Am Nachmittag berichteten wir, dass Microsoft bezogen auf die monatlich aktiven Spieler auf PlayStation- und Xbox-Konsolen im vergangenen Februar die Führung übernehmen konnte. Einen deutlichen Schub brachte der Kauf von Activision Blizzard. Es ist ein Publisher, der auf Live-Service setzt.
Laut einer Analyse von Piers Harding-Rolls, Analyst bei Ampere Analysis, ist Live-Service eine Kategorie, die mittlerweile einen großen Teil der Spieler bindet. Während Premiumspiele weiterhin relevant bleiben, haben Games wie “Fortnite” und Co mittlerweile den Löwenanteil.
Fortnite lockt die meisten Konsolenspieler an
In der Top 10 der PlayStation- und Xbox-Spiele mit den meisten monatlich aktiven Usern (MAU) im Februar 2024 sind fünf Free-to-Play-Spiele vertreten. Keines kam in diesem Jahr neu auf den Markt. Erst in der Top 20 tauchen drei Neuerscheinungen auf, darunter “Palworld” auf Platz 12, “Helldivers 2” auf Platz 17 und “Final Fantasy 7 Rebirth” auf Platz 20.
Deutlich wird die Dominanz bei einem Blick auf die Spielerzahlen. “Fortnite” zog im Februar auf PlayStation- und Xbox-Konsolen 42 Millionen Spieler an. Ab dem zehnten Platz kommen die Spiele auf nur noch bis zu sechs Millionen Spieler.
Top 10 der Spiele mit den meisten monatlich aktiven Nutzern im Februar 2024:
- Fortnite: 42 Millionen
- CoD HQ: 22 Millionen
- GTA 5 & Online: 18 Millionen
- EA Sports FC24: 17 Millionen
- Roblox: 13 Millionen
- Minecraft: 13 Millionen
- Rocket League: 11 Millionen
- Apex Legends: 9 Millionen
- Rainbow Six Siege: 8 Millionen
- FIFA 23: 6 Millionen
Beim Game-Pass-Titel “Palworld” waren es im Februar 2024 fünf Millionen Spieler. “Helldivers 2” konnte im Launch-Monat vier Millionen PS5-Besitzer anziehen. Hier kam es in den darauffolgenden Wochen zu einem deutlichen Popularitätsschub. Auch “Elden Ring” war mit drei Millionen Spielern auf PlayStation- und Xbox-Konsolen beliebt.
Nur sieben Publisher, wenn Microsoft und Activision Blizzard zusammengezählt werden sogar nur sechs, binden mit ihren Titeln 55 Prozent der monatlich aktiven Spieler. Auf den vordersten Plätzen sind Unternehmen zu finden, die sich vorrangig auf Live-Service konzentrieren. Und wie eine weitere Statistik verdeutlicht, konkurrieren die Spiele eher untereinander.
So gehörten zu den anderen Games, die im Februar von “Helldivers 2”-Spielern vorrangig genutzt wurden, Service-Titel wie “Fortnite” (27 Prozent) und “Call of Duty” (26 Prozent). Mit “Final Fantasy 7 Rebirth” befindet sich zwar auch ein Premium-Singleplayer-Spiel in der Top 5, ist mit einer Überschneidung der User-Basis von nur elf Prozent aber zahlenmäßig abgeschlagen.
Was bedeutet das für die Zukunft des Konsolen-Gamings?
Die Monetisierung ändert sich, wie eine Grafik von Ampere Analysis zeigt. Nachdem Premium-Spiele auf Disk im Jahr 2010 eine vorherrschende Stellung hatten und den größten Umsatz erwirtschaften konnten, verlieren sie zunehmend an Relevanz. Digitale Premium-Spiele konnten den wegfallenden Umsatz zeitweise auffangen.
Deutlich wird auch, dass Vollpreisspiele seit einigen Jahren einen rückläufigen Anteil haben. Während Disk-Spiele zunehmend irrelevant werden, bleibt der Umsatz mit digitalen Vollpreisspielen seit 2020 nahezu unverändert.
Einen erheblichen Anteil am Umsatz haben mittlerweile Download-Erweiterungen und Mikrotransaktionen (ein wichtiges Monetisierungsmodell von Service-Spielen) sowie Abodienste wie PlayStation Plus und Xbox Game Pass. Keine dieser drei Einnahmequellen hat – trotz der deutlich höheren Spielerzahlen bei Live-Service-Games – eine dominante Stellung, sodass Premiumspiele, Downloadzusätze und kostenpflichtige Mitgliedschaften für Publisher gleichermaßen wichtig sind und weiter verfolgt werden.
Zudem sind Publisher bestrebt, ihre Singleplayer-Vollpreisspiele mit Service-Mechaniken zu stützen, um das Engagement der Spieler länger aufrecht zu halten. “Infolgedessen erwarten wir eine fortgesetzte Harmonisierung der Spielinhalte, da sich Publisher und Entwickler auf ähnliche Produktstrategien und Engagementhebel stützen“, so Harding-Rolls.
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Kommentare
Dracus242
02. Mai 2024 um 12:18 UhrIch schau mir die Liste an und denke mir so, bis auf GTA V was ich vor einem Jahrzehnt gespielt habe, nicht ein einziger Titel der auch nur einen Hauch von Interesse auslöst. Sollten die grossen Singleplayerspiele tatsächlich mal verschwinden werde ich meine Zockerkarriere nach gut 40 Jahren dann beenden. Kann mit den heutigen Live-Service-Games absolut nichts anfangen. Diese Gier nach immer mehr Geld wird dieser Branche hoffentlich irgendwann mal das Genick brechen und dann wieder bessere Zeiten einläuten. Aber daran glaube ich nicht mehr wirklich dazu breitet sich dieser Abo- u. Serviceschwachsinn in immer mehr Lebensbereichen aus.
FPshooter
02. Mai 2024 um 14:49 UhrViele Leut sind heut leider zu blöd zum rechnen. 80 Euro ist ein Happen, digital ist die Kohle weg. Ne Disk verkaufst du wieder und holst einen Teil zurück. Oder kaufst gleich gebraucht, wird ja net schlechter wie ein alter Fisch . Je nach spielerischer Umtriebigkeit kommt da jährlich ganz schön was zusammen. Was soll ich mit einer Spieleleiche machen, die ich nicht mehr zocke? Nur selten wiederhole ich ein game, manchmal erst nach Jahren. Nur die richtig guten und die gibt´s dann auf dem Krabbeltisch mit allen DLCs. Wer verschenkt denn freiwillig sein geld? Im Supermarkt lass ich doch auch nicht mehr als nötig liegen.
Dass viele dann auch noch ihr Geld in FTP oder Gaas verpulvern ist zudem unfassbar. Ich kenne einen Schüler, 19, Harzer family, der 2k in Fifa und 1k in fortnite versenkt hat. Das ist sick.
Das Problem wird sich aber langsam erledigen. Im Westen wird es zunehmend enger. Die Party geht zuende. Abodienste und Abzocker von EA bis Rockstar werden sich dann um den letzten Euro des Kontos prügeln. Ist es leer, kann nix mehr abgebucht werden, so einfach ist das. Vielleicht werden dann ja wieder gerne SPs auf Disk angeboten weil die Leute anfangen (müssen) zu rechnen. Das 80er game retail kostet mich unterm Strich nur 40. Ok, machen wir es so.
vangus
02. Mai 2024 um 23:34 Uhr@FPshooter
Nein. Abodienste sind die Antwort für alle, die sich Vollpreistitel nicht leisten können.
Ein Game-Pass-Modell ist das, wovon all diejenigen träumen sollten, denn große Titel wie bald Hellblade 2 day one im Pass, was besseres gibt es nicht aus Gamer-Sicht. Es ist das beste Angebot. Das ist das Gegenteil von Abzocke. Leider will das kaum einer wahr haben…
AndromedaAnthem
03. Mai 2024 um 04:41 Uhr@vangus
Vollste Zustimmung! Was auch viele scheinbar nicht mehr auf dem Schirm haben, wenn sie über Fortnite ablästern ~ WIR waren auch mal Kinder! Ein Segen, wenn man sich etwas aus der Kindheit bewahren konnte…..
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