider nicht sauber. Es passiert häufiger, dass sich Gruppen vor einem Mülleimer sammeln und nicht mehr vom Fleck kommen, bis sie sich einfach durch den Mülleimer durchlaufen.

Kleiner Profi-Tipp für alle Hobby-Bösewichte: Entfernt ihr mit der Dreieck-Taste eine Attraktion, auf der gerade Besucher ihren Spaß haben, löscht ihr auch die Menschen mit nur einem Klick aus. Das kostet euch ein paar Besucher, ist an Tagen mit einem dünnen Geduldsfaden aber manchmal sehr befriedigend.

Groß, größer, Impossifikationen

Das absolute Highlight ist der Impossifikationsreiter am oberen Bildschirmrand, mit dessen Hilfe ihr aus einfachen Attraktionen richtige Hingucker macht. Impossifikationen sind das Alleinstellungsmerkmal von “Park Beyond” und in Sachen Verrücktheit kaum zu überbieten. Eine einfache Dönerbude wird zu einer artistischen Show und wer einmal die Impossifikation zum lebensgefährlichen Wassermonsterfahrgeschäft gemacht hat, will nie wieder eine normale Schiffschaukel oder andere 0-8-15 Attraktionen betreten.

Ob böswillige Kraken, Roboterkämpfe oder mehrstöckige Riesenräder: Impossifikationen machen einiges möglich. Doch auch Menschen bekommen den Unmöglichkeitsfaktor ab: Impossifiziert ihr Angestellte, fackeln sie den Müll einfach ab, anstatt ihn zu entleeren oder verwandeln sich in (gruselige) Fabelwesen, um die Besucher noch besser zu entertainen.

8.0

Wertung und Fazit

PRO
  • Vielfältige Management-Optionen
  • Riesiger Achterbahn-Editor für Bastelfans
  • Verrückte Impossifikationen als echte Hingucker
  • Viele optische Optionen + Editor für Kreative
  • Zahlreiche Maps im Sandbox-Mode
  • Angenehme Lernkurve auch für Anfänger
  • Deutsche Vertonung
  • Angepasste Controller-Steuerung
CONTRA
  • Wege und Kreuzungen manchmal willkürlich
  • Kleinere Grafik-Bugs
  • (Seltene) Tonprobleme
  • Kampagnen etwas dünn, eher ein großes Tutorial
  • Zu wenig Anpassungsoptionen im Menü, v.a. Schriftgröße

Park Beyond im Test: Eine Freizeitparksimulation, die durchdreht

“Park Beyond” setzt mit seinen Impossifikationen ein verrücktes Alleinstellungsmerkmal. Auch die Kampagne könnte das Freizeitparksimulationsspiel besonders machen, die hätte für unseren Geschmack aber noch ein bisschen mehr Tiefe gebraucht. Als kurzweiliger Spaß und Tutorial ist sie aber durchaus gelungen.

Im Sandbox-Modus könnt ihr euch so richtig ausleben, kleinere Aufgaben erfüllen oder euch selbst welche stecken, um herausgefordert zu sein. Die verschiedenen Themenwelten wie das Zuckerzauberland oder der Sci-fi-Style sollten für jeden den passenden Look dabei haben. Und wenn nicht, macht ihr es dank des riesigen Editors mit den unzähligen Möglichkeiten einfach selbst! Was nicht passt, wird in “Park Beyond” eben passend gemacht!

Schade ist, dass kleinere Bugs und eine Hand voll Tonprobleme in der Kampagne für einen Dämpfer der impossifizierten Euphorie sorgen. Möglicherweise können diese Stolpersteine zeitnah mit einem Patch behoben werden. Mit etwas Glück erkennt das System dann auch, dass Kreuzungen durchaus gerade sein dürfen und nicht immer abgefahrene Rundungen brauchen.

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Man kann im Editor zwar runde Türme bauen, aber kein rundes Dach dazu….nur Eckige….
Und ich vermisse im Gegensatz zu Planet Coaster die Schienenfahr Geschäfte. Die scheinen hier komplett zu fehlen. Es sei denn, die kommen nach.

Macht echt Spaß und hält einem lang vorm Rechner, es kommt Ber nicht an RCT 2 Ran. Das bleibt weiterhin überreicht. :’D

Solange ich es wie Planet coaster mit Maus und Tastatur spielen kann passts. Ansonsten NEIN DANKE

Nichts geht über parkitect

Ich hab’s und es macht Spass

Ich glaube da habe ich richtig Bock drauf. Mensch, was habe ich damals Themen Park auf der PS1 gesuchtet.

Mich hätte ein Vergleich mit Planet Coaster gereizt, ist ja quasi die „aktuellste“ Konkurrenz.

Welcher der Kritikpunkte rechtfertigt denn „nur“ eine 8.0, scheint der Titel in seinem Genre doch sonst den Großteil richtig zu machen?