Tekken 8 angespielt: Street Fighter muss sich warm anziehen!

Was der Closed Network Test über "Tekken 8" verrät: Wir haben den Hochglanz-Prügler ausführlich angetestet und verraten, wieso das Heat-System die Serie ordentlich auf den Kopf stellt.

Tekken 8 angespielt: Street Fighter muss sich warm anziehen!

„Tekken“ und „PlayStation“ – Das ist eine inzwischen fast dreißigjährige Partnerschaft. Der erste Teil von Namcos Prügelserie erschien im Jahr 1994 für die erste PlayStation-Generation. Das Spiel gehörte damals zu den absoluten Aushängeschildern der Plattform und beeindruckte mit Polygon-Streithähnen und dreidimensionalen Arenen.

Nun steht „Tekken 8“ in den Startlöchern. Das Spiel wurde im September 2022 auf Sonys State of Play angekündigt, jedoch fehlt derzeit noch ein exakter Release-Termin. Vom 21. bis zum 24. Juli tobte allerdings der Closed Network Test und gab uns die Chance, das neue Prügelspiel ausführlich anzutesten.

Crossplay und Kämpferauswahl

Ähnlich wie zuletzt „Street Fighter 6“ versucht auch „Tekken 8“, Einsteiger in das Spiel hineinzuziehen. Zu diesem Zweck gibt es ein Tutorial und einen vereinfachten Steuerungsmodus, mit dem ihr wuchtige Aktionen schneller und leichter ausführen könnt. Das Spiel beinhaltete 16 Charaktere, die natürlich allesamt über unterschiedliche Stile und Aktionen verfügen. Leoparden-Kämpfer King beispielsweise setzt auf Wrestling-Aktionen, während MMA-Experte Martial Law auf die traditionellen Kampfkünste setzt und stark durch Bruce Lee inspiriert wurde.

Im Closed Network Test waren ausschließlich Ranglistenkämpfe im Online-Betrieb möglich. Praktischerweise starrte man während der Suche nach potenziellen Teilnehmern nicht auf einen Ladebildschirm. Vielmehr wechselte das Spiel in die Arena, wo ihr einen wehrlosen Computer-Gegner im Sparring verprügeln konntet.

Diese Mechanik sorgte dafür, dass man sich vor dem eigentlich Match noch einmal warm spielen konnte. Übrigens unterstützt „Tekken 8“ Crossplay zwischen den unterschiedlichen Plattformen. Im Closed Network Test konnten wir Mitspieler über deren Erfahrungsgrad sowie über deren Verbindungsqualität filtern.

„Tekken 8“ inszeniert sich mit enorm viel Bombast: Die Charaktere sind bis ins kleinste Details modelliert und strotzen somit vor Wiedererkennungswert. Im Kampfverlauf selbst setzt der Prügler immer wieder auf wuchtige Effekte und sogar auf kleinere Zwischensequenzen – etwa beim Auslösen der Rage-Aktion. Glücklicherweise findet man hier die richtige Balance, sodass Effekte und Einblendungen dem Geschehen nicht schaden oder die Übersicht vollends zerstören.

 

Spürt ihr die Hitze?

Spielerisch bleibt „Tekken 8“ zunächst der Serientradition treu: Zwei Tasten für Schläge, zwei Tasten für Kicks. Dazu Würfe und natürlich Kombo- sowie Spezialaktionen mit Hilfe komplizierter Tastenkombinationen. Aufgrund der kürzeren Wege lohnt sich in „Tekken 8“ sogar der Umstieg vom Analog-Stick auf das Digitalkreuz. Profis schnappen sich ohnehin einen Arcade-Controller und haben so alle Aktionen auf kleinstem Raum vereint.

Die wichtigste Neuerung stellt zweifellos das Heat-System dar. Unter eurer Energie-Anzeige befindet sich nun eine blaue Leiste. Habt ihr diese aufgefüllt, könnt ihr ein Mal pro Kampf den Heat-Modus aktivieren. Dieser verstärkt zum einen Standard-Angriffe und erhöht auch die Chancen auf Blocks. Zum anderen aber bringt der Heat-Modus auch neue Moves mit ins Repertoire. So verfügt ihr etwa über einen Luftangriff, mit dem ihr einen Widersacher erst in die Höhe schleudert und danach wieder in den Boden rammt.

Hinzu kommt der so genannte „Heat Engager“. Nach einem wuchtigen Schlag wechselt eure Figur direkt in den Sprint und kann so den noch angeschlagenen Kontrahenten direkt wieder attackieren. Als ähnlich schnell und aggressiv erweisen sich der „Heat Dash“ oder auch der „Heat Smash“. Beide Aktionen richten kräftig Schaden an und bringen den Einsteckenden vor allem aus dem Gleichgewicht.

Da kommt mir die Wut!

In der Vorabspielrunde zeigte sich schnell, dass langes Abwarten und vor allem Einzelaktionen nicht zum Erfolg führen. Stattdessen geht es hier darum, Attacken zu erkennen und auszukontern, vor allem aber um das richtige Timing für Gegenangriffe.

In „Tekken“ gehört seit jeher das „Jugglen“ – also das Jonglieren des wehrlosen Gegners in der Luft – zum guten Ton. Im achten Teil ist dieser Aspekt noch einmal dominanter. Und so werden wir in den ersten Matches förmlich durch die Arenen getrieben und finden kaum eine Lücke für Konter. Die Lernkurve ist daher speziell im Online-Modus steil, zugleich aber ist es auch ungemein befriedigend, einen Kontrahenten mit einer gewaltigen Schlagkombination in der Luft zu halten.

Sinkt euer Energievorrat auf ein Minimum, erhaltet ihr Zugriff auf den Rage-Modus. Der eigene Spielcharakter schimmert dann rot und mit einem Druck auf eine der Schultertasten entfacht ihr eine letzte Verzweiflungstat, mit der ihr eurem Kontrahenten gut und gerne ein Viertel seiner Lebensenergie stehlt. Für unseren Geschmack jedoch ist diese Aktion (noch) zu mächtig. Zu viele Matches liefen im Closed Network Test darauf hinaus, wer seinen Rage-Move in Ziel brachte. Das mag zwar für spannende Showdowns sorgen, fühlt sich aber mitunter auch sehr unbefriedigend an.


News zu Tekken 8: 


Alles in allem allerdings macht „Tekken 8“ bereits jetzt einen sehr guten ersten Eindruck. Das Spiel sieht absolut erstklassig aus und unterstreicht mit seinen wuchtigen Effekten noch einmal das im Vergleich zu den Vorgängern aggressivere und offensivere Gameplay.

Trotzdem muss Bandai Namco noch an der Spielbalance feilen: Gerade das „Jugglen“ war für unseren Geschmack noch zu mächtig. Und nachdem wir zu Boden gegangen sind, gab uns das Spiel zu wenig Chancen, auch wieder heil auf die Füße zu kommen. Auch Ausweichschritte waren längst nicht so effektiv, wie wir uns das gewünscht hätten. Aber für derartige Details bleibt ja bekanntlich auch noch Zeit.

Einschätzung: sehr gut

Ich gestehe: In den ersten fünf oder sechs Matches im Network Test habe ich nur auf die Schnauze bekommen. Doch dieses Lehrgeld hat sich ausgezahlt. Offenbar war meine Taktik falsch.

Also passte ich meine Strategie an. Ich blockte mehr, wartete Kombos ab und suchte vor allem Zeitfenster für eigene Kombinationen, um Gegner durch die Luft zu wirbeln und so dauerhaft Schaden anzurichten. Heat- und Rage-Anzeige hatte ich dabei immer im Blick. Denn sie entschieden nicht selten über Sieg oder Niederlage.

Unter seiner Hochglanzschale ist „Tekken 8“ nämlich ein überaus forderndes, vor allem aber strategisches Kampfspiel. So sehr es offensive Aktionen belohnt, so sehr bestraft es auch unachtsames Vorpreschen. Man muss also stets die richtige Balance finden und das macht die Kämpfe letztlich so spannend.

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ironman1984

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Farbod2412

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Gurkengamer

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OzeanSunny

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KlausImHausAusDieMaus

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xxkingionarexx

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Trinity_Orca

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26. Juli 2023 um 16:15 Uhr