In einem ausführlichen Artikel ließen die Kollegen von GamesRadar diverse Entwickler zu Wort kommen und boten diesen die Möglichkeit, über unrealistische Erwartungen der Spieler zu sprechen.
Der für „Palworld“ verantwortliche Community Manager John Buckley und Johan Pilestedt, der Creative Director hinter „Helldivers 2“, nutzten die gebotene Bühne, um auf die Arbeiten an neuen Inhalten und die damit verbundenen Vorstellungen der Spieler einzugehen. Wie die beiden Entwickler betonten, haben die Spieler bei der Veröffentlichung neuer Inhalte oftmals unrealistische Erwartungen und sind sich nicht im Klaren darüber, welche technischen Herausforderungen mit der Entwicklung neuer Inhalte einhergehen.
Buckley: „Ich spiele selbst eine ungesund hohe Anzahl an Spielen. Ich verstehe, dass schnell mehr Inhalte benötigt werden. Aber ich glaube, die Leute verstehen wirklich nicht, wie lange es dauert, diese Dinge zu produzieren.“
Beispielsweise dauert es laut Buckley rund sechs Monate, eine neue Insel für „Palworld“ zu entwerfen und zu realisieren.
Entwickler über die Schattenseiten des Erfolges
Der Community Manager erklärte weiter, dass sich die Entwickler in vielen Fällen nicht nur mit der Ungeduld von Spielern konfrontiert sehen. Auch Beleidigungen oder unschöne Unterstellungen gehören für viele Studios leider zum Alltag. „Sie steigen also in ein Spiel wie Palworld ein. Sie spielen es eine Woche lang und sind begeistert“, führte Buckley aus.
„Und dann fragen sie sich: Was ist da eigentlich los? Viele behaupten, wir hätten das Projekt aufgegeben, das Spiel sei tot oder wir hätten uns mit dem Geld aus dem Staub gemacht. Aber das stimmt nicht. Wir arbeiten wirklich jede Minute des Tages an diesem Spiel. Es dauert nur Wochen oder sogar Monate, um neue Inhalte zu entwickeln.“
Der Community Manager erklärte weiter: „Und wenn die Inhalte dann erscheinen, sind die Leute total begeistert. Aber vorher bekommt man einfach unglaublich viele negative Kommentare dazu. Man versucht es zu erklären. Es gibt immer ein paar Spieler, die das verstehen und den Dialog wirklich zu schätzen wissen.“
„Aber viele tun das eben nicht“, beschrieb Buckley die Schattenseite des Erfolges. „Sie verstehen einfach nicht, wie viel Zeit so etwas braucht. Ich glaube, Entwicklungszeiträume werden oft völlig missverstanden. Es wäre schön, wenn mehr Menschen das nachvollziehen könnten. Aber ich denke, es ist schwierig, das wirklich verständlich zu vermitteln.“
Spieler unterschätzen den Aufwand
Pilestedt ergänzte, dass viele Spieler den Aufwand unterschätzen, der mit den Arbeiten an neuen Inhalten einhergeht. „Wenn man darüber nachdenkt, wie Filme gemacht werden: Man engagiert einen Schauspieler, der da ist, und sagt ihm einfach, was er sagen soll“, erläuterte der Creative Director hinter „Helldivers 2“.
„Bei Spielen sieht das völlig anders aus. Sie werden mit unglaublicher Sorgfalt entwickelt. Man muss den Schauspieler quasi von Grund auf erschaffen, bevor er überhaupt in der Lage ist, eine Zeile zu sprechen.“
„Viele Leute fragen dann: Könnt ihr nicht einfach das hinzufügen oder jenes umsetzen?“, so Pilestedt weiter. „Aber in den meisten Fällen haben Entscheidungen – vor allem je größer das Spiel wird – weitreichende Folgen. Das sorgt oft dafür, dass etwas, das einfach wirkt, unglaublich kompliziert ist. Und umgekehrt kann etwas, das schwierig aussieht, überraschend simpel sein.“
Den kompletten Artikel mit weiteren Entwickleraussagen und interessanten Einblicken hinter die Kulissen der Videospielbranche findet ihr hier.
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Kommentare
Fuwa
26. Mai 2025 um 10:34 UhrJa, kann ich nachvollziehen.
Sieht man ja immer wieder wie etliche online denken da brauchst du doch nur eine Codezeile hier ergänzen und schon läuft das. Haken hier bei Framerate für 60fps. Compiler laufen lassen und läuft.
Kannst du dir nicht ausdenken.
Frostbeast
26. Mai 2025 um 10:41 UhrIch gebe Spiele wie Fortnite die Schuld. Da werden alle 3 Wochen neue Inhalte rausgehauen, früher zumindest, ka ob das immer noch passiert. Der Preis zahlen die „Körper“. So werden die Zeitarbeiter intern genannt. Werden verheizt und dann holt man neue Leute.
So wie Helldivers es macht, ist völlig in Ordnung. Ich bin viel schlimmeres gewohnt. Fatshark mit Darktide/Vermitide. Da gibts vielleicht 1 mal im Jahr was.
redeye4
26. Mai 2025 um 10:45 UhrGibt ja auch genug Spieler hier auf Play3 die denken das alles voll easy und schnell geht und wundern sich warum Spiele heutzutage so lange brauchen. Hauptsache schnell viele Spiele von einem Entwickler. Und gleich kritisieren und vielleicht sogar beleidigen wenn es länger dauert als gedacht.
proevoirer
26. Mai 2025 um 10:48 UhrDeswegen bevorzuge ich komplette Spiele.
SolidBayer
26. Mai 2025 um 10:55 UhrWobei die Industrie auch mit Schuld daran ist. Wenn man von Live-Service spricht muss man auch regelmäßig was liefern. Es würde sicher auch helfen, die Spiele mal in einem fertigen Zustand zu liefern. Vor allem bei early access ist die Gefahr vorhanden, dass ein Spiel evtl. gar nicht fertig gestellt wird. Sieht man z. B. bei Valheim. Anfangs eine große Roadmap veröff mit vielen Inhalten, die bis innerhalb von ein, zwei Jahren erscheinen sollen. Jetzt ist das Spiel schon 5 Jahre in Entwicklung und einige versprochenen Inhalte sind immer noch nicht verfügbar und kommen vielleicht gar nicht mehr.
Fr3eZi
26. Mai 2025 um 11:20 Uhr„Ich gebe Spiele wie Fortnite die Schuld. Da werden alle 3 Wochen neue Inhalte rausgehauen, früher zumindest, ka ob das immer noch passiert.“
Sorry das ist doch Quatsch. Diese Problematik gab es schon vor 10-15 Jahren. Entwicklung dauert einfach viel länger als spielen. In den MMO’s die ich damals gespielt habe gab es diese Schie auch. Da gab es aber kein fortnite.
An fortnite sollte man vielleicht positiv hervorheben das sie es schaffen regelmäßig neuen content zu bringen. Da sollte man sich eher fragen was die anderen falsch machen.
Kyell
26. Mai 2025 um 11:21 UhrDie Werbung und die damit erzeugte Erwartungshaltung ist doch in Form von Hypes durch die Entwickler/Publisher gewollt, um ein unfertiges Produkt zu verkaufen. Wenn man bewusst lügt, sollte man sich nicht wundern, wenn Leute, die einem glauben und Geld für das Produkt investieren, am Ende enttäuscht sind.
longlegend
26. Mai 2025 um 12:08 UhrMan will natürlich wieder alle Vorteile des Live Services genießen, ohne auch die Verantwortung für die Konsequenzen tragen zu müssen
Echodeck
26. Mai 2025 um 12:17 Uhrtut mir leid in anderen Bereich der Software Entwicklung klappt das mit einem anständigen Projekt Management auch, das ist das eigentlich Problem der Spiele Industrie, bis auf wenige können hier die wenigsten vernünftig planen und lassen sich immer ablenken weil immer irgendwer meint man müsse jetzt dem Trend hinterher rennen oder den Wunsch der Fans erfüllen. Plant vernünftig und Kommuniziert das klar verständlich dann gibt es auch keine unerfüllte Erwartungen
RegM1
26. Mai 2025 um 14:02 UhrEs ist halt auch immer eine Frage der Qualität, wer z.B. mal Videoschnitt mit diversen Effekten, Überblenden etc. gemacht hat, weiß wieviel Arbeit das im Vergleich zum Streamen oder zu reaction content ist.
Und ähnlich verhält es sich bei Zusatzinhalten für (Live-Service-)Spiele, es gibt die einfachen Dinge, wie Skins/Battlepasses/Waffenanhänger/Calling Cards etc. und dann gibt es Dinge wie neue Gegner/Fraktionen, Spielmechaniken, Maps/Areale uvm.
Mir persönlich sind fertige Spiele daher lieber und später dann gerne eine Fortsetzung, mittlerweile kämpfen zuviele Titel um unsere tägliche Aufmerksamkeit.
Yóuxì jī -72
26. Mai 2025 um 15:59 UhrErwartungen der Spieler.
Das wäre dann der Server, der nach über 1 Jahr
noch immer nicht zu 100% funktioniert.
Zb. Wird angezeigt das der Freund sich in einem
‚Privaten Spiel‘ befindet. Was nicht stimmte.
xarjaz
26. Mai 2025 um 16:08 UhrIn FF14 kommt alle 2-3 Jahre eine Erweiterung raus, die in etwa so groß ist wie ein komplettes Spiel. Das ballern manche Spieler dann in einer Woche durch + leveln alle Klassen + spielen alle neuen Raids durch.
Dann jammern sie online über „Content-Dürre“.
AndromedaAnthem
26. Mai 2025 um 16:22 UhrUngeduld, Besserwisserei, unrealistische Erwartungen und ewige Unzufriedenheit, machen es den Entwicklern heutzutage sicherlich schwer, DAS glaube ich allerdings auch!
Ich bewundere, wenn ein Life Service Game richtig toll weiterentwickelt wird und mir praktisch unbegrenzte Möglichkeiten bietet, meine eigene Ziele zu verfolgen! Wenn sich dann noch eine fantastische Grafik und ein super Gameplay die Hand geben, ist für mich der Grundstein für (m)ein jahrelanges und tausende Std. dauerndes „Abo“ gelegt!
The First Descendant übererfüllt seit über 1000 Std. meine Erwartungen mit tollem Support und genialem SciFi-Feeling! 🙂
Kann Season 3 kaum noch erwarten, denn die wird soooo geil werden! 🙂
Gam3r
26. Mai 2025 um 19:49 UhrEs wird immer Nörgler geben, aber man kann dem auch etwas entgegenwirken. Ein Roadmap gibt Transparenz und die Gamer können sich darauf einstellen. Eine gute Kommunikation über den Communitymanager ist Pflicht.
Die wenigen oder auch viele, die es nicht lernen, muss man zurücklassen. Aber ein Servicegame lebt nunmal vom Service und da sollten die neuen Inhalte auch etwas bieten.