Tony Hawk RIDE in der Vorschau: Wir haben uns auf das Board gewagt

Alljährliche Updates sind ein Graus für jeden Spieler: „FIFA“ glänzte über Jahre durch Ideenarmut, „Tiger Woods“ spielt sich jedes Jahr gleich gut. Und die einst so kreative „Tony Hawk“-Serie krankte in den letzten Jahren an Innovationsarmut.

Was macht man, wenn man ein Spiel nicht mehr besser machen kann? Man bastelt einfach einen neuen Controller und sorgt auf diese Weise für frischen Wind. „Tony Hawk: RIDE“ wird – wohl zu einem Preis zwischen 100 und 120 € – komplett mit einem Skateboard-Controller ausgeliefert. Aber wie fühlt sich das virtuelle Brett unter den Füßen an?

Immer in Balance
Der Controller sieht aus wie ein normales Skateboard ohne Rollen. Das Brett ist zu den Seiten hin abgeschrägt und aufgrund der integrierten Technik recht schwer. Es verfügt über Bewegungssensoren, die sämtliche Veränderungen in einem Winkel von 360° erfassen. Natürlich ist der Controller kabellos, denn nur so kann man die Freiheit des Skatens ungestört und sturzfrei genießen.

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Die ersten Runden sind allerdings sehr gewöhnungsbedürftig. Die insgesamt 15 Levels in „Tony Hawk: RIDE“ sind linear aufgebaut. Auch die Aufgaben sind lange nicht mehr so komplex, wie bei den Vorgängern. Vielmehr begnügt man sich mit simplen Übungen wie „Mache einen Grind über xx Meter“ oder „Zeige einen Kickflip“. Ewig lange Kombos werden wohl echten Spezialisten vorbehalten bleiben.

Wir setzten in unserem Präsentationslevel das Skateboard mit einigen Lufttritten entlang der Seite in Bewegung – Sensoren erkennen unsere Anschiebversuche. Dann heißt es: Gleichgewicht und Ruhe bewahren. Für einen einfachen Ollie etwa verlagern wir das Gewicht kurz auf den hinteren Fuß, lassen so die Nase hochkippen. Grinds führt das Programm automatisch aus. Wollen wir auf einem Rail die Position wechseln, bedarf dies deutlich mehr Fußfertigkeiten. Denn für einen Nosegrind müssen wir tatsächlich das Gewicht auf den vorderen Teil des Bretts verlagern, ohne dabei auf die Balance zu verlieren.

Skater sind klar im Vorteil
Lasst euch gesagt sein: „Tony Hawk: RIDE“ ist nichts für Grobmotoriker oder Anti-Sportler. Gerade Kombinationen wie etwa ein Ollie mit anschließendem Flip erfordert viel Körperbeherrschung und Übung.

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Wir haben uns in unserem Übermut beinahe live auf die Nase gelegt, während unser virtueller Skater gemütlich weiter rollte. Wichtig: Wer in seiner Wohnung ausschließlich Fliesen oder Laminat liegen hat, wird in „Tony Hawk: RIDE“ sein blaues Wunder erleben. Da die Unterseite lediglich aus Plastik ist, ist ein stumpfer Teppichboden empfehlenswert. Denn ein allzu glatter Boden könnte schnell für Unfälle sorgen.

 

Steigerungsfähiges Konzept
Die Levels ähneln Schläuchen. Ein Open-World-Szenario vermissten wir schmerzlich. In den niedrigeren Schwierigkeitsgraden übernimmt das Spiel die Suche nach der Ideallinie durch die Städte. Das ist auch ganz gut so. Schließlich ist man zu Beginn seiner Profi-Karriere erstmal damit beschäftigt, das Skateboard halbwegs unter Kontrolle zu bringen.

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Wer sich jedoch fit genug für eine echte Herausforderung fühlt, der sollte den Hardcore-Modus ausprobieren. Hier ist die Grenze zwischen virtuellem und echtem Skaten fließend. Denn ihr müsst hier sowohl die Richtung steuern, als auch die geforderten Tricks ausführen.

Doch nicht nur spielerisch hat sich bei „Tony Hawk: RIDE“ einiges getan, optisch hat das Spiel mit seinen realistisch anmutenden Vorgängern nicht mehr viel gemein. Die Skater wirken dank einer feinen Comic-Outline wie gezeichnet, die Gesichter wie wohlwollende Karikaturen. Die Levels selbst sehen nett aus, überzeugen mit vielen kleinen Details und Abwechslung. Der Grafikwechsel hängt nicht mit dem Skateboard-Controller zusammen – so die Entwickler von Robomodo. Vielmehr wolle man einen komplett neuen Weg gehen und „Tony Hawk“ in eine neue Richtung schieben.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Activision
Entwickler: Robomodo
Release: November 2009
USK: ohne Altersbeschränkung

Einschätzung: durchschnittlich

Skaten mal anders: „Tony Hawk: RIDE“ bringt frischen Wind in die Serie – innovativ und sportlich zugleich. Aber: Die röhrenartigen Levels sind nicht unser Fall. Wir sind skeptisch, dass „RIDE“ samt Skateboard-Controller rocken wird. Und trotz coolem Plastik-Rollbrett hat bei uns in der Redaktion die „Skate“-Serie die Nase vorn. Warum? „Skate“ hat mehr mit dem echten Skaten zu tun. Sollte „RIDE“ und das Plastik-Deck kommerziellen Erfolg haben, wird EA nachziehen. Man muss nur „Rockband“ als Beispiel nehmen, das die Antwort auf „Guitar Hero“ war.

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