Evil West angespielt: Ist das der Action-Geheimtipp für den Winter 2022?

Die “Shadow Warrior”-Macher laden zum verrücktesten Wild-West-Spiel aller Zeiten: In “Evil West” geht ihr als Revolverheld mit Schrotflinte und Elektro-Handschuh auf Vampirjagd. Wie sich das spielt, erfahrt ihr in der ausführlichen Hands-On-Vorschau.

Evil West angespielt: Ist das der Action-Geheimtipp für den Winter 2022?

Sind euch moderne Actionspiele auch viel zu kompliziert und überladen? Dann könnte “Evil West” genau das Richtige für euch sein. Eine Portion “Van Helsing”, ein wenig “Wild Wild West” und eine gute Ladung “Cowboys & Aliens” – So könnte man den von Flying Wild Hog entwickelte Third-Person-Shooter zusammenfassen.

Die “Shadow Warrior”-Macher entführen euch in ein verrücktes Alternativuniversum, in dem es Revolverhelden mit Vampiren aufnehmen und dazu auch noch Elementartechnik einsetzen können. In der Hands-On-Demo erweist sich “Evil West” als herrlich geradliniges und obendrein verdammt gut spielbares Abenteuer.

Eigentlich hätte das Spiel bereits seit September u.a. für PlayStation 4 und 5 erhältlich sein sollen, jedoch wurde es wenige Wochen vor Release noch auf den 22. November 2022 verschoben. Wir hoffen, dass das virtuelle Gemetzel nicht zwischen “Call of Duty: Modern Warfare 2”, “God of War: Ragnarök” und “The Callisto Protocol” untergeht.

Wilder Story-Mix

Flying Wild Hog bezeichnet “Evil West” selbst als narratives Spielerlebnis, welches ihr entweder solo oder im Online-Koop mit zwei Spielern angeht. Soll heißen: Auch wenn sicherlich die brachiale Action im Vordergrund steht, so wird hier auch in Sachen Storytelling etwas geboten.

Zumindest über mangelnde Kreativität kann sich hier wohl niemand beklagen: “Evil West” versetzt euch zurück in den Wilden Westen des 18. Jahrhunderts. Die Besiedlung Amerikas läuft allerdings alles andere als reibungslos, schließlich treiben Vampire ihr Unwesen und machen den Menschen das Leben zur Hölle. Zu diesem entsteht das Rentier Institute unter der Führung von William Rentier. Seine Spezialisten sollen die Bedrohung unter Kontrolle bringen.

Sein Sohn Jesse, ein wortkarger Revolverheld, ist einer dieser Agenten und zugleich die Hauptfigur von “Evil West”. Anfangs ist er noch mit seinem Team auf der Jagd nach dem Obervampir Peter D’Angelo, doch schnell stellt sich heraus, dass es noch weitaus größere Probleme gibt. “Evil West” kombiniert sein Setting mit Science-Fiction- und Electropunk-Einfluss und liefert somit eine explosive Mischung ab, in der Jesse nicht nur mit Shotgun und Revolver, sondern auch allerlei One-Linern um sich ballert.

Mehr als nur Geballer?

Der von uns gespielte Abschnitt fesselte uns etwa für eine Stunde an den Bildschirm und gab einen guten Überblick, über das, was “Evil West” auch in späteren Abschnitten auszeichnen wird. Es verschlägt uns in eine alte Minenanlage, durch die wir uns Stück für Stück durchkämpfen müssen.

Ganz wichtig: “Evil West” ist kein blindes Dauerfeuer. Zwischen den Kampfbereichen geht ihr auf die Suche nach Hilfsmitteln wie Münzen oder füllt eure Munition und Lebensenergie mit versteckten Boosts auf. Das Spiel belohnt dabei das Erforschen der Gebiete. Für ein wenig Abwechslung sorgen Rätseleinlagen. Wir schieben beispielsweise Loren auf Schienen in die richtige Position und erreichen so höhere Ebenen.

An anderer Stelle wiederum rauschen wir auf besagten Wagen über Gleise, stellen blitzschnell mit gezielten Schüssen Weichen um und versuchen so, dem sicheren Tod zu entrinnen. Später schwingen wir uns an Ankerpunkten über Abgründe und knöpfen uns so die Blutsauger aus der Nähe vor.

Jesse lernt dazu

Aber kommen wir endlich zur Action: Ihr steuert Jesse aus der Verfolgerperspektive. In Puncto Kampfsteuerung wären da zum einen seine Schusswaffen: Schrotflinte und Pistole ballert ihr direkt aus der Hüfte. Zielt ihr dagegen mit Hilfe der L2-Taste, greift Jesse automatisch zum Gewehr, sodass ihr präzise Treffer setzen könnt. Auch bei Vampiren gilt: Körpertreffer sind gut, Schüsse in den Kopf oder gegen speziell markierte Schwachstellen sind besser.

Darüber hinaus verfügt ihr über deftige Nahkampfangriffe, sowie einen Elektroschild, mit dessen Hilfe ihr Gegner kurzzeitig betäuben oder mit dem richtigen Upgrade auch an euch heranziehen könnt. Flying Wild Hog unterfüttert das Action-Spektakel mit einem recht umfangreichen Upgrade-System: Für Pistole und Handschuhe, Flinte und Spezialwaffen wie die Schrotflinte findet ihr jeweils eigene Technikbäume mit je zwölf Erweiterungen. Auch Jesse entwickelt sich mit der Zeit weiter und verfügt noch einmal über rund 20 Perks.

Den Vampiren geht’s ans Leder

Die Vampire und Mutationen in “Evil West” tauchen in verschiedensten Inkarnationen auf: Da wären die Standard-Blutsauger, die Jesse ans Leder wollen und daher den Infight suchen. Sie fertigt ihr am besten mit der Schrotflinte ab. Dann wären da aber auch dickere Brocken wie der schwer gepanzerte Leecher, der mit seinem mit Sperren besetzten Schild Attacken abwehrt und gleichzeitig zu Kontern ansetzt.

Die meiste “Freude” hatten wir zweifellos mit den Hochgeborenen getauften Bossen. Die angetroffene Riesenfledermaus griff auf eine Fülle an Spezial-Aktionen zurück und konnte sich obendrein selbst heilen, sofern wir sie dabei nicht unterbrachen. Da gleichzeitig Verstärkungstruppen den Bildschirm fluteten, benötigten wir auch auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad etliche Versuche, ehe der Hochgeborene das Zeitliche segnete.

Das Kampfsystem von “Evil West” ist herrlich blutig und zugleich enorm wuchtig. Es erinnert ein wenig an eine Mischung aus “Gears of War” und “Bulletstorm”. Immer wieder kommt es darauf an, die richtigen Spezial-Aktionen auszupacken, um die Übermacht zu kontrollieren. Mit der Blitzgranate etwa blendet ihr vorübergehend umstehende Nosferatus und könnt so einige Hiebe im Nahkampf platzieren.


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Ihr müsst also eure Möglichkeiten kennen. Zugleich ermutigt das Spiel auch zu Experimenten. In der Hands-On-Runde etwa kicken wir Blutsauger in Abgründe und in auffällig platzierte Stachelsäulen. Die häufig verteilten TNT-Stapel sind ebenfalls ideal, um Draculas Erben den Garaus zu machen.

“Evil West” bietet außerdem die Möglichkeit, Feinde in der Luft zu “jonglieren” – präzises Aiming und Timing vorausgesetzt. In Verbindung mit blutrünstigen Finishing-Moves ergibt sich so ein kurzweiliges wie gut spielbares Action-Feuerwerk, das sehr viel Lust auf mehr macht.

Einschätzung: gut

“Evil West” ist so herrlich unkompliziert, dass es eine helle Freude ist. Flying Wild Hog macht “Shadow Warrior” alle Ehre und präsentiert brachiale Blutsauger-Action mit Splatter-Humor und jeder Menge Onelinern. Das Beste an “Evil West” ist aber nicht sein Gore-Faktor, sondern der Fakt, dass es sich richtig gut spielt.

In den besten Momenten erinnert der Third-Person-Shooter an “Gears of War”: Wuchtig, kraftvoll und dennoch flott und kontrollierbar. Im Kampf bietet das Western-Abenteuer zudem ein gerüttelt Maß an Möglichkeiten, mit denen wir experimentieren können.

Wer die Vampire stilvoll entsorgen will, benötigt dafür also auch einiges an Skills. Kurzum: “Evil West” ist der Action-Geheimtipp der diesjährigen Weihnachtssaison und dürfte gerade bei Koop-Freunden ganz oben auf der Wunschliste stehen.

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SeniorRicketts

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