Langjährige PS5-Spieler dürften sich an den Marktstart der aktuellen Sony-Konsole erinnern: Das Geld und die Kaufabsicht waren da, die im regulären Handel verfügbaren Konsolen jedoch nicht. Stattdessen schnappten sich Scalper die wenigen verfügbaren Exemplare der PS5 und verlangten auf eBay und Co. erhebliche Aufpreise.
Auslöser für die damaligen Lieferprobleme waren in erster Linie die COVID-19-Pandemie und die damit einhergehenden Unterbrechungen innerhalb der Lieferketten, die längst überwunden wurden. Doch auch die Switch 2, die im Sommer ins Rennen geschickt wird, könnte ein ähnliches Schicksal ereilen. Nintendo rüstet entsprechend auf.
Kooperation mit Mercari, Yahoo! Auction und Rakuten Rakuma
Nintendo gab zunächst für Japan bekannt, dass man mit den Marktplätzen Mercari, Yahoo! Auction und Rakuten Rakuma zusammenarbeitet, um Listungen nicht autorisierter Switch-2-Angebote zu verhindern. Die Unternehmen haben sich auf die proaktive Entfernung solcher Einträge verständigt. Zudem wird zwischen den Plattformen ein System zum Informationsaustausch etabliert.
Ein gemeinsames Ziel ist es, das Scalping – also das gewinnorientierte Aufkaufen und Weiterverkaufen von Konsolen – einzudämmen. Besonders strikt geht Yahoo! Auction vor: Die Plattform betrachtet die Switch 2 bis auf Weiteres als „verbotenen Artikel“.
Nach eigenen Angaben soll damit einer Marktverzerrung durch hohe Nachfrage und Preissteigerungen vorgebeugt werden. Jegliche Einträge, die auf die Konsole verweisen, können entfernt werden. Nutzerkonten, die wiederholt gegen die Richtlinie verstoßen, riskieren eine Sperrung.
Laut Yahoo! Auction betrifft das Verbot sowohl Verkaufsangebote vor als auch eine Zeit lang nach der Veröffentlichung der Nintendo-Konsole. Wann die Einschränkung aufgehoben wird, gab das Unternehmen nicht bekannt.
Letztlich ist Nintendos Zusammenarbeit mit Marktplätzen nur ein Teil der Maßnahmen: In Japan setzen einige Händler auf zusätzliche Kriterien für Vorbestellungen. So benötigen Kunden mitunter eine spezifische Kreditkarte oder müssen zuvor bestimmte Kaufmengen erreicht haben, um sich für exklusive Verkaufsaktionen zu qualifizieren.
Engpässe trotz Produktionsausweitung
Trotz umfangreicher Vorbereitungen rechnet Nintendo zum Verkaufsstart mit einer begrenzten Verfügbarkeit der Switch 2. Unternehmenspräsident Shuntaro Furukawa gab zu Protokoll, dass man zwar eine große Menge an Bauteilen gesichert und die Produktion frühzeitig angekurbelt habe, jedoch allein in Japan innerhalb der Vorbestellerlotterie mehr als 2,2 Millionen Bewerbungen zusammenkamen.
Spieler, die in der ersten Runde der Lotterie nicht ausgelost wurden, landen in weiteren Runden. Jedoch geht Nintendo davon aus, am Ende „nicht allen eingegangenen Bewerbungen“ gerecht werden zu können. „Wir entschuldigen uns zutiefst, dass wir eure Erwartungen trotz unserer Vorbereitungen nicht erfüllen konnten“, so Furukawa.
Mehr zur Switch 2 auf PLAY3.DE:
Die Switch 2 gilt schon vor Veröffentlichung als eines der gefragtesten Produkte des Jahres – vor allem, nachdem „GTA 6“ kürzlich auf 2026 verschoben wurde. Aufgrund des recht hohen Preises hatten Analysten die Verkaufsprognosen vereinzelt gesenkt, erwarten aber weiterhin einen Verkaufsrekord. Der Launch der Switch 2 erfolgt am 5. Juni 2025
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Kommentare
Calia_Sakaresh
27. Mai 2025 um 11:50 UhrIch kann mich irren aber sind Scalper nicht zum grossteil auf Ebay unterwegs? Die Aktion ansich ist natürlich eine gute Sache aber ich denke nicht, dass man damit etwas ausrichten wird. Die Scalper werden dann einfach auf anderen Seiten, wie zum Beispiel Ebay, ausweichen und dann dort die Switch 2 weiterverkaufen.
I_am_Legion
27. Mai 2025 um 12:03 UhrCalia
Naja, es geht ja erst mal nur um Japan. Du hattest eBay bei weitem nicht so populär wie etwa die Yahoo Version. Das dürfte sich dort für Nintendo entsprechend lohnen.
I_am_Legion
27. Mai 2025 um 12:04 UhrDu hattest = Da ist
Calia_Sakaresh
27. Mai 2025 um 12:37 Uhr@I_am_Legion
In dem Fall macht das tatsächlich schonmhr Sinn. 😀
RegM1
27. Mai 2025 um 12:47 UhrIch frage mich tatsächlich, ob das überhaupt legal sein kann.
Darf ein Unternehmen so in die freie Marktwirtschaft eingreifen?
Zudem:
Scalping ist ein Weiterverkauf zu einem höheren Preis, den Verkauf einer Konsole zur UVP zu unterbinden kann doch unmöglich im Interesse der Konsumenten sein?
Klingt für mich irgendwie nach digitalen Spielen, die an einen Account gebunden werden, nicht übertragbar sind und jederzeit ohne Grund entzogen werden können.
Schöne neue Welt, die Nintendo da kreieren möchte ^^
Argonar
27. Mai 2025 um 13:56 UhrNaja, einen Artikel zum Verkauf anzubieten, bevor er überhaupt rausgekommen ist, hat mit freier Marktwirtschaft eigentlich nichts zu tun. Händler und Partner sind davon ausgenommen.
Sobald die Switch 2 dann regulär erhältlich ist, wird dieses Verbot vermutlich aufgehoben, weil das wäre dann ja vom Verkauf gebrauchter Ware nicht mehr zu unterscheiden.
Bei so gut wie allen Releases sind die ridikulösen Preise aber schon vor dem Release gelistet, weil die Leute einfach Preordern (oft mit Bots) und Ware reinstellen, die sich noch gar nicht haben. Danach im Handel hat jeder die selben Chancen und dann ist die Gefahr auch nicht mehr so stark vorhanden.
Naja und es wird halt nicht zum UVP sondern deutlich darüber verkauft, somit ist das sehr wohl im Interesse der Konsumenten.
schakal87
27. Mai 2025 um 14:12 UhrIch bin mal gespannt, ob nächste Woche im Lokalen Saturn/Mediamarkt Konsolen zum mitnehmen rumliegen oder nur für Vorbesteller.
Kyell
27. Mai 2025 um 16:33 UhrIch finde es ehrlich erstaunlich, wie lange man noch vorbestellen konnte. Es müssen deutlich mehr Konsolen produziert worden sein als damals bei der PS5. Es würde mich trotzdem sehr wundern, wenn es vor Ort weitere Konsolen ohne Vorbestellung geben wird.
Aber alleine die notwendige Markabholung, die gesonderten Einladungen bei Amazon und die Abo-Pflicht bei Nintendo werden viele Scalper verhindern.
RegM1
27. Mai 2025 um 17:56 Uhr@Kyell
Du kannst bei amazon fr noch immer vorbestellen (499,99€), ist selbst mit Versand günstiger, sollte auch alles kompatibel sein, aber keine Gewähr 😉
Tobse
28. Mai 2025 um 09:24 UhrDie Idee ist vielleicht gar nicht so schlecht, aber um Scalper wirklich zu stoppen, braucht es deutlich mehr. Man müsste vor allem die großen Plattformen mit ins Boot holen. Dazu kommt, wie man zuletzt bei den RTX 5xxx-Grafikkarten gesehen hat, dass selbst große Händler wie Alternate, Computeruniverse und Co. deutlich über der UVP verkauft haben. Ähnliches sieht man auch bei Expert oder bei PS5-Controllern immer wieder.