Im Jahre 2014 konnte sich BioWares Fantasy-Rollenspiel „Dragon Age: Inquisition“ die Auszeichnung des besten Spiels des Jahres einheimsen. Allerdings war das Abenteuer gut ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung aus den Köpfen der Spieler verschwunden, da ein gewisser Hexer seinen großen Auftritt hinlegte.
Cross-Gen-Veröffentlichung behinderte die Entwicklung
Nun hat Aaryn Flynn, der frühere General Manager von BioWare, in einem aktuellen Interview mit USA Today über beide Spiele gesprochen und CD Projekt REDs „The Witcher 3: Wild Hunt“ klar hervorgehoben.
Seiner Aussage nach habe die Entwicklung von „Dragon Age: Inquisition“ unter der Cross-Gen-Entwicklung gelitten, was BioWare zu starken Kompromissen zwang. „Dragon Age: Inquisition“ wurde damals sowohl für PlayStation 4 und Xbox One als auch für PlayStation 3 und Xbox 360 veröffentlicht. Dazu sagte Flynn:
„Das hat so viele Ambitionen zerstört, da wir weder die Teamgröße noch die Zeit hatten, um diese Dinge zu differenzieren. Also musste man in etwa den kleinsten gemeinsamen Nenner entwickeln.“
Dies habe sowohl interne Erwartungen als auch Ambitionen, die man in spielerischer Hinsicht hatte, stark beeinflusst. CD Projekt RED musste sich diesen Einschränkungen mit „The Witcher 3: Wild Hunt“ nicht stellen. Obwohl zwischen beiden Spielen nur wenige Monate lagen, erschien das eine für zwei Konsolengenerationen und das andere ausschließlich für die damalige Next-Gen. Laut Flynn sei das Hexerepos aus diesem Grund auch das bessere Spiel.
Frostbite sorgte für Spannungen
Darüber hinaus sei die Verwendung der Frostbite Engine ein großes Manko gewesen. Damals hatte Electronic Arts die hauseigenen Studios dazu angewiesen, dass man die Engine hinter den „Battlefield“-Spielen auch für alle anderen Projekte verwendet. Dies war bekanntermaßen problematisch, da DICE die Frostbite Engine ursprünglich nur für First-Person-Shooter erschaffen hatte.
Rückblickend wünscht sich Flynn, dass er die Probleme mit der Engine und der Cross-Gen-Veröffentlichung besser verstanden hätte.
„Als Programmierer habe ich die Schwierigkeit unterschätzt, die die Frostbite unseren Entwicklerteams auferlegte und ich wünschte, dass ich einen besseren Job gemacht hätte, um es der Firmenspitze von EA zu kommunizieren. Ich wünschte, dass ich die Spannungen verstanden hätte, die die Engine verursachte, als wir ein sehr verschiedenes Spiel erschufen.“
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Seitdem BioWare an die Frostbite Engine gebunden wurde, hat das Studio „Dragon Age: Inquisition“, „Mass Effect: Andromeda“ und „Anthem“ veröffentlicht. All diese Spiele zeigten zwar alte Stärken der Rollenspielexperten, hatten jedoch mit zahlreichen Problemen und Schwächen zu kämpfen, die man von BioWare nicht gewohnt war.
Das nächste „Dragon Age“ scheint jedoch das letzte Projekt des Studios auf Basis der Frostbite zu sein, da man für ein weiteres „Mass Effect“ möglicherweise auf die Unreal Engine 5 zu wechselt. Und dies sollte massive Vorteile mit sich bringen, da die Unreal Engine eine leichtere Handhabung haben soll. Nichtsdestotrotz hat die letzte Konsolengeneration dem Ansehen des Entwicklerstudios durchaus geschadet.
Nun kann man gespannt sein, ob BioWare zu alter Stärke zurückfinden kann. Die Zeit wird es zeigen müssen.
Weitere Meldungen zu Dragon Age: Inquisition, The Witcher 3: Wild Hunt.
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Kommentare
ras
04. April 2022 um 09:18 UhrWitcher 3 war um längen besser und bei weitem nicht nur wegen dem oben erwähnten Punkt.
Der Hexer hat in einer ganz anderen Liga gespielt als Dragon Age INQ.
sonderschuhle
04. April 2022 um 09:32 UhrMir hat DAI trotzdem Spaß gemacht, kam aber niemals an DAO ran. Mir haben Sachen wie (Sammel)aufgaben gestört, die waren richtig einfalllos.
AlgeraZF
04. April 2022 um 09:33 UhrJo The Witcher 3 spielt definitiv in einer ganz anderen Liga. <3
Mr. Spock
04. April 2022 um 09:39 UhrMit beiden Spielen habe ich jeweils über einhundert Stunden verbracht. Freue mich auf die Nachfolger.
SlimFisher
04. April 2022 um 09:54 UhrDragon Age Origins war ein grandioses Spiel damals. Die anderen Teile habe ich bis heute nicht gespielt aber der Wechsel von Power Architektur auf x86 ist schon ein großer Schritt. Parallel für beide Plattformen entwickeln macht es auch nicht besser. Ich kann sowas verstehen.
Renello
04. April 2022 um 10:35 UhrInqui hab ich damals gespielt, weil es nichts anderes gab. Hatte aber sehr viel Spaß damit. Das lag aber hauptsächlich daran, dass ich den Schwierigkeitsgrad ganz hoch gestellt hab und das Tüfteln ziemlich cool fand, wie man die Gegner besiegt.
Die Gruppe und die Quests fand ich dann schon eher belanglos. Den großen Horror hab ich jedes Mal bekommen, wenn ich an nen neuen Ort gekommen bin und wieder von vorne erkunden musste.
Echodeck
04. April 2022 um 10:50 UhrWitcher war evolution da wurde das RGP Segment weiter entwickelt und Dragon Age war nicht so gut nicht mal wie sein Vorgänger, das ganze Nebenquest Segment in dem Spiel war so Old School ich sag nur Scherben sammeln, da war the Witcher was komplett anderes Nebenquest über mehre Stränge. Man merkte einfach das die kreativen Köpfe bei Bioware weg waren und der Niedergang der dann kam sich dort abzeichnete was dann Mass Effekt Andromeda und Anthem bestätig haben
mariomeister
04. April 2022 um 11:26 UhrNatürlich ist TW3 meilenweit besser. Nicht umsonst reden manche Leute immer noch über TW3, über DA:I redet doch hingegen schon seit Ewigkeiten kein Schwein mehr ^^
vangus
04. April 2022 um 12:00 UhrIch weiß nicht was er will. DAI war GOTY und ich denke auch bis heute noch eines der besten Action-RPGs. Das Gameplay ist weitaus besser als bei Witcher 3, ein weitaus höherer Spielspaß-Faktor, während Witcher 3 eher nur mit Dialogen die Leute fesseln konnte. Das ist vielleicht für viele top Unterhaltung, aber DAI ist definitiv das bessere „Spiel“ mit den besseren runderen Mechaniken, und die Ingame-Dialoge zwischen den Charakteren waren herausragend geschrieben, so hatte man Story-Telling auch interaktiv während des Spielgeschehens, ganz ähnlich wie heute Guardians of the Galaxy.
In DAI war es immer für eine lange Zeit Gameplay nonstop. Das Kampfgameplay ist supergeschmeidig, das switchen zwischen den Charaktere erinnerte mich positiv an Spiele wie Secret of Mana.
Nur zurück in der Feste hatte man dann paar lange Dialoge und mal eine Cutscene, nur dort hat man Zeit mit wirtschaften und aufleveln verbracht und hat vielleicht eine romantische Beziehung nach und nach vorangebracht, es war also verdammt motivierend zurück zur Feste zu kommen und Waffen und Rüstung und Fähigkeiten aufzuwerten, und das bei allen Charakteren. Dazu dieses belohnende Gefühl, wenn man seltene und legendäre Waffen findet, das war hier richtig gut umgesetzt.
Die Story-Dialoge in der Feste konnte man auch wegdrücken, ich habs nur schnell überflogen, da das Gameplay hier viel mehr im Vordergrund steht als in einem the Witcher 3, bei dem ich während den ersten Stunden vielleicht 10 Minuten „gespielt“ hatte, der Rest nur Dialoge und Cutscenes und irgendwo ewig hingehen, zwei Monster töten, und wieder zurückkehren. Ding ist, dass wenn einen diese Dialoge und Cutscenes nicht überzeugen, dann kann man ganz Witcher 3 in die Tonne kloppen.
Bei DAI ist das jedenfalls nicht der Fall, weil es weitaus mehr „Spiel“ zu bieten hat
Zudem war nicht Witcher 3 GOTY in dem Jahr, sondern Fallout 4. Zumindest bei den bedeutendsten Awards, den DICE Awards. Auch Fallout 4 ist als „Spiel“ weit überlegen, da es außer den ersten und letzten Minuten ausschließlich nur interaktiv ist und es den Spieler auf einer brillianten Art und Weise involviert und somit mehr für dieses Medium leistet.
ras
04. April 2022 um 13:06 UhrDie Dice Awards sind ne Lachnummer.
vangus
04. April 2022 um 14:09 Uhr@ras
Hauptsache dagegen, was? Mehr als so einen kindischen One-Liner hast du halt nicht zu bieten.
Wenn die Entwickler der ganzen Branche abstimmen ist es eine Lachnummer? All die Kategorien von Grafik über Animationen zu Game-Design können jawohl die entsprechenden Fachleute am besten beurteilen, also haben die Dice-Awards auch das größte Gewicht in dieser Branche. Dazu haben sie auch den größten Wert, ganz einfach weil es für Entwickler die größte Ehre ist unter Kollegen gewählt zu werden.
Wenn die DICE-Awards eine Lachnummer sind, dann sind jedenfalls alle anderen Awards noch 10 mal mehr eine Lachnummer…
RikuValentine
04. April 2022 um 14:52 UhrOder wir einigen uns darauf das es egal ist welche andere Personen etwas besser fanden und das es alles Geschmackssache ist.