Prison Break - Complete Box: Unser Blu-ray-Tipp fürs Wochenende

Ihr habt „Prison Break“ nie gesehen und keinen Dunst von der Story? Dann ändern wir das: Lincoln wird zum Tode verurteilt, weil er den Bruder der US-Vizepräsidentin ermordet haben soll. Lincolns Brüderchen Michael begeht daraufhin absichtlich einen Bankraub, um ebenfalls im Gefängnis zu landen. Dort angekommen, will der helle Kopf die gemeinsame Flucht vorbereiten. Vorher lässt er sich noch die Baupläne der Besserungsanstalt auf den Körper tätowieren – natürlich in abstrakter Form, damit sein Plan nicht gleich beim ersten Duschgang auffliegt.

Folgenreicher Ausbruch

Jetzt fragt ihr euch sicherlich, wie man einen simplen Gefängnisausbruch auf 81 Episoden streckt. Die Macher der Serie griffen hierfür auf Tricks zurück, die schon anderen Serien zu Langlebigkeit verhalfen: Verschwörungstheorien, fiese Story-Wendungen und (ganz wichtig) heftige Rückschläge. Immer wenn man glaubt, die Auflösung stünde kurz bevor, passiert etwas Böses, das die Helden zurückwirft.

So stellt sich etwa heraus, dass ein paar hochrangige Schweinehunde in genau jenen Mord verwickelt sind, für den Lincoln auf den elektrischen Stuhl soll. Komplikationen sorgen außerdem dafür, dass die Brüder nicht in trauter Zweisamkeit verduften können und weitere Knackis mitnehmen müssen. Obendrein gibt es noch eine Art Neben-Plot: Außerhalb der Mauern versuchen eine Anwältin und ihr Partner das Komplott aufzudecken.

Das war jetzt aber nur mal grob eine Zusammenfassung der ersten Staffel – natürlich ohne Spoiler. Die Stories der darauffolgenden Seasons könnten wir nur verraten, indem wir Überraschungsmomente zerstören. Darum lassen wir es lieber.

Durchgehend spannend

Zur Qualität geben wir trotzdem unseren Senf ab. Dass bei 81 Episoden und rund 56 Stunden Laufzeit nicht alle Ideen zünden, lässt sich wahrscheinlich nicht vermeiden. Die ein oder andere Story-Wendung wirkt deshalb an den Haaren herbeigezogen. Allerdings ist „Prison Break“ eben kein realistisches Justiz-Drama, sondern eine knallharte und überaus unterhaltsame Action-Serie. Da geht die Spannung manchmal auf Kosten des Realismus und das ist ok. Einigen wir uns also darauf, dass nicht alle Folgen hochintellektuellen Ansprüchen genügen, aber dennoch höchst unterhaltsam sind.

Interessant ist, dass in Prison Break gerade die bösen und zwielichtigen Charaktere echt toll gespielt sind. Allen voran erstaunte uns der herrlich fiese T-Bag (Robert Knepper) immer wieder durch seine authentisch wirkende Skrupellosigkeit. Die beiden Hauptdarsteller Wentworth Miller (Michael) und Dominic Purcell (Lincoln) haben sich ihr Schauspiel aber anscheinend bei Keanu Reeves abgeschaut.

Mehr als ein bis zwei unterschiedliche Gesichtsausdrücke sind beim Bruderpaar nämlich nicht drin. Doch was in Hollywood seit Jahren klappt, kann eine TV-Serie nicht kippen und deshalb funktioniert Prison Break trotz seiner eindimensionalen Helden. Hmmm…, vielleicht funktioniert das Ganze ja vielleicht genau deshalb?

Fairer Preis & Technisch sauber

147,99 Euro kostet die Box und auf den ersten Blick ist das natürlich eine Menge Holz. Bedenkt man aber, dass die limitierte Kiste im schicken Gefängnis-Look gleich 23 Blu-Ray-Scheiben enthält, dann relativiert sich das wieder. Selbst Pfennigfuchser können bei rund 6,50 Euro pro Disc nicht wirklich meckern, oder?

Dass „Prison Break“ nicht mit typischen HD-Fernsehkameras, sondern mit 35mm gefilmt wurde, sieht man an der wirklich guten Bildqualität. Es gibt wenige Serien, die so eine knackige Schärfe bieten und auf Blu-Ray kommt das erst so richtig zum Vorschein. Auch der Sound liegt über TV-Standard und überzeugt durch viel räumliche Tiefe. Fast ständig werden die Rear-Speaker beansprucht.

Schön ist auch, dass man nicht bloß alle Folgen auf die Blu-Rays gequetscht hat, sondern das komplette Bonusmaterial jeder einzelnen Staffel. Macht euch also auf viele Audiokommentare, Interviews, Making-ofs, Features und unveröffentlichte Szenen gefasst.

Film-Daten:

Genre: Action-Thriller
Darsteller: Wentworth Miller, Dominic Purcell, Sarah Wayne Callies, Amaury Nolasco, Marshall Allmann, Robert Knepper, Michael Rapaport
Regisseur(e): Bobby Roth, Kevin Hooks, Paul Scheuring, usw
Studio: 20th Century Fox Home Entertainment
Produktionsjahr: 2005 – 2009
Spieldauer: ca. 56 Stunden
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Bildseitenformat: 16:9, 1.85:1
Erscheinungstermin: 2. Dezember 2009
Sprache: Deutsch 5.1 Dolby Digital, Englisch 5.1 Dolby Digital, Russisch 5.1 Dolby Digital, Spanisch 5.1 Dolby Digital
Untertitel: Deutsch, Englisch, Russisch, Polnisch, Spanisch