Judas: „Dankbar, dass wir das Spiel frei gestalten können“ - Ken Levine erteilt umstrittenen Trend eine Absage

Seit acht Jahren arbeitet „BioShock“-Schöpfer Ken Levine mit seinem Studio Ghost Story Games an „Judas“. Und für den spirituellen Nachfolger genießen die Entwickler sämtliche Freiheiten, worüber sich der kreative Kopf sehr freut. Das bedeutet auch: Spielern bleibt ein umstrittener Trend erspart.

Judas: „Dankbar, dass wir das Spiel frei gestalten können“ – Ken Levine erteilt umstrittenen Trend eine Absage

2017 gründete Ken Levine, der vor allem für die „BioShock“-Reihe bekannt ist, mit Ghost Story Games ein neues Studio, um an einem spirituellen Nachfolger für die Abenteuer in Rapture und Columbia zu arbeiten. Das Ergebnis ist „Judas“, dessen Ankündigung im Rahmen der Game Awards 2022 erfolgte. Der Release lässt allerdings nach wie vor auf sich warten.

Dabei sollte das ambitionierte Projekt geworden ursprünglich bis Ende März 2025 erscheinen, doch die Entwickler und Publisher Take-Two haben die Veröffentlichung stillschweigend auf unbestimmte Zeit verschoben

Die Wartezeit soll sich jedoch auszahlen: Wie Levine in einem aktuellen Interview verriet, genießt sein Team bei der Entwicklung sämtliche Freiheiten. Spieler können sich daher auf eine klassische Einzelspieler-Erfahrung freuen, denn Live-Service-Elemente oder zusätzliche Monetarisierung seien nicht zu befürchten.

Judas wird ein „Old-School-Spiel“

Dass Ghost Story Games dem umstrittenen Live-Service-Trend entsagt, machte Levine jetzt in einem aktuellen Interview (via Wccftech) mit Lawrence Sonntag von den Nightdive Studios deutlich, die zuletzt Levines Klassiker „System Shock 2“ als „25th Anniversary Remaster“ für den PC ablieferten. „Ich bin mit Einzelspieler-Spielen aufgewachsen, und ich bin aufgewachsen, bevor bestimmte Arten der Monetarisierung existierten“, begann Levine seine Ausführungen.

Er wollte zwar nicht sagen, ob diese Elemente jetzt „schlecht oder gut“ seien, doch sie wären „nicht wirklich mein Ding“. Zudem wisse er, „welche Art von Spielen ich gerne mache“. Und deshalb wird „Judas“ laut Levine auch ein „Old-School-Spiel“ werden: „Es gibt keinen Live-Service, denn alles, was wir tun, dient dem Geschichtenerzählen und dem Eintauchen des Spielers an einen anderen Ort“, so der Entwickler weiter.

Zudem genießt er mit Ghost Story Games und Publisher Take-Two im Rücken „das große Glück, in einem Unternehmen zu arbeiten, das zumindest so sehr an uns glaubt, dass es sagt: Okay, ihr werdet lange an diesem Ding arbeiten, und es wird einen angemessenen Betrag kosten, und wir werden euch nichts von diesem Zeug aufdrängen“.

„Die Spiele, die ich spielen möchte, sollen mich unterhalten, sonst nichts“

Im weiteren Verlauf des Interviews stellte Levine aber auch klar, dass er niemanden kritisieren wolle, der auf Live-Service-Elemente oder andere Arten der Monetarisierung zurückgreift, um so „seinen Lebensunterhalt zu verdienen“. Im Gegenteil: Er könne sie sogar verstehen. Schließlich sind „Spiele teuer in der Entwicklung“.

„Doch ich mache gerne die Spiele, die ich selbst spielen möchte. Und die Spiele, die ich spielen möchte, sollen einfach ein Erlebnis bieten. Sie sollen mich unterhalten, sonst nichts“, fuhr Levine fort. „Es gibt keine versteckten Absichten, und weder Judas noch unsere früheren Spiele hatten die. Ich bin froh, dass wir das so umsetzen konnten.“

Zudem weist Levin darauf hin, dass die Branche derzeit auch eine schwierige Zeit durchmache und deshalb „nicht jeder das Glück hat, ein Spiel zu entwickeln, das sich wirklich nur der Freude des Spielers widmen kann. Ich glaube, die Branche hat unklugerweise entschieden, dass all diese Zusatzelemente nötig sind“.



Doch laut Levine waren in der jüngsten Vergangenheit vor allem die Spiele erfolgreich, die „dieses pure Erlebnis bieten“. Als Beispiele führt er „Baldur’s Gate 3“, „Kingdom Come: Deliverance 2“, „Clair Obscur: Expedition 33“, „Cyberpunk 2077“ und „The Witcher 3“ an. „Das sind klassische Einzelspieler-Spiele ohne diese Art der Monetarisierung, und ich denke, das Publikum hat sie belohnt.“

Letztendlich sei Levine „einfach dankbar“, mit „Judas“ nicht auf irgendwelche Monetarisierungsmethoden setzen zu müssen: „Denn das gibt uns die Freiheit, das Spiel ausschließlich für die Spielerfahrung zu gestalten.“

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