Im Test: RoboCop Rogue City Unfinished Business bietet die Extra-Portion Shooter-Gewalt und Film-Nostalgie

Brutal, nostalgisch und ein wenig stumpf: Die Standalone-Erweiterung "Unfinished Business" wartet mit den gleichen Tugenden wie das Hauptprogramm "Robocop: Rogue City" auf. Macht die Shooter-Formel auch 2025 noch Freude?

Im Test: RoboCop Rogue City Unfinished Business bietet die Extra-Portion Shooter-Gewalt und Film-Nostalgie

Mit „RoboCop: Rogue City“ landeten Entwickler Teyon und Publisher Nacon im Winter 2023 einen waschechten Überraschungshit. Der Lizenz-Shooter war zwar kein AAA-Blockbuster, griff aber die Filmlizenz derart treffend auf, dass nicht nur Kinder der 80er und 90er Gefallen an dem bisweilen stumpfen Actionspiel fanden.

Mit „RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“ erscheint am heutigen 17. Juli 2025 eine Standalone-Erweiterung. Das bedeutet: Ihr benötigt das Hauptspiel nicht und dürft so ganz unkompliziert in die Rüstung des futuristischen Blech-Polizisten schlüpfen.

Die Story: Vorkenntnisse nicht von Nöten

„RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“ steht für sich und schließt an den Vorgänger an. Dennoch benötigt ihr keine Vorkenntnisse. Zeitlich ist das Abenteuer zwischen den zweiten und dem dritten Teil der Filmreihe angesiedelt. Schauplatz ist der so genannte OmniTower. In diesen Hochhauskomplex wurden die Bewohner von Old Detroit umgesiedelt.

Doch was ihnen als modernes Paradies versprochen wurde, entpuppt sich als Moloch voller Gewalt und Kriminalität. Die Lage eskaliert, als Söldner die Kontrolle über die Einrichtung übernahmen. Grund genug für RoboCop für Recht und Ordnung zu sorgen.

Als Schurke fungiert Cassius Graves. Der vernarbte Söldner-Anführer ist glücklicherweise mehr als nur ein eindimensionales Abziehbild, sondern erhält in mehreren Rückblenden eine eigene Hintergrundgeschichte und Motivation. In diesen kontrolliert ihr übrigens nicht RoboCop, sondern u.a. auch Alex Murphy selbst.

Willkommen im OmniTower!

Spielerisch bleibt „RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“ den Tugenden des Hauptprogramms treu. Als RoboCop stapfen wir also durch die Gänge des OmniTowers. Auch wenn euch kein Open-World-Spiel erwartet, so bietet das Programm dennoch optionale Nebenmissionen, in denen ihr nicht selten moralisch-menschliche Entscheidungen treffen müsst. 

Erklärt ihr einem von seiner Frau getrennten, alten Mann, dass seine große Liebe längst gestorben ist … oder belasst ihr ihn in seinem Glauben, dass es ihr eigentlich gut geht? Die Geschichten erreichen sicher nicht das Niveau eines „The Witcher 3: Wild Hunt“, ergänzen die Spielwelt aber stimmig.

RoboCop als Detektiv

Das Gameplay selbst splittet sich in zwei Bestandteile: Action und Ermittlungen. Bevor wir uns den Kämpfen widmen, sprechen wir doch zunächst über den ruhigen Part von „RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“. Mit Hilfe der RoboCop-Vision scannt ihr Gebiete ab und untersucht an Schlüsselstellen Tatorte. Hier sammelt ihr Beweismittel, die schließlich dafür sorgen, dass die Mission weitergeht. 

Auch hier gilt: Das System ist nicht komplex, ist aber eine wichtige Ergänzung für den Spielfluss und dient als willkommene Abwechslung zwischen den reichhaltigen Action-Passagen. Gleiches gilt für die eingestreuten Umgebungsrätsel: Hier eine Kiste verschieben, dort einen Schalter drücken, hier eine Bombe entschärfen – das ist alles Shooter-Durchschnitt, verdient sich aber keinen Filmumsetzungs-Oscar.

Panzer auf zwei Beinen

Was „RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“ schlussendlich auszeichnet, ist seine Nähe zur Filmvorlage und damit der enorme Wiedererkennungswert. Von typischen Oneliner bis hin zur Möglichkeit zu entscheiden, ob wir Verdächtige festnehmen oder ermahnen: Wenn wir schweren Schrittes und unter lautem Dröhnen durch den OmniTower gehen, sind wir (beinahe) RoboCop.

Gerade nach dem rasanten „Doom: The Dark Ages“ fühlt sich der Shooter schwerfällig und wuchtig an. Schnelle Ausweichmanöver? Fehlanzeige. Hinter Vorsprüngen in Deckung bringen? Nicht möglich. Stattdessen ist der Super-Bulle ein Panzer auf zwei Beinen.

Allerdings gibt es auch einige Zusatzfertigkeiten: Auf Tastendruck zünden wir etwa eine Blendgranate, verlangsamen kurz die Zeit oder stürmen auf Feinde zu. Auf kurze Distanz packen wir Widersacher am Schlafittchen und werfen sie entweder durch die Gegend oder nutzen Interaktionspunkte für Instant-Kills. Da landen Verbrecher auch schon mal im Müllschacht oder werden brutal über Barrikaden gebogen.

Neben dem RoboCop-Ballermann greifen wir die Knarren unserer Feinde auf. Von Schrotflinten über Gatling-Guns bis hin zu Maschinenpistolen oder sogar Katanas ist alles dabei, was Spaß und große Löcher macht. „RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“ ist knallhart und brutal. Nicht selten fliegen auch Körperteile durch die Luft und den Wachen fehlt nach Treffern der halbe Schädel. Diese Effekte sorgen einher mit dem Umgebungsschaden für eine gute Shooter-Dynamik.

Schwächen im Balancing und der Präsentation

Enttäuschend fiel dagegen die neue Kryo-Gun aus. Zwar sieht der virtuelle Schnellsturm spektakulär aus, jedoch sind die Ladezeiten derart lang und schwer zu berechnen, dass die normalen Ballermänner zumeist effektiver waren. Störend fielen im Test zudem gelegentlich Grafik-Patzer auf: Beispielsweise ragten immer wieder Objekte ineinander oder geschlagene Gegner wirbelten wie wild herum.

Ohnehin ist „RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“ nicht das visuell spektakulärste Abenteuer. Die Gänge und Schauplätze des OmniTower wirken mitunter arg trist. Das passt zum Szenario, allerdings fehlte uns ein wenig Abwechslung. Die englische Sprachausgabe war mitunter nicht synchron zu den Lippenbewegungen und die NPCs sind nicht so detailliert, wie sie im Jahr 2025 sein sollten.

Ein Hauch von Rollenspiel

„RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“ ist eine potente Machtfantasie. Und genau deshalb sehen wir auch über Schwächen beim Gegnerverhalten hinweg. Im Grunde sind die Kämpfe wie eine gewaltige Schießbude. Taktik ist kaum erforderlich, höchstens der richtige Einsatz der Gadgets. Während schwer gepanzerte Truppen nur selten eine Herausforderung darstellten, nervten uns vor allem die flinken Drohnen, die wahlweise am Boden oder aus der Luft attackierten. Mit ihrem hohen Tempo manövrierten sie unseren behäbigen RoboCop immer wieder aus.

Unterstützt wird dieser „Powertrip“ durch zwei Charaktersysteme. Auf der einen Seite sammelt ihr durch das Bewältigen von Missionen oder auch das Sammeln von Beweismaterial Erfahrung. Durch Stufenaufstiege schaltet ihr Skill-Punkte frei, die ihr in sieben Kategorien wie Kampf oder Panzerung investiert. Die einzelnen Bereiche besitzen Schlüsselpunkte mit deren Hilfe ihr weitere Perks aktiviert.

Darüber hinaus stärkt ihr RoboCop mit dem Auto-9-System. Hier aktiviert ihr Schaltpläne und stellt mit Hilfe von Verteilerknoten Verbindungen her. Dadurch verbessert ihr etwa Werte wie Panzerbrechung oder die Nachladegeschwindigkeit. An Schlüsselstellen schaltet ihr Bonus-Fertigkeiten frei und könnt so beispielsweise das Nachladen eurer Standard-Kanone automatisieren.

7.5

Wertung und Fazit

PRO
  • Gut umgesetzte Filmlizenz mit reichlich Nostalgie
  • Bisweilen herrlich stumpfes Shooter-Gameplay
  • Upgrade- und Charakteroptionen
  • Wuchtiges Waffen-Feedback
  • Gut umgesetzte Rückblenden
CONTRA
  • Technisch mitunter veraltet
  • Balancing-Probleme bei Waffen und Skills
  • Eher dumme Gegner-KI
  • Ermittlungsarbeit eintönig und wenig facettenreich

Im Test: RoboCop Rogue City Unfinished Business bietet die Extra-Portion Shooter-Gewalt und Film-Nostalgie

Ist „RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“ das perfekte Shooter-Erlebnis und absolut auf der Höhe der Zeit? Nein, das Spiel besitzt seine Ecken und Kanten. Sowohl technisch als auch beim Gameplay gibt es Schwächen. Das Waffen- und Skill-Balancing etwa stimmt nicht und an der Grafik hat der Zahn der Zeit bereits genagt. Trotzdem ist die Erweiterung ein großer Spaß – und vielleicht sogar unterhaltsamer als andere  Hochglanz-Projekte des laufenden Jahres.

„RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“ ist geradlinige Action – stumpf, knallhart und oftmals over-the-top. Das Spiel greift die Filmlizenz wie schon das Hauptprogramm hervorragend auf und münzt sie auf das Shooter-Gameplay um. In den besten Momenten fühlen wir uns wie ein Panzer auf zwei Beinen und zerlegen Söldner im Dutzend billiger.

Auch wenn das eher statische Gameplay sicher nicht jedermanns Sache sein wird, so erzeugt es doch eine tolle Authentizität die durch die die gesamte Präsentation unterstrichen wird. „RoboCop: Rogue City – Unfinished Business“ ist somit eine würdige Fortsetzung des Überraschungs-Hit von 2023.

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Meins lag heute morgen im Briefkasten. Wird am Wochenende mal rein gespielt. Fand das Hauptspiel schon klasse.

Ich finde das Spiel gelungen. Willkommene abwechslung zu dem ganzen open World und skill tree Wahnsinn.

26.99 auf disk was will man mehr. ^^

Habe den Erstling auch noch nicht beendet, ist eher was für eingefleischte Fans als für Gamer die nach einem wirklich gelungenen Shooter suchen.

Mit ganz dickem Nostalgiebonus ist RoboCop für mich eine 7.0/10.

Nüchtern betrachtet 6.0/10.

Also ich habe bisher nie einen robocop film gesehen und wurde nur hier durch Kommentare darauf aufmerksam. Deswegen, als es bei plus kam, runtergeladen und wirklich spaß gehabt. Natürlich werden hier keine neuen Maßstäbe gesetzt aber hat einfach bock gemacht durchzufetzen.

Ist natürlich deine Meinung, aber meine ist das es nicht für eingefleischte fans ist

@ Prosperity

Jeder der die alten Robocop Filme 1987-1992 noch nicht gesehen hat…….UNBEDINGT anschauen !!!
Das ist einer der besten, düstersten, bedrückendsten SCFI Filme ever !!!
Gewaltgrad und Schwarzer Humor suchen seinesgleichen, ein typischer Paul Verhoven halt 😉

Effekte, Soundtrack, Atmosphäre over the top

Hauptspiel war top, mir gefällt auch das Terminator Gegensück, hätte gerne für beide den Pro Support

Finde das Hauptspiel auch top muss es aber noch beenden. Dann wird der DLC im Sale geholt.

Hab ich auch schon gekauft. Rogue City hat mir echt Spaß gemacht

Wird definitiv gekauft. Robocop geht immer.

Habe auch richtig Lust drauf. Wird aber irgendwann erst gespielt, da ich noch einige andere Games nachholen möchte.

Ich muss Robocop (und auch Terminator) erst mal nachholen… aber bei meinem PoS… puh…

Muss ich noch nachholen.

Wird definitiv gezockt.
RoboCop geht immer.

Hab ich Bock drauf

Ah steht ja da, StandAlone. Übersehen

Ist das jetzt ein neues Spiel oder ein DLC?

Ist Quasi eine Nebengeschichte/Erweiterung, nur das man dafür das Hauptspiel nicht braucht.

War ganz okay aber ich fand terminator resistance (vom gleichen Entwickler) viel besser.

Das mit dem Omni Tower erinnert mich etwas an den Judge Dredd Film mit Karl Urban.
Finde ich gut 😉

Dank PSPlus kam ich in den Genuß von RoboCop: Rogue City und hatte meinen Spaß mit dem Game . . .

Mal fragen welches spiel hat der NPC die so aussehen würden das sie aus dem stand 2025 sein sollten. Richtig keines.

Ich fand den ersten Teil toll ubd wird im Sale definitiv geholt.