Nachdem der geschlossene Alpha-Test von „Marathon“ bei Kritikern und Spielern gemischte Reaktionen hervorrief, geriet der kommende Multiplayer-Shooter von Bungie zuletzt mehrfach negativ in die Schlagzeilen.
So sah sich das Studio nicht nur mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert, die die Verantwortlichen kurze Zeit später einräumten. Darüber hinaus berichtete der Forbes-Journalist Paul Tassi, dass die Moral der Entwickler derzeit auf einem Tiefpunkt sei – eine Einschätzung, die ihm zufolge mehrere Bungie-Mitarbeiter bestätigten.
Ein ähnliches Bild zeichnen die Aussagen eines ehemaligen Entwicklers, der auf BlueSky unter dem Pseudonym „Spirited“ auftritt. Laut eigenen Angaben war er während seiner Zeit bei Bungie sowohl an „Destiny“ als auch an „Marathon“ beteiligt.
Ex-Entwickler prangert Zustände bei Bungie an
In einem mittlerweile wieder gelöschten Beitrag ging der Entwickler auf seine Zeit bei Bungie ein und sprach im Zusammenhang mit der Entwicklung von „Marathon“ von einem toxischen und demütigenden Arbeitsklima für die Teams. Wie „Spirited“ ergänzte, sei es an der Zeit, die Führung von Bungie komplett auszutauschen, um das Studio wieder auf Kurs zu bringen.
„Die Zusammenarbeit mit der Engineering- und Marathon-Führung war extrem toxisch und demütigend“, sagte er. „Über den Rest werde ich nicht sprechen. Aber die Führungsebene von Bungie muss komplett ausgetauscht werden.“
Näher ins Detail ging der Entwickler nicht. Allerdings wies er darauf hin, dass seine Beiträge seine eigene Meinung wiedergeben und dass er „kein Interesse daran habe, Aussagen zu tätigen, die gegen die Geheimhaltungsvereinbarung verstoßen würden“.
Wie der Ex-Entwickler von Bungie abschließend erklärte, arbeitete er an den Online-Diensten von „Marathon“. Er ergänzte, dass Bungie sein Team nur wenige Wochen nach seinem Abschied im Rahmen von Entlassungen komplett auflöste.
Droht eine weitere Verschiebung?
Unklar ist derzeit, wie es nach den jüngsten Berichten mit „Marathon“ weitergeht. Laut Aussagen von Paul Tassi könnten sich Bungie und Sony Interactive Entertainment dazu entschließen, den für September 2025 angesetzten Shooter erneut zu verschieben. Mit dem Ziel, diverse Änderungen vorzunehmen und das öffentliche Image des Spiels zu verbessern.
Dem Forbes-Journalisten zufolge ist den Mitarbeitern bei Bungie bewusst, dass sich das Studio keinen weiteren Fehlschlag leisten kann. Andernfalls drohten weitere Entlassungen oder sogar noch drastischere Maßnahmen.
Ein wesentlicher Teil der aktuellen Probleme soll laut Berichten auf das Missmanagement der Führungsebene zurückzuführen sein.
Wie Mitarbeiter gegenüber Tassi bestätigten, habe das Team hinter „Marathon“ bereits vor fünf Jahren intern darüber diskutiert, welche Aspekte des Spiels funktionieren – und welche nicht. Die Führung habe dieses Feedback jedoch vollständig ignoriert.
Weitere Meldungen zu Bungie, Marathon.
Diese News im PlayStation Forum diskutieren
(*) Bei Links zu Amazon, Media Markt, Saturn und einigen anderen Händlern handelt es sich in der Regel um Affiliate-Links. Bei einem Einkauf erhalten wir eine kleine Provision, mit der wir die kostenlos nutzbare Seite finanzieren können. Ihr habt dabei keine Nachteile.
Kommentare
4everGaming
20. Mai 2025 um 11:05 UhrDie Einschläge kommen immer häufiger
Afgncaap
20. Mai 2025 um 11:10 UhrKönnte auch ein Troll sein, der die aktuelle Negativstimmung ausnutzen will.
„Führung war toxisch, muss ausgetauscht werden. Mehr sag ich nicht! Gnihihi“. *Beitrag gelöscht nachdem ihn genug gelesen haben um ihn zu verbreiten*
Es wird zwar mit ziemlicher Sicherheit der Wahrheit entsprechen, selbst wenn es ein Troll war. Ich weise trotzdem darauf hin, dass mir das nicht ganz koscher vorkommt.
naughtydog
20. Mai 2025 um 11:11 UhrAllein die Tatsache, dass man keine gedeckten (Tarn-)Farben für die Unifomen verwendet, sondern diese Clownskostüme, schreit schon nach komplett irrer Monetarisierung. Solche Spiele müssen einfach sterben, sonst geht Gaming noch weiter den Bach runter.
OzeanSunny
20. Mai 2025 um 11:14 UhrBungie hat sich echt zu einem Milliarden Grab entwickelt.
Schade eigentlich.
Zu dem Ex Mitarbeiter kann man nur spekulieren ob das wirklich stimmt.
Vorstellbar ist das natürlich.
RegM1
20. Mai 2025 um 11:16 UhrSelbst wenn es ein Troll ist, Marathon als Produkt spricht für sich.
Es müssten so massive Veränderungen her, das ist bis September niemals zu schaffen und selbst wenn man das Spiel irgendwie verbessert, Arc Raiders und EFT sind trotzdem noch da und der Markt für Extraction-Shooter bleibt ebenfalls relativ klein.
Solche Anschuldigungen wie hier, gab es übrigens auch bei Volition (Saint’s Row 2022) und Firewalk (Concord), wurden auch nie bestätigt, da die Entwickler anonym bleiben wollten, aber die Produkte haben die Aussagen plausibel erscheinen lassen.
Serial Killer
20. Mai 2025 um 11:22 UhrVielleicht hätte sony sich den laden mal vorher etwas genauer anschauen sollen
Bevor wieder unnötig Milliarden verbrannt werden
ResiEvil90
20. Mai 2025 um 11:28 Uhr@Serial Killer
Absolut und wenn man bedenkt wie Sony sich in internen Aussagen die bei der FTC Verhandlung geleaked wurden über Microsoft lustig gemacht hat das die nach den Übernahmen überfordert sein werden die ganzen Studios zu führen ist das jetzt ziemlich peinlich irgendwie.
Jim Ryan hatte das glaube ich gesagt.
Sony hätte vor dem Kauf mal genauer gucken müssen. Wirkte fast schon wie ein unüberlegter Schnellschuss diese Übernahme.
Sony sollte Bungie jetzt komplett ausmisten und den laden wieder auf Vordermann bringen.
longlegend
20. Mai 2025 um 11:34 UhrUnd wer Marathon dann nicht feiert wird wieder als toxisch abgestempelt
Jaja diese Doppelmoral
RegM1
20. Mai 2025 um 11:38 Uhr@ResiEvil90
Was willst du denn ausmisten?
Bei ehemals 1100+ Mitarbeitern wird es nahezu unmöglich sein die Leistungsträger ausfindig zu machen, falls diese überhaupt noch dort arbeiten.
Insomniac hat ~400 Mitarbeiter und irgendwas um 200 Millionen gekostet und hat in den letzten 5 Jahren (2020-2023) 3 neue Titel gebracht, Bungie 3,7 Milliarden und hat zur Einstellung von TLOU Online geraten.
Insomniac veröffentlicht den nächsten Hit vermutlich noch vor Bungie.
ResiEvil90
20. Mai 2025 um 11:43 Uhr@RegM1
Ich selber Miste schonmal gar nichts aus.
Das ist nicht meine Aufgabe sondern Sonys da jetzt mal durchzugreifen. Mit Ausmisten müssen ja nicht sämtliche Mitarbeiter zählen. Sondern eben die Führungsetage ändern damit sich auch das Klima verbessert. Wie sagt man so schön der Kopf stinkt von Oben!
BlackPlayerX
20. Mai 2025 um 11:47 UhrSony sollte endlich das Ruder übernehmen bevor garnichts mehr zu retten ist und die 3,6 Milliarden Dollar einfach nur verbrannt wurden 🙁
Blackmill_x3
20. Mai 2025 um 11:48 UhrDas Spiel sieht auch so aus, als wäre die Führung des Studios komplett planlos und wollen nur easy geld machen. Wenn man dann noch designs von anderen klaut, kann man sich auch gut denken was dort los ist.
Das Game sieht auch nicht aus als wäre es schon jahrelang in Entwicklung, sondern höchstens 1 Jahr.
saftladen
Zockerfreak
20. Mai 2025 um 11:55 UhrNaja was soll ein Ex Mitarbeiter auch anderes sagen
Konrad Zuse
20. Mai 2025 um 11:55 Uhr3,6 Milliarden und jedes Indie Studio bringt mehr zu stande. Was für eine Fehlinvestition.
Samson86
20. Mai 2025 um 11:59 Uhr@Zockerfreak
Etwas positives, auch wenn’s bei bungo schwer wird.
xarjaz
20. Mai 2025 um 12:14 UhrEs gab seinerzeit Gerüchte, Sony wolle SquareEnix übernehmen. Für das Geld, das man für Bungie und sein GaaS ausgegeben hat, hätte man dort ein extrem populäres MMO bekommen, und noch einen Haufen IPs oben drauf.
Dunderklumpen
20. Mai 2025 um 14:17 Uhr@RegM1
das Märchen vom LoU MP…
Selbst Yoshida hat es öffentlich als Naiv beurteilte, wie ND den Ressourcenumfang für die Entwicklung des MP eingeschätzt hat und dann letztlich feststellen musste, es geht nicht nebenher. Entweder nur MP Game oder weiter nur SP. Deswegen hat ND selbst die Entwicklung eingestellt und nicht Bungie.
Khadgar1
20. Mai 2025 um 14:20 UhrKlar, wenn man alles glaubt, was einer einem so erzählt, wirds wohl so gewesen sein.