Dying Light 2 Bloody Ties: Interview - Tymon Smektala über verrückte Arena-Kämpfe und DLC-Pläne

Cirque De Soleil, Rocky und Zombies: Wie passt das in „Bloody Ties, dem ersten Story-DLC von „Dying Light 2“, zusammen? Das erfahrt ihr im ausführlichen Gamescom-Interview.

Dying Light 2 Bloody Ties: Interview – Tymon Smektala über verrückte Arena-Kämpfe und DLC-Pläne

Im Februar erschien Techlands Open-World Zombie-Abenteuer „Dying Light 2: Stay Human“. Trotz einer überaus holprigen Entwicklung wurde aus dem ambitionierten Projekt ein gelungenes und nicht minder populäres Spiel.

Am 13. Oktober 2022 erscheint mit Bloody Ties“ der erste Story-DLC – für 10 Euro. Auf der Gamescom trafen wir Lead Game Designer Tymon Smektala und fragten ihn über die Erweiterung, „Dying Light 2“ und die Zukunft des Spiels aus.

PLAY3.DE: Wie zufrieden war Techland mit „Dying Light 2“ und wie das Spiel angenommen wurde?

Tymon Smektala: Sehr! Wir haben das Spiel gut verkauft. Für mich ist das nicht das Wichtigste, aber es gibt einem natürlich Selbstbewusstsein. Für mich zählt allerdings mehr, wie stark die Community auf das Spiel reagiert. Wir erhalten seit dem Release im Februar ständig Feedback, Verbesserungswünsche und Anregungen. Das ist ein Riesenerfolg. „Dying Light 2“ gehört zu den Top 25 am häufigsten gespielten Titeln auf Steam. Wir haben fünf Millionen Versionen in den ersten fünf Monaten verkauft. Es läuft sehr gut.

Wie wichtig sind eigentlich Portale wie Metacritic für Techland?

Sehr wichtig natürlich. Als Mensch möchtest du wissen, wie deine Arbeit ankommt. Aber nach dem ersten Teil haben wir gelernt, dass Metacritic nicht so wichtig ist wie beispielsweise das Feedback der Community. Mit dem zweiten Teil ist das ähnlich. Die Bewertungen sind für die geschäftliche Seite daher weiterhin von enormer Bedeutung. Für mich persönlich aber sind die Reaktionen der Spieler weitaus wichtiger.

Wann begannen die Arbeiten an „Bloody Ties“?

Etwa zwei Monate vor Veröffentlichung von „Dying Light 2“. Bei der Entwicklung eines derart großen Spiels startest du zunächst mit einem kleinen Team, in der Hochphase arbeiten bis 200 Menschen daran und gegen Ende werden es wieder weniger. Es gab also freie Ressourcen, die dann in der Entwicklung von „Bloody Ties“ resultierten. Wir haben also keinen Teil aus „Dying Light 2“ herausgeschnitten und daraus einen DLC gemacht.

Die Story von „Bloody Ties“ verläuft parallel zur Hauptgeschichte. Wieso habt ihr euch dazu entschieden und nicht etwa dafür, mit dem DLC die Kampagne fortzusetzen?

Das war eine bewusste Entscheidung. Das Spiel ist gerade einmal sechs Monate alt. Es kommen immer noch neue Spieler dazu. Wir wollten eine Erweiterung, die für alle zugänglich ist – egal, ob sie „Dying Light 2“ schon durchgespielt oder gerade erst begonnen haben. „Bloody Ties“ ist ganz anders als die Kampagne und eine schöne Ablenkung davon. Die DLC-Story ist mit fünf bis sechs Stunden deutlich kompakter. Sie ist schneller erzählt und als Spieler kann man weiterhin durch Entscheidungen Einfluss darauf nehmen.

Die neu vorgestellten Charaktere sind sehr abgefahren. Was waren die Inspirationen dafür? Ich muss dabei an „Mad Max“ denken.
Wir haben viel „Gladiator“ geschaut. (lacht) Für die Geschichte selbst wurden wir u.a. durch „Rocky“ inspiriert. Die Idee unseres Creative Directors war aber: „Lasst uns doch so etwas wie Cirque De Soleil machen und wir vermischen das mit Dying Light 2 und der Atmosphäre von MMA-Veranstaltungen.“

Wir wollten also diese riesige postapokalyptische Show, an der Spieler teilnehmen konnten. Das war die Grundidee. Sie fügte dem Hauptspiel und dem Spieluniversum außerdem etwas Einzigartiges hinzu.

Wie eine eigene Gesellschaft innerhalb von „Dying Light 2“ …

Genau. Die Geschichte selbst beginnt in Villedor. Dort trifft man auf neue Charaktere und besucht Schauplätze, die wir neu in die Karte integriert haben. Man lernt diese Figuren und ihre Konflikte kennen und möchte ihnen hoffentlich helfen. So gelangt man auf eine zusätzliche Karte, die „Carnage Hall“, und einigen Gebieten drumherum. Auch dort gibt es Nebenfiguren, die ihre Probleme haben und denen man in Side-Quests nachgeht. Ich sollte das vielleicht nicht sagen … aber mir gefällt die Erzählweise von „Bloody Ties“ besser.

Wie sieht eine typische Mission aus?

Das Turnier selbst besteht aus mehreren Missionen. Darin gibt es so genannte Spektakel, in denen ihr die Hauptpersonen bzw. die Darsteller seid. Ein Beispiel: In der Mission „Prince of Thieves“ seid ihr Robin Hood und müsst das Gold aus dem Schloss des Sheriffs stehlen. Ihr betretet also die Bühne und müsst euch zunächst Zugang zur Burg verschaffen. Drumherum ist nämlich ein Graben.

Dann müsst ihr die Wachen aus dem Weg räumen, das Gold finden und verladen. Ihr werdet dabei natürlich ertappt und von „Hunden“ gejagt. „Hunde“ sind in diesem Fall Zombies. Das Publikum reagiert dazu. Die Musik passt zum Setting. Es ist also nicht nur ein Arena-Modus oder dergleichen, sondern ein frischer Ansatz für „Dying Light 2“.

Kann es sein, dass „Dying Light 2“ immer verrückter wird?

Das mag jetzt so wirken, ist aber nicht so. Ich würde es auch nicht als „verrückt“ bezeichnen, sondern als abwechslungsreich. Wenn wir dieses Wort dennoch verwenden, dann ist „Bloody Ties“ das Verrückteste, das wir in der näheren Zukunft planen. Wir wollten vor allem, dass jeder neue Inhalt anders ist.

Gab es gravierende Änderungen am Gameplay?

Wir haben einige Gegnervarianten leicht angepasst. Ich sage damit nicht, dass es komplett neue Gegner sind, aber sie spielen sich anders. Natürlich haben wir neue Ausrüstungsgegenstände und Waffen. Eine möchte ich hervorheben: Skullfaces Manika. Dabei handelt es sich um eine Art Armschutz, der von Gladiatoren verwendet wurde.

In „Bloody Ties“ könnt ihr diesen sowohl defensiv als auch offensiv einsetzen und anpassen. So gibt es sogar Aufsätze für weite Distanzen. Ihr könnt also im Akimbo-Stil unterwegs sein und hantiert auf der einen Seite mit der Manika und habt die andere für eine Zweitwaffe frei.

Wie geht’s nach „Bloody Ties“ weiter?

Für die nächste Zeit führen wir u.a. Kapitel- und Community-Updates weiter fort. Hier folgen die nächsten Inhalte mit Fokus auf Distanzwaffen bereits im September, „Bloody Ties“ erscheint am 13. Oktober.

„Dying Light 2“ ist auf fünf Jahre ausgelegt. Wir wissen, in welche Richtung das Spiel gehen soll. Für die kommenden 18 Monate haben wir einen sehr detaillierten Plan für künftige Inhalte mit unterschiedlichem Fokus. Was danach geschieht, hängt stark vom Feedback ab.


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Wir sehen dieser Tage, dass viele große Franchises kämpfen und es etliche Verschiebungen ins Jahr 2023 gab. Siehst du das als Chance für „Dying Light 2“ zum Weihnachtsgeschäft?

Definitiv, vor allem auch mit den zusätzlichen Inhalten und Updates, die regelmäßig erscheinen. „Dying Light 2“ ist sehr präsent. Es kommen regelmäßig neue, teils kostenlose Inhalte. Ich denke schon, dass noch mehr Spieler einen Blick bei „Dying Light 2“ riskieren werden.

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