Vier Prozent seiner weltweiten Belegschaft, was rund 9.000 Stellen betrifft, wurden von Microsoft abgebaut. Das wurde am gestrigen Nachmittag bekannt, nachdem unter anderem auch eine interne Mail von Microsoft Gaming-CEO Phil Spencer an die Öffentlichkeit gelangte. Neben Entlassungen kam es aber auch zu Studioschließungen und eingestellten Entwicklungen.
Weniger stark betroffen vom jüngsten Personalabbau waren die Halo Studios, der derzeit an der Zukunft des gleichnamigen Xbox-Franchises arbeiten. Doch einem neuen Insider-Bericht zufolge soll schon vor den gestrigen Kündigungen interne Spannungen und eine schlechte Stimmung geherrscht haben. Hauptverantwortlich dafür sei Microsoft.
Entwickler sollen mit der Qualität des Produkts unzufrieden sein
Einer der Mitarbeiter der Halo Studios verriet im Gespräch mit Engadget, dass im Zuge der jüngsten Entlassungen mindestens fünf Angestellte ihren Platz räumen mussten. Neben der eingangs erwähnten Mail von Spencer, erhielten die betroffenen Mitarbeiter der Halo Studios aber noch eine zusätzliche Einladung zu einem Meeting mit der Führungsetage, in dem über die Abfindung diskutiert und die Gründe für die Entlassung dargelegt wurden: „um Agilität und Effektivität zu steigern“.
„Ich persönlich bin echt sauer, dass Phil in seiner E-Mail an uns damit geprahlt hat, dass dies das profitabelste Jahr aller Zeiten für Xbox war, und gleichzeitig die Entlassungen angekündigt hat“, empörte sich der Entwickler, der mit Engadget gesprochen hat. „Ich war mir nicht sicher, worauf ich da stolz sein sollte.“
Doch schon vor den Entlassungen war die Stimmung bei den Halo Studios nicht sonderlich gut, vor allem mit Blick auf den nächsten Hauptteil der „Halo“-Reihe: „Ich glaube, derzeit ist niemand wirklich zufrieden mit der Qualität des Produkts. Es gab viel Spannung und Motivationsreden, um die Leute zur Auslieferung zu bewegen.“
„Xbox hinkt in der Spieleentwicklung generell um Jahre hinterher“
Ein weiteres Problem sei die Arbeitsweise: 2023 kam es zu zahlreichen Entlassungen bei den Halo Studios (damals noch 343 Industries), die vor allem die für die Kampagne und Story zuständigen Teams betrafen. Darunter auch „Halo“-Veteran Joe Staten, was ein Grund sei, dass „Halo: Infinite“ keine fortlaufende Handlung mehr erhielt. Und mittlerweile arbeitet das Studio verstärkt mit Vertragsstudios anstatt mit einzelnen Auftragnehmern zusammen. Das Ziel: Die „Halo“-Produktionen beschleunigen.
„Xbox hinkt in der Spieleentwicklung generell um Jahre hinterher, was zu viel Zeit- und Arbeitsverschwendung führt“, sagte der Entwickler. Dem gegenüber stehen laut Engadget aber auch die Aussagen mehrere entlassenen Mitarbeiter, die positiv über ihre Zeit bei den Halo Studios und die dortige Zusammenarbeit sprachen.
Wie der Entwickler im Gespräch außerdem verriet, versuche Microsoft „mit aller Kraft, so viele Arbeitsplätze wie möglich durch KI-Agenten zu ersetzen“. Das der Xbox-Hersteller zunehmend auf die neue Technologie setzt, ist aber längst kein Geheimnis mehr: Bereits im Februar sprach Microsofts CEO Satya Nadella über den Einsatz generativer KI innerhalb der Xbox Game Studios und auch Activision zwang die „Call of Duty“-Entwickler die Technologie zu nutzen.
Wie es in Zukunft für das „Halo“-Franchise weitergehen wird, möchten die Entwickler im Oktober dieses Jahres enthüllen. Wie kürzlich angekündigt wurde, möchte man die diesjährige „Halo World Championship“ zum Anlass nehmen, über die kommenden Spiele zu sprechen. Neben dem nächsten Hauptteil tauchten zuletzt auch immer wieder Gerüchte über ein Remake des ersten „Halo“ auf, ebenso wie über eine PS5-Portierung der „Halo: The Master Chief Collection“.
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Kommentare
Snakeshit81
03. Juli 2025 um 12:57 UhrOh man jetzt zerfleischen sie sich gegenseitig. Nicht schön.
Sandraklaus
03. Juli 2025 um 13:00 UhrSieht man doch in welche Zustand die Xbox Spiele auf den Markt kommen
Evermore
03. Juli 2025 um 13:02 UhrHoly… da kann man sich auch was einstellen. Das nächste Halo wird ein mit KI zusammen gewiXXX Frankenstein.
Horst
03. Juli 2025 um 13:02 Uhr– „Ich persönlich bin echt sauer, dass Phil in seiner E-Mail an uns damit geprahlt hat, dass dies das profitabelste Jahr aller Zeiten für Xbox war, und gleichzeitig die Entlassungen angekündigt hat“, empörte sich der Entwickler, der mit Engadget gesprochen hat. „Ich war mir nicht sicher, worauf ich da stolz sein sollte.“ –
Ist auch empörend! Kann da jeden Betroffenen verstehen, dem der Hut hochgeht!
– „Wie der Entwickler im Gespräch außerdem verriet, versuche Microsoft „mit aller Kraft, so viele Arbeitsplätze wie möglich durch KI-Agenten zu ersetzen““ –
Jaja, schöne neue Welt! Echt irre, wie ineffizient die wohl waren, und jetzt wird alles auf die K.I.-Karte gesetzt! Besser werden die Spiele dadurch auch nicht! Bei Infinite hat man einfach verdammt gut gemerkt, dass da falsch gemanaged wurde! Das Spiel war so kaputt… das war an sich noch nicht einmal ein Prototyp! Egal was MS in die Hand nimmt, mit der Zeit wird es so runtergegradet, dass am Ende nur Schrott übrig ist, siehe auch Geras of War! Sie sind einfach nicht fähig, Projekte zu leiten und die Entwickler zu unterstützen. Stattdessen wird rumgebastelt, falsche Entscheidungen getroffen, die Leute demotiviert, zu viel Druck aufgebaut…
Calia_Sakaresh
03. Juli 2025 um 13:04 Uhr„Ich persönlich bin echt sauer, dass Phil in seiner E-Mail an uns damit geprahlt hat, dass dies das profitabelste Jahr aller Zeiten für Xbox war, und gleichzeitig die Entlassungen angekündigt hat“
Gut zu sehen, dass die Entwickler ebenfalss angepis.st von Phils ekelhafter Mail sind. Hoffentlich beschweren sich auch noch weitere Entwickler darüber, damit diese Flachpfeiffe endlich mal seinen Pfosten verlassen muss!
Barlow
03. Juli 2025 um 13:16 Uhr„Echt irre, wie ineffizient die wohl waren“
Dann muss es wohl überall bei MS ineffizient sein, wenn man (fast?) überall KI reinbringen will…
Wen der nächste große Scheiß kommt, wird auch KI/CoPilot dran glauben müssen.
OptimusPS
03. Juli 2025 um 13:25 Uhr„Xbox hinkt in der Spieleentwicklung generell um Jahre hinterher, was zu viel Zeit- und Arbeitsverschwendung führt“
Yoshimitsu
03. Juli 2025 um 13:34 UhrUnd dann erzählen mir die was von “ was die für krasse Games gebracht haben“
Indiana Jones und Starfield waren schon fertig xD
Also was haben die jetzt krasses rausgebracht?
Die können es nicht. So viel Mist erzählt und jetzt ist allen klar, die können es einfach nicht. Das ist doch krass. Man hat sich eingekauft und das wars.
RegM1
03. Juli 2025 um 13:35 UhrJemand der für Halo Studios arbeitet sollte nach Infinite ganz ruhig sein, die E-Mail von Spencer ist lächerlich, aber Halo Studios hat die Marke für mich zerstört.
Sam1510
03. Juli 2025 um 13:46 UhrMS ist so am Arsch.
MisterPlayStation
03. Juli 2025 um 13:57 UhrLäuft grade richtig gut im grünen Lager.^^
Johannes89
03. Juli 2025 um 14:10 UhrUnd durch so ein Mist geht die Motivation der Angestellten sowas von in den Keller…
Dunderklumpen
03. Juli 2025 um 14:57 Uhr@RegM1
Soso, also z.B. der kleine Programmierer, welcher tagaus tagein Soundeffekte für Halo kreiert und programiert, ist Verantwortlich für die Qualität des gesamten Endproduktes…. und hat deiner Meinung nach nicht das Recht selbst die Qualität des Produktes oder die Führung zu kritisieren. Was für ein Unsinn.
Alvoi
03. Juli 2025 um 17:27 UhrGibt es eigentlich auch Quellen zu den ganzen Aussagen? Wo kann man denn im Original nachlesen was die Entwickler komplett gesagt haben und in welchem Kontext? Ohne kann man den Artikel nicht wirklich einordnen, ich meine das es bei Halo Probleme gab ist bekannt und nichts neues und wäre schon nicht unwichtig wann die Aussage getätigt wurde usw.
ericerule
03. Juli 2025 um 18:20 UhrPhil Spencer lächelt dir ins Gesicht und sticht dir gleichzeitig in den Rücken. Das kann er immerhin perfekt.
RegM1
03. Juli 2025 um 18:27 Uhr@Dunderklumpen
Du gewinnst als Team und du verlierst als Team, wer an so einem Schund beteiligt war, sollte besser ruhig sein, außer man kann seine Arbeit als Einzelleistung würdigen, z.B. Martin O’Donnell (Komponist Halo 1) dürfte gerne Kritik üben.
Aber man möchte ja anonym bleiben, damit man fürs nächste Schrottspiel bezahlt wird, lol.
RegM1
03. Juli 2025 um 18:28 Uhr@Alvoi
Ist oben verlinkt, wenn du auf „Engadget“ klickst.
Alvoi
03. Juli 2025 um 20:58 Uhr@RegM1
Danke erstmal, etwas blöd ist das Engadget sich selbst als Quelle & Sozial Media angegeben hat und nur die Sätze zitiert, aber nicht den Kontext. Das ist leider nicht sonderlich Aussagekräftig, Namen gibt es ja auch nicht, abgesehen steht bei Engadget auch das sich einige positiv über das MS Arbeitsverhältnis geäußert haben. Unbestritten gab es Probleme bei der Entwicklung von Halo und eine Kündigung ist immer Mist, aber ob die internen Spannungen und Vorwürfe Einzelfälle oder die Regel sind und natürlich in welchen Kontext das ganz steht kann man nicht beurteilen, weil ist ja nur die Antwort ohne Frage und komplett aus dem Zusammenhang angegeben.
TMoD13
03. Juli 2025 um 21:09 Uhr@Evermore
Ja von Cortana. 😀