Special (Teil 2 von 3): So spielt sich Horizon

„Horizon: Zero Dawn“ gehört zu den am sehnlichst erwarteten Spielen des Jahres für die Playstation 4. Aber was steckt wirklich dahinter? Bei Guerilla Games spielten wir das Open-World-Abenteuer vier Stunden an und berichten euch nun von unseren Erfahrungen aus Aloys „Jurassic Park“.

In den ersten Minuten treffen wir Aloy als kleines Mädchen an. Der rothaarige Wildfang gehört eigentlich dem Stamm der Nora an. Doch sie wurde von der Gemeinschaft verstoßen. Den Grund dafür erfahren wir nicht. Ihr Stiefvater Rost zieht sie mit viel Liebe groß, wird dafür aber ebenfalls geächtet.

Aloy ist ein kluges und aufmerksames Kind und sucht die Nähe zu anderen Menschen. Wie negativ die Nora gegen sie eingestellt sind, zeigt sich in einer frühen Zwischensequenz. Ein Junge bewirft Aloy mit Steinen. Und genau in diesem Augenblick habt ihr die erste Wahl im Spiel: Werft ihr dem Burschen einen Stein an den Kopf oder an die Hand oder lauft ihr einfach weg.

Derlei Entscheidungsmöglichkeiten gibt es häufig in „Horizon: Zero Dawn“ und obwohl das Spiel laut Guerilla Games lediglich über eine Endsequenz verfügt, so beeinflusst ihr diese mit euren Wahlmöglichkeiten. Man darf also gespannt sein, inwiefern ihr eurem Spiel den eigenen Stempel aufdrücken werdet.

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Mit dem Fokus alles im Blick

Der besagte Streit mit den Kindern endet für Aloy mit dem Sturz in eine Höhle. Dort entdeckt sie das wichtigste Werkzeug des Spiels: Den so genannten Fokus. Sie setzt sich das Metallplättchen an die Schläfe und verfügt dadurch über eine Art „Adlersicht“ oder „Bat-Vision“.

Auf Tastendruck seht ihr benutzbare Objekte, späht Schwachstellen von Gegnern aus und erkennt Spuren von Tieren oder Personen. Den Fokus aktiviert ihr mit L3 und können anschließend die Umgebung erkunden. Im Probespiel gab es kein Zeitlimit für die Benutzung dieses Sichtmodus. Allerdings verhindert der Fokus, dass Aloy sprinten kann. Sprich: Im direkten Zweikampf ist diese Funktion kaum eine Hilfe.

„Horizon“ hält, was es verspricht

Wir wollen an dieser Stelle gar nicht zu sehr in die Geschichte von „Horizon: Zero Dawn“ vordringen. Die Story rankt sich um die Erforschung einer fremden Welt und ihrer Ursprünge.

Ein Blick ins Inventar

Nach der Anfangsphase macht „Horizon: Zero Dawn“ einen Zeitsprung. Sechs Jahre später: Aloy ist inzwischen erwachsen und erforscht das Gebiet außerhalb der Stammeshauptstadt „Mutterherz“. Um wieder Teil der Gruppe zu werden, muss sie allerdings eine Prüfung bestehen. Und dafür benötigt sie die passende Ausrüstung.

„Horizon: Zero Dawn“ erinnert in vielen Spielelementen an „Far Cry Primal“. In der offenen Spielwelt sammelt ihr Rohstoffe und fertigt daraus nützliche Gegenstände. Mit einfachem „Reinholz“ etwa bastelt ihr unterwegs Pfeile. Kräuter verarbeitet ihr zu Arznei. Ein grüner Balken zeigt an, wie viele Medi-Packs sich noch in Aloys Beutel befinden. Ähnlich wie in „Far Cry Primal“ rüstet ihr euer Inventar auf, erweitert den Köcher oder den Munitionsbeutel.

In dieser Anfangsphase benötigen wir allerdings eine Stolperfalle. Beim örtlichen Händler kaufen wir Medi-Packs und fortschrittliche Technologien. Gerade zu Beginn spart „Horizon: Zero Dawn“ noch mit den Extras. Selbst die Stolperfalle erhalten wir erst im Tausch für das metallene Herz eines Wächters. Das bedeutet: Wir müssen zunächst auf die Jagd gehen.

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Auf der Jagd

Zu Beginn ist Aloy noch nicht sonderlich stark. In ihrer Grundausrüstung verfügt sie über wenig Panzerung. Erst mit der Zeit findet sie weitere Objekte, mit denen sie ihre Fertigkeiten und ihr Aussehen verändern kann. Ebenfalls nützlich: Mit Hilfe von Spulen verbessern wir die Durchschlagskraft unseres Bogens, des Speers oder später der Steinschleuder.

Zunächst einmal muss man Guerilla Games ein Kompliment für die Erschaffung seiner Spielwelt aussprechen. Die Metallwesen faszinieren einfach und besitzen aufgrund ihres teils bizarren Körperbaus eine ungemeine Anziehungskraft. Nichtsdestotrotz muss sich Aloy vor den Kreaturen in Acht nehmen. Denn es gibt Fleischfresser und Fluchttiere.

Wächter sehen beispielsweise aus wie kleine Raptoren. Sie tauchen stets in Herden auf und greifen gemeinsam an. Sie fertigt man am besten mit einem gezielten Schuss in den Sucher an ihrer Schnauze ab. Läufer erinnern dagegen an Rotwild. Sie dienen der Ressourcenbeschaffung und tragen einen wertvollen Behälter mit Lohe auf dem Rücken. Diesen benötigen wir zur Produktion von Brandpfeilen. All Roboter-Dinosaurier besitzen eine unterschiedliche Anatomie mit Schwachstellen.

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Erst denken, dann schießen

Gerade bei den größeren Kreaturen richten Schüsse oder Schläge auf den dick gepanzerten Rücken kaum Schaden an. Darüber hinaus sieht sich „Horizon: Zero Dawn“ eher als Rollen- denn als echtes Actionspiel. Ein Indiz dafür: Ein Kopfschuss bedeutet – ähnlich wie in „The Division“ – nicht zwangsläufig auch einen Abschuss. Stattdessen basiert das Kampfsystem auf Hitpoints und richtet besagter Treffer nicht ausreichend Schaden an, dann rennt euer Gegner eben so lange mit einem Pfeil im Schädel rum, bis ihr ihm den Rest gegeben habt.

Das Anschleichen und Ausspähen der Kreaturen gehört daher zum Jägeralltag. Das hohe Gras dient als Versteckmöglichkeit. Über gelb markierte Griffe klettert ihr auf Felsen. Der Fokus zeigt nicht nur wertvolle Bauteile an, die ihr mit einem (!) präzisen Schuss erwischen müsst. Er gibt auch Aufschluss über Elementarschwächen. Der gigantische Sägezahn beispielsweise ist besonders anfällig für die Stromschaden der Stolperfalle.

Einschätzung: sehr gut

„Horizon: Zero Dawn“ hält genau das, was es verspricht. Die gigantische Spielwelt ist mit ihren ungewöhnlichen Kreaturen, den saftigen Farben und der schieren Größe einfach überwältigend. Selbst wenn einem viele Optionen irgendwie bekannt vorkommen, so schafft „Horizon“ doch eine ganz eigene Stimmung, der man sich kaum entziehen kann. Einmal mehr haben es uns besonders die Jagdmissionen angetan. Diese spielen sich gerade zu Beginn noch sehr taktisch und erfordern einen guten Plan. Die verschiedenen Fallen sind – nicht zuletzt durch den geschickten Einsatz des Bogen – weitaus komplexer benutzbar als etwa in „Far Cry Primal“. Und gerade Aloy als Heldin funktioniert in ihrer Konzeption ganz ausgezeichnet. Schnell identifiziert man sich mit der rothaarigen Kriegerin und möchte mit ihr die Geheimnisse der Spielwelt erobern. Durch den hohen Rollenspiel-Anteil liegt aktuell der Vergleich mit „The Witcher 3: Wild Hunt“ nah. Ob Guerilla Games aber ebenso geniale Nebenquests schrieb wie seiner Zeit CD Project RED, dem gehen wir im dritten Teil unserer „Horizon: Zero Dawn“-Berichterstattung auf den Grund.

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