Activision Blizzard: Sonys Duktus wird unkritisch übernommen - Microsoft kritisiert die CMA

Wie die britische Competition and Markets Authority kürzlich bestätigte, wird die geplante Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft im Rahmen einer Stufe 2-Untersuchung ausführlich unter die Lupe genommen. Laut Microsoft müsse sich die Behörde den Vorwurf gelassen, dass die von Sony Interactive Entertainment geäußerten Bedenken und Vorwürfe unkritisch übernommen wurden.

Activision Blizzard: Sonys Duktus wird unkritisch übernommen – Microsoft kritisiert die CMA
Die Übernahme von Activision Blizzard wird in Großbritannien von den Behörden untersucht.

Vor ein paar Tagen gab die britische Competition and Markets Authority (kurz: CMA) bekannt, dass die Wettbewerbshüter die geplante Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft genauer beleuchten möchten. Mit den ersten Ergebnissen der Untersuchung sei nicht vor 2023 zu rechnen.

Vor allem die „Call of Duty“-Reihe, die mit der Übernahme in den Besitz von Microsoft übergehen wird, ist der CMA ein Dorn im Auge und könnte laut den Wettbewerbshütern die Kaufentscheidung vieler Kunden beeinflussen. Aussagen, die in dieser Form bereits von Sony Interactive Entertainment getroffen wurden. Dies wiederum sorgte dafür, dass Microsoft die genauere Prüfung der Übernahme auf der Insel in einem aktuellen Statement offen kritisierte.

Laut dem Redmonder Software-Riesen sind die von der CMA geäußerten Bedenken nämlich nicht nur unbegründet. Darüber hinaus hätte die Behörde „die Beschwerden von Sony Interactive Entertainment ohne das angemessene Maß an kritischer Prüfung übernommen“.

Microsoft verweist auf die Dominanz der PlayStation

„Die Unterstellung, dass der etablierte Marktführer mit klarer und dauerhafter Marktmacht vom drittgrößten Anbieter ausgeschlossen werden könnte, weil er den Zugang zu einem Titel verliert, ist nicht glaubwürdig“, führte Microsoft aus und verwies dabei unter anderem auf die kürzlich erfolgte Preissteigerung der PlayStation 5 um 50 US-Dollar beziehungsweise Euro. Ein Schritt, der laut Microsoft eindeutig belege, dass sich Sony Interactive Entertainment in der komfortablen Position befindet, sogar während einer wirtschaftlichen Krise die Preise der Konsolen erhöhen zu können, ohne Angst haben zu müssen, dass das japanische Unternehmen Gefahr läuft, Marktteile zu verlieren.


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„Auch wenn Sony einen stärkeren Wettbewerb nicht begrüßen wird, hat es die Fähigkeit, sich anzupassen und zu konkurrieren“, heißt es mit einem Blick auf die verkauften Konsolen weiter. Laut Microsoft liege die installierte Hardware-Basis der PlayStation-Konsolen bei rund 150 Millionen Einheiten. Die verschiedenen Xbox-Konsolen kommen laut dem Redmonder Konzern auf etwa 63,7 Millionen Konsolen.

Ein weiterer Faktor sei das große Software-Angebot auf der PlayStation 4 und der PlayStation 5.

Mehr als 280 exklusive PlayStation-Titel?

Laut Microsoft gibt es auf den PlayStation-Konsolen 280 exklusive First- und Third-Party-Titel – fünf Mal so viele wie auf den Xbox-Systemen. Erschwerend komme hinzu, dass auch Sony Interactive Entertainment in der Vergangenheit namhafte Studios wie Insomniac Games oder Bungie übernahm. Unter dem Strich müsse sich die CMA also den Vorwurf gefallen lassen, die von Sony Interactive Entertainment „bewusst übertriebenen Aussagen“ zur Bedeutung der „Call of Duty“-Reihe unkritisch übernommen zu haben. Zumal Microsoft bereits mehrfach zugesichert habe, die Serie auch weiterhin für die PlayStation-Konsolen anzubieten.

Alles andere würde aus wirtschaftlicher Sicht überhaupt keinen Sinn ergeben und laut Microsoft sowohl die „Call of Duty“-Marke an sich als auch das Xbox-Ökosystem schädigen. Abschließend wies der Redmonder Software-Konzern darauf hin, dass durch die Übernahme von Activision Blizzard der Wettbewerb an sich gestärkt wird, da Sony Interactive Entertainment problemlos in der Lage wäre, sich an die aktuelle Situation auf dem Markt anzupassen und Kunden, die aufgrund des Xbox Game Pass zur Xbox wechseln würden, mit einem eigenen Abo-Angebot an sich zu binden.

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„Sollten sich die Verbraucher dazu entscheiden, von einer Gaming-Plattform, die ihnen keine Wahlmöglichkeit gibt, wie sie für neue Spiele bezahlen (PlayStation), zu einer Plattform (Xbox) wechseln, auf der es möglich ist, dann ist dies die Art von Verbraucherwechselverhalten, die die CMA als wohlfahrtssteigernd betrachten und sogar fördern sollte. Es ist nichts, was die CMA zu verhindern versuchen sollte“, so Microsoft abschließend.

Eine Stellungnahme der CMA zu den aktuellen Aussagen von Microsoft liegt noch nicht vor.

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