In der letzten Woche kam es zu einem groß angelegten Personalabbau bei Microsoft, der auch die Xbox-Abteilung des Unternehmens betraf. Insgesamt 9.000 Stellen wurden gestrichen, während auch Studios geschlossen und die Entwicklung gleich mehrerer Projekte eingestellt wurde.
Phil Spencer, der CEO von Microsoft Gaming, begründete die Maßnahmen mit dem Ziel, die Xbox-Sparte „künftig effizienter aufzustellen“. In der Branche werden jedoch weitere Gründe vermutet, und so geriet auch der Xbox Game Pass erneut in die Kritik. Raphael Colantonio, der Gründer der Arkane Studios („Dishonored“), äußerte sich dazu und behauptete, dass der Abo-Dienst zumindest eine Teilschuld an der aktuellen Situation trage.
Die zentrale Frage der Debatte ist: Ist das Gaming-Abo überhaupt profitabel oder schadet es der Branche – und insbesondere Microsoft – langfristig? Zu diesem Thema hat sich nun der bekannte Xbox-Insider und Chefredakteur von Windows Central, Jez Corden, in einem neuen Artikel geäußert, um seine Erkenntnisse zur Profitabilität des Xbox Game Pass zu teilen.
Xbox Game Pass: So rechnet Microsoft laut Jez Corden wirklich
Zunächst einmal weist Corden darauf hin, dass Xbox-Oberhaupt Spencer selbst mehrfach betont hat, dass der Xbox Game Pass ein lohnenswertes Geschäft sei. Und laut Corden gäbe es keinen Grund, daran zu zweifeln. Seinen Informationen aus Microsoft-nahen Quellen zufolge ist das Gaming-Abo nämlich deutlich profitabler, als man zunächst annehmen würde.
Der Hauptgrund dafür sind Microsofts Berechnungen. Corden zufolge kalkuliert das Unternehmen entgegen vieler Behauptungen sehr wohl ein, wie sich der Game Pass auf die Verkaufszahlen der eigenen Spiele auswirkt.
Wie der Branchenkenner erläutert, schätze Microsoft zuerst ein, wie oft sich ein Spiel verkaufen würde – auf Xbox, PC und sogar der PlayStation. Dann werfen sie einen Blick darauf, wie oft das Spiel über den Game Pass gespielt wird. Und diese Daten werden schließlich kombiniert, um dem Game Pass die „entgangenen Verkäufe“ anzurechnen. Bedeutet: Verkauft sich ein Spiel durch den Abo-Dienst weniger direkt, wird das als Kostenpunkt für den Game Pass verbucht.
Die Kannibalisierung durch den Game Pass wird laut Corden somit erst später, wenn das Spiel auf dem Markt ist, und nicht direkt bei der Finanzierung einkalkuliert. Doch dafür gebe es Gründe: Da heutige Titel für verschiedene Plattformen und Geschäftsmodelle entwickelt werden, wäre es unsinnig, die gesamten Kosten eines riesigen Spiels wie beispielsweise „Call of Duty“ direkt dem Game Pass zuzuschreiben. Eine Ausnahme wäre nur, wenn der Titel ausschließlich für den Game Pass bestimmt wäre.
Auch Christopher Dring bestätigt Profitabilität des Game Pass
Auch Wirtschaftsjournalist und Branchenkenner Christopher Dring, Chefredakteur von The Game Business, hat auf dem Kurznachrichtendienst X mittlerweile eine Klarstellung nachgereicht, nachdem er den Game Pass zuletzt noch lediglich in bestimmten Bereichen als profitabel bezeichnet hatte.
„Ich muss hier etwas richtigstellen beziehungsweise klarstellen: Der Xbox Game Pass ist profitabel, selbst wenn man die entgangenen Verkäufe für die First-Party-Titel berücksichtigt“, erklärte Dring in seinem Nachtrag. Seine ursprünglichen Informationen bezogen sich zudem auf die Zeit, bevor Microsoft damit begann, „Spiele auch umfassend auf der PS5 zu veröffentlichen. Dadurch können Studios jetzt stärkere Margen bei Premium-Verkäufen erzielen“.
„Doch unabhängig davon haben sich Quellen gemeldet, die mir versichern, dass der Game Pass auch dann profitabel ist, wenn man die entgangenen Einnahmen, die mit First-Party-Spielen verbunden sind (nicht nur die Verkaufszahlen, sondern auch Mikrotransaktionen), miteinbezieht. Das sind doch großartige Neuigkeiten!“, so Dring abschließend.
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Kommentare
ZerRayza
08. Juli 2025 um 19:25 Uhr@ericerule
Haha nein niemals würden sie lügen. xDDD
Nyith
08. Juli 2025 um 20:28 UhrNaja lügen können und dürfen sie nicht alleine schon wegen den Sharholdern des läuft da drüben ein wenig anders aber davon haben 90% keine Ahnung und reden irgendwas mit was mal jemand in den Socialen Medien gesagt hat ^^ genau mein Humor
RegM1
09. Juli 2025 um 01:42 UhrDann rechnet er sich halt, mir ebenfalls egal, für mich ist der Gamepass nett, um Demos zu bekommen, die guten Games kaufe ich trotzdem.
Zudem sollte man bedenken, dass zwar einige Day1-Käufe entfallen, die Sales dürften trotzdem ordentlich Geld bringen.
proevoirer
09. Juli 2025 um 05:27 UhrAls profitabel und geschäftlich lohnenswert kann man nämlich auch das langfristige, bzw, dauerhafte Schädigen konkurrierender Marktsegmente betrachten.
Das darf man nicht ausser Acht lassen.
Molekül
09. Juli 2025 um 06:20 Uhrproevoirer
Das … ist natürlich auch etwas, das in der Wirtschaft schon vorgekommen ist, ja. Und tatsächlich auch bei Microsoft, wenn man z.B. an Nokia erinnert.
Aber, nun ja, schauen wir mal. Das ist ja dann doch das einigermaßen Bequeme an unserer Position, daß wir von Außen einfach mitverfolgen & beobachten können.
Ich lasse mich gelegentlich hinreißen zu überlegen, daß sie 2016/2017 nicht den Game Pass ausgerufen, sondern eine milliardenschwere Studio- bzw. Software-/Projekt-Offensive angekündigt hatten.
Ich glaube das hätte nicht nur Xbox selbst, sondern auch der Series Generation und sogar Playstation als Wettbewerber besser getan.
Sei’s drum, es ist, wie es ist.
KaIibri-96
09. Juli 2025 um 07:10 Uhr@Molekül
Noch mehr The Initiative Studios?
Woher kommt immer der Gedanke, dass große Publisher einfach mal so AAA Studios heutzutage aus dem Boden stampfen und es dann mit Erfolg und guten Spielen gekrönt sein wird? Bis sich die Teams überhaupt „finden“, verbrennen schon etliche Millionen. Wann gab es sowas das letzte mal? Ahja, The Initiative. Sieht man ja, was bei raumgekommen ist. Microsoft hätte das Studio schon dicht machen müssen, als Chrystal Dynamics als Hilfe eingesprungen ist. Deine Wunschvorstellung wäre im Super-GAU geendet.
Molekül
09. Juli 2025 um 07:23 Uhr„einfach mal so AAA Studios heutzutage aus dem Boden stampfen.“
Warum denkst DU gleich an AAA?
„Wann gab es sowas das letzte mal? Ahja, The Initiative. Sieht man ja, was bei raumgekommen ist.“
Man muss es eben richtig angehen, oder besser gesagt: besser!
Dass das nicht immer gelingt, siehe auch Concord und Firewalk, oder selbst Marathon, ist zwar mittlerweile hinreichend belegt.
Aber in meiner Meinung nach vielen, wenn nicht sogar den meisten Beispielen, ließen sich enorme Unwegbarkeiten bereits beim Anlegen des Projektes erkennen.
Das betrifft selbst Spiele und Studios, die die Unwegbarkeiten überlebt haben, ob anno dazumal No Man’s Sky oder Cyberpunk 2077 als jüngeres Beispiel.
Wer weiß schon, was bei The Initiative schief lief. Vielleicht werden wir es bald wissen.
Die Hypothese aber, was passiert wäre, wenn Microsoft/Xbox ernsthaft in eine Software-Offensive investiert hätten, ist doch aber immerhin eine nicht allzu fernliegende.
Haben sie nicht, zumindest nicht in originärer Hinsicht.
Deshalb ist’s ja eine Hypothese.
KoA
09. Juli 2025 um 07:27 Uhr@ Molekül:
Richtig. Man kann eigene Fähigkeit und Kreativität beweisen, oder muss sich ansonsten halt am Gebrauchtmarkt bedienen.
KoA
09. Juli 2025 um 07:37 UhrKaIibri-96:
„Woher kommt immer der Gedanke, dass große Publisher einfach mal so AAA Studios heutzutage aus dem Boden stampfen und es dann mit Erfolg und guten Spielen gekrönt sein wird?“
Woher kommt immer der Gedanke, dass große Erfolge nicht auch Misserfolge bedingen und immer alles perfekt und risikofrei laufen muss?
Kanu
09. Juli 2025 um 10:10 UhrDer gamepass ist so profitabel das sie ihre games auf der Konkurrenzplatform veröffentlichen müssen.
Alistair73
09. Juli 2025 um 10:17 Uhr@Khadgar1
Ah verdammt, das wusste ich nicht, du hast meine Hoffnung in die Menschheit zerstört. Ich dachte es wäre eine Menschliche Soziale Entwicklung. Wobei mir jetzt nicht aufgefallen ist das jemand weg ist. Naja wenn es so stabil bleibt, ist es okay.
TMoD13
09. Juli 2025 um 11:42 Uhr@Alistair
Schau mal der News „Aktuelle Entlassungen erst der Anfang? Insider zeichnen düsteres Bild“
Da hast du Sonnenschein. 😉 😀
KaIibri-96
09. Juli 2025 um 20:49 Uhr@KaO
„Richtig. Man kann eigene Fähigkeit und Kreativität beweisen, oder muss sich ansonsten halt am Gebrauchtmarkt bedienen.“
Da scheinen Sony und Microsoft das gleiche Problem zu haben. Fragt sich nur warum ^^
„Woher kommt immer der Gedanke, dass große Erfolge nicht auch Misserfolge bedingen und immer alles perfekt und risikofrei laufen muss?“
Werden wir dann bei Sony sehen, ob vermehrte Misserfolge der „GaaS Spezialoperation“, wie man hier so schön sagt, in Summe noch zum Erfolg führen werden Aber selbst wenn nicht, wälzt man die Verluste einfach auf den Endkunden ab.
KaIibri-96
10. Juli 2025 um 19:27 Uhr@KaO
PS:
Das 8K Logo auf der Verpackung ist faktisch irreführendes Marketing in DE. Deine Ponyhof-Wunschwelt wird nicht plötzlich wahr, nur weil du es dir selbst so sehr wünscht. Deine Verzerung der Realität ist kein Argument, auch wenn du kleiner Naivling dir das immer einredest. Traurig (und auch armselig), dass du dich entgegen der Realität im Recht siehst und einfach nie dazulernen willst. Aber klar, du suchst halt noch immer deinen Verstand, nachdem deine verzehrte Wahrnehmung einfach von der Realität eingeholt wurde…hat eine Woche gedauert, als dir die Realität eine Realitätsschelle verpasst hat 😀 Aber anscheinend brauchst du das oft.
Grüüüße 😉