Persona 3 Reload angespielt: Mit Kopfschuss zum Sieg?

“Persona 3” ist absoluter Kult, wenn es um JRPGs der PlayStation 2-Ära geht. Mit “Persona 3 Reload” wird das düstere Rollenspiel nun auch auf die neueste Konsolengeneration gehoben und kommt mit ein paar Gameplay-Verbesserungen sowie optischer Politur daher. Wir haben es angespielt und finden: Es macht so viel Spaß wie immer.

Persona 3 Reload angespielt: Mit Kopfschuss zum Sieg?

“Persona 3” gilt für viele Spieler als eine Art Eintrittspforte in die “Persona”-Welt. Nachdem der dritte Teil der Hauptreihe auf PlayStation 2 große Erfolge gefeiert hat, kommt das japanische Rollenspiel in aufpolierter Form bald auf die Current Gen. Wir konnten auf der gamescom 2023 eine halbe Stunde hineinspielen und haben uns in die düstere Welt des JRPGs gewagt.

Übrigens: Laut Atlus gibt es keine FES-Inhalte in “Persona 3 Reload”. Das bedeutet, dass an der Story nichts geändert wird, ihr keine weibliche Hauptfigur dazu bekommt und auch sonst keine 30 Stunden Zusatzinhalte in Form des FES-Epilogs erhaltet. Die Entwickler gaben als Grund dafür an, dass man sich auf das Grundspiel vollends konzentrieren wolle. Bei der Masse an (guten) Games auf dem Markt und dem bereits umfangreichen Hauptspiel ist das für uns ein Deal, den wir sehr gern eingehen.

Alte Story, aufpoliertes Gewandt

Ihr schlüpft in die Rolle eines Transferstudenten, der in die „verborgene“ Stunde zwischen zwei Tagen eintaucht und sich plötzlich einem unerwarteten Schicksal stellen muss. Diese geheime Stunde der Dunkelheit steckt voller Geheimnisse, die so manche Überraschung bereithält. Falls ihr “P3” noch nicht kennt, wollen wir an dieser Stelle nicht zu viel von der düsteren Geschichte verraten. Nur so viel: “Persona 3” (Reload) kann thematisch ganz schön harter Tobak sein und hat so gar nichts mit der oftmals glitzernden Phantomdiebwelt zutun, die ihr vielleicht in “Persona 5” kennengelernt habt.

Die erste Hälfte des Anspieltermins haben wir in den schon damals recht schlauchigen Levels des Tartarus, einem mysteriösen Reich voller Schatten, verbracht. Es ist nur während der “Dark Hour” zu betreten, die nur von wenigen Menschen überhaupt wahrnehmbar ist. Um die düstere Welt besser erkunden zu können, wurde die vorher recht starre Ansicht in “P3 Reload” nun zu einer Third-Person-Perspektive verändert. Dadurch habt ihr einen besseren Überblick und es fühlt sich einfach natürlicher an, die Welt zu erkunden. Zugegeben: Die einzelnen Etagen im Tartarus bieten recht wenig zu entdecken, doch Atlus hat bereits verraten, dass es Bereiche im Spiel gibt, die nun mehr zu bieten haben.

Neue Gameplay-Mechaniken

Trefft ihr während der Dark Hour in einem Dungeon auf Schatten, beginnt bei Berührung wie üblich ein Kampf. Die rundenbasierten Auseinandersetzungen haben sich in ihren Grundzügen nicht geändert: Ihr attackiert entweder selbst, oder mithilfe eurer Persona die Schwächen der Feinde und schlagt sie bestenfalls K.O., um eine verheerende Attacke auszulösen.

Neu ist das „Baton-Pass“-Equivalent zu “Persona 5”: Sobald ihr die Schwachstelle der Gegner getroffen habt, könnt ihr erneut angreifen. Oder, und das ist jetzt neu, die Attacke an einen Teamkollegen weitergeben, um noch bessere Kombos zu starten. Dieses Gameplay-Element ist nicht nur ungemein praktisch, es bietet euch auch viel mehr strategische Spieltiefe in den Kämpfen.

Ebenfalls neu sind die beiden Persona-Skills Eiha und Kouha, die nun zur Bekämpfung der gegnerischen Schwächen genutzt werden können. Habt ihr das Original bereits gespielt, könnt ihr euch vielleicht noch an den einen oder anderen Schwachpunkt erinnern und habt nun zwei weitere Skills im Gepäck, um gegen sie vorzugehen. Da sich an den Kampftechniken sonst recht wenig geändert hat, werden sich alte Hasen schnell zurechtfinden.

Der zweite Teil unserer Demo-Session war ein Savegame, kurz vor einem Bosskampf. In einem bald entgleisenden Zug mussten wir unter Zeitdruck einige Schergen besiegen, bevor wir der großen Gegnerin gegenüber standen. Spätestens an dieser Stelle hat sich gezeigt, dass man bei “Persona” nach wie vor den Kopf ein wenig anstrengen muss, um zu triumphieren. Das Ausnutzen der Schwächen ist das A und O, damit die Feinde in Schach gehalten und schließlich besiegt werden.

Düstere Bildsprache und stylische Menüs

Im Gegensatz zu “Persona 5” ist der dritte Teil deutlich düsterer. Das fängt bei der Geschichte an und zieht sich durch die Dungeons: Sie sind verwinkelt und größtenteils in dunkle Schatten gehüllt. Rufen die Charaktere ihre Persona im Kampf hervor, so wird dies mit dem berüchtigten Kopfschuss getan – eine Bildsprache, die erschreckt und fasziniert. In neueren Spielen vermutlich undenkbar und daher beachtlich, dass “Persona 3 Reload” hier seiner Linie treu bleibt und diese Optik beibehält.

Die Menüs in “Persona 3 Reload” wurden hingegen grundlegend überarbeitet. Hier dürft ihr euch auf stylische, an das Spiel angepasste Menüs freuen. In die Gestaltung ist viel Arbeit hineingeflossen und das kann man sehen! Die Menüs in “Persona”-Games gehen über reine Informationsbildschirme hinaus und sind ein echter Hingucker, von dem sich so manches Game eine Scheibe abschneiden kann. Weitere Details, wie zusätzliche Voiceover-Elemente und neu ausgearbeitete Charaktermodelle führen dazu, dass sich das Spiel auf PS5 durchaus sehen lassen kann!

Das Herzstück vieler Persona-Games ist die Interaktionen der verschiedenen Charaktere untereinander. Euch steht während des Spielens oft frei, wie ihr den Tag gestaltet: Wollt ihr lieber in einem Dungeon eure Stärke unter Beweis stellen oder nehmt ihr euch Zeit, um die Teamkameraden besser kennenzulernen? Es liegt an euch, doch bedenkt: Jede Aktion kostet euch Zeit und es dauert nicht lang, dann ist wieder ein Tag vergangen. So müsst ihr damals wie heute genau überlegen, womit ihr eure Zeit füllt, um das meiste herauszuholen.

Ausblick

An der Faszination von “Persona 3” hat sich seit damals nichts geändert: Wenn ihr JRPGs liebt und bereit für eine düstere Geschichte seid, dann solltet ihr unbedingt “Persona 3 Reload” Anfang 2024 im Auge behalten. Durch das Aufpolieren von Texturen sind zwar nach wie vor einige Schönheitsfehler zu sehen, was den Charme der gestochen scharfen Charakterdarstellung während der Dialoge nur noch weiter hervorhebt.


News zu Persona 3 Reload: 


Kleine Extras, wie das Hinzufügen von zwei Persona-Skills sowie das Weitergeben von Attacken, werten das japanische Rollenspiel auf. Trotzdem bleibt während des Spielens noch das gleiche Gefühl wie damals zu PS2-Zeiten, wodurch sich “P3R” gleichzeitig modern und nostalgisch anfühlt.

Ob wir auch im Jahr 2024 noch die Geduld für schlauchige Dungeons haben, die an jeder Ecke gleich aussehen, muss sich wohl noch zeigen. Damit alte und neue Spieler hier nicht die Leidenschaft verlieren, sollte Atlus andere Aspekte, wie die Welt an sich, etwas aufpeppen. Da wir das aber noch nicht sehen konnten, sind wir gespannt, was uns nächstes Jahr erwartet.

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Das beste Persona ever. Ja, der Tartarus war repetitiv, aber die Atmosphäre und die Story … einfach top. So düster ist kein anderes Persona, die neuen sind fast schon zu quietschig. Sicher wird es wieder zu viel Geld kosten, sicher ist es Geldmache, aber sie machen ja Geld, damit sie neue Games machen können. Also werd ich’s mir nochmal holen. Evoker an de Kopp und hopp.

Yes! Englische und Japanische Sprecher wird’s geben! Nice!

Ging aus dem Text jetzt nicht hervor, aber wird es auch Sprachausgabe geben?

Und ich hoffe das man den Tartarus etwas ansehlicher gestalten wird. Denn der war echt langweilig und sah halt sehr mager aus.

Desweiteren würde ich mir eine interaktivere Art der Fortbewegung auf der Stadtkarte wünschen. Ähnlich wie in P5

@kytara

Schlechter als Tartarus (P3) geht ja eigentlich nicht, selten etwas repetitiveres und langweiligeres gesehen. In P4 hat man dann statt einem großen Dungeon in 8-9 kleinere Dungeons aufegteilt, die alle jeweils ihre eigenen Themes, OST und Atmosphäre hatten. Da hatte man zumindest audivisuelle Abwechslung und dann hat es mich nur noch wenig gestört.

Konnte es nicht zuende zocken, da mir am Flughafen damals mein Rucksack samt PS Vita geklaut wurde. Einmal nicht aufgepasst und weg war er….

Ich freue mich drauf.

Wird gekauft! Die PS2 Version hab ich zwar durchgezockt, aber das Kampfsystem war echt mäh (man konnte nur eine Person steuern, der Rest wurde durch eine KI befehligt). P3Portable hat schlechte Visuals und keine Anime Szenen, deshalb ebenfalls nichts für mich :/ aber bin guter Dinge dass das hier die besten Eigenschaft aus beiden Version vereint, und dazu zähle ich nicht die FES Erweiterung 😀

Steinigt mich. Mir haben die Dungeons in Persona 3 und 4 mehr Spaß gemacht als die Dungeons in Persona 5. Die waren mir einfach zu lang und zu mühselig.

Damals als es rauskam war ich mit einem Kumpel in London und sahen es in Harrods. Er hat es sich geholt und sagte es sei richtig geil, aber damals war ich noch nicht so in Jrpgs. Nun ist die Zeit reif 😀 Wirds safe geholt. Persona 5 und Royal 200 std reingebuttert bzw. platiniert.

Geil! Wird im GP mitgenommen.

Day 1 im Game Pass

Da freue ich mich schon wirklich sehr drauf!
Endlich wieder in diese Welt eintauchen

Schade, dass FES-Epilog nicht dabei ist. Soviel Aufwand wäre es nicht gewesen und wenn die das nachträglich doch noch als gesonderte Edition rausbringen, dann .. dann.. keine Ahnung xD

Schwachstelle bleibt wohl auch weitehrin der Tartarus, dennoch habe ich BOCK DRAUF !

Wird definitiv gezockt. Habs auf der PS2 damals verpasst. Sollte es zur selben Zeit wie FF7 Rebirth kommen, hab ich zwei große Games bis zur Jahresmitte 😀