HD Collection: ICO & Shadows of the Colossus

Die Serie der HD-Neuauflagen reißt nicht ab: Nach „Tomb Raider 2“, „Beyond Good & Evil“ und gleich zwei „God of War“-Trilogien folgen „ICO“ und „Shadows of the Colossus“ im Paket. Welch Überraschung: Diese beiden Kunstwerke büßen auch in feinstem HD nichts von ihrer Faszination ein!

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Was wir cool finden

Zwei Spiele und viel Genialität
Die Spielideen hinter „ICO“ und „Shadows of the Colossus“ sind simpel, wie genial: In „ICO“ müssen wir ein altes Schloss verlassen und uns dabei durch unzählige Räume rätseln. Ihr steuert dabei einen kleinen gehörnten Jungen, der – weil er anders ist – geopfert werden sollte.

Er trifft am Anfang des Spiels Yorda. Sie wurde ebenfalls eingesperrt und lebte bis dato in einem Käfig. Während euer Spielcharakter recht mobil ist, ist Yorda langsam und absolut hilflos. Eure Aufgabe ist es nun, sie durch die Areale zu lotsen, ohne dass ihr etwas zustößt oder sie von den auftauchenden Schattenwesen geschnappt wird. Denn nur mit ihrer Kraft könnt ihr manche Tür öffnen. „ICO“ setzt bewusst auf langsames Rätseln und kaum Action.

„Shadows of the Colossus“ ist das Gegenstück. Hier kämpft ihr gegen 16 riesige Kolosse. Und wenn wir riesig schreiben, dann meinen wir enorm! Selbst heute sucht die Masse dieser Biester ihres Gleichen. Das Gameplay besteht nun daraus, diese Riesen zu erklimmen und deren Schwachstellen mit dem Schwert oder dem Bogen zu bearbeiten. Das Ganze ist puzzle-lastiger als es sich anhört, müsst ihr doch stets die richtigen Wege über die Kolosse finden. Abseits der Kämpfe erkundet ihr das Land und erfreut euch an den ungemein schönen Landschaften – als Kontrastprogramm.
Urteil: Sehr gut

Ganz große Emotionen
„ICO“ und „Shadows of the Colossus“ spielen mit euren Emotionen und auch mit Moralvorstellungen. Ein Beispiel: In „Shadows of the Colossus“ müssen 16 uralte Kreaturen sterben, nur damit eure große Liebe wieder zum Leben erweckt wird. Ist das wirklich rechtens? Die Kolosse tun niemandem etwas und sollen aus dem puren Egoismus des Hauptcharakters ihr Leben geben? Denkt mal darüber nach und blickt dann in die treuen Augen der Pixel-Kolosse. Wer da die Gefechte nicht plötzlich anders sieht, der hat „Shadows of the Colossus“ nicht verstanden.

„ICO“ auf der anderen Seite dreht sich um Aspekte des Allein- und Verstoßenseins. Gefühle, die jeder schon einmal gespürt hat und mit denen viele sicherlich immer wieder konfrontiert werden. „ICO“ und „Shadows of the Colossus“ sind also weit mehr als eine Ansammlung von Räumen oder Bosskämpfen. Sie sollen zum Nachdenken anregen und nutzen das Medium Videospiel dazu wie nur wenige Titel!
Urteil: Sehr gut

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Was wir weniger cool finden

Kleinere Schwächen kurz aufgeschrieben
Eigentlich darf man bei Kunstspielen nicht nach Schwächen suchen und doch ist es unser Job. Für einige ist sicherlich der Einstieg in ein Spiel wie „ICO“ nicht leicht. Aus heutiger Sicht wirkt es ein wenig steif und knöchern. Und die ruhige Stimmung von „ICO“ könnte gerade für etwas nervöse Spieler ein Problem darstellen.

Hier sollte sich jeder selbst einschätzen, ob er auf langsames Rätsellösen steht oder eben nicht. Außerdem hat das Gameplay von „ICO“ auch seine Tücken. Gerade das ständige Rufen und Ziehen von Yorda kostet gelegentlich Nerven. „Shadow of the Colossus“ macht weniger falsch: Einzig die Steuerung hätte ein wenig straffer ausfallen dürfen. Eine leichte Verzögerung macht gerade bei kurzfristigen Entscheidungen die Kämpfe unnötig schwer.
Urteil: Befriedigend

System: PlayStation 3
Vertrieb: Sony
Entwickler: Team Ico
USK: ab 12 Jahren
Release: 30. September 2011
Offizielle Homepage: http://www.playstation.de/