In dieser Woche kündigte Microsoft zum vierten Mal innerhalb von 18 Monaten umfangreiche Entlassungen an, von denen vier Prozent der Belegschaft und somit mehr als 9.000 Angestellte betroffen sind.
Auch die Xbox-Sparte musste zum Teil schmerzhafte Einschnitte hinnehmen. Während Turn 10, das Studio hinter dem möglicherweise ebenfalls auf der Kippe stehenden „Forza Motorsport“, beispielsweise die Hälfte seiner Mitarbeiter verlor, wurden die „Perfect Dark“-Macher von The Initiative komplett geschlossen.
Eine Entwicklung, die mit Raphael Colantonio den Gründer der Arkane Studios auf den Plan rief. Dieser äußerte sich zu den Entlassungen und fragte, warum niemand gewillt sei, den sprichwörtlichen Elefanten im Raum anzusprechen: die negativen Auswirkungen des Xbox Game Pass.
Arkane Gründer hält den Abo-Dienst für nicht nachhaltig
Auf Nachfrage eines Nutzers wies Colantonio darauf hin, dass er im Xbox Game Pass beziehungsweise dem PC Game Pass kein nachhaltiges Modell sieht. Ganz im Gegenteil. Seiner Meinung nach würden Geschäftsmodelle dieser Art der Branche auf lange Sicht eher schaden.
Auch wenn Microsoft über schier unendlich Geld verfüge, um einen Abo-Dienst dieser Art über eine lange Zeit zu subventionieren, müsse das Unternehmen irgendwann eine Entscheidung treffen, wenn klar werde, dass sich das Modell nicht von alleine trägt.
Diese könnte unter anderem darin bestehen, dass Microsoft den Xbox- und PC Game Pass irgendwann komplett aufgibt und wieder zum klassischen Vertriebsmodell wechselt.
„Ich halte den Game Pass für ein nicht nachhaltiges Modell, das der Branche seit einem Jahrzehnt zunehmend schadet“, sagte der Gründer der Arkane Studios. „Er wird durch Microsofts ‚unendliches Geld‘ subventioniert. Aber irgendwann muss die Realität einsetzen. Ich glaube nicht, dass der Game Pass mit anderen Modellen koexistieren kann. Entweder verdrängen sie alle anderen, oder sie geben auf.“
Es ist nicht das erste Mal, dass Colantonio Kritik an Microsoft übt. Nachdem Microsoft im Mai 2024 bekannt gab, Arkanes Niederlassung im texanischen Austin zu schließen, kritisierte er wenige Monate später die Vorgehensweise großer Publisher mit deutlichen Worten.
Baldur’s Gate 3-Macher melden sich ebenfalls zu Wort
Unterstützung erfuhr Colantonio auf X durch Michael Douse, dem Publishing Director der „Baldur’s Gate 3“-Schöpfer der Larian Studios. Auch Douse verwies auf die Tatsache, dass Abo-Dienste wie der Game Pass negativen Einfluss auf die Branche oder die Zukunft der Xbox Studios haben könnten.
Vor allem, wenn irgendwann der Punkt erreicht sei, der dazu führt, dass ein Unternehmen wie Microsoft Einsparungen vornimmt, da sich das Angebot nicht von alleine trägt.
„Was passiert, wenn das ganze Geld aufgebraucht ist?“, fragt Douse. „Das ist die am häufigsten geäußerte Sorge in meinem Umfeld und einer der Hauptgründe, warum viele, die ich kenne, wirtschaftlich nicht auf dieses Geschäftsmodell umgestiegen sind. Dieses Konzept von unendlichem Geld hat für mich nie wirklich Sinn ergeben.“
Mit ihrer Kritik stehen Colantonio und Douse nicht alleine da. In der Vergangenheit kritisierte beispielsweise auch der ehemalige PlayStation-CEO Jim Ryan den Xbox Game Pass und sprach von einem Geschäftsmodell, das der Branche auf lange Sicht schade.
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Kommentare
Molekül
06. Juli 2025 um 18:14 UhrReg
Ich habe schon verstanden, dass dir das Konzept der Meinungsfreiheit immer dann am allermeisten widerstrebt, wenn andere nicht deiner Meinung sind.
proevoirer
06. Juli 2025 um 18:29 UhrDas sollte wirklich nicht unsere Sorge sein ob es sich finanziell lohnt.
Gutes Angebot nimmt man halt mit.
Bei Gow Ragnarok und Spiderman habe ich auch gewartet bis es im Abo ist.
Ds2 und goy werden auch wahrscheinlich reinkommen, das kann dann jeder selbst entscheiden.
KoA
06. Juli 2025 um 18:46 UhrEs war eigentlich schon immer lediglich eine Frage der Zeit, bis die ganzen negativen Aspekte des Dumping-Vertriebs das faulige Innere des GP direkt ins sichtbare Außen übertragen werden. Und es macht durchaus Freude zu sehen , dass der Widerstand gegen den GP stetig wächst und gedeiht. Es ist zu hoffen, dass das auch so bleibt, denn MS wird, mangels übriger Strategien, sehr wahrscheinlich weiterhin versuchen, den GP mit entsprechender Vehemenz u.a. auf die PS-Plattform zu manövrieren, ungeachtet aller vorhersehbaren Verluste, dei das Ganze zwangsläufig mit sich bringt.
Blitzwerfer
06. Juli 2025 um 18:55 UhrIch glaub das MS sich schon damit abgefunden hat das der GamePass nicht mehr zur dominanten Vertriebsform für Spiele wird.
Dafür fehlt einfach die Unterstützung der großen Third Party Publisher die mit ihren Flagships einen Bogen um den GamePass machen.
Pitbull Monster
06. Juli 2025 um 19:41 Uhr@proevoirer
Natürlich sollte es auch unsere Sorge sein, da Finanzierungsmethoden darüber entscheiden, wie Spiele entwickelt werden.
Molekül
06. Juli 2025 um 19:43 UhrBlitzwerfer
Das sehe ich exakt genauso.
Stand heute haben ja selbst T2 ausgeschlossen, was völlig verständlich ist, dass der GP für GTA6 nicht in Frage käme. Natürlich ist GTA6 in Sachen D1, egal welcher Service, der echte Endgegner so gesehen.
Meine Meinung ist, dass sie den GP gern auf 50 bis 60 Mio. Abonnements gebracht hätten, natürlich lieber immer mehr, später 80, 90 oder dann eben die ehemals ausgerufenen 100 Mio.
Na, zu welchem Zweck wohl.
Erst hätten sie begonnen, eigene heavy hitters wie Call of Duty oder The Elder Scroll’s 6, Starfield 2, etc. nur noch exklusiv im GP zu publishen.
Und bei entsprechend großer Nutzerbasis wären sie dann an auch 3rds herangetreten, nach und nach. „Wir haben 82 Mio. Abos, liebes From Software, möchtet ihr darauf verzichten? Wir bieten euch $, möchten dafür aber Elden Ring 2 exklusiv im Game Pass.“
An den Aufsichtsbehörden vorbei, denn es würde sich hier um einzelne, mit den Publishern individuell ausgehandelte Exklusiv-Deals, wie üblich, handeln. Statt neue Publisher aufzukaufen, wo FTC & Co. mit Sicherheit mit Adleraugen drauf achten würden, dass das nicht mehr passiert.
Und um letzten Endes dann an Playstation heranzutreten: „Oh, ihr wollt Elden Ring 2? Dann wird es wohl Zeit, den Game Pass auf Playstation zuzulassen.“
Es scheint nur, zum Glück, doch nicht ganz aufzugehen. 8 Jahre später nach Einführung des GP.
RegM1
06. Juli 2025 um 19:57 Uhr@KoA
Widerstand dieser Art ist performativ und keine andauernde Grundeinstellung.
Ich behaupte sogar, dass die Playstation-Hardliner zu einem großen Teil sofort GP abonnieren würden, sie zahlen schließlich auch für das schlechtere PS+.
Eventuell werden wir es ja irgendwann herausfinden.
@Blitzwerfer
Qualität verkauft sich immer, allerdings hätte eine Aufnahme in den Gamepass vor allem bei den großen Blockbustern von Thirds wohl tatsächlich einen negativen Einfluss auf die Verkaufszahlen, daher wird sich der Gamepass in der Hinsicht auch sicher nicht zum führenden Modell entwickeln.
supreme-ikari7
06. Juli 2025 um 20:03 UhrWelch Überraschung… das ist genau das, was viele für MS wegen dem gamepass prophezeit haben und jetzt ist es Realität geworden XD
-I-Geist
06. Juli 2025 um 21:12 Uhr@RegM1 wieder mal am Bullsh*t verzapfen ohne Ahnung von irgendwas zu haben. Du hast 0 Durchblick bei diesen Vertriebsplattformen und kotzt hier einfach irgendwas rein, was in dein Weltbild passt.
Du bist der typische Konsumzombie von dem ich vorher gesprochen habe. Wiederlich.
clunkymcgee
06. Juli 2025 um 21:13 UhrIch würd ja sagen „ich habs ja gesagt“, aber ich wurde damals noch heftig belächelt.
Squallus Leonardus
06. Juli 2025 um 21:24 Uhr@-I-Geist
Seine Meinung muss dir ja nicht passen bzw. von dir geteilt werden, aber dein Ton ist in deinem Kommentar schon auf Sunny-Niveau…