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Stellar Blade im Test: Wunderschönes Monsterschnetzeln exklusiv auf der PlayStation 5

Eine anmutige Kriegerin soll die Erde in "Stellar Blade" für die Menschheit zurückerobern. Wie sich das packende Action-RPG auf der PlayStation 5 schlägt, erfahrt ihr in unserem großen Test.

play3 Review: Stellar Blade im Test: Wunderschönes Monsterschnetzeln exklusiv auf der PlayStation 5

8.5

"Stellar Blade" erscheint am 26. April 2024 exklusiv für die PlayStation 5.

Kaum einem PlayStation 5-Exclusive fiebern Fans dermaßen entgegen wie „Stellar Blade“. Seit dem ersten Trailer beäugen viele Spieler und Spielerinnen das Action-RPG des südkoreanischen Entwicklerstudios Shift Up ganz genau. Wir durften das Sci-Fi-Abenteuer rund um Heldin Eve bereits vorab durchspielen und haben dabei einiges erlebt.

In unserem Test verraten wir euch, ob es dem Vergleich mit „NieR:Automata“ standhält und was euch in der postapokalyptischen Welt des Spiels alles erwartet.

Es gibt immer nur eine Wahrheit

Die Erde wurde in einer entfernten Zukunft von den Naytiba, gefährlichen Monstern, fast vollständig verwüstet. Deshalb mussten die letzten Überreste der Menschheit auf eine Kolonie ins Weltall fliehen. Von dort aus soll lange Zeit später der entscheidende Gegenschlag erfolgen, um den Planeten zurückzuerobern. Als Teil eines Angriffstrupps wird Protagonistin Eve zur Erde geschickt, um die Naytiba endlich auszulöschen.

Im Laufe ihrer Mission in „Stellar Blade“ muss sie jedoch feststellen, dass nicht alles so ist, wie sie es sich immer ausgemalt hatte. Sie muss sich deshalb nicht nur zahlreichen Gefahren entgegenstellen, sondern auch die Wahrheit über das aufdecken, was wirklich auf der Erde geschehen ist. Dabei wird sie in Ereignisse verwickelt, die ihre kühnsten Vorstellungen weit übersteigen. Kann Eve alle Geheimnisse lüften?

Das verraten wir euch selbstverständlich an dieser Stelle nicht. Immerhin sollt ihr das während der rund 15 bis 20 Stunden langen Story selbst herausfinden. Durch das Mysterium rund um die Geschehnisse in der Vergangenheit wollten wir immer unbedingt wissen, wie es mit Eve und ihren Freunden weitergeht. Die hervorragend inszenierte und gut erzählte Geschichte ist deshalb für uns eine der größten Stärken des Spiels, die ihr unbedingt mehr als einmal beenden solltet.



Krachende Action mit Stil

Da sich die Naytiba leider nicht mit guten Worten bezwingen lassen, müsst ihr zu aggressiveren Verhandlungen übergehen. Glücklicherweise ist Eve eine ausgezeichnete Schwertkämpferin! Ihr Schwert ist in „Stellar Blade“ unsere Standardwaffe, mit dem wir durch die schwächeren Monster wie ein heißes Messer durch die Butter schneiden. Mit ihrem leichten und schweren Angriff sowie ihrem Block können wir zu Beginn des Abenteuers bereits einiges anfangen.

Natürlich bleibt es nicht dabei, denn für jeden erfolgreichen Kampf erhalten wir Erfahrungspunkte, für die wir beim Levelaufstieg einen Fertigkeitspunkt bekommen. Diese wiederum dürfen wir in fünf übersichtlichen Skillbäumen in neue aktive sowie passive Fähigkeiten investieren und auch neue Angriffe freischalten. So kommt mehr Varianz in die fordernden Scharmützel und diese neuen Attacken sind bitter nötig, um stärkere Feinde ausschalten zu können.

Das Kampfsystem von „Stellar Blade“ erinnert dabei an einen Mix aus „Bayonetta“ oder auch „Devil May Cry“ und „Sekiro: Shadows Die Twice“. Eve bewegt sich ähnlich anmutig wie Bayonetta über das Schlachtfeld, muss dabei jedoch immer auf der Hut sein und gegnerische Attacken präzise abblocken. Ganz so kreativ und komplex wie ein „DMC“ oder so präzise wie ein „Sekiro“ ist das Kampfsystem allerdings nicht. Doch das ist Meckern auf einem sehr hohen Niveau, denn nach einigen Spielstunden und mit mehreren Fertigkeiten ausgestattet, entwickeln die Kämpfe gegen die Naytiba einen fantastischen Flow.

Dass die Action sich so geschmeidig spielt, liegt auch an den Spezialattacken, die taktisch klug eingesetzt werden wollen. Mit geglückten Blocks könnt ihr zum Beispiel eure Beta-Energie aufladen, die ihr mit einer Kombination aus L1 und einer der Aktionstasten entfesseln könnt. Weicht ihr hingegen präzise aus, sammelt ihr Schub-Energie, die ihr mit R1 und den Aktionstasten aktiviert. Diese Angriffe sind besonders dann nützlich, wenn ihr es mit mehreren Gegnern auf einmal oder einem besonders mächtigen Naytiba zu tun bekommt.

Damit wären wir auch schon bei den Bosskämpfen, die zu unseren absoluten Highlights in „Stellar Blade“ gehören, da sie uns immer wieder alles abverlangt haben. Diese Duelle sind nicht nur famos inszeniert, sondern auch richtig herausfordernd ohne dabei unfair zu sein. Das Balancing ist dem Team von Shift Up richtig gut gelungen. Insbesondere die Bosse in der zweiten Hälfte des Action-RPGs sind uns länger im Gedächtnis geblieben. Das liegt entweder an den fantastischen Charakterdesigns, die mal erhaben, mal grotesk wirken, oder einem coolen Gameplay-Kniff.

Kurzum: Die Action ist super!

Beschäftigungsmöglichkeiten in der Postapokalypse

Abseits der brachialen Kämpfe bemühen sich die Verantwortlichen darüber hinaus spürbar um Abwechslung. Die genaue Erkundung der teilweise ziemlich weitläufigen Levels gehört ebenso dazu wie kleine Rätsel und Jump’n’Run-Einlagen. Hinzukommen mitreißende Fluchtsequenzen oder auch flotte „Surf“-Einlagen auf Eves Schwert. All diese Gameplay-Elemente sorgen für einen angenehmen Tempowechsel und lockern das Geschehen auf.

Vor allem die Hüpf-Passagen kommen öfters vor, doch für uns waren sie nicht die ganz große Stärke von „Stellar Blade“. In diesen Abschnitten funktionierte die Steuerung nicht immer so genau, wie wir es uns gewünscht hätten, was zwischenzeitlich etwas an den Nerven gezerrt hat.

Des Weiteren könnt ihr genretypisch natürlich auch optionale Nebenmissionen annehmen, bei denen ihr beispielsweise für jemanden etwas bestimmtes besorgen sollt oder euch einem starken Feind entgegenstellen müsst. Ein paar Side Quests verbessern das Verständnis über die facettenreiche Spielwelt, was uns dabei half, die eine oder andere inhaltliche Lücke besser zu füllen. Generell ist das Environmental Storytelling ziemlich gut gelungen und motivierte uns während des Tests immer wieder dazu, vom Hauptpfad abzuweichen, um nach versteckten Nachrichten zu suchen, die uns mehr über die Welt verraten haben.

Generell solltet ihr euch so oft wie möglich etwas genauer in den Levels umschauen. In einigen Ecken warten etwa Sammelgegenstände oder neue Accessoires oder Outfits für Eve. Ein paar dieser rein kosmetischen Ausrüstungsgegenstände könnt ihr übrigens auch bei Händlern kaufen. Zudem könnt ihr nützliche Ressourcen einsammeln, die ihr benötigt, um neue Outfits freizuschalten oder eure Ausrüstung zu verbessern.

Während ihr Eve mit den unterschiedlichen Kleidungsstücken optisch an euren persönlichen Geschmack anpassen könnt, geht das spielerisch mithilfe eurer Ausrüstungsgegenstände. Diese erlauben es unserer Protagonistin etwa, mehr gegnerische Treffer einstecken oder sich nach einem Kampf regenerieren zu können. Also immer schön die Augen offenhalten!

Ein bisschen müssen wir an dieser Stelle allerdings auch noch meckern, denn die Nebenmissionen machten auf uns insgesamt einen eher generischen Eindruck. Das ist insbesondere deshalb schade, da die Welt von „Stellar Blade“ nicht nur toll aussieht und abwechslungsreich gestaltet ist, sondern auch immer wieder eine interessante Historie andeutet, deren Potential jedoch nicht ganz ausgeschöpft wird. Bei den Side Quests wäre sicherlich noch mehr drin gewesen.

Wunderschöne Postapokalypse

Dafür konnte uns die Optik des PS5-exklusiven Action-Rollenspiels umso mehr von sich überzeugen, denn diese sieht einfach toll aus. Auf den ersten Blick fallen die detaillierten Charaktermodelle ins Auge, vor allem natürlich Eve. Doch auch die anderen für die Story relevanten Figuren glänzen mit vielen Details und machen somit einen super Eindruck.

Besonders hervorheben möchten wir an dieser Stelle außerdem das Monsterdesign, das herrlich eklig gelungen ist und Erinnerungen an „Dark Souls“ oder auch „Dead Space“ weckt. Hier konnten sich die Macher ordentlich austoben und die Resultate haben uns definitiv überzeugt. Selbiges gilt für die schick designte Spielwelt, die mal trostlos, mal melancholisch und mal überraschend farbenfroh daherkommt.

Bei genauerer Betrachtung läuft „Stellar Blade“ allerdings nicht immer ganz rund. Während des Tests, den wir primär im „Ausgeglichen“-Modus bestritten haben, sind uns immer wieder Clipping-Fehler, Pop-ups sowie vereinzelte Ruckler aufgefallen, die das positive Gesamtbild etwas schmälern. Gravierende Probleme wie etwa Abstürze sind uns dafür zum Glück nicht begegnet.

Für die deutsche Synchronisation des Action-RPGs und den Soundtrack haben wir wiederum nur Lob übrig. Der OST weckt, genauso wie die Story, wohlige Erinnerungen an „NieR:Automata“ und bietet einige wundervolle Melodien. Apropos „Automata“: Diesem oft bemühten Vergleich hält Eves Abenteuer in unseren Augen nicht ganz stand, denn 2Bs Spiel ist noch einen Tick cleverer geschrieben und weiß mit seinem Gameplay noch etwas mehr zu überraschen.

8.5

Wertung und Fazit

PRO
  • Spannende Geschichte
  • Tolles Kampfsystem
  • Herausfordernde Bosskämpfe
  • Viele freischaltbare Inhalte
  • Wunderschöne Postapokalypse
CONTRA
  • Steuerung in den Jump'n'Run-Abschnitten etwas unpräzise
  • Nebenmissionen zumeist recht generisch
  • Kleine technische Fehler

Stellar Blade im Test: Wunderschönes Monsterschnetzeln exklusiv auf der PlayStation 5

Schon lange war ich auf ein Spiel nicht mehr so gespannt wie auf „Stellar Blade“ und Eves Abenteuer hat nicht enttäuscht! Gerade die spannend inszenierte Story rund um die geheimnisvollen Dinge, die sich vor Eves Ankunft auf der Erde ereignet haben, konnten mich im Laufe der Zeit immer mehr in ihren Bann ziehen und haben mich so zum Weiterspielen motiviert. Selbiges gilt für die anspruchsvollen Kämpfe gegen die Naytiba, die einen großartigen Flow entwickeln und durchweg Spaß gemacht haben. Insbesondere bei den bildgewaltigen Bosskämpfen saß ich immer wieder wie gebannt vor dem Fernseher.

Deshalb ist es schade, dass die Beschäftigungsmöglichkeiten abseits der Haupthandlung etwas abfallen. Viele Side Quests sind zum Beispiel recht generisch ausgefallen und sind deshalb nicht ähnlich packend oder motivierend wie die Story. Zudem wird die Qualität der großen Vorbilder nicht ganz erreicht, doch das ist Kritik auf einem sehr hohen Niveau. Insgesamt ist Eves Abenteuer nämlich trotz der einen oder anderen Schwäche ein mehr als gelungenes Gesamtpaket, in dessen interessanter Spielwelt ihr euch sicherlich gut und gerne um die 50 Stunden verlieren könnt, wenn ihr wirklich alles entdecken und freischalten möchtet.

„Stellar Blade“ ist ein weiterer Hit auf der PlayStation 5 und wenn ihr eine Schwäche für spannende Sci-Fi-Geschichten sowie brachiale Monsteraction habt, dann kommt ihr um dieses Action-Rollenspiel nicht herum.

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Systemsüffisanz

Systemsüffisanz

25. April 2024 um 11:42 Uhr

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