Microsoft hat weitreichende Umstrukturierungen angestoßen. Im Zuge dessen wurden Projekte eingestellt, zahlreiche Mitarbeiter entlassen und zwei Studios verlieren prägende Führungspersönlichkeiten, darunter Gregg Mayles (Rare) und Matt Firor (ZeniMax Online Studios).
Abschied nach mehr als drei Jahrzehnten
Gregg Mayles zählt(e) zu den erfahrensten Spieledesignern bei Rare. Laut einem Bericht von VGC verlässt er das traditionsreiche Studio nach über 35 Jahren. Dieser Schritt steht im Zusammenhang mit der Einstellung von „Everwild“, einem Projekt, das Mayles seit 2021 leitete.
„Wir haben die Entscheidung getroffen, die Entwicklung von Perfect Dark und Everwild einzustellen und mehrere noch nicht angekündigte Projekte in unserem gesamten Portfolio zu beenden“, erklärte Microsofts Matt Booty zuvor in einer unternehmensweiten E-Mail.
Der Name von Mayles tauchte erstmals in den Credits eines 1990 veröffentlichten Spiels von Rare auf. Später war er maßgeblich an Klassikern wie „Donkey Kong Country“ sowie „Banjo-Kazooie and Tooie“ beteiligt und arbeitete an Titeln wie „Grabbed by the Ghoulies“, „Viva Piñata“ und „Kinect Sports“. Zuletzt wirkte er als Creative Director an „Sea of Thieves“ mit. Etwa 30 Spiele entstanden bei Rare unter seiner Beteiligung.
Auch Louise O’Connor, ausführende Produzentin und langjährige Rare-Mitarbeiterin, zieht sich dem Bericht nach zurück. Beide arbeiteten seit den frühen Tagen an bedeutenden Spielen wie „Conker’s Bad Fur Day“.
Rare wurde 1985 gegründet und ist ebenfalls bekannt für Titel wie „Battletoads“ und „GoldenEye 007“. Seit der Übernahme durch Microsoft im Jahr 2002 entwickelte das Studio unter anderem „Kameo“, „Viva Piñata“ und „Sea of Thieves“.
ZeniMax Online Studios im Führungswechsel
Auch bei ZeniMax Online Studios kam es zu einem Wechsel an der Spitze. So hat Matt Firor, der das Studio über 18 Jahre leitete, seinen Rückzug bestätigt: „Nachdem ich mehr als 18 Jahre lang die ZeniMax Online Studios geleitet habe, werde ich mich später in diesem Monat zurückziehen.“
Zuvor wurde ein bislang nicht angekündigtes Projekt eingestellt:
Laut Firor sei das Unternehmen mit dem neuen Studioleiter Jo Burba (zuvor Live Service Director), der ausführenden Produzentin Susan Kath und dem Game Director Rich Lambert künftig in guten Händen: „Gemeinsam hat dieses Führungsteam viele der größten Ideen und Erweiterungen von ESO vorangetrieben und wird dieses Spiel weiterhin zu etwas machen, auf das wir alle stolz sind.“
Die personellen Veränderungen bei Rare und ZeniMax stehen im Zusammenhang mit umfassenden Sparmaßnahmen bei Microsoft, einem der profitabelsten Unternehmen. Berichten zufolge könnten bis zu 4 Prozent der gesamten Belegschaft betroffen sein, was mehr als 9.000 Mitarbeitern in verschiedenen Unternehmensbereichen inklusive der Gaming-Sparte entsprechen würde.
Ein Microsoft-Sprecher teilte mit, man wolle „organisatorische und personelle Veränderungen umsetzen, die notwendig sind, um das Unternehmen und die Teams für den Erfolg in einem dynamischen Markt zu positionieren“.
Weitere Meldungen zu Rare, Zenimax.
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Kommentare
Horst
03. Juli 2025 um 09:54 UhrEinfach krass, wie MS die komplette Branche gerade rasiert! Erst diese total irren Aufkäufe, dann alles mehr Richtung only online zwingen, und jetzt dieser Kahlschlag… könnte aber ne Chance auf nen Reboot bedeuten. Viele begabte Leute die jetzt auf der Straße landen! Gibt bestimmt Studios und Publisher, die sie aufnehmen! Oder sie tun sich zusammen und gründen was Neues!
Afgncaap
03. Juli 2025 um 10:04 UhrDass bei Rare überhaupt noch welche von damals arbeiten, finde ich deutlich interessanter.
Dachte die haben nach ihrer Nintendo-Zeit ihre komplette Belegschaft verloren. Zumindest fehlten den MS-Titeln einfach der Funke aus der Nintendo-Zeit.
Evermore
03. Juli 2025 um 10:06 UhrDie ganze Branche gefällt mir momentan überhaupt nicht. Sei es Microsoft die mit dieser Aktion wohl das Vertrauen der Fans endgültig begraben haben, Sony die auf biegen und brechen Live Service Erfolge haben wollen und Singleplayer Erfahrungen dadurch schleifen lassen oder Nintendo die momentan auf einen ganz schön arroganten Zug zu sitzen scheinen. Schön ist das alles nicht.
Khadgar1
03. Juli 2025 um 10:09 UhrHätte ich auch gemacht.
Die Branche hat sich zu einem richtigen Clusterfuck entwickelt.
Horst
03. Juli 2025 um 10:09 Uhr@Evermore: Ich bin zuversichtlich, dass die alle nochmal auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden! irgendwann haben die Gamer keinen Bock mehr, dann kracht es, und Neues kann entstehen (siehe Crash in den 80ern).
Icebreaker38
03. Juli 2025 um 10:12 UhrUnd darum bin ich froh wenn MS mit xbox endlich verschwinden, denn die sind schuld an dem ganzen Zustand mit ihrer ewigen aufkauferei. Dieser stinkende Konzern mit seinen mafia Methoden ist doch schuld an der ganzen Unruhe in der Branche.
RegM1
03. Juli 2025 um 10:13 UhrEmbracer 2.0
Microsoft hat eindrucksvoll bewiesen, dass sie scheinbar nicht wissen, was ihre Zielgruppe gerne möchte, es wurde sehr viel Schrott produziert, vor allem von den ehemaligen „First-Party“-Studios.
Hellblade 2 (Ninja Theory), Forza Motorsport (Turn 10), SoD2 (Undead Labs), Halo Infinite (Halo), South of Midnight (Compulsion Games), Avowed (Obsidian)….
KlausImHausAusDieMaus
03. Juli 2025 um 10:19 UhrM$ wird leider nicht verschwinden. Der ABK Deal hätte niemals zugelassen werden dürfen.
RegM1
03. Juli 2025 um 10:20 Uhr@Evermore
Vertrauen muss man aufbauen, Microsoft hat doch mit den First-Party-Studios jeglichen guten Willen der Fans verspielt.
Dann kauft man 2 große Publisher, aber wirklich qualitativ hochwertige Spiele (mit ein paar Ausnahmen) kommen trotzdem nicht raus und sämtliche Hoffnungen der Fans, dass man Diablo 4 rettet etc. wurden ebenfalls enttäuscht.
@Horst
So ein Crash kann nicht mehr passieren, dafür ist die Industrie zu groß und die Leute zu abhängig (Lootboxen/Packs/Gachawaifus etc.).
RegM1
03. Juli 2025 um 10:25 Uhr@ KlausImHausAusDieMaus
ABK war doch sowieso aus Spielersicht „am Ende“, der einstige Glanz war schon lange verflogen und die Übernahme war eher ein Hoffnungsschimmer, im Endeffekt wurde der Laden aber genauso weitergeführt und die Spiele wurden durch den Weggang von etlichen Veteranen wie Kaplan sogar noch schlechter.
Khadgar1
03. Juli 2025 um 10:26 Uhr@Horst
Glaub da nicht dran. Dem Grossteil der Gamer geht’s doch gut. Die ganzen GaaS Games drucken täglich Scheinchen ohne Ende, weil gerne in Mikros gebuttert wird. Umso teuer, umso besser mitlerweile. Der Skin für 30 Dollar ist inzwischen Prestigeware.
Man kauft überteuerte Spiele für 90 Tacken, überteuerte Konsole ohne Laufwerk usw. Und sagt als Kunde auch noch danke. Wo ist also das Problem? 🙂
RegM1
03. Juli 2025 um 10:34 Uhr@Khadgar1
Skins für 30$? Hahaha.
Skins für 500$ (LoL Ultimate oder whatever) sind der neue Benchmark.
Wobei Counter Strike teilweise noch deutlich darüberliegt ^^
Horst
03. Juli 2025 um 10:35 Uhr@RegM1 & Khadgar1: Ja, okay, das ist aber auch eine andere Gamerschaft als Konsoleros und hauptsächlich SP-Gamer. Was ihr beschreibt ist vorrangig der Mobile-Markt. Anderer Bereich. Damals der Arcade-Markt hat auch weiterbestanden und war kaum betroffen.
Khadgar1
03. Juli 2025 um 10:49 Uhr@Horst
Ich würde diese nicht als mobile Gamer bezeichnen. Fortnite, CoD, Fifa, NBA, EA Sports Series, Roblox, Valorant, GTA, Destiny, Genshin uvm. Alles sehr stark auf Konsole vertreten und da wird viel Geld reingebuttert. Klar, keine reinen SP Gamer, müssen sie aber nicht sein. Und das ist halt das Eldorado für die Firmen. Soll nicht heissen es wird keine SP Games mehr geben. Der Kampf um die grosse Cash Cow wird aber bleiben.
@RegM
Ich bin jetzt mal bei Konsole geblieben. Da sind wir noch nicht so weit xD
dharma
03. Juli 2025 um 10:52 UhrMS hat scheinbar Embracer als Vorbild, erst alles kaufen was bei 3 nicht am Baum ist und dann direkt alles wegschmeißen
Horst
03. Juli 2025 um 10:59 Uhr@Khadgar1: Naja, Roblox, GTA Online, Fortnite… da sehe ich das Gros der Spieler schon entweder auf Steam (also PC) oder auf Mobile. Genshin wird wohl mehr auf Konsole konsumiert, okay. Es gibt halt auch solche Spiele auf Konsole, aber das ist sicherlich nicht die Mehrheit… zumindest nicht in meiner Bubble 😀
Khadgar1
03. Juli 2025 um 11:07 Uhr@Horst
Laut Google spielen zB fast 80% aller Fortnite Spieler auf Konsole, GTA auch mehr auf Konsole xD
Die anderen war ich zu faul zum googeln xD
Man projiziert halt gern seine Sicht auf andere und denkt, andere Gamer würden gleich ticken. Bis man merkt, dass man eigentlich zum Dinosaurier geworden ist xD
Wie gesagt, wird natürlich weiterhin SP Games geben und genug werden sie spielen. Nicht jeder GaaS Gamer spielt nur diese Games. Aber wenn es um das saftige Steak geht…
4everGaming
03. Juli 2025 um 11:07 UhrIch möchte nicht wissen, wie viele Videospiele IP’s Microsoft jetzt dauerhaft begräbt, weil sie alles und jeden zusammen kaufen mussten und jetzt dieses Desaster.
Horst
03. Juli 2025 um 11:16 Uhr@Khadgar1: Was? Echt? Verdammt, das hàtte ich nicht gedacht… Also bei Fortnite. Dass Konsole da 80% ausmachen soll, kann ich nur schwer glauben…
Bei GTA hab ich nur von GTA Online geschrieben, denke, da wird der PC überwiegen, alleine wegen Mods, Hacks etc. …
Khadgar1
03. Juli 2025 um 11:30 Uhr@Horst
„The most active platform for GTA Online players is currently the PlayStation 5, according to recent analysis from Ampere Games“
„In Fortnite, consoles have the largest share of players, with 77.4% of respondents using them to play the game“
RegM1
03. Juli 2025 um 11:33 Uhr@Horst
Konsolen sind halt ein günstiger Einstieg ins Gaming, damit werden auch die noch sehr hohen PS4-Nutzerzahlen zusammenhängen.
Die richtigen Werte sollten 55% Konsole, 30% PC und ca. 15% Mobile sein (2024), der PC hat in den letzten Jahren massiv zugelegt. 2020 war es für Fortnite noch 70/20/10.
Live-Service druckt absurde Mengen an Geld, deswegen hat Sony ja auch versucht dort ein Produkt zu platzieren, genau wie WB und viele andere.
Und diese Spiele werden auch bei einem Crash weiter Geld drucken, wenn überhaupt ist der Markt für Singleplayer-Spiele gefährdet, aber auch dort gibt es etliche Studios, die noch Kundenwünsche bedienen, egal ob Palworld, Clair Obscur, Baldur’s Gate 3, Stellar Blade oder viele andere, Gaming wir überleben, alle großen Studios brauchen wir definitiv nicht.
RegM1
03. Juli 2025 um 11:34 Uhr@Khadgar1
Lustig, da scheint es sehr unterschiedliche Daten zu geben ^^
Khadgar1
03. Juli 2025 um 11:37 Uhr@RegM1
Ist natürlich ohne Gewähr. War keine tiefe Analyse, da ich nebenbei noch knechten muss. Ich hab vollstes Vertrauen in die KI xD
Alistair73
03. Juli 2025 um 11:39 Uhr@RegM1
Live Service druckt nicht nur Geld, es erschafft Geld Wort wörtlich aus dem nichts. Es gibt Live Service Games die haben teilweise Margen im unteren 3 stelligen Prozent Bereich.
@Topic
Ja es arbeiten noch einige aus der alten Garde bei Rare, naja jetzt ein paar weniger. Aber Nintendo hat ihre Anteile nicht ohne Grund damals verkauft. Die letzten Projekte für den Cube waren schon mäßig und das unternehmen am ende. Eigentlich hat Nintendo damals alles richtig gemacht.
RegM1
03. Juli 2025 um 11:48 Uhr@Alistair73
Naja, die Spiele kosten schon Geld und Erfolg ist nie garantiert, siehe Concord, 400 Millionen für 12 Tage und volle Refunds.
Auch zusätzliche Inhalten kosten ein wenig Geld, aber du hast natürlich recht, dass der ROI bei Skins und anderen Dingen tatsächlich absurd sein kann.
Oder anders ausgedrückt, die Gewinnmarge kann sich in manchen Fällen sehr stark an die 100% annähern.
KoA
03. Juli 2025 um 11:50 Uhr„Der ABK Deal hätte niemals zugelassen werden dürfen.‘
Meine Rede von Beginn an.
Barlow
03. Juli 2025 um 11:53 UhrNichts was Satya’s und Spencer’s Baby CoPilot nicht machen kann, wer braucht schon solche Veteranen..
Horst
03. Juli 2025 um 13:09 Uhr@KoA: Yop, same here!