Shinji Mikami: Kritisiert die Zensur von Spielen in Japan - Suda51 nennt mögliche Lösung

In einem Interview kritisierte der bekannte japanische Game-Designer Shinji Mikami die strenge Zensur von Videospielen in Japan. Diese führte in der Vergangenheit dazu, dass Spiele wie das Remake von "Dead Space" oder "The Callisto Protocol" nicht in Japan erschienen.

Shinji Mikami: Kritisiert die Zensur von Spielen in Japan – Suda51 nennt mögliche Lösung

In der Vergangenheit kam es immer wieder vor, dass besonders brutale Titel oder Spiele mit eindeutigen sexuellen Inhalten gar nicht oder nur geschnitten in Japan erscheinen konnten.

Zuletzt traf es beispielsweise das Anfang 2023 veröffentlichte Remake zu „Dead Space“ oder den Sci-Fi-Horror „The Callisto Protocol“. In beiden Fällen hätten eine Zensur beziehungsweise Entschärfung der Gewaltdarstellung einen Release in Japan möglich gemacht.

Mit Verweis auf die damit verbundenen Kosten und die beschnittene Spielerfahrung verzichteten sowohl EA als auch Krafton auf diesen Schritt und entschieden sich beim „Dead Space“-Remake beziehungsweise „The Callisto Protocol“ gegen eine Veröffentlichung in Japan.

Ein Thema, über das sich kürzlich auch der Branchenveteran Shinji Mikami ausließ. Im Interview mit Gamespark (via Gamefront) kritisierte der Schöpfer von „Resident Evil“ das Bewertungssystem der japanischen CERO-Behörde. 

Nicht alle Spiele werden laut Mikami gleich behandelt

Vor allem die Tatsache, dass die Regeln der CERO von Menschen gemacht wurden, die keine Videospiele spielen, stößt Mikami laut eigenen Angaben sauer auf.

Erschwerend kommt laut Mikami hinzu, dass die CERO offenbar nicht alle Spiele gleich behandelt. Als Beispiel nennt Mikami das eingangs erwähnte Remake zu „Dead Space“, das keine Freigabe für den japanischen Markt erhielt. Ganz im Gegensatz zu Shift Ups Action-Titel „Stellar Blade“.

In diesem geht es im Kampf ebenfalls alles Andere als zimperlich zur Sache. Genau wie beispielsweise in „Dead Space“ spritzt reichlich Blut und auch brutale Finisher gehören in „Stellar Blade“ zur Tagesordnung.



Im weiteren Verlauf des Gesprächs wiesen Mikami und Goichi „Suda51“ Suda („No More Heroes“) auf den zusätzlichen Aufwand hin, der aufgrund der CERO-Richtlinien mit Veröffentlichungen in Japan verbunden sein kann. Im aktuellen Fall betrifft dies das Remaster zu „Shadows of the Damned“.

Hier mussten die Entwickler von Grasshopper gleich zwei Versionen entwickeln. Eine geschnittene Version für den japanischen Markt und die Uncut-Fassung für den Rest der Welt.

Suda fordert höhere Alterseinstufung für Japan

Eine Begebenheit, von der auch andere Entwickler betroffen sind. Daher nannte Suda in dem Interview einen möglichen Lösungsvorschlag und forderte die japanischen Jugendschützer auf, eine höre Einstufung als CERO Z einzuführen. Mit dieser könnte es die CERO den Entwicklern und Publishern ermöglichen, ihre Spiele trotz brutaler oder sexueller Inhalte ungeschnitten in Japan zu veröffentlichen.

Ein Schritt, von dem im Prinzip alle Parteien profitieren würden. Japanische Spieler kämen dank einer höheren Einstufung als CERO Z in den Genuss von ungeschnittenen Spielen.



Die Entwickler und Publisher hingegen müssten keine separate geschnittene Version für Japan mehr veröffentlichen, was die finanziellen Belastungen deutlich reduzieren würde.

Neu sind die Diskussionen um die Einstufungen in Japan übrigens nicht. Beispielsweise äußerten die Verantwortlichen von EA im April ihr Unverständnis darüber, dass das „Dead Space“-Remake in Japan nicht erscheinen konnte, während „Stellar Blade“ eine Freigabe erhielt.

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@Ryu_blade887
Zumal es bis heute keine Beweise dafür gibt, dass simulierte Gewalt irgendeine relevante Auswirkung hat.
Aber der ganze Apparat ist nunmal geschaffen worden und wird aufrechterhalten.

Das wie damals hier in DE, war genau der selbe Mist. Übertriebene Zensur schadet der Industrie in Japan an sich.

Naja ist doch nicht unser problem mit wenn Jugendliche Zugriff haben

Vielleicht bin ich nicht auf dem neuesten Stand aber grade in der Unterhaltungsindustrie verbinde ich Japan mit sexuellen Inhalten. Egal ob jetzt vollbusige Frau oder leider auch diesen Pedoshit von wegen „ich sehe aus wie 12, bin aber 1000 Jahre alt… also alles in Ordnung“.

Ist halt das Problem bei allen Jugendschutzsystem. „Leiden“ tun die Erwachsenen darunter.
Aber effektive Maßnahmen gibt es nun einmal nicht.

Siehe das Drama in Deutschland:
Nein, du darfst Spiel xyz hierzulande nicht kaufen, weil… Jugendschutz.
Kein Problem, bestellt Klein-Timmy via Internet halt im netten AT-Store nebenan. Ohne Altersüberprüfung und nichts. Das Konzept der Indizierung ist schlicht überholt.

Und in Japan ist es ja, wie oben zu lesen, noch dämlicher.