Anfang April stellte Nintendo nicht nur die Switch 2, sondern auch die neuen Game-Key-Karten vor. Die neuen Datenträger enthalten im Vergleich zu den herkömmlichen Cartridges nicht das vollständige Spiel und setzen einen zusätzlichen Download voraus.
Nintendo selbst bezeichnet das neue Hybrid-Format als „Schlüssel, um das vollständige Spiel über das Internet herunterzuladen“. Anders als digitale Käufe sind die Game-Key-Karten zudem nicht an den Account gebunden, sodass auch Verleih und Weiterverkauf möglich sind – genauso wie bei physischen Versionen.
Dennoch stößt das neue Format auf Kritik: Spieleschützer sind besorgt hinsichtlich der langfristigen Erhaltung und einige Spieler befürchten, dass Nintendo den physischen Medien in altbekannter Form den Rücken kehren könnte. Doch zwei ehemalige PR-Mitarbeiter gaben nun Entwarnung.
Game-Key-Format entstand aus den eShop-Geschenkkarten
Demnach plant Nintendo keinesfalls den physischen Medien abzuschwören, wie die ehemaligen Nintendo-Marketingleiter Kit Ellis und Krysta Yang jetzt in ihrem neuesten Video (via GamesRadar) verraten haben. Das wollen sie auch von einem weiteren Ex-Mitarbeiter des japanischen Unternehmens erfahren haben, der im Einzelhandelsteam gearbeitet hat und für das Programm für den Verkauf von Download-Codes auf eShop-Geschenkkarten verantwortlich war.
Er erklärte, dass die neuen Game-Key-Karten als eine Weiterentwicklung dieser Idee zu sehen sind, da Nintendo schon immer Wert darauf gelegt hat, digitale Produkte auch physisch im Handel sichtbar zu machen. „Das macht Sinn, denn Nintendo schätzt die Einzelhandelskanäle wirklich sehr, mehr als viele andere Spieleunternehmen“, erklärte Ellis.
Die ursprüngliche Idee der digitalen Geschenkkarten sei intern sehr gut angenommen worden, weil sie Nintendo die Möglichkeit gab, „beides zu haben“ – also sowohl digitale als auch physische Präsenz. Aus diesem Grund habe man sich dazu entschieden, das neue Game-Key-Format zu entwickeln.
„Wenn jemand seine Zielgruppe versteht, dann Nintendo“
Doch obwohl es laut dem ehemaligen Angestellten nicht auszuschließen sei, dass Nintendo zukünftig auch ausgewählte First-Party-Titel als Game-Key-Karte anbieten wird – vor allem, wenn das neue Format ein Erfolg wird – sind sich alle drei Ex-Mitarbeiter sicher: Die komplette Abschaffung physischer Spiele durch Nintendo ist sehr unwahrscheinlich.
„Wenn jemand seine Zielgruppe versteht, dann Nintendo. Sie wissen genau, dass ihre treuesten Fans einfach diese physischen Produkte wollen, weil sie eine emotionale Verbindung zur Marke haben, und das wollen sie pflegen. Daher glaube ich nicht, dass sie diese Bindung absichtlich kappen werden“, so Yang.
Auch Doug Bowser, Präsident von Nintendo of America, äußerte sich bereits Mitte Mai zur Kritik rund um die Game-Key-Karte und zerschlug die Befürchtungen der Spieler: Das neue Format ist nur eine zusätzliche Option. „In naher Zukunft bleiben physische Spiele weiterhin ein wichtiger Teil unseres Geschäfts. Wir schätzen insbesondere unsere Beziehungen zu den Einzelhändlern und möchten sicherstellen, dass wir Produkte für sie zum Verkauf an ihre Kunden verfügbar haben“, so Bowser.
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Kommentare
Maka
03. Juni 2025 um 18:17 UhrSolange die Karten wieder verkauft werden können (Gebrauchtmarkt) ist es mir egal ob das Spiel auf der Karte ist oder ich was herunterladen muss. Im Internet hängt die Kiste eh. Gäbe es nur noch digitale Käufe wäre das was anderes.
OzeanSunny
03. Juni 2025 um 18:29 UhrZum Glück sind Nintendo eigene Spiele komplett drauf.
Bei den anderen Spielen ist es natürlich schade.
ZIMZA LABIM
03. Juni 2025 um 19:19 UhrMehr ist es bei der PS5 doch auch nicht, siehe z.B. Doom. Schlüssel auf der Blue Ray……rest Download.
Auf der Switch jetzt halt auch so……
Argonar
03. Juni 2025 um 23:03 UhrNaja ganz so ist es nicht. Ja Game Key Cards sind besser als Download Codes, weil sie weiter verkauft werden können.
Aber wenn jemals der E-Shop down geht, dann sind die Karten wertlos. NES Games kann man aber heute immer noch spielen.
Aber in erster Linier macht hier Nintendo das sichtbar, was es als Fußnote eh schon länger gibt. Und einige der Spiele würds sonst vermutlich wirklich rein digital geben.