Bungie: Game-Director von Marathon ausgetauscht und Angst vor weiteren Entlassungen

Bungie arbeitet an "Marathon", das behilflich ein soll, die Milliarden-Investitionen von Sony wieder in Geld zu verwandeln. Im Hintergrund kam es zu einem Personalwechsel, während an anderer Stelle ein angeblich internes Schreiben aufgetaucht sein soll.

Bungie: Game-Director von Marathon ausgetauscht und Angst vor weiteren Entlassungen
"Marathon" wird voraussichtlich 2025 erscheinen.

Bungie ist seit 2022 ein Teil des PS5-Herstellers Sony. 3,6 Milliarden US-Dollar legten die Japaner auf den Tisch. Nachdem der neue PlayStation-Chef Hiroki Totoki die Kostenstruktur des Entwicklers anmahnte und für PlayStation insgesamt eine bessere Margen-Politik forderte, kann die Investition zunehmend hinterfragt werden.

Eines der kommenden Spiele soll es richten. Nach dem Erfolg von “Helldivers 2”, das beim unabhängigen Entwickler Arrowhead Game Studios entstand und von Sony veröffentlicht wurde, sind die Blicke auf Bungies “Marathon” gerichtet. Hier kam es zuletzt zu einer wichtigen Personaländerung.

Game-Director schon vor längerer Zeit ausgetauscht

Informationen aus verschiedenen Quellen legen nahe, dass Bungie eine Neuausrichtung der kreativen Führung hinter “Marathon” vornimmt. Dazu gehört die Abberufung des langjährigen Bungie-Designers Christopher Barrett als Game-Director. Laut IGN wurde er durch den ehemaligen “Valorant”-Director Joe Ziegler ersetzt, der im Jahr 2022 Riot Games verließ und bei Bungie anheuerte.

In einem Tweet auf seinem persönlichen Twitter-Account bestätigte Ziegler zwischenzeitlich, dass er neun Monate lang als Game-Director für “Marathon” gearbeitet hat. Diese Aussage legt nahe, dass Barrett schon kurz nach der Enthüllung des Bungie-Spiels ersetzt wurde.

„In den letzten 9 Monaten habe ich als Game-Director an Marathon gearbeitet. Wir sind noch in der Entwicklungsphase, aber ich freue mich darauf, mehr Informationen über das Spiel mit euch zu teilen, während wir der Veröffentlichung immer näher kommen“, schrieb Ziegler.

Bungies „Marathon“ wurde im vergangenen Jahr mit einem Teaser angekündigt.

Weitere Entlassungen befürchtet

Ebenfalls wird berichtet, dass Bungie alle Ressourcen in die Fertigstellung von “Marathon” investiert. Und unter der neuen Führung von Ziegler habe sich die Ausrichtung des Spiels leicht geändert. Dazu gehört der Wechsel von benutzerdefinierten Spielercharakteren hin zu einer auswählbaren Heldenbesetzung.

An anderen Stellen könnte es wiederum zu Einsparungen kommen. So genieße die “Destiny 2”-Erweiterung „The Final Shape“ zwar weiterhin Priorität. Allerdings kamen Gerüchte und Befürchtungen auf, dass es unmittelbar nach der Veröffentlichung zu Entlassungen kommen wird.

Gegenüber IGN erklärte eine mit der Angelegenheit vertraute Person, dass „nichts zusammenpasst“ und „etwas passieren muss, um die Kosten einzudämmen, es sei denn, The Final Shape läuft so gut, dass die Lücke gedeckt wird und die Leute zu Marathon wechseln können.“

Es wäre nicht die erste Entlassungsrunde dieser Art:



Ergänzend wird berichtet, dass sich ein MOBA-ähnliches Spiel mit dem Codenamen “Gummy Bears” in der Warteschleife befindet. Es gehört zu den “Inkubationsprojekten”, die während der Übernahme erwähnt wurden.

Bungie bald unter der Aufsicht von Sony?

Der weitere Erfolg könnte für die Führung von Bungie Konsequenzen haben. Im Rahmen der Übernahme betonte Sony zwar, dass der Entwickler weiterhin unabhängig agieren und die Flexibilität behalten werde, selbst Spiele zu veröffentlichen und Spieler auf verschiedenen Plattformen anzusprechen.

Später berichtete IGN jedoch, dass die Zusammensetzung des Vorstands davon abhängt, ob Bungie bestimmte finanzielle Ziele erreicht. Sollte dies nicht der Fall sein, behält sich Sony dem Vernehmen nach das Recht vor, den aktuellen Vorstand aufzulösen und die vollständige Kontrolle über Bungie zu übernehmen.

Offenbar nicht ohne Grund: Im Oktober des vergangenen Jahres wurden die Angestellten von Bungie angeblich darüber informiert, dass die Einnahmen für das Jahr um etwa 45 Prozent unter den Prognosen liegen. Diese Entwicklung wurde auf die mangelnde Bindung der Spieler an “Destiny 2” zurückgeführt.

Destiny-Macher ein absoluter Fehlkauf?

An anderer Stelle wird von einem Schreiben mit angeblich internen Sony-Aussagen berichtet. Die Angaben stammen vom YouTuber Aztecross und sind mit Vorsicht zu genießen.

Im unbestätigten Schreiben heißt es laut seiner Aussage, dass Sony den Kauf als “fehlgeschlagene Investition” ansieht und bestrebt ist, die Verluste wieder hereinzuholen.

Es folgen einige schwammige und allgemeine Einschätzungen zur Situation und die Aussage, dass es bei Bungie viele „gefräßige“ Führungskräfte gibt, die ihre Arbeit nicht machen und das Unternehmen behindern.

Insgesamt sei Sony über die Führung von Bungie verärgert, da sie nicht in der Lage sei, den PS5-Hersteller mit Informationen zu versorgen. Die Umsatzziele werden regelmäßig verpasst und die Bungie-Führung verschiebe regelmäßig Treffen mit den Verantwortlichen von Sony, so die weiteren Behauptungen.

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Beschrieben werden außerdem unterschiedliche Ansätze innerhalb der japanischen und amerikanischen Führung – nicht zuletzt in Bezug auf Spiele, die sich in der Entwicklung befinden.

“Wenn sich die japanische Führung durchsetzt, werden die Teams für künftige Titel entkernt und umstrukturiert”, heißt es. Das wiederum würde zum heutigen Bericht rund um “Marathon” passen.

Das Schreiben mit angeblich internen Aussagen wird bereits hitzig auf Neogaf diskutiert.

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