Stop Killing Games: Wehrt sich die Branche mit "schmutzigen Tricks"? Gründer erhebt schwere Vorwürfe

Der Gründer von „Stop Killing Games“ muss sich mit einer anonymen Beschwerde auseinandersetzen. Inbegriffen seien „schwerwiegende Anschuldigungen“ und „falsche Behauptungen“.

Stop Killing Games: Wehrt sich die Branche mit „schmutzigen Tricks“? Gründer erhebt schwere Vorwürfe

Die Bewegung „Stop Killing Games“ gerät unter Beschuss. Nachdem die mit ihr verbundene EU-Petition unter dem Titel „Stop Destroying Videogames“ über 1,4 Millionen Unterschriften erreicht hat, sieht sich der US-amerikanische YouTuber Ross Scott als Gründer der Bewegung mit einer anonym eingereichten Beschwerde bei der EU konfrontiert.

EU-Beschwerde wirft fehlende Offenlegung vor

Kern des Vorwurfs ist, dass Scott bei der Petitionstätigkeit auf professioneller Ebene agiert habe, ohne dies – wie von der EU-Verordnung für Bürgerinitiativen gefordert – offenzulegen. Laut Beschwerde sei seine Mitarbeit nicht rein ehrenamtlich zu bewerten, sondern stelle eine meldepflichtige Sachleistung dar, sofern der Wert 500 Euro übersteige.

Scott habe laut Beschwerde über mehrere Wochen hinweg täglich 12 bis 14 Stunden in die Kampagne investiert. Bei einem hypothetischen Stundensatz von 50 bis 75 Euro würde dies einem ungemeldeten Beitrag von bis zu 147.000 Euro entsprechen. 

Die Zeitangaben basieren auf einem Interview mit dem Magazin PC Gamer, in dem Scott erklärte: „Es gab viele Wochen, in denen ich 12 bis 14 Stunden pro Tag an der Kampagne gearbeitet habe, um Fortschritte zu machen und Unterschriften zu sammeln.“

Scott weist die Berechnungen zurück. Er habe kein Geld erhalten, sei nicht offiziell an der EU-Petition „Stop Destroying Videogames“ beteiligt und dürfe als US-Bürger rechtlich keine leitende Rolle in einer europäischen Bürgerinitiative übernehmen.

Ross Scott wehrt sich gegen Vorwürfe

In einem ausführlichen YouTube-Video betont Scott, sein Engagement sei vollständig freiwillig erfolgt. Er sei lediglich Unterstützer, nicht Organisator der EU-Petition. Bereits im Frühjahr 2024 hätten die offiziellen Organisatoren bei der EU angefragt, ob seine Rolle regelkonform sei und eine positive Rückmeldung erhalten. Die Beschwerde sei zudem anonym, was Scott als fragwürdig empfindet.

Die Petition „Stop Destroying Videogames“ ist organisatorisch eigenständig, aber eng mit „Stop Killing Games“ verbunden. Sie fordert gesetzliche Regelungen, um zu verhindern, dass Publisher Online-Spiele dauerhaft deaktivieren, ohne alternative Nutzungsmöglichkeiten für Käufer bereitzustellen. Nach dem Erreichen der Schwelle von einer Million Unterschriften könnte die EU-Kommission dem Anliegen eine Anhörung im Parlament widmen.



Steckt die europäische Lobbygruppe dahinter?

Scott vermutet, dass die Beschwerde im Zusammenhang mit einer kritischen Stellungnahme einer europäischen Lobbygruppe der Spieleindustrie steht. Diese hatte davor gewarnt, die Initiative könnte „abschreckende Effekte“ auf die Entwicklung neuer Spiele haben.

Sicher sei er sich aber nicht: „Vielleicht war es eine andere Lobbygruppe oder vielleicht war es nur ein politischer Auftragskiller, der von der Industrie angeheuert wurde. Aber irgendjemand hat versucht, die Initiative zu zerstören, indem er Papiere bei der Europäischen Union eingereicht hat, in denen die Initiative und ich beschuldigt wurden, gegen die Vorschriften zu verstoßen. […] Das ist keine Kleinigkeit. Das ist das schmutzige Spiel der Industrie.“

Auch Ubisoft hatte sich zuvor skeptisch zur Kampagne geäußert:



Die Petition läuft offiziell noch bis zum 31. Juli 2025. Ob die anonymen Vorwürfe den weiteren Verlauf oder die Bewertung durch die EU beeinflussen werden, bleibt offen.

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Nennt sich ehrenamtliche Tätigkeit… Was für schmutzige Tricks die da versuchen, nur damit sie ihre Interessen durchdrücken können und einen Schritt mehr Kontrolle über die Konsumenten haben.

Die europäische Petition kannte ich noch gar nicht. Direkt auch mal unterschrieben

Sehr gut, dass das Thema im Gespräch bleibt. Es war abzusehen, dass die Industrie alles versucht, um weiterhin die Ausbeutermechaniken beibehalten zu dürfen.

Schlägt halt hohe Wellen. Dabei will man nur etwas, das für jeden Käufer nachvollziehbar sein sollte. Scheinbar hat Scott aber guten Durchblick und weiß sich zur Wehr zu setzen. Mach weiter so, Junge!

Wahrscheinlich stecken Lobbygruppen oder Ähnliches dahinter, die mit schwarzen Koffern winken oder mit anderen Dingen.

Aber gut. Die Hoffnung stirbt zuletzt und die Unterschrift hat mich weniger Zeit gekostet als dieser Kommentar hier. Also von daher unterschreibt ruhig. Es ist besser als nichts zu tun.

Das würde mich nicht wundern. Selbst wenn ein Gesetz zur Abstimmung auf dem Tisch kommt so kann man auch davon ausgehen das die Industrie den ein oder anderen Politiker nette Geschenke macht um gegen das Gesetz zu stimmen.
Davon bin ich fest überzeugt.

Sagen wir mal so: Wundern würd es mich auf keinen Fall!