In den vergangenen Wochen reagierten die globalen Märkte zunehmend verunsichert auf die Zollpolitik der US-Regierung und deren Zickzack-Kurs. Auch die anhaltende Inflation und die weltwirtschaftliche Entwicklung bereiten Experten zunehmend Kopfzerbrechen.
Im Interview mit GamesRadar sprach Circana-Analyst Mat Piscatella ausführlich über diese Themen und wies darauf hin, dass sich die wirtschaftlichen Realitäten auch für die Videospielindustrie zu einem ernsthaften Problem entwickeln könnten. Denn obwohl 2025 im Zeichen großer Neuveröffentlichungen wie „GTA 6“ oder der Nintendo Switch 2 steht, war die Kaufkraft der Kunden zuletzt rückläufig.
Eine Entwicklung, die durch die geplanten US-Zölle noch einmal verschärft werden könnte. Schließlich sei damit zu rechnen, dass die geplanten Zölle nicht nur in den USA für steigende Konsolen- und Zubehörpreise sorgen könnten.
Eine Branche übt sich in Zwangsoptimismus
„Wenn es um Dinge wie die Switch 2 und GTA 6 geht, wollen die Menschen in meinen Augen optimistisch bleiben“, sagte Piscatella. „Aber diese drohende Wolke aus Zöllen, die Auswirkungen und das, was sich auf der Handelsseite tut – wie sich das auf Produkte wie Zubehör und Hardware auswirken könnte – das ist einfach so, dass man sich, egal in welcher Branche man tätig ist, fragt: Was passiert als Nächstes?“
Derzeit seien die Konsolenhersteller und Publisher damit beschäftigt, herauszufinden, wie sie sich angesichts der chaotischen und schwer vorhersehbaren Zollsituation am besten auf die Zukunft vorbereiten können.
In diesem Zusammenhang spricht Piscatella von unterschiedlichen Notfallplänen, die derzeit ausgearbeitet werden und die Folgen der aktuellen Entwicklung abmildern sollen.
„Die Leute beobachten einfach, was passiert, und versuchen entsprechend zu planen. Sie hegen die Hoffnung, dass die Switch 2, GTA 6 und die zunehmende Bedeutung digitaler Inhalte – die zumindest derzeit nicht von den Zöllen betroffen sind – die Auswirkungen etwas abmildern“, so der Analyst weiter.
„Aber alle sind trotzdem nervös, oder?“
Sinkende Kaufkraft wird der Gamesbranche zu schaffen machen
Insbesondere in den USA werde die Gamesbranche die Auswirkungen der US-Zollpolitik eher früher als später zu spüren bekommen, wie Piscatella meint. Denn schon jetzt sehen sich Kunden in den USA aufgrund der Zölle mit steigenden Preisen konfrontiert. „Wenn Dinge wie Lebensmittel oder andere Alltagsgüter deutlich teurer werden, dann müssen sich die Verbraucher entscheiden“, erklärte der Analyst.
„Und, naja. Entscheidet man sich für Essen oder für ein neues Spiel? Die meisten Menschen werden sich für das Essen entscheiden. Aber es gibt eben auch ein paar Hardcore-Gamer, die sich lieber ein Spiel holen und dafür Instant-Ramen essen. Wer weiß das schon?“
„Alle warten einfach ab und versuchen sich auf das vorzubereiten, was da kommen mag. Der Markt steht unter immensem Druck. Und wenn dann auch noch Dinge wie eine Rezession oder steigende Lebensmittelpreise hinzukommen, dann wird es wirklich übel“, führte Piscatella abschließend aus.
„Manche sprechen davon, wer die größte Konkurrenz für die Switch 2 sei. Und ehrlich gesagt: Ich denke, die größte Konkurrenz für die Switch 2 werden die Verfügbarkeit der Switch 2 selbst und die Zölle sein. Aber wir werden sehen, was passiert.“
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Kommentare
OzeanSunny
02. Mai 2025 um 09:28 UhrMan sollte Konsolen definitiv zum Launch kaufen.
Wie man sieht werden die nicht günstiger.
Die Switch 2 wird auch den Preis irgendwann nach oben korrigieren.
Day One Käufer sind da momentan auf der sicheren Seite.
Was eine blöde Entwicklung.
Man kann nur hoffen dass die Zukunft in ein paar Jahren anders aussehen wird.
Playzy
02. Mai 2025 um 09:29 UhrIch bin seit etwas mehr als 30 Jahren aktiv begeistert fürs Thema Gaming aber das ist aktuell die schlimmste Phase die ich jemals im Gaming erlebt habe. Ich dachte schon 2010er mit dem Überhand von DLC und unfertigen Spielen wäre schlimm gewesen. Die Branche hat sich mit Investoren und Microtransaktionen einfach selbst kaputt gemacht. Die aktuelle Konsolengeneration ist die langweiligste und langsamste die ich erlebt habe.
4everGaming
02. Mai 2025 um 09:33 UhrDas wird auch die nächsten Jahre nicht besser werden. Die Playstation 6 wird wahrscheinlich auch sehr teuer werden, da wird denke ich nichts mehr sein mit Subventionen seitens Sony, die Zeiten sind vorbei. Vielleicht wird es mit einer anderen Regierung in den USA in ein paar Jahren wieder besser.
spacebub
02. Mai 2025 um 09:35 UhrWie oft jetzt noch?
Gam3r
02. Mai 2025 um 09:56 UhrDie Zeiten von Subventionen sind vorbei. Wenn ich das schon lese. Für jedes Unternehmen gelten dieselben Regeln. Mehr einnehmen als ausgeben.
Dafür muss man natürlich auch eine entsprechende Menge verkaufen.
Konstellationen aus Konsole, Games und Zubehör erlauben eine vernünftige Mischkalkulationen.
Wichtig ist, das man Games herstellt, die sich auch verkaufen. Ich habe immer gesagt, Sony und die großen Publisher lassen das an den Gamern aus und einige hier stehen, nicken und klatschen Beifall.
Zum Glück ist dieses Forum hier nicht repräsentativ für die gesamte Gamerschaft, sonst würden Games inflationsbereinigt bestimmt 250+ kosten.
ras
02. Mai 2025 um 10:01 UhrZollpolitik hin oder her.
Preiserhöhung in der Gamingbranche war schon lange ein Thema. Aber jetzt hat man ja ein Sündenbock gefunden um das zu rechtfertigen:D
Alistair73
02. Mai 2025 um 10:03 UhrWie in vielen anderen Branchen, sind auch hier die Zölle nur etwas was, was das ganze Beschleunigt. Eine Entwicklung, die wohl noch 3-4 Jahre gedauert hätte, wird jetzt in einigen Wochen vollzogen. Was nicht heißen soll das, das ganze nicht miteinander Kaskadieren wird, durchaus denkbar.
Je mehr man das verfolgt in allen Bereich nicht nur Gaming, sieht man es. Die Mittel und unterschicht, verliert mehr als je zuvor an Bedeutung. Ist ja auch kein Wunder, bei Stagnierenden Löhnen, eher sinkenden, Inflationsbereinigt. Am Individual verkehr, sieht man ja Deutlich das, das Volumen Konzept nicht mehr machbar ist. Bei Stationären Konsolen wird die Entwicklung, wie bei allen Konsum Gütern, das gleiche passieren. Ist eben das Konzept des Josef Pfennig, bei Steigender Bevölkerungen und Sinkenden Ressourcen.
Frostbeast
02. Mai 2025 um 10:12 UhrPiraterie wird auf PC beliebter den je werden. Ist schon fast Notwehr.
Serial Killer
02. Mai 2025 um 10:20 UhrKonsolen kann man zum launch kaufen wenn es ein vernünftiges launchlineup gibt ansonsten warte ich lieber auf eine neue hardware Revision
Serial Killer
02. Mai 2025 um 10:22 Uhr@frostbeasr
Ist heutzutage fast ausgeschlossen die blockbuster auf pc kommen fast alle mit denuvo
Mitleid gibt es keine groups mehr die es aushebeln können oder wollen
Und die ps5 und series x sind noch nicht geknackt und werden es auch nicht
Serial Killer
02. Mai 2025 um 10:23 UhrMitlerweile
Serial Killer
02. Mai 2025 um 10:24 UhrDie zölle gehen auch wieder runter trump ist kapitain einer rudermannschaft
Buba12
02. Mai 2025 um 10:34 Uhr@Serial Killer
Die Zölle gehen bestimmt wieder runter, aber ich habe die Befürchtung der Preis nicht.
Serial Killer
02. Mai 2025 um 10:39 Uhr@buba
Wer weiss das schon der markt reguliert sich selbst
Es kann durchaus sein das der ein oder andere Hersteller seine preise wieder anpassen muss
Gerade die switch mit ihrer Familie freundlichen ausrichtung
naughtydog
02. Mai 2025 um 10:59 Uhr@Playzy
Stimmt schon. Aber bei genauerer Betrachtung ist das vor allem das AAA-Segment.
Die wirklich guten Spiele, und damit meine ich
– spielmechanisch interessant,
-nicht erzieherisch invasiv,
– frei von Abzocke,
kommen mittlerweile nur noch sehr selten von den großen.
Erst mehrere Hundert Leute für mehrere Jahre an ein einziges Projekt setzen, dieses dann so glatt bügeln, dass sich bloß keiner dran eine Beule holen kann und sich im Anschluss beschweren, dass nicht genug Millionen Stück abgesetzt werden, um die ach so teure „AAA“-Produktion zu refinanzieren, während es in Wahrheit darum geht, den Investoren den Schokosalon mit Gold zu fluten.
Der Zusammenbruch kommt besser früher als später.
RegM1
02. Mai 2025 um 11:23 Uhr@playzy
Enshittification macht vor keinem börsennotierten Unternehmen halt.
Nahezu die gesamte Gamesbranche ist an der Börse vertreten, es gibt ein paar die dort einen Sonderweg gehen, wie z.B. CDPR, denen afaik auch GOG gehört, aber die meisten gehen eiskalt auf Gewinnmaximierung.
Dann gibt es noch Indie-Studios wie Larian oder Sandfall, die ebenfalls super Qualität im AAA-Bereich abliefern und zusätzlich gibt es viele Indie-Titel die einfach nur Spaß machen.
Wenn wir, die Kunden allerdings nicht mitmachen, bricht der Markt zusammen und das könnte bei der aktuellen Entwicklung tatsächlich passieren.
RegM1
02. Mai 2025 um 11:31 Uhr@naughtydog
Ich fürchte die Branche überschätzt auch einfach wie „abhängig“ die Nutzer wirklich sind, es gibt sowieso schon viel mehr Spiele als irgendjemand in seinem Leben zocken könnte.
Daher fällt es mir auch nicht schwer auf neue Releases zu verzichten, müsste noch einiges nachholen und bei älteren Titeln muss ich mir zumindest keine Gedanken um politische Botschaften machen.
Das_Krokodil
02. Mai 2025 um 12:40 Uhr@Frostbeast:
Wer Piraterie als „notwendig“ bezeichnet, obwohl es sich dabei um Games/Konsolen handelt und nicht um lebensnotwendige Dinge wie Lebensmittel, Wasser, Miete etc., der sucht auch nur nach Ausreden, um solche Starftaten für sich selbst zu rechtfertigen
naughtydog
02. Mai 2025 um 14:03 Uhr@RegM1
Wie immer, wird der Geduldige belohnt.
@Das_Krokodil
So pauschal, kann man das nicht sagen. „Ein Freund“ hat vor vielen Jahren mal ein Audio-Plugin ordnungsgemäß gekauft und trotzdem eine gecrackte Version davon benutzt, weil die Authentifizierung viel zu umständlich war und bis heute vermutlich immer noch ist. Für „ihn“ war das tatsächlich notwendig, da es damals um einen Offline-Rechner ging, und „er“ dadurch keine Online-Authentifizierung machen konnte. „Er“ fühlt sich da keiner Straftat schuldig, da „er“ ja eine Lizenz erworben hat, aber es ist und bleibt irgendwie doch Piraterie. Das kann also schon auch Sinn machen.
xjohndoex86
02. Mai 2025 um 14:52 UhrDa bleibt nur zu hoffen, dass der nächste Scharfschütze besseres Zielwasser trinkt. ^^
SEEWOLF
02. Mai 2025 um 15:27 Uhr@xjohndoex86
Bei so vielen Millionen Waffen in den USA ist der diesbezügliche Fachkräftemangel schon erschreckend. 😉