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Metal Gear Solid Master Collection Vol. 1 im Test: Ein Vierteljahrhundert Stealth-Geschichte!

Gelungener Fanservice oder Abzocke mit bekannten Namen? Konami präsentiert mit " Metal Gear Solid Master Collection Vol. 1" das Komplettpaket für Stealth-Fans. Der Test klärt auf, ob ihr diese Reise in die "Metal Gear"-Vergangenheit braucht.

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8.0

Konami ist auf Wiedergutmachungstour: Nachdem man über Jahre hinweg gekonnt Spieleserien wie „Silent Hill“ oder auch „Pro Evolution Soccer“ in die Bedeutungslosigkeit geführt hat, besinnt sich der japanische Kult-Entwickler auf alte Tugenden und beschwört bei seiner überraschend treuen Fangemeinde die Nostalgie an die guten, alten Tage.

Ehe das Remake zu „Metal Gear Solid 3: Snake Eater“ an den Start geht, entführt euch „Metal Gear Solid Master Collection Vol. 1“ in Retro-Gefilde. Mit gleich fünf Spielen und jeder Menge Bonusmaterial unter der Haube will die Sammlung Serienkenner und Neueinsteiger gleichermaßen erreichen. Aber genügt der große „Metal Gear“-Name auch ohne technische Anpassungen?

Das Drumherum

Retro-Euphorie bekommt in den ersten Minuten einen kleinen Dämpfer. Nach der Installation findet ihr nicht etwa ein einzelnes Symbol von „Metal Gear Solid Master Collection Vol. 1″ auf eurem PlayStation-Dashboard, sondern separate Icons für jedes Spiel. Das macht natürlich das gezielte Ansteuern und Installieren einzelner Titel leicht, hübscher wäre es aber gewesen, hätte man lediglich ein Symbol mitsamt anschließendem, übergeordnetem Menü.

Immerhin besitzt jedes der Spiele schlussendlich doch noch eine eigene Bedienoberfläche, mit deren Hilfe ihre Bonusinhalte oder auch Sprachversionen auswählen dürft. Gerade die in der “ Master Collection Vol. 1″ enthaltenen Zusatzinhalte werden für „Metal Gear“-Kenner einen echten Unterschied machen.

Uns hat es im Speziellen das so genannte „Master Book“ angetan. Dabei handelt es sich um ein umfangreiches Kompendium, das die Entstehung, die Geschichte und die Charaktere der Serie auf knapp 100 Seiten noch einmal Revue passieren lässt. Hier steckt selbst für Fans ein großer Mehrwert drin. Darüber hinaus gibt es auch noch so genannte „Screen Books“ – also Drehbücher – zu etwa „Snake Eater“ oder „Sons of Liberty“.

Gute, alte Zeiten?

„Metal Gear Solid Master Collection Vol. 1“ nimmt euch auf eine Reise durch die Zeit mit und entsprechend verschieden sind auch die Spielerfahrungen. „Metal Gear“ und „Metal Gear 2: Solid Snake“ zeigen zwar eindrucksvoll die Ursprünge der Reihe sowie Spielelemente, die man bis heute verwendet, jedoch sind beide Titel purer Retro-Spielspaß.

Aus der Iso-Perspektive und untermalt von feinster 8-Bit-Musik versucht ihr hier patrouillierenden Wachen auszuweichen und Aufgaben zu erfüllen. Elemente wie etwa die Funkgespräche oder auch die Reaktionen der Soldaten, wenn sie euch entdecken, tauchen bereits hier auf. Entsprechend ist die Wiedererkennungswert hoch und hilft über einige Einstiegshürden hinweg.

Im Test hatten wir in dieser Beziehung tatsächlich größere Probleme mit dem ursprünglich 1998 für die erste PlayStation-Generation veröffentlichten „Metal Gear Solid“. Denn trotz oder vielleicht gerade wegen der 3D-Grafik ist das Stealth-Game weit weniger gut gealtert und hätte eine kleine Auffrischung vertragen können.

Während wir mit der pixeligen Grafik im Format 4:3 mitsamt Seitenrändern leben können, störte uns vor allem die für heutige Verhältnisse brüchige Bildrate. Gerade in Anbetracht der Leistung der PlayStation 5 sind „Retro-Stotterer“ bei einer Framerate um die 30 Bilder pro Sekunde eigentlich ein No-Go. Darunter leidet auch die ohnehin schon gewöhnungsbedürftige Steuerung.

Kurzum: „Metal Gear Solid“ als Einstieg ist nicht unbedingt ideal, hier hätten wir uns die umstrittene, jedoch technisch aufpolierte GameCube-Version „Twin Snakes“ gewünscht. Immerhin umfasst die „Master Collection Vol. 1“ auch die Erweiterung „Metal Gear Solid: Special Missions“. Die Zusätze „VR Missions“ und „Integral“ sind dagegen in Form des Nordamerika-Pakets und des japanischen Sprachpakets als zusätzliche Add-Ons verfügbar.

Auch heute noch gut!

Auch heute noch gut spielbar und überraschend hübsch aussehend sind „Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty“ und „Metal Gear Solid 3: Snake Eater“. Der Grund ist einfach: Dabei handelt es sich um die hochgelobten HD-Portierungen von Bluepoint, die ursprünglich für PlayStation 3 und Xbox 360 erschienen.

Auch wenn hier keine technischen Veränderungen vorgenommen wurden. So sehen beide Spiele noch akzeptabel aus und bieten dank ihrer starken und durch sehr viel Hideo-Kojima-Pathos geprägten Präsentation auch noch einen ordentlichen Aha-Faktor. Wir hätten ehrlich gesagt nicht erwartet, dass die erste Mission auf der „Big Shell“-Ölplattform auch im Jahr 2023 noch atmosphärisch derart dicht und intensiv daher kommt.

Beide Spiele zusammen bieten jeweils einen Umfang von etwa 20 Spielstunden. Möchtet ihr alle Geheimnisse entdecken, werdet ihr aber deutlich länger beschäftigt sein. Allein diese beiden Titel bieten also mehr als ausreichend Spielspaß fürs Geld und sind sowohl in puncto Gameplay als auch in Sachen Handling deutlich moderner als das erste „Metal Gear Solid“.

Und auch wenn „Snake Eater“ aufgrund seines Dschungel-Settings und des Survival-Ansatzes ganz anders daher kommt, so zeigt die Auswahl doch die Gameplay-Vielfalt und auch die Entwicklung, die die Serie über die Jahre durchgemacht hat. Die Evolutionssprünge, die hier von einem zum nächsten Teil getätigt wurde, sind aus heutiger Sicht bemerkenswert.

8.0

Wertung und Fazit

PRO
  • Fünf Spiele bilden eine große "Metal Gear"-Sammlung
  • Gute Präsentation und Gameplay – gerade bei "Sons of Liberty" und "Snake Eater"
  • Jede Menge Bonus- und Info-Material
CONTRA
  • Keinerlei technische Anpassungen
  • Unnötig komplizierte Menüführung
  • "Metal Gear Solid" schlecht gealtert

Metal Gear Solid Master Collection Vol. 1 im Test: Ein Vierteljahrhundert Stealth-Geschichte!

Zugegeben, die in Würden ergraute Pixel-3D-Grafik eines „Metal Gear Solid“ ist so viele Jahre nach dem ursprünglichen Release schon ein kleiner Kulturschock. Speziell beim ersten Teil hätte Konami durchaus Anpassungen wie eine höhere Framerate oder auch 16:9-Grafik springen lassen können.

Nichtsdestotrotz ist auch das frühe „Metal Gear Solid“ weiterhin spielenswert – ebenso wie die „Metal Gear“-Retro-Spiele. Hauptgründe für den Kauf der Sammlung sind allerdings „Sons of Liberty“ und „Snake Eater“. Beide Spiele wurden in der Version der „HD-Collection“ integriert und sind technisch ansehnlich und spielerisch weiterhin erstklassig. Wer diese Titel noch nicht gespielt hat, kann das hier ausgezeichnet nachholen.

Als Zusatz gibt es auch noch jede Menge Bonus-Content, wobei uns besonders das „Master Book“ überzeugte. Kurzum: „Metal Gear Solid Master Collection Vol. 1“ sein (fast) ein Vierteljahrhundert Videospielgeschichte – mit allen Stärken und Schwächen. Spielenswert ist die Sammlung aber auf jeden Fall!

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