Anthem, Fallout 76 und Co: Große Online-Spiele werden laut Entwicklern immer mit Problemen starten

Wie sich in den vergangenen Tagen herausstellte, kämpfte zum Launch auch BioWares Action-Rollenspiel "Anthem" mit technischen Problemen. Laut verschiedenen Entwicklern werden sich Probleme dieser Art beim Start von großen Online-Spielen niemals ganz vermeiden lassen.

Anthem, Fallout 76 und Co: Große Online-Spiele werden laut Entwicklern immer mit Problemen starten

In den vergangenen Monaten zeichnete sich einmal mehr der Trend ab, dass große Online-Titel zum Start mit technischen Problemen zu kämpfen haben. Zuletzt traf es „Fallout 76“ aus dem Hause Bethesda Softworks sowie BioWares „Anthem“.

Ein Problem ist laut Alex Mann, Development Manager und früherer QA Analyst bei EA, die Tatsache, dass neue Spiele zum Launch stets den größten Traffic generieren. So springen die Spieler auf einen von einem erfolgreichen Marketing-Team genierten Hype an, alle wollen gleichzeitig loslegen und die Server geben nach.

Beim Lebenszyklus der meisten Spiele wird man feststellen, dass sie diesen massiven Ausbruch haben und dann wird es weniger. Wenn jede Spielefirma die Hardware gekauft hätte, mit der alles abgedeckt werden könnte, was bei diesem ersten Stoß nötig wäre, dann würden sie zwei Wochen später auf 50 Prozent der Hardware, die nicht mehr gebraucht wird“, so Mann weiter. 

Es können nicht immer alle Fehler gefunden werden

Erschwerend kommt laut Fredrik Brönjemark, Director of Live Services bei Massive Entertainment, hinzu, dass es sich bei großen Online-Spielen um sehr komplexe Projekte handelt. Dies führe immer wieder dazu, dass im Vorfeld der Veröffentlichung schlichtweg nicht alle Fehler aufgespürt und somit behoben werden können.

„Die großen Online-Titel sind äußerst komplexe Softwarekomponenten und auf eine umfangreiche Online-Server-Infrastruktur angewiesen. Des Weiteren gibt es noch verschiedene First-Party-Services, womit viele verschiedene Möglichkeiten zusammen kommen, die dazu führen, dass Dinge daneben gehen können.“

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Zumal es laut Frank Sanchez, der sein Geld unter anderem als Entwickler bei BioWare verdiente, nicht immer möglich ist, einen Online-Titel vor dem Launch unter realen Bedingungen zu testen – Betas hin oder her. Zwar seien entsprechende Technik-Test meist sehr hilfreich, im Endeffekt verhalte sich zum Launch jedoch jedes Spiel anders.

„Das ist einfach unmöglich. Es gibt keinen Ersatz. Intern habe ich jede Art von Belastungstest gesehen, bevor sie sie dort einsetzen. Es gibt keine Simulation für reale Bedingungen […] Der beste Weg, Live zu testen, ist Live zu sein.“

Kein Online-Titel legt einen perfekten Start hin

Ein weiteres Problem, mit dem sich die Entwickler oftmals konfrontiert sehen, sind die Vorgaben der jeweils verantwortlichen Marketing-Abteilungen. Diese wiederum führen oftmals zu recht knappen Terminplänen, mit denen die Entwickler unter Stress gesetzt werden. Aufgrund des Termindrucks bleibe oftmals keine andere Möglichkeit, als die Fehler nach dem Release eines großen Online-Titels zu beheben.

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„Jedes Team wird ihnen sagen, dass dies sehr schwierig ist. So sieht die Realität nun einmal aus. Die Liste mit den Dingen, die behoben werden müssen, ändert sich ständig. Die glücklichen Starts sind diejenigen, die Fehler haben, aber keine lähmenden Fehler sind.”

Betas dienen nicht nur dem Marketing

Des Weiteren ging Brönjemark auf die Vorwürfe ein, dass Betas im Endeffekt nichts anderes als Demos sind, die ausschließlich zu Marketing-Zwecken veröffentlicht werden. Demnach werden viele Fehler auf Seiten der Server behoben. Selbst dann, wenn ein Spiel bereits erhältlich ist. Der Launch markiere niemals das Ende der Entwicklung.

„Kein Spiel startet perfekt“, führt Sanchez abschließend aus. “So etwas gibt es einfach nicht. Alles, was sie als reibungslosen Start betrachten würden, ist nur etwas, bei dem kein Niveau erreicht wurde, das der Spieler als falsch empfindet.“

Quelle: Gamesradar

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ADay2Silence

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25. Februar 2019 um 12:24 Uhr
xjohndoex86

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25. Februar 2019 um 12:33 Uhr
Moonwalker1980

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25. Februar 2019 um 12:50 Uhr
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